Mein Leben lang wollte ich eine kleine Familie. Einen Mann der mich liebt und den ich liebe, einen tollen Job, Kinder, ein Haus... Schon mit 15 habe ich mich nach einem Baby gesehnt, war jedoch objektiv genug zu wissen, dass es zu früh war und meine Zeit erst noch kommen würde.


Mittlerweile bin ich nun zwei Jahre mit dem tollsten Mann zusammen, den ich mir wünschen kann. Er ist ehrlich, treu, umwerfend lustig, intelligent, gutaussehend, und er liebt mich über alles. Kurz: Ich habe den Mann gefunden, mit dem ich für immer zusammen sein will. Seit zwei Wochen haben wir unsere erste gemeinsame Wohnung und es läuft super.


Nun haben wir schon die letzten beiden Jahre immer mal wieder von Familie gesprochen. Wenn wir fertig seien mit dem Studium, wenn wir Jobs hätten... Ich habe mich immer sehr gefreut. Und nun? Nun ist er fertig und hat seinen ersten, sehr gut bezahlten Job. Ich muss noch meine Diplomarbeit schreiben und habe noch eine Prüfung, dann bin auch ich fertig. Und plötzlich geht alles so schnell... Ich habe das Gefühl, ich habe mich gerade erst daran gewöhnt nicht mehr Kind zu sein, da ist meine Jugend schon fast wieder vorbei.


Versteht mich nicht falsch, ich will Kinder, lieber früher als später, aber der Gedanke, nie wieder so Jung und frei zu sein, nie wieder spontan nach Frankreich zu fahren, nie wieder die Nächte durchmachen (zumindest nicht im DEM Sinne ^^)... das macht mir Angst.


Wir wollen Anfang nächsten Jahres heiraten. Und auch wenn Kinder erst so in ein, zwei Jahren geplant sind... zwei Jahre????? Das ist so kurz! Ich habe früher nie verstanden, wie Frauen, die gerade das größte Glück auf Erden erlebt haben, ein Baby zu gebären, depressiv werden könnten. Und nun kann ich es nachvollziehen, obwohl ich gar nicht drin stecke. Plötzlich ist man erwachsen... Es ist, als wäre ich mein leben lang auf ein Ziel zu gelaufen und nun wo ich es sehe, erschrickt es mich ganz furchtbar.


Ich weiß gar nicht, was ich für einen Rat möchte. Vielleicht würde ich einfach gerne hören, wie es euch damals erging, als ihr kurz vor der Familienplanung oder kurz nach der Geburt standet. Und wie sich euer Leben verändert hat, oder gerade verändert.


Viele Dank!

Also
mir ging es auch immer so, dass ich noch dachte, Mensch ich bin ja noch sooo jung. Auffällig war nur, dass mich die 18jährigen irgendwann gedutzt haben und ich mir komisch vorkam. Naja.
Ich denke das geht jedem so wie dir. Es ist ein neuer Lebensabschnitt. Und an den Gedanken kann man sich nicht gewöhnen. Da muss man einfach reinspringen und du wirst sehen, es ist wirklich super. Ich hab mich immer gefragt: Wieviele Nächte im Jahr machen wir denn wirklich richtig durch? Sind wir noch die Discomäuse wie noch vor ein paar Jahren? Neee, sind wir nicht.
Zumindest wars bei uns so. Wir unternehmen viel mit Freunden (bei uns oder bei denen zu Hause) und da machen wir mit Kind jetzt eben weiter. Mit ein paar kleineren Einschränkungen.
Ein Kind ist auf jeden Fall eine Bereicherung fürs Leben.
Ich denke, wenn du in 2-3 Jahren darüber nachdenkst, wird alles ein bißchen anders sein, wie jetzt.


Grüsse
Melanie (30 Jahre) und Maximilian (6 Monate)

Hallo
mir ging es da ähnlich wie dir.
Wir waren selbständig im Fernverkehr unterwegs. Sogut wie nie zuhause.Die eine Woche in Spanien die andere in Slowenien und jedesmal ein anderes Land. Die absolute Freiheit.
Und dann war ich schwanger.
Rießen Freude und zugleich ist die ganze Fernfahrer Freiheit zusammen gebrochen.
Meine Angst war sehr grß wie es nun weiter ging.
Wir sind in eine andere Stadt gezogen, mein Schatz hat ein sehr guten Job angenommen und nun sind wir heimisch.
Und was soll ich sagen, das LKW fahren fehlt zwar sehr, aber wir machen so weiter wie davor. Sind genauso spontan, fahren ebenfalls einfach mal so nach Frankreich, das einzigste was nicht mehr so oft geht ist das feiern, aber ab und an schläft unser Sohn bei der oma und dann geht das auch mal.
Kurzum war die Angst größer. Und nun kann ich drüber lachen warum ich mir nue soviel gedanken gemacht habe.


