Ihr Lieben,
wir haben ein richtiges Teufelchen daheim, Trotzphase Deluxe. Er war schon immer sehr willensstark, seit er nun von der Krippe in den Kiga gewechselt ist, nimmt das aber noch stärkere Dimensionen an. Klar, er nabelt sich weiter ab, ist auch gut so, aber meine Nerven strapaziert es ohne Ende!
Eine Trotzphase von 75min ( nicht gefühlte, sondern tatsächlich, ich habe extra mal die Zeit im Auge behalten) schafft er ohne Probleme. Schreit, tobt, wirft mit Dingen, lässt sich durch nichts und niemanden ablenken oder beruhigen...klar, ausspinnen lassen, was geht in Sicherheit bringen und schauen, dass er sich nicht selbst weh tut. Aber dieses tägliche Theater schafft mich ungemein. Neuerdings schlägt und tritt er was das Zeug hält. Egal ob ich versuche ihn zu beruhigen oder einfach links liegen lasse. Er attackiert mich dann regelrecht aus dem Hinterhalt. Ein Nein hilft rein gar nichts, genauso wenig wie festhalten, ihr glaubt nicht, was ich schon für Kampfspuren habe. In meiner Verzweiflung bin ich nun auch schon mal laut geworden, er hat zwar kurz dumm geschaut, mehr aber auch nicht.
Sonst hatten wir die Regel, dass er in sein Zimmer muss und sich dort ausspinnt. Dort bleibt er aber nun nicht mehr, rennt sofort wieder raus und führt sich unbeirrt weiter auf. Ich sehe als einzige Chance , die Tür abzuschließen, an den Türgriff kommt er nämlich auch schon. Allerdings ist meine Hemmschwelle riesig, ich kann doch nicht mein Kind wegsperren?! :-(
Andererseits kann ich mich auch nicht Stunden terrorisieren lassen, es geht wirklich an die Substanz, wenn er einfach nicht aufhört und in seinem Wahn ist.


Hat von euch auch jemand so ein extremes Teufelchen? Wie handhabt ihr das mit der Auszeit? Bekannte mit Kindern meinen immer, ihre haben sich nach 10-15 min ausgesponnen, solange lassen sie sie einfach links liegen. Würde ich ja auch...aber es dauert eben unverhältnismäßig lange und er sitzt / liegt / steht nicht irgendwo, sondern wütet dann. So viele Dinge kann ich gar nicht wegräumen uns aus dem Weg schaffen.


LG

    Ihr Lieben,
    wir haben ein richtiges Teufelchen daheim, Trotzphase Deluxe. Er war schon immer sehr willensstark, seit er nun von der Krippe in den Kiga gewechselt ist, nimmt das aber noch stärkere Dimensionen an. Klar, er nabelt sich weiter ab, ist auch gut so, aber meine Nerven strapaziert es ohne Ende!
    Eine Trotzphase von 75min ( nicht gefühlte, sondern tatsächlich, ich habe extra mal die Zeit im Auge behalten) schafft er ohne Probleme. Schreit, tobt, wirft mit Dingen, lässt sich durch nichts und niemanden ablenken oder beruhigen...klar, ausspinnen lassen, was geht in Sicherheit bringen und schauen, dass er sich nicht selbst weh tut. Aber dieses tägliche Theater schafft mich ungemein. Neuerdings schlägt und tritt er was das Zeug hält. Egal ob ich versuche ihn zu beruhigen oder einfach links liegen lasse. Er attackiert mich dann regelrecht aus dem Hinterhalt. Ein Nein hilft rein gar nichts, genauso wenig wie festhalten, ihr glaubt nicht, was ich schon für Kampfspuren habe. In meiner Verzweiflung bin ich nun auch schon mal laut geworden, er hat zwar kurz dumm geschaut, mehr aber auch nicht.
    Sonst hatten wir die Regel, dass er in sein Zimmer muss und sich dort ausspinnt. Dort bleibt er aber nun nicht mehr, rennt sofort wieder raus und führt sich unbeirrt weiter auf. Ich sehe als einzige Chance , die Tür abzuschließen, an den Türgriff kommt er nämlich auch schon. Allerdings ist meine Hemmschwelle riesig, ich kann doch nicht mein Kind wegsperren?! :-(
    Andererseits kann ich mich auch nicht Stunden terrorisieren lassen, es geht wirklich an die Substanz, wenn er einfach nicht aufhört und in seinem Wahn ist.


