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Erklär mich mal, warum hier alle bei dem von der TE angegebenen Risiko von 30 Prozent für Fehlbildungen von einem HOHEN Risiko sprechen?


Sorry, aber 30 Prozent sind NICHT hoch.
Wie bezeichnest Du sonst 80 oder 90 Prozent Risiko?
Als "Sicherheit" oder als "Wissen"?


Man kann sich ALLES negativ reden!
Man kann aber auch sagen, dass 30 Prozent zwar ein Risiko sind, aber eben keine Gewissheit für eine anschließende Behinderung darstellen.
Und selbst wenn man das davon separate Risiko einer Fehlgeburt mit berücksichtigt - dann ist man immer noch nicht bei einem "hohen" Risiko.


Mal als kleinen Vergleich:
die Gefahr, als Frau irgendwann im Leben Opfer sexueller Gewalt zu werden, bewegt sich hier in Deutschland bei etwas über 40 Prozent.


Dass wegen dieses ÜBERAUS HOHEN Risikos (Ironie off)irgendeiner hier schon mal daran gedacht hätte, seinen weiblichen Fötus abzutreiben, um ihm dieses doch unzweifelhaft schreckliche Schicksal zu ersparen, konnte ich hier noch nicht lesen.


DA sind 40 Prozent Risiko offensichtlich gar nichts.
DA denkt man dann offensichtlich "Ach, wird schon in "meinem" Fall nicht so sein."


Aber sobald es hier um MÖGLICHE Behinderungen des Fötus geht - gibt es offenbar immer nur eines - so schnell wie möglich weg damit.


Soll jeder machen, wie es will - bitte schön!
Aber solche Sätze wie >>>NIEMALS würde ich abtreiben ... NIEMALS !<<< sollte man sich dann doch echt besser sparen.

Klar
man kann sich wirklich alles irgendwie schönreden, oder?


Könnt Ihr ja gerne machen, und die TE auch.


Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, enden naturgegeben so zwischen 5 bis 10 Prozent ALLER "normalen" Schwangerschaften mit einer Behinderung des Fötus.


Ist das nicht ebenfalls viel viel zu hoch, um sich für ein Kind zu entscheiden?
Medizinisch betrachtet ist doch wohl auch schon 1 von 10 eine sehr beachtliche Größenordnung.

    Nein
    aber ich lese das, was hier zum Thema relevant ist.


    Denn hier ging es nicht darum, was auf dem Beipackzettel des Medikaments steht.


    Sondern darum, dass alle Welt hier 30 Prozent Risiko auf ein behindertes Kind als VIEL VIEL zu hoch definiert, um das Kind nicht abzutreiben.


    Und im Zusammenhang mit den vollmundigen Bemerkungen der TE finde ich das nicht nur unverständlich, sondern tatsächlich lächerlich.

      an0N_1192638799z

      Ach so
      und NEIN, natürlich würde ich keiner Frau raten, weiter die Medikamente zu schlucken.


      Weil es unsinnig und dumm ist, Risiken einzugehen, die man ganz einfach VERMEIDEN kann.


      Warum sollte man sich also selbst ein erhöhtes Risiko auf das Auftreten einer Behinderung "herbeiholen", wenn man dies leicht durch die Nicht-Weiter-Einnahme vermeiden läßt.

      Wenn ich mich richtig entsinne,
      "wie wäre denn dann die Tatsache, wenn ich weiter so ein Medikament "bewusst" nehme, Juristisch zu bewerten?


      Oder mich eben bewusst jeden Tag voll laufen lasse?"


      kann es in einigen Ländern bestraft werden, das zu tun.

      Man muss
      nachweisen, dass die Handlung mit Absicht und/oder Wissen erfolgte, dass sie eine Fehlgeburt/Abtreibung verursacht.