Im übrigen hatte ich keine Depressionen nach der Geburt. Nicht mal einen heulanfall, bis heute nicht.


LG Steffi

Lass dir die Zeit
Ich kenne das, was du schreibst. Ich habe mir auch schon immer eine eigene Familie gewünscht, weil es in meiner Familie kaum Verständnis und Liebe gab.


Mit 18 bin ich sofort weggezogen und mit 19 dann mit meinem Freund zusammen gezogen. Mit 21 war ich fertig mit meiner Lehre und wir hatten beide feste Jobs ... alles war eigentlich bereit für ein Kind. Aber ich wollte plötzlich nicht mehr, ich konnte so viel machen verreisen, weggehen wann und wielange ich wollte, meine Hobbies ausleben. Und ich hatte doch noch einen Wunsch - ich wollte studieren, wenn nicht jetzt, dann nie.
Ich habe wärend meines Studiums in meinem Beruf weiter gearbeitet und konnte mir alle Reisen usw. leisten. Es war einfach toll.


Als ich 5 Jahre später fertig war und einen neuen festen Job hatte, hatte sich vieles verändert. Weggehen mit Freunden war nicht mehr die Nacht durchmachen bis morgens, sondern Spiele- oder Kinoabende bis 12 Uhr. Verreisen hieß nicht mehr Party bis zum Abwinken, sondern ruhige Strandurlaube. Einige meiner Freunde heirateten oder bekamen Kinder.
Und dann eines Tages vor nicht ganz einem Jahr frage mich mein Schatz, ob wir nicht auch ein Kind haben wollen und ich wußte ja jetzt ist der Zeitpunkt gekommen.
Jetzt bin ich 28 und 9 Jahre mit meinem Schatz zusammen - durch dick und dünn und bekomme in den nächsten Woche meine kleine Tochter - ein absolutes Wunschkind.


Viele Leute sagen, dass es nie den richtigen Zeitpunkt gibt, aber dass meinen oft nur Außenstehende, hauptsache für einen selber ist es der richtige. Du bist erst 23 und ich bin mir sicher, der Punkt kommt auch bei dir.

Hallo
Und erst mal vielen vielen Dank für eure netten, beruhigenden Worte! Ihr habt sicher Recht, wenn es soweit ist wird es nichts schöneres geben... Und vielleicht bin ich ja auch in zwei jahren so weit.


Momentan lebe ich, wie schon von zauberfee beschrieben, in totalem ... und braus. Da wird jedes Wochenende die Nacht durchgetanzt, Festivals, Privatparties, Reisen zu Freunden in ganz Deutschland und der Welt...
Ich hatte auch schon ruhigere Zeiten und manchmal merke auch ich, dass mal wieder eine Phase beginnt, in dem auch der größte Spaß nicht mehr so den Kick bringt.


Ich möchte ja auch sehr gerne etwas neues, eine neue Zeit anbrechen lassen. Was mir aber Angst macht, ist dieses "Kein Weg zurück". Wenn wir erst mal Kinder haben, können wir ja schlecht sagen "so, das war jetzt ganz nett mit euch, aber wir gehen mal für nen Jahr wieder zur Uni und holen Euch 2010 bei Oma und Opa ab" :p.


Ich habe halt, so dämlich es sich anhört, son bisschen das Gefühl, mit dem ersten Kind ist die Rente schon in Sicht... Sorry, ich weiß ja wie unwahr und überspitzt das ist. Aber es ist so ein Gefühl. Wie ne vorgezogene Midlifecrisis.


Aber ihr habt wahrscheinlich Recht wenn ihr sagt, wenn es soweit ist wird alles sowieso anders.


Ich glaube, ich sehe das Momentan etwas zu absolut. Wir haben liebe Eltern, Freunde, Geschwister, die sich wahrscheinlich darum prügeln würden auf unseren Nachwuchs Baby zu sitten. Und Kinder bleiben ja nicht immer ein rund-um-die-Uhr Job. Vielleicht ist bei mir auch einfach die Karriere Frage noch nicht ganz geklärt... Ich will auf jeden Fall Kinder! Und ich will auch gerne die ersten paar jahre Zuhause bleiben. Aber ich möchte eigentlich auch gerne später einen tollen Job haben und natürlich weiterhin feiern gehen und Freunde und und und.


Gibt es denn Beispielsweise etwas, was ihr wirklich vermisst aus eurem "alten" Leben?


