Hat es jemand gelesen? Ich habe es gestern abend gelesen, und es war so schlimm :TRISTE:


Wie die Eltern das ganze empfunden haben, mir ging es so nah!
Wie habt ihr das ganze empfunden?


Ich kann mich noch genau dran erinnern, als die Eltern ein Interview gegeben haben, man wünscht das keinem.


Andersherum haben die Eltern durch Ihren Glauben an Gott das ganze durchleben können, sie haben dem Täter gegenüber in keiner Minute Hass empfunden.


Mich würde eure Meinung dazu einfach mal interessieren!


VLG
Julia :-)

@ Murmel
Also ich habe das Buch gestern abend komplett durchgelesen. Es wird von der Mutter, sowie auch vom Vater abwechselnd erzählt, wie sie es alles empfunden haben. Und auch wie alles gekommen ist, dass er plötzlich weg war, und die ganze Suchaktion nach dem Täter. Sogar die Gerichtsverhandlung wird beschrieben.


Ich bin auch nicht wirklich gläubig, und kann es deshalb warscheinlich auch nur schwer nachvollziehen, wie die Eltern über den Täter sprechen. Trotzallem kann man sie darum nur beneiden finde ich.


Wenn mir sowas widerfahren würde, würde ich anders denken, definitiv.


Andersherum hilft den Eltern der Gedanke, dass sie Ihren Mirco irgendwann wiedersehen unheimlich, das ganze zu verarbeiten.Das wiederum finde ich auch eine tolle Gabe!


Für mich ist es total befremdlich, die Gefühle der Familie nachzuvollziehen (auf den Glauben bezogen!), aber ich bewundere sie trotzdem dafür!

:arrow:
Ich habe vor den Eltern großen Respekt, denn es braucht viel Kraft und Größe, dass man so einem Menschen vergibt, der einem nicht nur sein Liebstes genommen sondern es auch noch gequält hat....es muss eines der schlimmsten Dinge sein, die einem passieren können.


Also, zu Gott und dem Vergeben...aus christlicher Sicht :-)
Es ist so: Gott hat die Menschen geschaffen und er liebt jeden einzelnen. Er hat quasi den Spielraum und die Spieler gemacht..aber das Spiel spielen wird selber. Er lässt uns den Weg gehen, überlässt uns die freie Entscheidung mit all seinen Konsequenzen für uns und andere. Dass es dabei Menschen gibt, denen andere egal sind, ist nicht Gottes Schuld. Würde Gott immer eingreifen, wäre unser Leben nicht mehr selbstbestimmt.


Jedoch habe ich die Erfahrung gemacht und so steht es auch in der Bibel, dass Gott auf die Menschen, die ihn lieb haben, aufpasst. Auf den ersten Blick mag das nicht so aussehen, denn dann dürfte gläubigen Menschen ja nichts passieren...aber auch wenn Gott es zulässt, dann passt er auf, dass wir daran nicht zerbrechen, dass wir es tragen können...siehe Mircos Eltern. (Es gibt aber auch die Möglichkeit durch das beten Gott zu bitten, dass er eingreift- und da kenne ich sehr viele Beispiele wo es Gott auch wirklich getan hat!! Aber nicht immer hält Gott es für sinnvoll, aus welchen Gründen auch immer....- für uns unvorstellbar. )


Für die Strafe sorgt Gott aber selbst...wenn nicht in diesem Leben, so nach dem Tod (wenn der Mensch es nicht vorher in seinem Innersten bereut und sich ändert). Deswegen brauchen wir uns nicht mit Hassgedanken und Rachegefühlen herumzuschlagen....wir überlassen es Gott.


Für uns ist nur wichtig, Gott hat jeden lieb und wir haben die Anweisung, es auch zu tun. Wir sollen immer den Wert des Menschen vordergründig sehen, nicht dass was er getan hat. Darum bemühen wir uns zu verzeihen.
Ich versuche es auch in meinem Leben so handzuhaben... eher zu verzeihen, als mich mit Rache oder Hassgefühlen zu beschäftigen, ...klar ist es nicht immer leicht, aber wenn man es schafft (und das kann man mit Gottes Kraft!), ist es unendlich befriedigender als das Böse in seinem Herzen herumzuschleppen und nachtragend zu sein.