      Das wird bei rohem Fleisch, rohem Fisch, Rauchen und Extremsport eher nichts, da der kausale Zusammenhang zu ungewiss ist, denn ein bloses erhöhen des Risikos wird für die Tatabsicht zu wenig sein, es müste wirklich zielgerichtetes Handeln erkennbar sein.


      In Bezug auf Zivilschaden kann ich es nicht einschätzen, da es solche Klagen meines Wissens noch nicht gab. Ferner ist es eh gröstenteil wurscht, da die Mutter sowieso lange unterhalfspflichtig ist und damit auch meistens die erhöhten Kosten wegen Schädigung zu tragen hat, wenn sie überhaupt Geld hat.


      Höchsstrafe 1 Jahr für Abtreibung für die Schwangere selbst, da es das Gesetz für die Schwangere so vorsieht, vermutlich weil man sowieso in den meisten Fällen wegen StGB 17 und/oder 20 und/oder weil die Schwangere sich häufig eh selbst schädigt die Strafe reduzieren müsste, folglich kann man es auch gleich gesetzlich festlegen.


      Ferner gab es vermutlich die Vorstellung, dass eher die geldscheffelnden Ärzte die Bösen sind und das Gesetz zielte eher auf die. Deshalb für andere bis zu 3 Jahre, bei Gefahren für die Schwangere, also z.b. bei hässlichen Drogencocktails, bis zu 5 Jahre.


      steht auch da:
      http://dejure.org/gesetze/StGB/218.html


      Ein fremdes Kind fahrlässig totfahren bis zu 5, eigenes theoretisch auch, praktisch wird sich jeder Richter sagen, dass die für ihr Leben genug gestraft ist.
      http://dejure.org/gesetze/StGB/218.html

      an0N_1192638799z

      Komm mal runter ...
      ... ich weiß gar nicht, woher Du Dir das Recht raus nimmst, diesen Beitrag zu nutzen um Deinen Frust und Deiner Wut freien lauf zu lassen.
      Sollte Dir etwas passiert sein, was Dich so gegen das Thema Schwangerschaftsabbruch aufbringt, tut mir das sehr leid.
      Ich weiß, dass es ungerecht ist, dass einige Paare Kinder verlieren oder erst gar keine bekommen können ... und das dagegen das Thema "Abbruch" schlecht weg kommt.
      Aber glaub mir, dass wir es uns mit der Entscheidung nicht leicht gemacht haben.


      Wir hatten Kontakt zum Medikamentenhersteller, zu Embryotox, mehreren Gynäkologen und jetzt sogar Genetikern. Und KEINER hat uns Mut gemacht, die Schwangerschaft fort zu führen, ganz im Gegenteil.
      Normalerweise sagt Embryotox bei den meisten Medikamenten, dass trotz der Risiken die Schwangerschaft nicht abgebrochen werden soll. In meinem Fall tun sie dies leider nicht :/


      Es geht nicht nur um die mittlerweile 35%, dass das Kind SCHWERE Behinderungen erleiden kann (kleinere Defizite wie verringerte Intelligenz, verlangsamte Entwicklung, ... sind schon fast selbstverständlich :/ ) sondern um das noch größere Risiko eines Abgangs, da sich die Fruchtblase nicht richtig an die Gebärmutter fest setzen kann.
      Und das Argument, die Schwangerschaft fort zu führen und durch Unterduchungen fest zu stellen, ob schwerwiegende Defizite vorliegen ... möchtest Du Dein totes Kind im 5. Monat spontan auf die Welt bringen ?
      Bzw. kann man schwerwiegende, geistige Defizite selten vor der Geburt feststellen.


      Wir haben genug darüber nach gedacht, mit jedem gesprochen, der uns hätte helfen können ... leider lief alles auf dasselbe hinaus :/

        hadar_12833891

        Richtig ...
        ... wir haben doppelt verhütet, so wie die letzten 10 Jahre nach der Geburt meines Sohnes, wo eben erfolgreich keine Schwangerschaft entstanden ist.


