Ich kann es mir jetzt nicht verkneifen noch einen neuen Thread zu dem Thema zu eröffnen.
In dem Thread " Mein Sohn haut..." wird es wieder allzu deutlich- es scheint auch heute noch völlig gängig zu sein, das Kind mit Gewalt zu erziehen. Heute nennt man es dann zwar nicht mehr so genau beim Namen, aber das ist dem Kind wohl ziemlich wurscht. Es wird eben nicht mehr bestraft, nein, es folgen Konsequenzen. Es wird nicht gehauen, sondern nur ein wenig geklapst. Psychische Gewalt wie Ignorieren, wegsperren, Auszeiten und andere Methoden werden regelmäßig empfohlen, um ungeliebtes Verhalten zu eliminieren.
Wo leben wir denn hier? HALLO??? Ich dachte, wir sind inzwischen schlauer geworden? Haben begriffen, dass sich so etwas einfach nicht gehört? Dass es nicht zur Einsicht führt sondern nur etwas erzwingt?
Stellt euch mal vor die Erzieherin der Einrichtung würde regelmäßig androhen, ein Kind in ein extra Zimmer zu sperren, so lange bis es sich entschuldigt. Oder die Erzieherin würde leicht auf die Finger patschen oder das Kind ignorieren oder vom gemeinsamen Spiel ausschließen?
Diese Erzieherin wäre die längste Zeit Erzieherin gewesen.
Was ist wohl für das Kind schlimmer? Von der Erzieherin bestraft zu werden oder von den über alles geliebten Eltern? In ein Zimmer gesperrt zu werden von einer relativ fremden Person oder von den Eltern, von denen es emotional völlig abhängig ist?
Kann man nicht mal ein wenig weiter denken? Ist es das Wichtigste für den Moment das unerwünschte Verhalten abzuschalten ( denn leider funktionieren Liebesentzug oder Strafe kurzfristig oft ziemlich gut) oder möchte man erreichen, dass das Kind wirklich versteht, warum es nicht hauen soll? Das es sich sozial verhält von sich heraus? Oder reicht es manchen, dass die äußere Fassade schön ist?
Fassungslose Grüße
Elisa

P.s.
Ich will hier weiß Gott nicht sagen, dass ich alles richtig mache, es hier immer friedlich abläuft und mir die Sonne aus dem A... scheint. Jeder reagiert manchmal reflektorisch, Kinder triggern uns oft auf die fieseste Weise.
Mir geht's nur darum, mal darauf aufmerksam zu machen, was manche als völlig legitimes Erziehungsmittel halten- wie du mir , so ich dir. Zuckerbrot und Peitsche.
Ja, alle lieben ihre Kinder über alles- aber wissen das diese Kinder auch?

:???:
Vielleicht kannst du es mir erklären, ich verstehe es einfach nicht...


Mein 16 Monate alter Sohn haut mich. Weil es gerade so spannend ist, wie die einzelnen Personen in seinem Umfeld reagieren. Ich sage ihm, wenn er das nicht lässt, dann haue ich zurück. Ich patsche sanft auf seine Hand und mein Sohn lacht. Hocherfreut über ein neues, lustiges Spiel namens "Hauen". So und nicht anders würde das hier laufen.


Ich streite mich sonst wirklich nicht über Erziehungsmethoden. Ich bin mir sicher, dass auch ich den Stein der Weisen nicht entdeckt habe und

Das ist ja genau der Punkt
es wird einem sofort Kuschelpädagogik oder laissez faire unterstellt, wenn man sich gegen autoritäre Erziehung stellt. Es gibt aber nicht nur diese zwei Extreme.
Nur weil ich keine Gewalt anwenden möchte- psychisch oder physisch kann ich doch trotzdem erziehen. Ist das wirklich so unvorstellbar? Dass man Grenzen aufzeigen kann ohne die Integrität des anderen zu verletzen?

Ich hab meine Meinung dazu
ja schon in dem von dir genannten Thread verdeutlicht. Gruß! :-)

:???:
Vielleicht kannst du es mir erklären, ich verstehe es einfach nicht...


