... man nicht mehr sicher sagen kann, dass man den anderen liebt?
... man es nicht verstehen will, dass der Partner keine Kleinigkeiten verändert bekommt?
... man durch eine psychische Krankheit des Partners völlig "anders" geworden ist?
... man andere Männer als "interessanter" einstuft?
.....


Vielleicht fang ich mal am Anfang an... kann aber ein wenig länger dauern:


Ich(23) bin seit ca. 2,5 Jahren mit meinem Freund(23) zusammen. Für Ihn ist es die erste Beziehung. Für mich die 4te.


Nach etwas über einem Jahr wollten wir zusammen ziehen. Ich war glücklich mit ihm. Wir haben eine Wohnung gemietet und kurz danach hat er sich von mir getrennt. Wir waren nicht einmal eingezogen. Er wusste nicht, ob er mich noch liebt.
3-4 Wochen waren wir auseinander. Doch hat er gemerkt, dass er ohne mich nicht kann. Er ist wieder zurück gekommen und ich war glücklich. Für ein halbes Jahr.
Vor nun ca. einem Jahr kam bei ihm eine psychische Krankheit (Zwang) wieder hervor. Für ihn war es in der Anfangzeit nicht möglich, mich anzufassen oder ähnliches, es war für ihn eine Qual. Er hat sich benommen... das kann man nicht beschreiben.


Seit diesem Zeitpunkt gibt es keinen Sex und ich möchte auch kaum noch zärtlichkeiten, weil ich immer im Kopf habe, dass es für ihn eine Qual war/manchmal ist.
Ich habe mich sehr verändert. Ich war anfangs immer die Klette... jetzt ist er es.


Seit 2 oder 3 Monaten hat er jetzt eigentlich eine eigene Wohnung. Nachdem er übergangsweise bei mir gewohnt hat, weil er wegen der Krankheit nicht zu seinen Eltern in sein Zimmer wollte.
Aber: er wohnt immernoch bei mir! Seine Wohnung ist noch nicht annähernd fertig :( Möbel müssen aufgebaut werden udn alles geputzt.


Ich freue mich, dass er auszieht, weil ich so viel Leben wieder gewinnen werde dadurch. Seine 100Plastiktüten in denen Sachen sind, die er nicht anfassen will, sein ständiger Liebesbedarf und dieses "ich habe dir den Rücken gestreichelt, jetzt musst du auch etwas tun"... ich mag das nicht mehr.


Aber: ich kann mich nicht von ihm trennen... nur warum?
Mein Kopf sagt mir, dass ich ohne ihn besser Leben kann udn eine Chance habe einen tolleren Mann kennen zu lernen. Doch irgendwas in mir will diese Trennung nicht...


Ich weiß nicht, mit wem ich darüber sprechen soll...
Ich weiß nicht, was ich machen soll...


Und ich weiß, dass reden da nicht mehr bringt. Wir reden ständig darüber. Er ist auch schon viel besser geworden, aber er ist für mich vielleicht grad mal 17, unordentlich, anhänglich, Liebesgeil, unzuverlässig...


Habt ihr Tipps?

bambi_11983436

Hallo!
Wie du unschwer selber erkennen kannst,bist du von der Rolle der Liebenden,in die Rolle der stützendenden,helfenden,mitlei digen,immer verständnisvollen,und sich selber zurückziehenden Freundin gerutscht.Und dabei sind deine Gefühle völlig auf der Strecke geblieben.Nur- das er proffessionelle Hilfe braucht.DU kannst diesen Part nicht übernehmen.Siehst eh wozu das geführt hat.Beende es,und ordne dein Leben neu,denn das hat absolut keine Zukunft mehr.LG Mona

    audrey_11932893

    Wenn Du...
    ... Dich nicht von ihm zurückziehst, hat Dein Freund keine Chance, sich zu ändern - denn Du kannst anscheinend auch nicht anders als ihm zu helfen, zu bemuttern, zu bemitleiden.


    Zu dem ganzen Dilemma, in dem ihr steckt, gehören immer zwei. Da ist nicht nur Dein Freund mit seinen Zwängen und seinem klettenden Verhalten schuld, sondern auch der Partner, der sich diesem Verhalten anpasst und nicht normal bleibt.