Ich wünsch Euch und eurem nachwuchs auf jeden Fall schon mal alles alles Gute :)

    martha_12238293

    ...
    Hallo,


    ich hab jetzt nicht alle Antworten gelesen. Aber ich verstehe Dich auch gut.
    Genieße Dein Leben als Nicht-Mama noch solange Du möchtest. Du wirst dann schon merken, wann Du bereit bist.
    ICH finde es jedenfalls wunderschön, Mama zu sein. Mein Leben hat sich auch komplett geändert. Vorher war ich auch viel unterwegs - mit und ohne meinen Mann. Und dennoch ist es schön, eine Verantwortung zu haben für einen kleinen Menschen.
    Ob ich wirklich was vermisse aus meinem alten Leben? Ja. Definitiv. Zum einen die Spontaneität. Wenn ich jetzt etwas unternehmen möchte, muss ich alles länger planen und organisieren. Zum anderen: Ausschlafen ;-). Bin eigentlich ein richtiger Langschläfer. Früher bin ich spät ins Bett und spät aufgestanden. Jetzt geh ich früh ins Bett und stehe früh auf :fou: . Gottseidank schläft mein Sohn aber durch.
    Und trotzdem: wenn er einen dann anlächelt, nimmt man diese Abstriche gerne in Kauf.
    Ich denke auch, dass es besser wird, wenn ich nicht mehr stille. Dann kann mein Mann besser einspringen.


    Grüße
    ks79

    Ich habe
    gleich drei sachen auf einmal für dich ;-) :


    erstens: wenn du so denkst bist du vielleicht noch nicht bereit für ein baby. du bist gerade fertig mit dem studium, vielleicht solltest du da einfach mal im job loslegen und dann spontan entscheiden, wann der richtige zeitpunkt ist. ich bin froh, dass ich erst jetzt mit 32 jahren ein kind bekommen habe, ich habe in dieser zeit alles erreicht was ich mir vorgenommen habe, meine leben und meine freiheiten genossen und jetzt passt es. das ist bei jedem anders, überlege was für dich wichtig ist.


    zweitens: was heißt "nie wieder"?! vielleicht ein paar jahre (wenn überhaupt), aber dann kann das kind doch auch mal bei einer freundin, der patentante, der oma oder so übernachten oder sogar urlaub machen. oder ganz spontan mit nach frankreich ;o)


    und drittens: egal wie und wann du dich entscheidest, du wirst immer momente haben wo du zweifelst ob dies nun der richtige augenblick ist. das zeigt ja, dass du dir der verantwortung die dir bevorsteht bewusst bist und dir eben so deine gedanken machst.


    bestimmt wirst du die richtige entscheidung treffen, höre einfach auf dein herz, aber vergiss den kopf nicht dabei ;-)


    lg,


    mausala

    Hallo Heriett!
    Weiß nicht, ob ich Dir helfen kann...


    Mein Leben vor der Schwangerschaft war auch geprägt von Studium, Partys, vielen Auslandsreisen und -semestern. Ich bin viel rumgekommen und habe auch seit ich 17 bin meinen absoluten Traumman an meiner Seite. Ich hatte mein Studium erfolgreich beendet und einen tollen Job angenommen, als wir beschlossen hatten, dass es doch perfekt wäre, wenn ich schwanger werden würde. Nix da mit perfekt. Mein Mann musste dann erstmal für 1 Jahr nach Südamerika, ich natürlich mit, aber dann wieder nach Hause Job antreten, wir waren getrennt, ewige Hin und her Flüge, Stress - alles in allem hat es 2 Jahre gedauert bis ich endlich schwanger geworden bin. Ich hatte so viele Schangerschaftstests gemacht, weil meine Periode manchmal 2-3 Monate ausblieb und dann kurz nach negativen Tests wieder einsetzte. Es war alles blöde. Zwischendrin habe ich auch mal gedacht, dass es nicht schlecht wäre noch mal ein Jahr zu warten, aber dann wollte ich ein paar Wochen später doch wieder ein Kind, da ich wirklich alles erlebt habe was meiner Meinung nach zu erleben war.


    Kurzum - als ich den positiven Test endlich in Händen hatte, ist erst mal eine Welt über mir zusammengebrochen. Ich weiß nicht warum. Ich hatte es ja erwartet und es war ja auch geplant. Aber vielleicht hatte ich mich auch schon damit abgefunden niemals schwanger zu werden, zumal mein Mann auch nicht mehr der Jüngste ist - und 2 Jahre zu warten und nichts passiert, lässt ja auch nicht gerade positiv stimmen.


