Schau mal, die hat ihren Anus nicht gebleached...
Hallo Steven,
teile Dein Interesse und freue mich praktisch immer, wenn eine Frau den Mut aufbringt, dem allgemeinen Trend entgegenstehen zu können. Sicher zeigen Frauen, die sich rasieren, dass sie sich pflegen (so oft wird in dabei der "anderen Seite" das Attribut "ungepflegt" zugeschoben, als gäb es nur "blank" oder "unrasiert") - wenn ich auch denke, dass der Gesellschaftsdruck mittlerweile so hoch ist, dass es hier wesentlich um "Anpassung" an Freundeskreise und medial vermittelte Vorstellungen geht; daher auch das scheinbar seltsam häufig gebrauchte Wort "Ekel" im Zusammenhang mit Behaarung: Ekel ist gelernt. Im Zusammenhang mit dem eigenen Körper ist "Ekel" im Übrigen etwas, das mich besorgt, und ich hoffe, dass jetzt keiner auf die Idee kommt, Achselhaare mit Kot gleichzusetzen.
Aber ich entfern mich vom Thema: für mich stehen Achselhaare wesentlich für Natürlichkeit, mitunter auch für Persönlichkeit; in meinem Erfahrungsfundus nehmen die nicht- oder teilrasierten Frauen dann auch die obere Hälfte meiner Liebeserfahrungen ein (und das hängt nicht mit meiner Wahrnehmung von Achselhaaren zusammen - ich mag Achselhaare, bin aber kein Fetischist, auch wenn man nur zu häufig in diese Ecke abgestellt wird -> bei etwas Natürlichem).
Angefangen hat mein Interesse an Achselhaaren zu Beginn meiner Pubertät - ich hab Schulstunden damit zugebracht, Mädchen unter die Arme zu schauen, ob da schon Achselhaare sind - das stand damals für mich für Geschlechtsreife, für "Frau" im Gegensatz zum "Mädchen". Was davon heute noch übrig ist, ist, dass ich bei totalrasierten Frauen (nicht nur die Achselhaare) aufstehe und gehe.
Zu Deinen letzten Fragen: einer Frau mit behaarten Achseln kann man auch, wenns passt, ein Kompliment machen. Generell sich erkundigen, warum sich jemand rasiert. Es muss auch möglich sein, zu sagen, was man mag, was man schön findet (wenn das nicht möglich ist, kann man es ja eh vergessen). Eine Frau zu etwas bewegen - nein; das muss sie für sich selbst tun, der Druck ist tatsächlich groß heute. Im Letzten glaube ich, wie immer ist Sprechen das Beste, und die Stärkung der Persönlichkeit, des Inneren ist sicher ebenfalls wichtig.
Grüße,
"Limbus"
PS: etwa 50% aller Männer, die ich kenne, finden Achselhaare "nicht schlimm" oder finden sie ebenso wie ich schön, aber nur etwa 5% der Frauen - ist "Ekel" nicht tatsächlich die Folge von Medien und den Interessen der entsprechenden Industrien? Und nach Sartre und Gruen hat Selbstentfremdung immer die Folge, dass man den Anblick von Nicht-Entfremdeten nicht erträgt, weil sie einen an die eigene Entfremdung erinnern...