Hallo liebe Community,
Ich wende mich mit folgender Geschichte an euch:
Ich, verheiratet mit zwei Kindern und mit meinem Partner seit bald 8 Jahren zusammen, fand durch eine schicksalsreiche Fügung im Dezember zu einem alten Freund von früher zurück, den ich ganze 10 Jahre nicht gesehen habe. Wir haben uns damals aus den Augen verloren. Er hat schon immer ein Auge auf mich geworfen und auch nachdem wir keinen Kontakt mehr hatten noch zwei Mal einen "Anlauf" versucht, um Kontakt aufzunehmen. Ich war wohl eher kalt und desinteressiert, habe in einer ausprobierphase gesteckt und ihn zu wenig wertgeschätzt. Ich konnte aber noch nie ein schlechtes Wort über ihn sagen, er war damals schon ein toller Mensch, wusste immer, was mir gut tut, war für mich da und wollte mich ernsthaft kennenlernen. Seit Dezember trafen wir also wieder aufeinander und hätten bei unserem ersten Telefonat am liebsten gar nicht mehr aufgelegt. Er wohnt in meiner alten Heimat, 400km entfernt von meinem jetzigen zu Hause. Wir haben gefühlt Tag und Nacht geschrieben, uns alles erzählt, Bilder verschickt, den anderen am Alltag des jeweiligen teilhaben lassen. Ende Dezember haben wir uns dann zum ersten Mal wieder getroffen. Ich bin in die Heimat zu ihm gefahren. Seine Partnerin, die er seit 3 Jahren hat und mein Mann wussten davon. Es war ja zu Beginn nur freundschaftlich. Wobei ich zugeben muss, dass ich manchmal bei der Schreiberei schon das Gefühl hatte, dass es geknistert hat. Das erste Treffen war wunderschön. Wir haben gelacht, Spaß gehabt, stundenlang geredet, uns gefühlt wie früher, spürten eine extreme Verbindung und haben alles um uns herum vergessen. Es war klar, dass wir uns wiedersehen wollen. Das haben wir dann auch gemacht. Mindestens einmal wöchentlich, trotz der Entfernung, bis vor einer Woche noch. Meistens heimlich, zu Beginn wusste mein Mann noch davon. Es hat sich sofort was entwickelt, mit allem drum und dran; emotional und körperlich. Er ist sehr sensibel und aufmerksam, wir haben uns beieinander fallen lassen und uns komplett geöffnet. Egal ob wir zusammen geweint oder gelacht, geredet, gesungen oder geschwiegen haben; es war immer wunderschön, vertraut, verbunden und gefüllt mit Liebe. Wir haben auch wenige Nächte miteinander verbracht und er wollte mich unbedingt seinen Eltern vorstellen, die er dann auch eingeweiht hat. Er hat meine Kinder kennengelernt und es harmoniert toll miteinander. Es ist nicht wie eine typische Affäre, sondern tatsächlich eher wie ein Doppelleben. Es ist furchtbar, wir beide haben sehr gehadert und es hat mich teilweise regelrecht gequält. Man geht nicht davon aus, dass man zu so etwas fähig ist. Wir konnten die Gefühle nicht verheimlichen. Ich habe meinem Mann dann erzählt, dass ich Gefühle für ihn entwickelt habe und er für mich und er seiner Freundin das gleiche. Wir gingen in eine Paartherapie, das war erfolglos weil ich es nicht geschafft habe, den Kontakt zu dem anderen Mann abzubrechen. Ich war so gefühlsgesteuert, habe immer wieder alles beendet aber mich dann wieder von ihm bereden lassen, wie wichtig es doch ist, aneinander festzuhalten, und immer und immer wieder weitergemacht. Irgendwann kam mein Mann dahinter, dass wir miteinander Sex hatten und wollte sich scheiden lassen. Für mich war es erschreckenderweise nicht einmal schlimm, ich hatte trotzdem nur den einen Mann im Kopf, habe dann aber wegen unserer Kinder alles beendet, Mal wieder. Seine Freundin