Mein 16 Monate alter Sohn haut mich. Weil es gerade so spannend ist. Ich sage, er soll das lassen. Er haut mich wieder. Ich patsche sanft auf seine Hand und mein Sohn lacht. Hocherfreut über ein neues, lustiges Spiel namens "Hauen". So und nicht anders würde das hier laufen.


Ich streite mich sonst wirklich nicht über Erziehungsmethoden. Ich bin mir sicher, dass auch ich den Stein der Weisen nicht entdeckt habe. Aber diese Zurückhauen/-beißen kenne ich auch nicht aus meinem privaten Umfeld und ich finde es so unglaublich unlogisch, einem Kind mit Hauen bebringen zu wollen, dass Gewalt doof ist, dass ich wirklich, wirklich wissen möchte, was für ein Gedanke dahinter steckt.

    Es dauert
    eben manchmal, bis die Methode ohne Gewalt funktioniert. Dafür hat das Kind es gelernt und nicht nur aus Angst damit aufgehört.

    Mein kind
    Hat mit 1,5 Jahren gern mit den Händen rumgetromnelt, aber ich habe das nicht als hauen verstanden. Das verhalten hat sich von alleine gegeben.
    LG

    Zurückbeissen
    Ist nun mal Gewalt am Kind, womit man sich strafbar macht.
    Hauen und beissen sieht man oft bei Tieren, die sich nicht anders ausdrücken können.
    Ein Mensch kann reden.
    LG

      Emotionale Gewalt
      Ich denke dass emotionale Gewalt oft unterschätzt bzw gar nicht erst als diese erkannt wird. Oder auch einfach abgetan als das sei doch keine Gewalt.
      Emotionale Erpressung passt wohl dann für manche besser als Ausdruck? Wenn Du lieb bist darfst Du wieder runter kommen. Heißt doch: ich will Dich (gerade) nur, wenn Du lieb bist.
      Mir ist Authentizität im Umgang mit meinen Söhnen sehr wichtig. Und leider werde ich nach meinem Geschmack zu oft laut. Aber ich versuche, nie mit Liebesentzug zu bestrafen.

        Eine Auszeit
        für ein Kind, empfinde ich nicht als demütigende Strafe. Im Gegenteil. Sehe das bei meinen Jungs, (2 1/2 und 6)dass diese Variante der Konsequenz sehr schnell die Spannung raus nimmt aus einer Situation.
        Diese Zeit kurz mal alleine durchaus als Erholung dient.


        Selbst ignorieren sehe ich nicht als Problem. Jeder kennt die Trotzphase. Ganz ehrlich, da bringt auch nix anderes.
        Dieses Gerede von" ich verstehe deine Motivation, dich jetzt auf den Boden zu schmeißen und wild um dich zu schlagen..". :roll:
        In so einer Situation viel zu viel Input für die Kinder.


        Ich bin öfter mal laut-das nervt mich an mir sehr. Bin da wie mein Vater :evil:
        Das sehe ich als beabeitungswürdig.


        Sonst sehe ich deinen Post als zu kleinkarriert.
        Über Schläge oder Klapse spreche ich gar nicht. Das geht nicht!!! Aber auch hier gibt es Situationen, wo es mir auch schon passierte. Das schlechte Gewissen bleibt. Und ich schäme mich. Und da gilt für mich auch nicht, "wir sind alle Menschen und keine Maschinen"
        Wichtig ist, wenn es schon geschehen ist, so weit wie möglich dem Kind erklären, dass es falsch war und nicht an ihm liegt.


        Schläge als Erziehungsmethode geht Null!

        Mmh ja
        ich finde es tatsächlich schöner, wenn meine Kinder lieb sind, verrückt... Sind sie es nicht, ermahne ich bis es mir zu bunt wird. Dann geht es ins eigene Zimmer, ab einem gewissen Alter. Außerhalb des Elternhauses wird unerwünschtes Verhalten doch auch sanktioniert. Übrigens auch von den Erzieherinnen meiner Kinder. Ich finde es ein bisschen albern da von psychischer Gewalt zu sprechen. Und glaube auch eher, dass die Erziehungmethode der "bedingungslosen Liebe" (oder wie hieß das?) ein Irrweg und nicht der Stein der Weisen ist.