Mircos Eltern werden auch getrauert haben, jedoch nicht voller Wut.... sondern eher um den Verlust ihres Sohnes, dessen Leben zu Ende gegangen ist, bevor es überhaupt richtig gestartet ist und den sie lieb hatten. :TRISTE:


Es ist ein kompliziertes Thema und emotional belastet...aber an dieser Umgangsweise kann man gut erkennen, wer ein "richtiger" Christ ist, denn sonst kann man es nur sehr schwer schaffen, zu verzeihen. Und es mag auch befremdlich klingen....das gebe ich zu...aber wenn man an Gott glaubt und ihn liebt, dann erkennt man, dass es keine bessere Umgangsweise dazu gibt.


LG

Ich habs nichts gelesen
werde es auch nicht kaufen.


mir ging das damals sehr nahe..furchtbar nahe..
deswegen kann und will ich es nicht lesen


und das sie keinen hass empfinden...unglaublich...ich würde vor hass amok laufen und wirklich unmenschliches tun !!!!! :evil: :TRISTE:

:shock:
Ok, das ist schon krass....Ich habe weder das Buch, noch das Interview gelesen, nur ein Interview in einer Zeitschrift. Und da haben sie einen "vernünftigen" Eindruck auf mich gemacht.


Aber das hat dann auch gar nichts mehr mit dem Glauben zu tun...das ist einfach purer Leichtsinn und Verantwortungslosigkeit.

Krieg in Gottes Namen
und andere Verbrechen sind nicht im Sinne Gottes. Man liest in der Bibel, vor allem im NT eher das Gegenteil..man sollte liebevoll, friedvoll, barmherzig usw. sein. Von Menschen töten, seine Interessen mit Gewalt durchsetzen steht da nichts!


Das wird nur unter dem Deckmantel des Glaubens gemacht und wer sich auch nur ein bisschen in der Bibel auskennt, weiß, dass es das Gegenteil von dem ist, was Jesus sagt. Demzufolge sind solche Menschen keine Christen, auch wenn sie meinen, welche zu sein.


Ich glaube, dass es auf diese Fragen keine endgültige Antwort gibt, da wir es nicht aus der Perspektive Gottes sehen. Ich verstehe das manchmal auch nicht, denn eingentlich wünscht man sich doch Gerechtigkeit und ein respektvollen Umgang miteinander. Ich weiß nur, dass Gott dem Teufel freie Hand lässt und das dieser erst am Ende der Welt seine Macht verliert. Das hört sich jetzt sicher komisch für dich an...aber nur so kann ich es dir aus der christlichen Sichtweise erklären. :-D


Das Gott helfen kann, davon bin ich aber überzeugt! Ds ist jetzt nicht einfach so aus der Luft gegriffen oder weil ich mir das so vorstelle,.... aber ich kenne so viele Erzählungen, zum Teil auch von Menschen, die ich kenne, die Erlebnisse hatten, die sich nicht anders erklären lassen können. Weil es oft auch eine direkte Antwort auf ihr Gebet war....Ich weiß, wenn man davon nie gehört hat, dann scheint es wie aus einer anderen Welt zu sein oder ein verrücktes Hirngespinnst..das ist es aber sicher nicht. :-)

Hass, Wut
gegenüber dem Täter ist sicher irgendwann kurz mal vorhanden, aber ich kann mir vorstellen, dass man genug mit der Trauerarbeit zu kämpfen hat und (irgendwann) nichts mehr hassen kann, als den Umstand sein geliebtes Kind nicht mehr bei sich haben zu können!


So erkläre ich mir das, ganz allgemein, unabhängig von diesem Fall!

Ich schaue mir gerade
die Eltern bei Beckmann an.....


Bin erst bei Teil 2....... Ich bewundere, wie wortgewandt die Mutter redet und wie freundlich sie lächelnderweise erzählt. Der Vater teilweise auch. Respekt.