Vor 7 Jahren haben mein Mann und ich ein Haus gekauft und es vollständig renoviert. Den Großteil der Kosten hat mein Mann übernommen, während ich etwa 20 % beigesteuert und die gesamte Organisation der Arbeiten (also die Koordination der Handwerker, Materialien usw.) übernommen habe.

Das Haus ist auf uns beide eingetragen. Es gibt keine Kredite. Wir haben zwei Kinder. Unsere Finanzen sind getrennt. Wir arbeiten beide Vollzeit und verdienen das gleiche Gehalt. Es gab nie finanzielle Probleme; manche Ausgaben teilen wir, andere trägt jeder von uns separat.

Wir sind seit 16 Jahren zusammen und seit 13 Jahren verheiratet. In letzter Zeit gab es zwischen uns einige Unstimmigkeiten. Nichts Ernstes—wir streiten uns und versöhnen uns wieder. Mein Mann befindet sich momentan in einer Phase, in der er mit allem unzufrieden ist (mit der Arbeit, den Kindern, mir, seinem Umfeld usw.). Das kommt vor. Wir haben versucht, darüber zu sprechen, aber es hat sich nichts geändert.

Doch heute ist etwas schiefgelaufen, und mein Mann hat mir aus heiterem Himmel gesagt, dass er möchte, dass ich ihm das Geld für das Haus zurückzahle (also die Hälfte der Summe). Das würde bedeuten, dass ich ihm jeden Monat einen bestimmten Betrag auf sein Konto überweisen soll.

Ehrlich gesagt, war mein erster Gedanke, als er das sagte, dass unsere Beziehung wahrscheinlich am Ende ist. Selbst wenn wir uns versöhnen, werde ich das nicht vergessen können.

Gleichzeitig frage ich mich, ob ich vielleicht im Unrecht bin. Vielleicht ist es normal, und mein Mann hat das Recht, so zu handeln. Bitte helft mir, die Situation von außen zu betrachten.

    Danke. Ja, ich weiß, dass wir früher oder später über alles reden müssen. Unabhängig davon, welche Entscheidung getroffen wird, interessiert mich eher, ob das Verhalten meines Mannes normal ist? Ich habe ein Gefühl von Abscheu und Verrat.

    P.S.Beim Hauskauf habe ich das Thema der Bezahlung selbst angesprochen. Mir wurde gesagt, dass ich mir keine Sorgen machen soll, da es momentan ohnehin viele Ausgaben gibt. Später wurde nur noch besprochen, dass das Haus und alles, was wir darin tun, unseren Kindern gehören wird.

    Außerdem habe ich für mich entschieden, ihm jeden Monat einen bestimmten Betrag auf sein Konto zu überweisen.

    Ich würde mich beim Anwalt erkundigen.
    Mmn hat er kein Anrecht da bei einer Trennung die Haushaltsführung, die Kinderbetreuung ect. gegengerechnet werden würde.

    Mich interessiert mehr, ob das Verhalten meines Mannes aus moralischer Sicht normal ist.
    Ich weiß, dass er kein Recht darauf hat, und ich bin ihm nichts schuldig. Das ist mehr meine persönliche Entscheidung. Ich mag keine unbezahlten Rechnungen und generell nicht, jemandem etwas schuldig zu sein. Wenn es dann zur Scheidung und zur Aufteilung des Vermögens kommt, werde ich meine Sichtweise vielleicht überdenken.

      UnknownF

      Mmn ist sein Verhalten nicht normal.
      So etwas habe ich bis jetzt nur gehört, gelesen, wenn eine Trennung ins Haus stand.

      Wenn ich das lese fällt mir eins besonders auf es dreht sich alles ums Geld das jeder sein eigenes Konto hat ist Ok aber ihr scheint alles gegeneinander aufzurechnen. Er zahlt das du jenes, du zahlst was auf sein Konto zurück usw. War das immer schon so? Nach einer Ehe hört sich das für mich nicht an. Vielleicht bin ich ja altmodisch aber ich würde es merkwürdig finden wenn ich meinem Mann Geld überweisen müßte für etwas was er bezahlt hat oder anders herum. Eigentlich sollte man doch an einem Strang ziehen, es trägt doch jeder sein Teil bei und man trägt doch alles zusammen auch das finanzielle egal vieviel wer verdient.

      Noch ein Nachtrag,
      Würde mein Mann plötzlich von mir Geld zurück verlangen würden bei mir alle Alarmglocken angehen und ich würde vermuten das er eine Trennung plant und noch möglichst viel Kohle bei Seite schaffen will.

      2 Monate später

      UnknownF
      Ich glaube das sollte aus zwei Sichtweisen betrachten.
      Das du einen:
      Das du nur 20% der Kosten getragen hast und zu 50% im Grundbuch stehst ist dein Vorteil.
      Keine Ahnung warum ihr das so geregelt habt, aus meiner Sicht war das damals keine gute Entscheidung.
      In sofern kann ich deinen Mann grundsätzlich verstehen, auch wenn seine Forderung wahrscheinlich rechtlich nicht durchsetzbar wäre.

      Zum anderen:
      Das er jetzt in der Kriese damit ankommt lässt schon tief blicken, da kann ich deine Enttäuschung voll und ganz verstehen.
      Es zeigt eigentlich das ihr, sorry wenn ich das schreibe, mit der Ehe durch seid.

      Ich finde die Forderung deines Mannes von daher nachvollziehbar, dass ihr Eure Finanzen immer getrennt hattet. Allerdings hast du ja sicher auch Arbeit in die Ehe eingebracht die man einkalkulieren sollte. Zum Beispiel Kindererziehung?
      Ich finde ihr hättet von Anfang an gemeinsame Finanzen haben sollen. Das schweisst auch etwas zusammen, wenn man in einer Ehe auch gemeinsam auf ein finanzielles Ziel hin arbeitet. Nun wird es wohl zu einer Trennung kommen. Ich denke du weißt selbst am Besten was du alles in die Ehe eingebracht hast und was dein fairer Anteil ist. Nimm dir diesen Anteil mit gutem Gewissen. Juristisch gehört dir wahrscheinlich ja eh die Hälfte.
      In einer neuen Beziehung würde ich die Finanzen an deiner Stelle auf jeden Fall besser definieren von Anfang an, damit solche albernen Forderungen wie die von deinem Mann nicht kommen