    Hat von euch auch jemand so ein extremes Teufelchen? Wie handhabt ihr das mit der Auszeit? Bekannte mit Kindern meinen immer, ihre haben sich nach 10-15 min ausgesponnen, solange lassen sie sie einfach links liegen. Würde ich ja auch...aber es dauert eben unverhältnismäßig lange und er sitzt / liegt / steht nicht irgendwo, sondern wütet dann. So viele Dinge kann ich gar nicht wegräumen uns aus dem Weg schaffen.


    LG

    Ja, würde ich!
    Ich bin ein Fan der Zimmer- und Ruhezeiten. Jeder Mensch braucht mal ein wenig Luft und Zeit für sich, auch Kleinkinder. Außerdem geht es - wie du schon schreibst - an die Substanz. Eine Auszeit im Zimmer soll ja keine Strafe sein, sondern Zeit, damit sich beide beruhigen können. Und bevor die Nerven so strapaziert werden, dass man etwas tut, was man nicht wollte, ist so eine räumliche Trennung voneinander doch recht sinnvoll.


    Sein Kinderzimmer ist doch sicher kindersicher? Dann sollte er da wüten können, ohne dass es gefährlich für ihn wird. Zerstört er sein eigenes Spielzeig, dann ist es eben weg. Auch das muss er lernen: wer seine Sachen mutwillig zerstört, der hat eben weniger. Alternativ räume es direkt nach jedem Spielen bruchsicher in verschließbare Kisten.


    Ich würde die Tür nicht unbedingt abschließen. Aber ich würde mich bei einem Wutanfall davor setzen und wenn er raus kommt ihn konsequent wieder zurück bringen und die Tür schließen. Wenn es sein muss eben auch zehn Mal hintereinander. Und zwar so lange, bis er sich beruhigt hat.

      Hallo
      ich nutze keine Auszeiten, da das eine Art Liebesentzug ist und ich das nicht möchte. Außerdem möchte ich , dass meine Kinder ihre Wut und ihren Ärger nicht ablehnen, sondern damit umzugehen lernen . Wir nutzen das spiegeln . Meist funktioniert das sehr gut bei meiner 2,5 jährigen.

        Auszeit nicht alleine!
        So kommt dein kund nicht runter, wird eher noch frustrierter...
        LG

        an0N_1276586899z

        Genau das ist der Punkt,
        Er steht dann hinter verschlossener Tür und will raus, im Sekundentakt würde er sie öffnen, auch 100mal wenn nötig. Er ruft auch Mama, sobald ich ihn ins Zimmer setze. Lasse ich ihn raus, führt er den Terror aber unbeirrt fort. Um wirklich eine räumliche Trennung beiderseits haben, müsste ich abschließen

          Danke für deine ausführliche Antwort
          Ich halte es durchaus für möglich, dass ihn der Kiga-Alltag noch anstrengt. Er geht zwar gerne, aber es ist ja dennoch eine Umstellzng, die Gruppe größer usw.


          Er liegt dort in der Ruhephase auch und lauscht der Musik oder einem Hörspiel , schläft aber nicht ein. Zuhause möchte er auch nicht schlafen, wir schauen dann gemeinsam Bücher an und kuscheln. Er tickt dann aber irgendwann aus. Meist sind es Kleinigkeiten, bspw weil ich irgendwas anfasse ( Trinkbecher o.ä.) , er geht von 0 auf 1000 oder Nichtigkeiten ( unser Hund hat ihn abgeschaut). Und schon geht das Drama los und nimmt seinen Lauf.


          Natürlich bleibe ich zunächst ruhig und finde auch, dass mir das lange gelingt. Ich biete an zu trösten, zu helfen oder was auch immer. Sage auch " du bist wütend / müde", aber Schlag ins Kissen, nicht die Mama... hilft nur alles nichts! Manchmal reicht eine Bewegung und er dreht noch mehr auf "Mama, leg nicht den Arm aufs Sofa" * kreisch*


          Ich möchte nicht negativ über ihn sprechen, aber diese Ausraster sind nun mal Hölle und er ist tatsächlich wie im Wahn.