          Streng
          Bei diesen Threads frage ich mich oft, worüber eigentlich genau geredet wird. Was ist strenge Erziehung? Was sind übertriebene Regeln?
          Bei mir gibt es einige klare Regeln, damit nerve ich mich wohl selbst am Meisten, weil ich sie immer und immer wieder sagen muss. Es wird nicht auf den Sofas rumgesprungen. Vor dem Essen werden die Hönde gewaschen. Nach dem Toilettengang auch. Zähneputzen. Während des Essens wird nicht nebenbei gespielt, weder mit Soielzeug, Handy noch Computer oder so. Schuhe werden beim Reinkommen direkt ausgezogen, keine Straßenschuhe im Haus. Usw. Hab da noch ein paar auf Lager.
          Aber als autoritär würde ich meine Erziehung nicht bezeichnen. Und ist sehr wichtig, dass die Jungs Liebe erfahren, wir immer für Sie da sind. ....

            audrey_12675517

            Guck
            dich mal an den Schulen heute um. Lauter kleine Egoisten, denen die Lehrer dann die Grundregeln sozialen Miteinanders beibringen sollen, weil Mutti und Vatti zu konfliktscheu sind... Und in der Ausbildung/im Berufsleben geht's weiter, Generation Y und so. Macht keinen Spaß, mit solchen Menschen zusammen arbeiten zu müssen :roll:

            Herrlich lächerlich :roule:
            Ich frage mich wirklich, wie du dein Kind erziehst?! Redest du es in Grund und Boden bis zum gewünschten Verhalten? :FOU:


            Kleinkinder zeigen keine Einsicht, dafür sind sie noch gar nicht reif genug! Sie tun und lassen Dinge, weil wir Eltern das gut finden und loben, die Kinder belohnen - ergo es zu einer positiven Erfahrung wird. Kinder tun in der Regel alles, um den Eltern zu gefallen - völlig egal, ob sie verstehen, was und warum sie gerade etwas tun oder nicht. Bestes Beispiel: Schule. Ein Grundschüler lernt nicht für sich und seine Zukunft, sondern für seine Lehrer und Eltern! Die Einsicht, dass es sinnvoll und ratsam ist für sich und seine eigene Zukunft zu lernen, die kommt erst in der Pubertät, manchmal sogar erst nach der Volljährigkeit - dann, wenn man Kinder eigentlich nicht mehr erziehen kann. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Bei ihnen greifen ganz andere Mechanismen! Man kann bis zum Eintritt in die Schule nicht an ihren Verstand appellieren! Und auch für Grundschüler ist Verstand nicht immer das, was anspringt oder vorhanden ist, wenn sie handeln. Deshalb sind Kinder bis sie 7 Jahre alt sind auch noch überhaupt nicht geschäftsfähig. Darüber hinaus diskutiert man nicht mit Kindern.


            Es ist kein Wunder, wenn nur noch respektlose Waschlappen, die nichts mehr auf die Reihe bekommen, in der Welt umher wandeln, wenn sie so erzogen werden wie du es tust. Das Kind darf fast alles, antiautoritäre Erziehung, laissez faire. Einer Autoritätsperson (Eltern, Erzieher, Lehrer) Respekt entgegen zu bringen scheint out zu sein, stattdessen führen sich schon Erstklässler auf wie die Wilden.


            Ich bin absolut gar nicht für Gewalt. Ich klapse auch nicht. Wenn mein Kind mich aber permanent körperlich angeht und alle bisherigen Maßnahmen nicht greifen, ja dann spiegle ich sein Verhalten. Ergo beiße ich auch mal zurück, um zu zeigen, dass das echt doof ist. Und oh Wunder, mein Kind hat das damals SOFORT kapiert. Ohne weiteres Theater. Für mich ist das keine Gewalt. Gewalt sieht anders aus. Aber natürlich - für dich ist das ins Zimmer schicken ja schon psychische Gewalt :FOU:


