Eine langjährige Freundin meiner Frau, hat vor zwei Jahren einen Typen kennengelernt und sich Hals über Kopf verliebt, der Haken dabei, dieser Mann war damals noch in einer Beziehung.
Meine Frau ist der Auffassung, die ich teile, beende etwas, bevor du etwas Neues anfängst.
Sie wollte dem «Glück» ihrer Freundin aber nicht im Wege stehen und hat sich für sie gefreut, obwohl sie Bedenken hatte, dass er das Gleiche auch mit ihr machen könnte, wenn er der Beziehung überdrüssig würde.
Nun sind zwei Jahre vergangen und meine Frau hatte gestern ein schluchzendes Elend in den Armen, weil die Freundin herausgefunden hat, das ihr Prinz sie mit einer anderen Frau betrügt. Obwohl angeblich alles bestens läuft und sie noch gemeinsamen Urlaub geplant haben.

Was denkt Ihr?
Betrüger bleibt Betrüger oder glaubt Ihr jemand die Aussagen, denn genau das hat dieser Typ damals auch gesagt, dass er seine Freundin nicht mehr liebt, die Beziehung eigentlich gescheitert sei und er aber so ein herzensguter Mensch sei, dass er deshalb nicht wisse, wie er die Beziehung beenden soll.

    rasputin

    „ dass er seine Freundin nicht mehr liebt, die Beziehung eigentlich gescheitert sei und er aber so ein herzensguter Mensch sei, dass er deshalb nicht wisse, wie er die Beziehung beenden soll.“

    und von daher benötigt er die Hilfe der Nächsten um sich von Letzteren zu befreien?

    Gibt noch Schlimmere, die betrügen und weiterhin an ihrer „ Beziehung „ kleben -
    indem sie Partner/in täuschen und belügen.

    • rasputin hat auf diesen Beitrag geantwortet.

      ich2022

      Es geht mir bei der Frage eher um das Mindset von Menschen und ob Leute den einmal gewählten Moralkompass mit der Zeit über Bord werfen können und sich ändern.
      Ich halte die Aussage, Hilfe der Nächsten um sich von Letzteren zu befreien, nur für ein Mittel um die nächste Beziehung einzulullen, zu versichern was für ein guter Mensch man sei, obwohl man gerade seine jetzige Beziehung betrügt.
      Ich kann mir gut vorstellen, dass im oben genannten Fall der Typ der neuen Flamme genau das Gleiche über die jetzige Beziehung gesagt hat, obwohl er ihr vorgemacht hat, dass alles in Ordnung sei und man bald gemeinsam in Urlaub fliegt.
      Ich habe in meinem Leben einige Männer kennengelernt, die ihr ganzes Selbstbewusstsein daraus gezogen haben, wie viele erfolgreiche Eroberungen sie vorweisen können. Und im Freundeskreis dann auch gerne als erfolgreiche Jäger und Sammler prahlen.
      Und klar gebe ich Dir recht, schlimmer geht immer, toxische, manipulative (Gaslighting) und gewalttätig Menschen sind noch viel übler.
      Ich denke aber aus einer liebevollen und auf vertrauen basierenden Beziehung kann man viel mehr Selbstbewusstsein ziehen, aber das ist nur meine Einstellung dazu.

      • ich2022 hat auf diesen Beitrag geantwortet.

        rasputin

        Menschen, die gerne Andere „einlullen“
        führen nur ein Scheindasein - indem sie sich wenig zu ihrer eigenen Wahrheit bekennen.

        [unbekannt]

        Dito ! Er hat ihr ja bereits vorgelebt, wie er agiert wenn's was besseres gibt. Ich verstehe diese Logik nicht, warum die Leute meinen, bei mir macht er/sie sowas nicht.

        Und man kann sich halt nie sicher sein.
        Ob in paar Monaten, 2 Jahren oder nach 10 Jahren. Das böse Erwachen kann's immer geben. Und ich glaube wenn man sowas einmal macht, fällts beim zweiten Mal schon leichter.

        rasputin
        Nein, Betrüger bleibt Betrüger ist mir zu einfach gedacht. Auf manche trifft es zu, aber sicher nicht auf alle Menschen. Man muss sich da auch die Umstände ansehen, außerdem macht es für mich einen Unterschied ob jemand nach 2 Jahren, oder nach 20 Jahren mal fremd geht. Wars ein Ons, eine Affäre? Etc..
        In deinem Fall sehe ich aber keine Hoffnung, dass dieser Mann mal treu bleiben wird, denk ich zumindest

        • ich2022 hat auf diesen Beitrag geantwortet.
        • Husky gefällt das.