          Das Problem ist, dass ich nachmittags alleine mit ihm bin, ich kann nirgends hin und das Haus nicht verlassen. Verlasse ich den Raum , läuft er mir nach, kratzt, beißt , tritt nach mir. Bleibe ich in der Nähe, das gleiche Spiel.


          Um Distanz zu schaffen, müsste ich ihn tatsächlich in sein Zimmer bringen.

          Ich habe jetzt lange drüber nachgedacht...
          Also bei uns zuhause muss Junior auch in sein zimmer wenn er seine fünf Minuten hat und da gibt auch eine klare Ansage zu.
          Einsperren würde ich ihn allerdings nie, er soll ja lernen sich selber wieder zu beruhigen und dann wieder am Familienleben teilhaben zu können... Allerdings wird es dann auch nicht mehr gross besprochen es sei denn er möchte das von sich aus...


          Wenn er zwischendurch rausrennt versuche ich "wortlos" sein Tun zu unterbinden, sprich würde es Gefahr laufen das etwas kaputt geht, entferne ich es einfach.
          Wenn er mich anschreit oder sonstiges, sage ich einfach das ich so nicht mit ihm rede sondern erst wenn er ruhiger ist.... So bekommt er das Gefühl das ich dabei bin und es nicht einfach ignoriere gebe ihm aber auch keine weitere Fläche um seine Wut an mir oder unseren Gegenständen auszulassen... Ja ich finde Kinder müssen so erwas lernen und es funktioniert nicht immer mit spiegeln und pädagogisch gut zureden....


          Was mir noch einfällt, ich habe ein Kind in der Praxis was auch zu extremen Ausrastern neigt wenn etwas nicht klappt.... Dieses Kind ( mit der Mutter so abgesprochen) nehm ich mir dann und halt es ganz fest, manchmal wickel ich es auch in eine Decke ein und halte es dann.... Zeitweise sitzen wir dann so gut 15 Minuten so zusammen.
          Aber das Kind beruhigt sich so sehr gut weil es sich dann selber sehr spürt, merkt das jemand da ist und nicht mehr so verloren im weiten Raum ist mit sich selber.... Die Mutter hat es zuhause übernommen und fährt damit auch sehr gut.
          Das Kind ist fünf Jahre und wir haben ihr auch erklärt das wir einfach nicht möchten das es sich selber oder anderen weh tut, das konnte es auch schon gut verstehen.
          In dieser Situation entscheidet es selber wann es reicht und es sich wieder beruhigt hat....


          Beruhigt sein heisst übrigens auch nicht das alles wieder super ist, es beschreibt nur den Zustand wieder klare Gedanken und Interaktionsfähig zu sein....


          Lg

          Mein sohn war auch ganz extrem
          Jedoch hätte es rein gar nix gebracht ihn allein ins Zimmer zu sperren. Wenn er trotzte, habe ich ihn zwar schon in sein Zimmer getragen, um ihn aus der Situation, die zum Trotzanfall führte rauszunehmen und räumliche Distanz dazu zu schaffen, aber ich blieb dann bei ihm, bis der Spuk vorbei war. Mittlerweile geht er, wenn er wütend ist, selber in sein Zimmer. Selten noch dass er mich zum Runterkommen braucht. Ich drück dir die Daumen, dass ihr etwas findet, dass ihm hilft. Dieses feste Umklammern hat meinem Sohn auch oft geholfen.

          .
          Reagiert Deiner denn in solch einer Phase auf Ansprache? Genau das scheint ja bei der TE das Problem zu sein. Gibt es da Tricks?

          Aushalten?
          Aber du randalierst nicht und gehst auf deine Bezugspersonen los, wenn du sauer bist, oder?