            Im Übrigen liegst du total falsch mit deiner Einschätzung zur Erzieherin! Mein Kind hat sich nun drei Mal in Folge im Schulunterricht so störend verhalten, dass es heute vom Ausflug ausgeschlossen wurde und in die Nachbarklasse gehen musste - als Einzige. Sie war allein unter fremden Kindern, die Kameraden und Freunde haben dagegen einen tollen Ausflug gemacht und Spaß gehabt. Im Hort ist es üblich die Kinder auszuschließen, die sich nicht benehmen können - die dürfen dann halt nicht mitspielen oder nicht mit auf den Ausflug gehen. Wer im Sportunterricht quer schießt, der muss auf die Bank und darf nicht mehr mitmachen - das betrifft bereits 5 und 6 Jahre alte Erstklässler. Völlig normal! Das ist weder Quälerei noch Gewalt oder Misshandlung. Es ist die Konsequenz aus ihrem schlechten Verhalten. In der Klasse meines Kindes sind Ampelphasen für gutes und schlechtes Benehmen (grün=gut, alles okay, gelb=ausreichend, Achtung, rot=schlecht, Konsequenz droht beim dritten Mal) ausgehängt und riesige Tafeln mit den Klassenregeln - unsere Schule ist eine normale staatliche Regelschule mit staatlichen Lehrern und Erziehern. Kein religiöses Internat oder eine strenge Privatschule.


            Entweder hast du bisher nur ein Baby oder Kleinkind und keine Erfahrung mit einem älteren Kind oder aber du lebst in alternativen Kreisen.

              Das
              was wir in unserem päd.Teil des Studiums lernen ist, dass es ohne Konsequenzen nicht geht.
              Man soll Grenzen aufzeigen und konsequent sein.


              Für mich ist weder Autoritäre noch vernachlässigende/verwöhnende Erziehung gut...das finde ich dann eher als schändlich für die Kinder.



              Körperliche udn psychische Gewalt geht garnicht aber dazu gehören defnintiv keine Grenzen seetzen und Konseguenzen dazu.

                franka_12528037

                :arrow:
                "Wenn Du lieb bist darfst Du wieder runter kommen. Heißt doch: ich will Dich (gerade) nur, wenn Du lieb bist."


                Wenn auch noch nicht bei Kleinkindern, aber bei Grundschülern auf jeden Fall: Kinder müssen lernen, dass Fehlverhalten Nebenwirkungen haben.


                Stell dir mal eine Beziehung mit einem Partner vor, der dich ständig ärgert, gängelt, vielleicht lügt und betrügt. Wie verfährst du mit dem? Duldest du den in deiner Nähe, an dir und um dich herum? Oder schickst du den weg, damit er aufhört, über sein Verhalten (und eine Entschuldigung) nachdenkt und auch du runter kommen kannst? Und auch umgekehrt muss der Partner lernen, dass der andere sich nicht immer alles gefallen lässt und irgendwann auch Schluss mit lustig ist.


                Und wenn Kinder das nicht lernen, ja dann können es Erwachsene auch nicht.

                  :FOU:
                  "Antwort ist Gewalt wenn ich meine Kleine da am Arm packe und unbehutsam von der Straße hole bevor der LKW sie überollt."


                  :arrow: Aber das zeigt doch schon wie krankhaft mit dem Wort "Gewalt" umgegangen wird!


                  Gewalt ist strafbar und berechtigt zur Strafanzeige. Muss jetzt jede Mutti, die ihr Kind in letzter Sekunde vor der Straße abpasst und unsanft wegzieht jetzt mit einer Anzeige und Strafe wegen Körperverletzung rechnen? Weil sie ihr Kind "unsanft vor dem Tod gerettet hat"? :bete:


                  Also bitte, dümmer geht es wirklich nicht. Lächerlich, einfach nur lächerlich :FOU:

                    Nöp
                    "Lächerlich macht sich die Te sicherlich nicht, denn sie hat recht."


                    Das ist Ansichtssache. Ich finde sie hat kein bisschen Recht. Ein Kind für Fehlverhalten ins Zimmer zu schicken ist bestimmt keine Gewalt.


                    Dann müsstest du deinem Kind ALLES durchgehen lassen und dürftest NUR reden. Nichts weiter. Und wenn dein Kind nicht hören will und weiter Mist baut, dann müsstest du es gewähren lassen, denn jegliches Unterbinden - also Missachten oder Ignorieren seines Willens - wäre dann Gewalt. Dann können die Kids also machen was sie wollen - alles andere ist Gewalt :bete:


                    Sorry, aber das ist wohl mehr als nur maßlos übertrieben, das ist gaga.