          Da gebe ich Laura130 recht, die Aussage Betrüger bleibt Betrüger ist mal wieder schön über den Kamm geschert und die Leute in eine Schublade gesteckt.

          Ich denke es kommt auf die Person selber und auf die Umstände an, wie es sich verhält. Sicher gibt es den einen, der notorisch von einer Bettkante zur nächsten hüpft, aber vielleicht gibt es auch Menschen, die in einer ungleichen Beziehung stecken und nicht anders heraus wissen. Hier im Forum haben wir viele von diesen Beispielen - männliche als auch weibliche. Also nicht vorverurteilen, bevor man alle Seiten gehört hat. ;-)

          In diesem Fall wäre es vielleicht klug von der Freundin gewesen, sie hätte am Anfang mal mit ihm die Randbedingungen geklärt: Was will sie, was will er und auf welche Grenzen können sie sich einigen?

          So wie hier geurteilt wird "sie wäre selber Schuld, hat ja gesehen, wie er mit seiner Partnerin umgeht", so könnte man auch bei ihm die Aussage treffen "die Freundin hat ihn als einen Mann in einer Beziehung genommen, von daher ist für sie vielleicht eine Offene Beziehung okay".
          Wer weiß das schon, wie und was gelaufen ist. ;-)

            laura130

            … der Unterschied besteht darin,
            ob Derjenige seinen Betrug auch bei einer einmaligen Gelegenheit und egal unter welchen Umständen dem Partner/in anvertraut oder hinterlistig verschweigt.

            … und schlimmer bei Erspüren der Untreue
            von Partner/in, Diesen manipulativ verunsichert- so dass Jene/r an seinen Gefühlen im Versuch ist zu zweifeln.

            hardy

            Wäre für sie eine offene „ Beziehung“ ok -
            wär sie wahrscheinlich kein heulendes Elend sondern ihn x- mal mehr betrügen.

            … und vielleicht sollte sie durch ihn das erspüren, was er Letztere angetan hat.

            Noch etwas :)

            Auch einen Betrüger/in könnte bei Versuch bei Nächsten treu zu bleiben - passieren, dass er/sie genauso getäuscht werden

            Oftmals findet sich Passendes auf gleicher Wellenlänge und für Unpassende hierbei ein Glück sich dessen zu verabschieden 👍

            rasputin

            Diese Denkweise greift meiner Ansicht nach zu kurz.

            ABER: Wenn jemand untreu ist, weiß man, dass das eine mögliche Reaktion auf eine bestimmte Situation sein kann. Entweder man kann (und will) damit umgehen, weil man das ein Stück weit nachvollziehen kann und weil man vernunftbegabt genug ist, sich eine Situation im Detail zu besehen und dann zu werten, oder man verurteilt Untreue ohne jegliche Differnzierung. Dann aber hätte die Freundin deiner Frau ihre Religion leben müssen und besagten Mann nicht in Erwägung ziehen dürfen.

              bissfest
              Kommt aber auch wieder darauf an, ob es sich nicht um einen Menschen handelt der einfach regelmäßig fremde Haut spüren möchte. So jemand kann nicht treu bleiben, zumindest nicht dauerhaft.
              Aber es gibt ja auch noch viele andere Gründe, warum Menschen sich eine Affäre suchen. Und manche sind durchaus auch verständlich, wenn auch vielleicht nicht richtig. Deshalb sollte man sich mM nach immer beide Seiten anhören bevor man ein Urteil trifft.

              • bissfest hat auf diesen Beitrag geantwortet.

                laura130

                Meine Wortwahl war bewusst sehr allgemein gehalten und schließt den Fremdgänger aus Methode mit ein.

                Es erschiene mir sehr komplex, alle Gründe, aus denen jemand untreu werden könnte, zu analysieren, zu durchleuchten oder gar zu bewerten. Das war gar nicht mein Begehr.

                Mir ging es lediglich um den seitens des Threaderstellers erbetenen Kommentar zu seiner bei allem Respekt doch etwas plakativen Fragestellung 😉 .