weiß übrigens nichts von alldem, nur von den Gefühlen. Sie ahnt gar nichts und er erzählt ihr seit Monaten, dass wir keinen Kontakt mehr haben und das glaubt sie. Das einzige, was sie betrübt ist, dass die beiden seit 5 Monaten keinen Sex mehr haben, weil er nicht mehr mit ihr schlafen kann und möchte. Es läuft auch nicht gut, er lässt sich nicht mehr richtig auf sie ein und im Februar ist sie aus beruflichen Gründen vorübergehend sowieso ausgezogen, von daher sehen sie sich nur am Wochenende. Die Gefühle für meinen Mann liegen auf Eis, ich kann ihm nicht mehr nah sein, ihm nichts mehr von mir geben, obwohl ich ihn Mal geliebt habe. Er ist mir wichtig und ich bin für ihn da aber kämpfen kann ich für all das nicht. Er leidet enorm und es ist grausam zu sehen, was ich ihm antue. Ich wäre bereit mich zu trennen, da inzwischen die Gefühle für den anderen Mann mit allem was dazugehört und wir im letzten halben Jahr erlebt haben, so stark sind und ich meine alte Heimat vermisse und ich ihn einfach nicht verlieren will. Aber ich möchte meinem Mann dieses Drama ersparen und vor allem den Kindern. Ich würde alles verlieren was wir uns aufgebaut haben und auch die Kinder würden ihr Umfeld verlieren und sehr leiden, sie lieben ihren Papa natürlich. Er weiß auch nicht was besser ist, dass wir es nochmal versuchen oder uns trennen.
Als der andere Mann und ich uns vor einer Woche das letzte Mal gesehen haben, habe ich es dann wiedermal beendet. Er bat mich um den Kompromiss, dass wir es zurückfahren und gelegentlich schreiben, telefonieren und uns seltener sehen. Aber es bleibt ja das gleiche. Und es verletzt mich dann noch mehr, so wenig von ihm zu haben. Ich wünsche mir, dass er seine Freundin verlässt. Er sagt mir, dass ich ihm die Welt bedeute und ihm war nie ein Weg zu weit, er hat mir all seine Zeit geschenkt und sich komplett geöffnet. Er sagt ich bin für ihn die schönste Frau und ihm war noch nie eine Frau so wichtig. Er sagt auch, dass er mich so sehr liebt, wie er seine Freundin noch nie geliebt hat. Ich bin quasi alles was er will. Aber er sagt natürlich auch, dass er das seiner Freundin nicht antun will und sie so viel für ihn getan hat und er steckt in einer Konstellation mit Job und Privatleben, was ungünstig ist, wenn die beiden sich trennen. Er liebt sie nicht mehr und sagt er kann auch ohne sie, ist aber noch nicht bereit für den Schritt. Auch weil er weiß, was das für uns bedeuten würde, mit Scheidung und sich alles gemeinsam aufbauen und dass er sich dann ja auch für 3 Personen entscheidet und nicht nur für mich. Er weiß, er würde die Kinder lieben und annehmen aber es sind trotzdem nicht seine eigenen. Diesbezüglich hat er viele Ängste und Sorgen. Er möchte uns dreien die Sicherheit bieten, die wir benötigen und möchte ein guter Partner sein, mich dann nicht fallen lassen. Er sagt er braucht mehr Zeit und kann sich jetzt nicht für uns entscheiden. Er sagt auch, dass ich von ihm nicht hören werde, dass er das beendet, weil das für ihn keine Option ist. Das sagte er schon im März, also machten wir weiter. Aber jetzt kann ich einfach nicht mehr, doch möchte so sehr. Er fehlt mir schrecklich aber das ist doch kein Zustand?! Wir haben jetzt seit zwei Tagen keinen Kontakt mehr... Aber ist das richtig? Was soll ich tun, wenn ich für meinen Mann keine Liebe mehr empfinde?
Bitte seid nicht zu hart zu mir. Ich weiß, dass ich viele Fehler gemacht habe. Danke für eure Tipps und die Zeit!