Mein Freund will jetzt doch nicht heiraten?!

Hallo zusammen,
mich beschäftigt seit einiger Zeit ein Problem, das -wie sollte es anders sein ;-) - mit dem Heiraten zu tun hat. Vielleicht weiß jemand von Euch einen Rat.
erst mal die Fakten: Er,30 und ich, 29 sind seit drei Jahren ein Paar. Wir sind zusammen gekommen, nachdem wir uns schon über ein Jahr angehimmelt haben und alles lief super. Wir waren auf Wolke sieben, da wir wirklich sehr gut zusammen passen - ich glaube keiner von uns beiden hat daran geglaubt, dass es so eine Liebe wirklich gibt. Wir sind auch ziemlich schnell zusammen gezogen - unterbrochen wurde dieses Zusammenwohnen nur von einem knappen Jahr Fernbeziehung aus beruflichen Gründen. Da haben wir beide gemerkt, wie wichtig uns das Zusammensein ist. Anfang des Jahres sind wir dann zusammen in eine andere Stadt gezogen und fühlen uns hier sehr wohl. So weit so gut... Wäre da nicht das leidige Hochzeitsthema, denn da werde ich einfach nicht schlau aus ihm.
Es steht schon seit längerem im Raum, wir haben immer wieder darüber gesprochen und nicht immer kam das Thema nur von mir. Er sagt auch, dass er das will und wir sind uns auch einig über traditionelle Werte wie Ehe und Kinderkriegen etc. Es ist also nicht so, dass er der Ehe grundsätzlich skeptisch gegenüber steht. In der Vergangenheit war es allerdings so, dass er erst noch sein Studium zu Ende bringen wollte. Das habe ich ja auch verstanden. aber er hat auch immer wieder betont: Wenn das Examen vorbei ist, dann könnten wir seinetwegen sofort heiraten. Seit zwei Monaten hat er dieses nun in der Tasche. aber nichts passiert. Obwohl er mir am Tag seiner Prüfung noch geschrieben hat: wenn ich das hier schaffe, heiraten wir, wenn du willst. Und eines der ersten Themen, dass ER angesprochen hat, als wir uns nach der Prüfung gesehen haben war auch dieses. Ist doch klar, dass ich dann anfange mir Gedanken zu machen, oder? Ich hab also bereits innerlich geplant und mir überlegt wann ei n guter Zeitpunkt wäre. Da ich mic nächstes JAhr beruflich verändere, werde ich sehr wenig Zeit haben. Natürlich könnten wir heiraten, aber Flitterwochen oder ähnliches wären nicht drin - und das ist mir wichtig, denn ich will nicht heiraten um am Montag wieder im Büro sitzen, als sei nichts gewesen. Da wir im Dezember sowieso eine Reise machen wollen, hab ich ihm vorgeschlagen einfach vorher standesamtlich zu heiraten. Im ganz kleinen Kreis und dann weg fahren. Dann könnten wir ja im Sommer immer noch ein Fest planen und kirchlich heiraten. Aber er ist mir irgendwie ausgewichen. Immer musste ich da Thema wieder ansprechen, von ihm kam plötzlich gar nichts mehr. Ich hab ihm dann auch einen Brief geschrieben, um mich besser zu erklären. Und jetzt fühlt er sich unter Druck gesetzt. Ich würde das Thema viel zu pragmatisch und unromantisch angehen. Er hätte mir ja noch nicht mal einen richtige Antrag gemacht. Den müsste ich ja wohl schon noch abwarten... Ich verstehe die Welt nicht mehr. Mir geht es doch nicht darum ihn unter Druck zu setzten. Ich weiß nur, wenn wir es dieses JAhr nicht machen werden wir wohl bis 2013 warten, zumindest wenn wir danach weg fahren wollen. Und da wollten wir eigentlich schon langsam mal an Kinder denken (auch er will relativ bald welche - sagt er zumindest) und nicht erst heiraten. Für mich kommt Heiraten auf jeden Fall VOR dem Schwangerwerden (aber das führt hier jetzt zu weit, er weiß warum ich so denke).
Meinst ihr ich bin zu verbissen? Weiß nicht mehr was richtig und was falsch ist.... Weiß auch nicht mehr wie ich mich verhalten soll, geschweige denn wie ich das Thema angehen soll. Er merkt, dass mich was bedrückt, aber er macht auch keine Anstalten es mit mir auszudiskutieren oder mir mal konkret zusagen, was ihn an einer Hochzeit im Dezember so stören würde.
Ach ja eins noch: einmal hat er gesagt (als dieses Thema noch recht frisch war): gut schatz, wenn dir das wirklich so wichtig ist und so viel bedeutet, dann machen wir es so wie du möchtest... Hä? Und jetzt das? Ich weiß gar nicht mehr, was ich ihm noch glauben kann. Hab um ehrlich zu sein, ein bisschen Angst, dass er mir nur was vormacht.

