es gibt mehrere Verfahren, aber die kosten alle Geld...


Biologisch abbaubare Kunststoffe gibt seit ca. 20 Jahren.
Solange aber die Industrie nicht gezwungen wird, passiert auch nix.


Es gab sogar mal den 'essbaren' Joghurtbecher, komplett fertig entwickelt, großserienreif.
Mords Trara bei der offiziellen Präsentation, sogar Minister waren da und hielten schlaue Reden über die 'zukunftsweisende Technologie im Bereich Verkaufsverpackungen', viel Lob und Anerkennung, ganz großer Bahnhof.
Eineinhalb Jahre später ging die Firma in Konkurs, der Eigentümer hat ca. 6 Mio. Euro verloren weil die Lebensmittelindustrie sich weigerte, die zusätzl. 2 Cent Produktionskosten auf die Produkte umzulegen...

na ja, aus den 2 Cent bei den Gestehungskosten wären für den Verbraucher sicher 6 Cent geworden, da siehts dann schon anders aus.


Außerdem hast recht wenn Du bezweifelst ob man Plastik umweltfreundlich entsorgen kann.
Bei der Verbrennung entstehen je nach Kunststoff z.B. Monomere, Formaldehyde, Dioxine, Säuren etc.
Am besten lassen sich noch Polyolefine verbrennen, weil die den Paraffinen recht ähnlich sind und deshalb gern als Zusatz bei der Müllverbrennung beigemischt werden. Umso aufwendiger wird dann die Rauchgaswäsche (und die Entsorgung der 'ausgewaschenen' Giftstoffe, soweit das nicht kostengünstig bei normalen Deponieen erfolgt). Das heißt also nicht, dass PE o. PP-Rückstände 'unbedenklich' sind.
Ähnliche Entsorgungsprobleme hast z.B. auch bei ganz normalen Spanplatten, wenn man wirklich auf umweltfreundliche Art das Zeug los werden will; allein in D werden jährlich ca. 8 Mio. Kubikmeter produziert.

natürlich kann man Spanplatten durch Massivholz oder Stableimplatten ersetzen-
aber nicht in der Serienfertigung mit CNC-Maschinen.
Einem Schreiner o. Tischler macht echtes Massivholz keine Probleme, aber der muss auch nicht 'austauschbar' (und damit leicht nachbestellbar) fertigen.


Die Preissituation ist heutzutage viel entscheidender als die 'echte' Optik.
Unter 'echter Optik' verstehe ich z.B. Holzeinlagen in Armaturenbrettern von Autos: früher wurden tatsächlich formgefräste und mehrfach lackierte Massivholzteile verbaut; heute werden formgepresste und WT-bedruckte Holzmehlteile verbaut und dem Kunden als Echtholz verkauft.


'Geiz ist geil' ist auch in der Herstellung die Devise.


Kunststoff kannst nur selten durch andere Materialien ersetzen, KST ist bereits DER Substitutionswerkstoff, der sowohl Gewicht als auch Produktionskosten massiv gesenkt hat. Jede Rückbesinnung auf alternative und umweltverträgliche Werkstoffe würde wohl JEDES Produkt massiv verteuern.
Viele moderne Produkte wären ohne Kunststoffe nichtmal denkbar.

Die technische Lösung war ein essbares, versiegelbares, milchsäurebeständiges und durch Verpackungs- und Abfüllmaschinen handelbares Behältnis in der 200cm³-Klasse.


Dafür gabs F+E-Mittel, Unterstützung von namhaften Instituten und Hochschulen und auch die Politik hat immer wieder reges Interesse bekundet.


Der Investor hat 6 Mio. aus seinem eigenen Vermögen verloren- der Gesamtschaden war weitaus höher- was glaubst Du, wie viele Leute danach noch investieren wollten bzw. wollen?
Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß die Patentgebühren weiter gezahlt wurden wenns keine Verwertungsmöglichkeit gab- macht auch wirtschaftlich keinen Sinn.
In eine nicht schützbare Technologie zu investieren bedeutet, dass wir wohl innerhalb eines Jahres unsere Joghurtbecher in Fernost kaufen werden und weil nur das eigentliche Produkt kennzeichnungspflichtig ist, ...
den Rest kann sich jeder selber ausmalen.

13 Tage später
polat_12258334

wenn jeder einen Eimer auf den Großbrand kippen würde, bekäme man das Feuer in griff. Leider gibt es Menschen, die ihre Bequemlichkeit mit „bringt doch eh nichts“ rechtfertigen..... find ich traurig, so eine Mischung aus Ignoranz und Egoismus.

5 Monate später

Der Thread ist uralt, aber das Thema aktuell.
Habe noch zwei neue Ideen, um Plastik zu vermeiden: Öko-Beutel zum Bäcker mitnehmen (bei uns verpackt der Bäcker mit Plastiktüten) und Haarseife anstelle von Flüssigshampoo benutzen.

Das ist ein festes Stück Seife, wie Kernseife, nur nicht so aggressiv, halt extra für Haare hergestellt. Gibt für jeden Haartyp verschiedene, gibt Leute, die schwören drauf. Ubd das beste: keine Verpackung notwendig. Ich hab mir jetzt verschiedene Proben bestellt und bin gespannt auf den Effekt.

6 Monate später
natureloveee

Ich fahre viel öffentlich oder gehe viel zu Fuß. Ich versuche einheimische Produkte zu bevorzugen und trinke meist Leitungswasser.
Ich finde es aber (leider) sehr schwierig großteils auf Plastik zu verzichten. Jeder Schrott ist 5mal in Plastik verpackt. Im Supermarkt ist Gemüse/Obst oft verpackt. Wenn es geht, kaufe ich meist das unverpackte. Meiner Meinung nach gehört, dieser Verpackungswahn schon in den Läden gestoppt bzw. gibt es ja schon zu genügend Ersatzverpackungen.

Ich glaube, was helfen könnte - wenn jeder Konsument ganz konsequent schon im Laden/Supermarkt/Discounter soweit wie irgendmöglich Verpackungen entfernen würde und beim Verkäufer ließe, statt den ganzen Müll mit nach Hause zu nehmen.


Wenn sich der Handel ständig und in einem fort mit dem ganzen Verpackungskram konfrontiert sähe und plötzlich für dessen Entsorgung aufkommen - und evtl. auch teilweise bezahlen müßte, würde der ziemlich schnell Alarm bei den Herstellern schlagen.

Was genau von den aufgezählten Dingen der te sorgt für teurere Preise? Meinst du den Öko-Strom? Der ist eigentlich nicht wirklich teurer.

Na, da ist aber nicht das Fahrrad das Problem, sondern dass es entweder keinen Fahrradweg gibt oder der Fahrradfahrer einen schlechten Fahrstil hat.