                Alle Steine bitte zu mir, ich habe auch schon mal einen mit dem nächsten abgelöst, sehe mich aber nicht als notorischen Fremdgänger.
                Wie es dazu kam:
                In der Beziehung damals ging es schon gen Ende. Immer mehr Treffen wurden abgesagt, es gab so einige Unstimmigkeiten und die Zukunftsvorstellungen gingen immer weiter auseinander.
                Ich bin damals dann alleine in den Urlaub gefahren um mir das ganze noch mal durch den Kopf gehen zu lassen. Wobei für mich am Anfang schon klar war, das ich das ganze nach meiner Rückkehr beenden werde. (die Reise war damals für 4 Wochen angesetzt). Im Urlaub habe ich dann jemanden kennengelernt und wir haben schon die ersten Intimitäten ausgetauscht.
                Ja, ich hätte meinem damaligen direkt eine SMS schreiben können, das ich es beende (WhatsApp gab es da noch nicht) aber wir waren einige Jahre zusammen und da hat er zumindest ein Persönliches Ende verdient.
                Seine Umstände kenne ich nicht, deswegen Maße ich mir da auch kein Urteil an, bevor ich etwas mit einem Mann in oder direkt nach einer Beziehung anfangen würde würde ich aber genau herausfinden wollen, wie seine Beziehung wirklich läuft. Spielt er beim Partner noch heile Welt dann Finger weg.

                bissfest

                Das mit der Religion versteh ich nicht ganz, was hat der eigene Glaube hiermit zu tun?
                Der Freundin meiner Frau war ja damals bewusst, über mehrere Monate, dass er noch in einer Beziehung ist (wie schlecht er die auch immer geredet hat) und sie hat sich bewusst dafür entschieden, ihm zu helfen seine damalige Freundin zu betrügen.
                Meine Frau war es die zur Vorsicht gemahnt hat, da die Möglichkeit besteht, bei einem Mann mit diesem Moralkompass, dass er das bei ihr irgendwann genauso macht, was dann nach 2 Jahren auch so war.
                Und nein er hat mitnichten durchblicken lassen, dass er mit der Beziehung unglücklich ist und es war sogar eine gemeinsame Reise geplant, sie hat übrigens nun erfahren, dass das mit der Nebenbeziehung schon seit mehreren Monaten läuft. Genauso wie es bei Ihr über Monate gedauert hat, bis er sich von seiner Ex getrennt hat.
                Es ist nichts verwerfliches an offenen Beziehungen, Polygamie usw. solange es ein Wunsch von beiden ist und niemand darunter leidet.
                Wie in einem anderen Beitrag besprochen, wo ein Mann jammert dass er halt Polygam sei und deshalb nicht treu sein kann, halte ich für ein Deckmäntelchen, um sich sein selbstgegebenes Recht zu rechtfertigen, dass er Frauen betrügt und die eigene Schwäche als naturgegeben entschuldigt.
                In Beziehungen ist vieles möglich, aber Konsens, Vertrauen und Ehrlichkeit, sind für mich das Fundamente einer gesunden Beziehung.

                Linea kann ich von meiner Warte aus sagen, dass das mit diesem Fall nicht viel gemein hat, nicht einfach per SMS Schluss zu machen und gleich nach den Ferien dem Expartner reinen Wein einschenken, halte ich für löblich. Insofern dass ja beiden schon klar war, dass die Beziehung auf der Kippe stand und niemand dem Anderen eine ungetrübte, heile Welt vorgaukelte.

                Klar war meine Frage etwas plakativ, da hat sicher eine gewisse Enttäuschung mitgespielt, wie Leute miteinander umgehen.
                Wie der moralische Kompass in der eigenen Wahrnehmung und der Fremdwahrnehmung sich unterscheiden können. (Nach dem Moto, bei mir wird er das sicher nicht machen)
                Ich kann nur von meiner Warte argumentieren und die hat in keiner Weise den Anspruch allgemeingültig zu sein, hoffte mit dieser Diskussion, Eure Meinung und Erfahrungen zu hören.

                  rasputin Der Freundin meiner Frau war ja damals bewusst, über mehrere Monate, dass er noch in einer Beziehung ist (wie schlecht er die auch immer geredet hat) und sie hat sich bewusst dafür entschieden, ihm zu helfen seine damalige Freundin zu betrügen.

                  Ok, wenn er das über mehre Monate so getrieben hat ist das wirklich eine Andere Nummer. Das ist aus deinem ersten Post nicht hervor gegangen.
                  So jemandem würde ich persönlich auch keine Chance geben, irgendwie hätte man da immer ein komisches Gefühl.