Hallo an alle
Hoffentlich hat jemamd der möchte, Rat für mich. Ich bin seit über 2 Jahren mit meinem Freund zusammen, letzte Woche ist er auf meinen Wunsch ausgezogen. Das Problem: ich finde, er ist aggressiv, aufbrausend, besserwisserisch....er sagt ich bin das Problem, nur bei mir rastet er aus, wegen meiner angeblichen Dummheit, weil ich halt eine Frau bin...
Anfangs dachte ich mir, wie schön, ein leidenschaftlicher Freund, der mich begehrt und auch ein Stück eifersüchtig auf mich ist. In gesundem Maße finde ich das ja in Ordnung. Aber leider hat sich seine Eifersucht nach 5 Monaten so geäußert, das er mir in betrunkenem Zustand 2 mit der Faust ins Gesicht geschlagen hat. Bitte glaubt mir, ich bin kein untreuer Mensch, im Gegenteil, ich flirte nicht mal. Wir waren auf einem Fest, und weil er mich drinnen schon so komisch angestänkert hat, mich rumschubste, bin ich rausgegangen, sein bester Freund mit mir. Wir haben nur geredet, weil ich erschüttert über das Verhalten meines Freundes war. Plötzlich ist er eben auch gekommen und hat mir ohne was zu sagen sofort eine mitgegeben. Sein Freund konnte ihn beruhigen, und mein Freund meinte, er möchte sich entschuldigen, ich soll zu ihm kommen, es tut ihm leid. Als ich aber dann hinging und ihm sagte, daß er ein ... ist, weil er das getan hat, bekam ich gleich noch eine. Blöder weise bin ich eine Woche später seinem Flehen, Entschuldigungen und Liebesbeteuerungen erlegen.
So etwas ist nie wieder vorgekommen. Allerdings hat er immer wieder Anfälle bekommen, in denen er mich bis aufs letzte beschimpft hat (ich kannte solche Demütigungen vorher nicht), mich am Hals gepackt hat, mich bespuckte usw. Er meint immer, ich provoziere ihn und bin ein Stück weit selber schuld. Er sieht im Nachhinein eh alles ein, er weiß es ist falsch, nichts was er in diesen Anfällen sagt, ist wahr, er hatte eben auch einen verbal gewalttätigen Vater. Der Vater von ihm hat aber die Kinder nie angerührt, er hatte nur total den Zorn gegen seine Frau. Die hat einiges mitgemacht. Mein Freund ist der gleiche Frauenhasser geworden. Ich finde, er hat sowieso gegen alles eine eher aggressive Einstellung, aber ich kann nicht mehr klar denken. Ich bin genau andersrum, meine Kindheit war auch von Gewalt geprägt, daher wollte ich den anderen Weg einschlagen. Für mich ist das höchste Gut die Nächstenliebe, alles was man tut ok, man darf nur niemandem dabei weh tun. Ich wollte ihm am Anfang helfen, dachte mir mit viel Liebe wird das schon. Es ist doch das stärkste, viel mehr als Zorn. Habe alles probiert, eben mit Liebe, mit Stillsein, mit dem gleichen Zorn den er hat...aber ich habe irgendwie immer den kürzeren gezogen. Er betont zwar immer wieder, wie sehr er mich liebt, das ich ein so lieber Mensch bin, das es ihm leid tut, aber am nächsten Tag z. B. versucht er schon wieder die Schuld auf mich abzuwälzen. Dann sagt er, das kommt in allen Familien vor und die die das bestreiten, sind Lügner. Er sagt, er redet die Wahrheit und er verteidigt die Wahrheit und bei den Leuten und der Welt muss man durchdrehen. Teilweise hat er ja recht, aber die Art wie er seine Meinungen verteidigt, widerstrebt mir. Er versucht mir einzureden, ich sei ein Psychopath und wolle mit ihm Gehirnwäsche machen. Er hat in diesen zwei Jahren soviel Mist über mich behauptet, das ich ihn im Alltag auch nicht mehr wirklich ernst nehmen kann. Das regt ihn als dominanten Typ natürlich total auf.Dabei bin ich kein nachtragender Mensch. Ich mache auch Fehler, finde ich, aber nicht absichtlich. Ich bin eher eine ruhige, bedachte Person, manchmal auch ausgeflippt (positiven Sinn), ganz normal eben. Ich war auch mal schwanger von ihm, weil mich übergeben musste und die Pille dadurch nicht mehr gewirkt hat. Ich hatte eine Fehlgeburt, und als ich vom Spital heimkam, machte er mir Vorwürfe, beschimpfte mich wieder, ich sei an dem ganzen Schuld (das ich überhaupt schwanger geworden bin). Mir gings echt schlecht. Der Arzt hat dann bei mir psychosomatische Beschwerden festgestellt, gepaart mit Angststörungen. Ich nehme aber keine Tabletten. Nach einem Nervenzusammenbruch habe ich meine Gedanken geordnet, stellte für mich fest, das er nicht der Richtige ist, das man ihm nicht helfen kann. Gott sei Dank gings mir dann besser. Ich machte mir wochenlang Gedanken, wie ich mich am besten trenne. Behutsam führte ich ihn in meine Gedanken ein. Nun ist er seit 2 Wochen ausgezogen. Er hat aber noch den Schlüssel, kam wann er wollte, schlief da, wann er
wollte. Er ruft mich täglich mehrmals an, hat wieder den fixen Gedanken, ich hätte schon einen anderen, ist aber nicht im geringsten so. Ich möchte einfach nur mehr allein sein und wieder fröhlich sein. Ich habe in der Trennung gemerkt, das ich ihn schon sehr lieb habe, aber er hats wieder im Keim erstickt, indem er wieder Streit anfing. Total unsachlich, an den Haaren herbeigezogene Argumente. Ich möchte aber noch sagen, er hat mir auch bei vielem geholfen. Ich bin ihm auch sehr dankbar. Ich würde gerne meinen Kopf wieder richtigdrehen, deshalb bitte ich hier um Hilfe.