    Als ich von der FA kam, mit der entgültigen Gewissheit, dass ich schwanger bin, hab ich erstmal geheult, gedacht, dass ich niemals Verantwortung für ein kleines Wesen übernehmen kann, hab mich damals selbst noch (trotz 29 Jahren) gefühlt, als könnte ich nicht mal Verantwortung für mich selbst übernehmen können... lebte bisher so schön frei... und jetzt so eine Umstellung. Was kommt alles auf mich zu? Was ändert sich? Inwieweit werde ich mit Kind eingeschränkt sein? War es der richtige Zeitpunkt?


    Ich hatte so viele Zweifel.


    Und jetzt? Jetzt ist meine Speckrolle da und ich liebe sie über alle Maßen. Ich würde es jedes Mal wieder so machen. Alle Ängste waren unbegründet. Irgendwann wird sie größer und ich kann wieder in meinen Beruf zurückkehren, ich kann jederzeit mit ihr in den Urlaub fahren, ich kann, wenn ich will sie über Nacht zu meiner Mutter geben, die ganze Nacht draufmachen und ausschlafen. Und ich habe trotzdem meinen kleinen Liebling an meiner Seite!


    Ängste hab ich immer noch. Aber die sind anderer Art als früher. Nun sind es z.B. Ängste meine Kleine zu verlieren, und/ oder dass sie krank wird, etc.Am Schlimmsten empfand ich es als meine (letzte) Oma gestorben ist. Ich hatte (habe) das Gefühl, wie soll ich sagen... Früher war alles so weit weg, da waren Omas, Opas Vater, Mutter... und jetzt rückt man selber eine Position vor...


    Alles ändert sich mit einem Kind, aber ob Lebenseinstellung, Freud, oder Leid ist, es ist gut und schön so!


    Mach Dir keinen Kopf. Du hast so gute Voraussetzungen Leben in diese Welt zu setzen, ob heute oder morgen, Du wirst es nicht bereuen!


    Jackie und Nikita (9 Monate)

      femie_12274179

      Ja
      ich glaube, ich kann sehr gut nachvollziehen wie du dich damals gefühlt hast. Das selbe gild für den Tod deiner Oma. Mein (Letzter) Opa ist Bettlegerisch und muss gepflegt werden, das ist ein ähnliches Gefühl. Zum Glück hat mein Freund noch beide seiner Großeletern.


      Ich frag mich manchmal, wieso ich so eine Angst vorm altwerden habe. eigentlich finde ich es eine schöne, sehr normale Vorstellung irgendwann mein Lebensabend zu verbringen, mir meine Familie, Kinde rund Kindeskinder anschauen zu können und irgendwann dahin zurück zu gehen, wo wir herkommen. und trotzdem geht es mir alles zu schnell gerade.


      Ich vertraue einfach mal darauf, dass alles gut wird sobald es soweit ist :) vielen Dank

      Hm
      ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass es so eine sehnsüchtige einfache entscheidung wird für mich. ich glaube, dass ich mich irgendwann einfach trauen werde, aber ich bin sehr sehr Freiheitsliebend und habe ziemlich viel Angst vorm eingesperrt sein. Meine Mutter hat mir schon erzählt, dass sie vor jedem einzelnen ihrer kinder diese ängste hatte und wenn sie mit mir darüber redet, kann ich es gut nachvollziehen. vielleicht bin ich einfach keine solche mutter-mutter. bzw es wirkt für mich, trotz kinderwunsch, so groß, so fremd, so "nicht ich", dass ich es gar nicht richtig beschriebn kann.


      ich traue es mir wirklich zu. ich werde eine tolle mutter sein! aber es scheint mir so unnatürlich alles, momentan...


      vielleicht macht mir dieses "in zwei jahren" ja sogar noch mehr angst als wenn es hieße "jetzt!". ganz nach dem motto "das ziel vor augen aber ich weiß noch nicht was mich erwartet". als müsste man eine lang hebreigesehnte aber schwierige prüfung ablegene, dürfte aber noch nicht. ach ich weiß auch nicht... vielen dank auf jeden fall

      Ja
      du hast vielelicht recht, aber es ist scher nicht zu planen, wenn man in einer partneschaft lebt in dem eigentlich ebide ein sehr klares ziel vor augen haben: Lange glücklich zusammen sein. eine familie werden.


      natürlich kann ich nicht sagen: "Heute in zwei jahren werde ich schwanger sein". darum geht es auch gar nicht so. aber ich weiß einfach, dass es darauf hinauslaufen wird und dass ich das auch gerne möchte, dass es mir aber gleichzeitig angst macht. ganz abgesehen davon, und das hat wirklich nichts mit meiner entscheidung zu tun kinder haben zu wollen, wäre mein freund sicher etwas vor den kopf gestoßen, wenn ich das thema von heute auf morgen strikt meiden würde :)