        Es wurde mir jedesmal vom Hautarzt nur eine Monatspackung verschrieben und vor jedem neuen Rezept wurden Blutwerte gecheckt und ein Schwangerschaftstest durchgeführt.


        Das halt ausgerechnet jetzt mein Körper meint, dass sich das Leben seinen Weg suchen soll, vorbei an allen Vorsichtsmaßnahmen, Grenzen & Gefahren ... :/

        Die Schwangerschaft wurde gestern abgebrochen
        Nachdem wir jetzt also Gespräche mit dem Hersteller, Embryotox, verschiedenen Gynäkologen (Praxis & Klinik) und sogar Genetikern hatten und uns niemand dazu ermutigt hat, diese Schwangerschaft fort zu führen (ganz im Gegenteil, nur müssen sie sich mit ihren Aussagen immer sehr politisch korrekt verhalten, da Dir niemand eindeutig zu einem Abbruch raten darf) sondern es im Grunde immer mehr Informationen darüber gab, was alles passieren kann und sehr wahrscheinlich passieren wird ... und mein Partner und ich vorher schon der Meinung waren, dass uns das Risiko einfach zu groß ist, bin ich nach dem letzten Arzttermin letzten Freitag dann gestern in die Klinik gegangen.


        Ich weiß nicht mal, wie ich mich jetzt fühle ... vor allem, da es zu Komplikationen kam und ich zur Beobachtung hier bleiben musste. Sitz gerade auf dem Krankenhausbett und hoffe, nach dem Frühstück gehen zu können.


        Ich stehe zu 100% hinter der Entscheidung, dass ich diesem Kind, mir und meiner Familie dieses uns & den Spezialisten definitiv zu hohe Risiko nicht antun wollte. Nur wie ich mich grad fühle kann ich überhaupt nicht sagen ... weder erleichtert, noch traurig, ... vielleicht zu früh um dazu qas zu sagen.

          amina_12509243

          Ich Wünsche Dir alles Gute
          Liebe Marpi
          Gib Dir Zeit, das alles zu verdauen, der Trauer Raum, wenn Du traurig bist. Auch wenn die Entscheidung vom Kopf her für Euch stimmt, ist es trotzdem etwas sehr Schlimmes, das Du erlebt hast. Es wird etwas Zeit dauern, das alles zu verarbeiten. Du kannst aber sicher sein, dass nach dieser schlimmen Zeit auch wieder Zeiten voll Freude und Hoffnung kommen werden. In diesem Sinne umarme ich Dich und Wünsche Dir nur das Beste. Sei lieb und freundlich zu Dir selbst. Herzlich
          honeymom

          amina_12509243

          Ähm
          ich war noch gar nicht oben, dass ich wieder runterkommen könnte.


          Woher ich mir das Recht raus nehme - hier meine MEINUNG zu sagen? Tja, ist ein freies Forum.


          Und Frust und Wut?
          Nein - aber Unverständnis über etwas, das ich als Heuchelei bewerte.


          Erst zu behaupten, man würde ja NIEMALS abtreiben, und dann die Chance, auf ein gesunden Kind, die ja immerhin auch bestand, einfach so in die Tonne zu kloppen und absolut nicht zu berücksichtigen.


          Da hatte Dein NIEMALS offenbar von vornherein gewaltige Ausnahmen. Zumindest die der Behinderung.


          Ist Deine Sache, klar.
          Aber dann spar Dir doch solche vollmundigen Behauptungen und spar es Dir doch bitte auch, das Ganze hier so darzustellen, als wärst Du wegen der bösen "unabänderlichen" Umstände zum Abbruch gegen Deinen Willen gezwungen worden.
          Du wolltest kein behindertes Kind. DAS war es.


          Und DESHALB hast Du die Chance auf ein gesundes Kind, die immerhin auch noch bestand (!!!), einfach mal eben selbst weggeworfen.