    Normal zu bleiben ist natürlich unter solchen Umständen schwer - und man verlernt es irgendwie mit der Zeit, wenn die Situation so drastisch ist. Von daher ist Abstand, um wieder für sich ein normales Dasein zu finden, der beste Weg da heraus. Auch wird das Deinen Freund dazu bringen, sich zu überlegen, ob er nicht doch professionelle Hilfe braucht, wenn er sieht, dass Du so einfach nicht mehr kannst und willst - und diese Hilfe braucht er ganz dringend, damit auch er wieder zu einem normalen Leben zurückfinden kann.


    LG

      jilly_12761592

      Tja...
      das was Ihr schreibt ist logisch und vom Kopf her völlig klar.
      Doch irgendwas ist da und hält mich ganz klar von diesem Handeln ab...


      Komisch oder?


      Ist es vielleicht sinnvoll zu sagen: du ziehst in deine Wohnung (die seit 2,5Monaten nicht fertig wird) und wir sehen uns nur ca. 3 Tage die Woche und gucken dann mal, ob wir uns vermissen oder so?


      Ich weiß es nicht :(

        Mitleid
        du hast mitleid mit ihm!


        an deiner stelle würde ich ihm seine sachen bringen und ihm sagen: du ich glaube es ist das beste wenn du hier in ruhe deine wohnung einräumst. ich brauch mal ein bisschen zeit für mich. was hälst du davon wenn wir uns zwei wochen nicht sehen?


        macht er denn noch therapie?


        ohne geht es bestimmt nicht! und du kannst und brauchst das nicht! bring du dich auf andere gedanken. das ist sicher das beste für euch beide.
        lg

        bambi_11983436

        Zwang
        Hallo honney, es tut mir sehr leid, dass dein Freund eine solche Krankheit hat.
        Diese Krankheit steuert sein ganzes Leben. Er möchte anders sein, kann es aber nicht! Er versucht gegen die Krankheit anzukämpfen und schafft es nicht und das schlimmste ist, dass er genau Bescheid weiss was er da macht, aber sich nicht dagegen wehren kann. Medikamente können diese Krankheit ein wenig bessern, aber ganz heilen kann man diese "noch" nicht.
        Ich habe diese Sache (als Partner) Jahrzehnte mitgemacht. Bei mir war es so, dass ich nachher selbst psychische Probleme bekam. Man steht unter so einem psychichen Druck......
        Aber eine Entscheidung mußt du (ihr) selbst treffen. Kann sein, dass getrennte Wohnungen etwas bringen. Aber eine "normale" Partnerschaft.......kann man eigentlich kaum haben!
        Lieben Gruß

          ethel_12552255

          Danke rose!
          Vielen Dank für diese Antwort!
          Sie hat mir eigentlich nochmal klar gemacht, dass ich meine Ziele und Bedürfnisse wohl in dieser Partnerschaft immer zurückstellen mus.


          Es wird noch ein ewiger Prozess, ein Ewiges auf und ab sein... und: er macht einfach keine Therapie, weil er angeblich keinen Platz bekommt.


          Ich werde nochmal mit ihm sprechen müssen. Ihm sagen wie es aussieht... das ich auch wenn es schon besser geworden ist immernoch nicht daran glaube, dass es "normal" wird. Ich habe Ihn sehr sehr extrem erlebt. Und ich glaube dieses Bild werde ich immer wieder im Kopf haben, wenn er irgendwas in diese Richtung macht...


          Vielleicht kannst ja du mir per PM etwas von deinen Erlebnissen berichten udn mich etwas von deinen Erlebnissen lernen lassen, was mich vielleicht in meinem bevorstehenden Handeln bbestärkt?

            bambi_11983436

            Hallo Honney,
            er sollte auf jeden Fall zu einem Psychologen gehen, der ihn zu einer Therapie schickt oder mit Medikamenten unterstützt. Dadurch wird sich sein Zustand und eure Partnerschaft auf jeden Fall verbessern.
            Ich habe zusätzlich die Erfahrung gemacht, dass bei jedem Stress oder Schicksalsschlag die Krankheit sich verschlimmert.


            Du bist in diesem Mann verliebt, bist ihm vertraut, möchtest auch helfen....aber das kannst du nicht schaffen, wenn er nicht zuerst Hilfe in Anspruch nimmt.


            Gruß Rose