Könnt Ihr Euch das Alles erklären? Wisst Ihr einen Rat?
Danke für Eure Hilfe!!!

Könnt ihr die Hochzeit denn auch bezahlen?Hat er schon eine Anstellung?
Danke für Eure schnellen Antworten...
Also er hat eine Übergangsanstellung bei seinem alten Chef bis er was richtig festes hat. Die ist aber gut bezahlt und ihm sicher, bis er eben was Festes hat. Das sollte also nicht das Problem sein. Eine Feier (zumindest die standesamtliche im Dezember) hätten wir sowieso nur mit unserer Familie geplant und das könnten wir bezahlen, ja.
Und was heißt ich denke nicht an ihn? Es geht doch um uns beide. Ich denke die ganze Zeit nur an ihn, versuche mich in ihn hineinzuversetzen, da ich ja nichts konkretes aus ihm heraus bekomme. Ich würde ihn ja gerne besser verstehen, aber dazu müsste er mit mir reden. Aber er reagiert plötzlich total allergisch auf alles was mit Hochzeit zu tun hat, auch wenn ich nur seine Gründe dagegen wissen möchte. Also versteht mich nicht falsch, aber das ist ja wohl mein gutes Recht oder? ICh meine, nur noch mal zur Verdeutlichung: ER hat dieses Fass aufgemacht. Ist ja wohl logisch, dass man mal anfängt sich alles auszumalen, wenn man so eine Steilvorlage bekommt, oder? Soll ich das alles von vornherein nicht ernst nehmen, wenn ich sowas gesagt bekomme? Nur damit ich hinterher nicht enttäuscht werde?

Ja gut...
... das kann natürlich jeder sehen wie er will. Für mich gehört es dazu und mir ist es wichtig, dafür lasse ich mich auch nicht verurteilen. Ich bin nicht so naiv zu glauben, dass dadurch besser, schöner, toller wird. Trotzdem ist es für mich der Grundstein für eine gemeinsame Zukunft und Familie. Da spielen allerdings sicherlich auch persönliche Komponenten mit hinein, die ich hier nicht breit treten will.
Aber was ich nicht verstehe: man kann doch nicht immer vorgeben heiraten zu wollen, möglichst bald Kinder zu wollen und es sich dann von heute auf morgen anders überlegen. Was ist das denn? Ich meine wir sind doch keine zwölf mehr...Wie gesagt, ich würde seine Reaktion ja verstehen, wenn ich immer darauf gedrängt hätte, obwohl ich weiß, dass er es nicht will. Aber noch mal: wir waren uns einig und er hat das Thema erneut angeschnitten. Da soll einer die Männer verstehen.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Endlich...
mal was konstruktives ;-) danke dafür. :super:

Danke...
... für deine Einschätzung. DU hast schon recht, ich bin ziemlich kopflastig und ganz groß im Planen und Organisieren. Aber das musste ich bisher in meinem Leben auch immer. Mir fällt es sehr schwer, das Ruder aus der Hand zu geben, weil ich es nicht gewohnt bin. Ich habe mir einfach erträumt, in naher Zukunft eine Familie mit ihm zu gründen und es fällt mir sehr schwer zu akzeptieren, dass dieser Plan wohl nicht aufgehen wird. Kennt Ihr das nicht? Man hat gewisse Wünsche und Vorstellungen, davon wie das eigene leben verlaufen sollte. Und dann muss man den Tatsachen ins Auge sehen und erkennen, dass diese Wünsche nicht bzw nicht genauso zu realisieren sind.