Hallo,


Ich hoffe hier etwas Hilfe zu finden oder zumindest Leute, denen es ähnlich geht.
Eigentlich ist es mir schon wieder unangenehm, das sich Leute ihre Zeit verschwenden, indem sie das hier lesen, denn im Grunde bin ich ein Mensch, der nicht jammert oder andere mit seinen Problemen belästigt.
Das Folgende soll nun eine Ausnahme sein, denn ich weiß wirklich nicht mehr weiter.
Um meine Lage verständlich zu erklären und mir wenigstens ein mal alles von der Seele zu reden, fange ich vor einigen Jahren an. (mittlerweile bin ich 20)
In der Realschulzeit hatte ich einige Freunde, war aber eher ein Arsch, habe also die Außenseiter in der Klasse geärgert. Zu dieser Zeit war ich noch recht glücklich. (Klingt etwas blöd ich weiß)
In der 10. Klasse begann mein Leben zunehmend langweiliger zu werden.
Das lag wohl daran, das ich mich immer mehr zurück zog. Zu Dorffesten und anderen Partys erschien ich nicht mehr, sondern erzählte meinen Freunden ausreden, warum ich nicht kommen konnte. Das lag einfach daran, das ich recht früh Abends zu Hause sein musste und es mir dann zu peinlich gewesen wäre, das vor meinen Freunden zuzugeben, da diese oft die ganze Nacht blieben, auch schon mit 15/16 Jahren.
Nun begann ich eine Ausbildung, stellte aber fest, dass der Beruf nichts für mich ist und fing mit 3 Wochen Verspätung das Abi an. Also kam ich in eine neue Klasse und habe in den 3 Jahren nie wirklich Anschluss gefunden. Ich wurde weder gemobbt noch zu irgend welchen Veranstaltungen eingeladen, habe mich zunehmen zurück gezogen und wurde immer schüchterner.
Ich war halt einfach nur der nette Kerl mit dem keiner was machen will. Das ganze Gegenteil von früher.
Während diesen 3 Jahren wurde ich Computersüchtig (bis 12h täglich) und habe wenigstens etwas Anerkennung und "soziale Kontakte" in einem online Rollenspiel gesucht.
Am ende des Abiturs beschloss ich ein neues Leben zu beginnen. Ich habe den Spieleaccount verkauft und einen Studienplatz weit weg von denen meiner Klassenkameraden aus dem Abitur gesucht. Hier habe ich nun eine eigene Wohnung, ein eigenes Auto und versuche möglichst selbstständig zu sein, was mir auch recht gut gelingt. Nur am Wochenende fahre ich nach hause zur Familie.
Nun bin ich im zweiten Semester, aber meine Situation hat sich noch kein Stück geändert.
Mittlerweile habe ich wieder mit dem Spielen angefangen um wenigsten etwas mit Leuten reden zu können (aber halt nur über das Spiel). Das einzig Positive ist, dass ich mich selbst soweit unter Kontrolle habe, täglich nicht länger wie 2-3 Stunden zu spielen.
Mit den Leuten im Studium konnte ich von Anfang an keine richtige Freundschaft oder ähnliches aufbauen. Einerseits kam mir da immer wieder meine Schüchternheit in die Quere, anderer Seits der fehlende Gesprächsstoff. Ich habe ja auch kam etwas zu erzählen, zu Hause vor dem PC erlebt man nun mal nichts.
Und Dinge, über die ich Stunden lang erzählen könnte interessieren 99% meiner Altergenossen nicht. Dazu zählen z.B meine Hobbys die eher von der männlichen 40-50+ plus Generation ausgeübt werden.
Das ich es bis jetzt nichtmal zu einem Kuss geschafft habe erübrigt sich wohl.
Immerhin habe ich wenigstens einen Kumpel (Freund will ich es nicht nennen) mit dem ich 2 mal die Woche ins Fitnessstudio gehe und ab und an mal am Wochenende Abends PS3 spiele oder Fußball gucke. Viel mehr ist mit ihm leider nicht anzufangen.
Ich weiß, das ich an meiner Situation selbst Schuld bin, aber nicht so recht wie ich aus dieser seit 4 Jahren anhaltenden wieder raus komme.
Zum Glücklich sein fehlt mir nur ein kleiner Freundeskreis mit dem ich ab und zu Dinge unternehme, die auch mir Spaß machen und eine Frau die ähnlich tickt wie ich.
Für viele das normalste der Welt, für mich momentan unerreichbar.
Mein Hauptproblem sehe ich darin, dass ich mittlerweile anders bin als 99% der Menschen in MEINEM Alter. Das beziehe ich besonders auf die Interessen die nun mal Freundschafften ermöglichen.
Ratschläge wie "such dir nen Verein" habe ich schon ausprobiert, mit dem Ergebnis von 40+ Männern umgeben zu sein und am ende wieder allein da zu stehen.


Für jeden sinnvollen Ratschlag bin ich dankbar.


MFG

Was machst du denn
Für eine Sportart, die nur von Männern
40/50+ ausgeübt wird?
Ich würde mich an deiner stelle tatsächlich in irgendeinem Verein engagieren um überhaupt mal in Kontakt mit Menschen zu kommen. Ob diese 20 oder 40 sind ist doch erstmal nicht so wichtig - ausserdem kannst du von ihnen sehr viel lernen zB auch wie man mit dem Alleinsein umgeht.


In der Uni kann man auch schnell neue Leute kennenlernen! In den Vorlesungen nicht, aber dafür umso mehr in den Übungen wenn man in nur kleinen Gruppen unterrichtet wird. Es beginnt damit, dass du die Leute im Raum begrüßt wenn du kommst und ihnen damit signalisiert, dass du mit ihnen in Kontakt treten willst. So viele kommen in den Raum, setzen sich stillschweigend auf ihren Stuhl und ziehen sich absolut in sich zurück. Die Message an alle anderen ist in diesem moment: "lasst mich bloß in Ruhe!"
Ich höre dann immer erstmal interessiert zu worüber sich die Gruppe unterhält und klinke mich irgendwo ein wo ich es für angebracht halte zb einen Professor, den ich auch kenne.


Deine schüchternheit macht dir das alles sicher nicht einfach, aber defacto

    anwar_983293

    2. Teil
    aber defacto kannst du nicht darauf warten bis du in die Gruppe eingebunden wirst indem du dich ganz klein machst, denn es wird garantiert nicht passieren.
    Wenn du neue Leute kennenlernst musst du nun mal selbst aktiv werden und den anderen zeigen, dass du offen dafür bist!