          Sauer sein ist okay, Menschen und Dinge angreifen nicht. Und wenn man geschlagen, getreten oder beworfen wird, dann geht man freiwillig aus dem Weg und darf nicht erwarten, dass das Gegenüber das aushält.

            eliana_12554634

            Ok
            Und was passiert, wenn du dich selbst in ein Zimmer sperrst? Zum Bsp. im Bad. Oder in der Küche. Da fühlt er sich nicht eingesperrt, kann dich aber nicht schlagen. Und wenn er euch die Bude dann kaputt haut, dann würde ich ihn doch ins Zimmer sperren.


            Du kannst es ja probieren. Ich glaube kaum, dass er einen Schaden davon tragen wird.

            Ich glaube
            das kommt auch immer auf die mama an wie reizbar sie ist und was sie durchhält

            an0N_1276586899z

            Und wann
            lernt ein Erwachsener das? Angemessen mit seiner Wut umzugehen? Lernt er das als Kind alleine in seinem Zimmer?
            Im übrigen kenne ich viele Erwachsene , die eben nicht angemessen mit Wut umgehen können

            Meine Tochter
            War auch so extrem.
            Jeden Tag nach dem Kindergarten hatte sie solche Aussetzer. Lustigerweise nur bei mir....das hat sich bis heute nicht geändert. Nur die Wutanfälle haben sich mit bald 8 etwas verändert.
            Ich bin heute im Nachhinein noch schockiert was dieses trotzen für Ausmaße damals angenommen hat.
            Ich hab mich sich schon mal rauchend auf den Balkon gesetzt, sie hundert mal zurück ins Zimmer gebracht, mich in ihrem Zimmer auf den Boden gesetzt und es einfach ausgehalten. Aber dieses Geschrei ist wirklich anstrengend und wenn sie dann noch körperlich werden wird man innerlich leicht aggressiv.
            Ich kann es so gut nachempfinden wie es dir geht.
            Aber ich hab keine Lösung. Eingeschlossen hab ich sie nie. Tür zugemacht ja, sie auch mal grob von mir weggebracht ja, leider auch.... hab auch mal versucht sie in ihrem Wahn einfach festzuhalten. Aber das macht einen fast noch wütender wenn man das schlagende, kreischende etwas direkt an seinem Gesicht hat.
            Es wird irgendwann besser.....

            ein Monat später

            Hi,


            also wir schicken unseren Großen momentan auch gelegentlich in sein Zimmer. Manchmal wird er arg grob mit seinem kleinen Buder (1J) und bevor es ausartet trenne ich die beiden lieber.


            Reden, erklären usw hat bisher leider nicht geholfen, er macht es ständig wieder. Würde ja gerne auf seine Bedürfnisse eingehen, aber ich kann den Kleinen ja auch nicht die ganze Zeit weg sperren, damit der Große mich für sich hat. Das wäre nämlich dem Großen wohl am liebsten :twisted:


            Seit dem der Große ein gemütliches Kindersofa und sein ganzen Spielzeug in seinem Zimmer hat stört ihn das auch nicht mehr so wirklich, das er dorthin geschickt wird. Er spielt dann auch mal ruhig für sich oder schaut ein Buch an.

            Spricht doch nichts dagegen, dass die Mutter auf Abstand geht. Hier geht es um AUSZEITEN. Und so wie ich es verstanden habe, geht es darum ein Kind ins Zimmer zu sperren . Das ist für mich halt kein auf Abstand gehen mütterlicherseits. Für mich ist das eben eine Art Bestrafung, die durch Liebesentzug funktioniert.
            Kann ja jeder machen , wir er möchte. Aber ich denke, es gibt bessere Möglichkeiten, sich abzugrenzen, als diese Art von Auszeit.
            Und ich denke, dass es auf lange Sicht gesehen nichts Positives bringt. Es betrachtet nur das Verhalten des Kindes und ändert dieses. Die Ursachen und Gefühle des Kindes werden nicht berücksichtigt. Es ist nur Behaviorismus.

              gulfem_12932941

              Wie siehst du denn dann das auf Abstand gehen der Mutter, wenn sie geschlagen wird? Das ist doch ebenso ein Abstandhalten, eine räumliche Trennung, welches das Kind als Distanzierung interpretiert infolge seines unerwünschten Verhaltens. Anders gesagt: wo ist der Unterschied zwischen dem ins Zimmer Bringen des Kindes zum ausbocken und dem Raumverlassen des Elternteils?