maile_12152338Liebe Gabriela,
vielen Dank für deine Zeit und Worte.
Aber wieso wirfst du mir vor, dass ich mich ja sogar OFFENBAR und dann auch NIE für ihre Krankheit interessiert habe?
Ich glaube zumindest, dass du das eher schwer einschätzen kannst. Aber das ist nur meine Meinung, ich würde gern wissen, wieso du dir da so sicher bist?
Wir sind viele Jahre schon gemeinsam den Weg mit irher Krankheit gegangen und ich habe versucht sie immer zu unterstützen, zu stärken und ihr versucht den Rücken so gut es ging frei zu halten. Natürlich können mir da Fehler unterlaufen sein und ich habe Dinge vielleicht gemacht, die eben nicht so passend waren. Aber da ich nie eine schlechte Rückmeldung bekommen habe, habe ich gedacht es wäre auch so gut. Und jetzt hatte ich größte Hoffnungen in die Klinik, dass meine Frau und auch wir als Paar noch viel mehr Tipps bekommen, wie wir damit noch besser umgehen können.
Ich habe mich, so denke ich, sehr wohl um sie gekmmert und bin sehr achtsam mit ihr umgegangen. Ich meine sogar, dass ich vlt ein wenig zu unachtsam mit mir umgegangen bin, da ich vieles hinten angestellt habe. Aber ich würde wieder so handeln, da ich es ja aus Liebe getan habe und ihr einfach nur helfen wollte und für sie da sein wollte bzw. ja immernoch möchte.
Und das sie längst nicht inerlich heil ist, ist mir auch sehr wohl bewusst und auch da denke ich zumidnest, habe ich nie hier geschrieben, dass ich denke sie wäre jetzt wieder gesund...In der Therapie bzw. Klinik soll man ja viele verschiedene Ansätze kennenlernen, wie man mit seiner Krankheit umgehen kann und was das Umfeld auch noch besser dazu beitragen kann.
Weshalb es gerade auch für mich sehr hart ist, dass das, worin ich so große Hoffnungen gesetzt habe, dass wir danach gemeinsam neue Anregungen bekommen und noch besser mit ihrer Krankheit umgehen können, jetzt zu solch einem Ende führt. Welch Ironie des Schicksals. Das, wo wir ja BEIDE gehofft haben, dass es UNS hilft, entpuppt sich jetzt als bitteres Ende von dem UNS.
Ja das mit dem verlieben ist nicht neu ja das ist richtig.
Und hier stimme ich dir voll und ganz zu: So etwas sollte unterbunden werden und nicht toleriert werden! Denn dadurch konzentrieren sich die Patienten nicht auf sich selbst und die Therapie und den angstoßenen Prozess im Patienten selbst! Da prasseln dann nur zusätzlich Dinge auf ihn ein mit denen er sich auch noch beschäftigen muss, nämlich der bestehenden partnerschaft und dem Neuen und die eigentlichen Probleme mit der Depression rücken in den Hintergrund und wie du sagst wird dadurch die Therpaie nicht si ernst genommen, wie sie es egtl sollte. Dadurch gefährdert der Patient egtl den Erfolg von dessen, weshalb er egtl in der Klinik ist! Nämlich das Lernen von einem besseren Umgang mit der Krankheit, in diesem Fall Depression.
Und ja natürlich glaube ich dir, dass das Sinn macht, das habe ich ja gar nicht bezweifelt und wenn das so bei uns gewesen wäre, wäre das vlt eine Chance auch für uns gewesen! Das macht mich sehr traurig, dass das in Bad Kissingen toleriert wurde...
Toll fande ich diese Aussage von dir:
"Lenke ich mich davon ab, indem ich mich auf einen anderen Menschen einlasse - geistig und euphorisch - ist meine Therapie praktisch ''für die Katz'' und der Kopf ist nicht mehr frei." - EXAKT! Danke für diese Worte!
Umso mehr macht es mich einfach traurig, dass es toleriert wurde und umso mehr enttäuscht es mich, dass sich meine Frau genau auf sowas eingelassen hat. Nicht nur, weil mich der Betrug natürlich so stark verletzt sondern, weil sie dadurch die Chance die sie da in der Klinik bekommen hat leichtfertig aufs Spiel gesetzt hat und eben nicht mit ganzem Kopf dabei gewesen ist! Das ist fahrlässig von ihr und so hätte ich sie nicht eingeschätzt.
Darf ich dein Fazit mit dem, dass ich es besser verstehe, warum uns das passiert ist, so interpretieren, dass du meinst aufgrund des Neuen hat sie sich emotional so aus der Bahn bringen lassen, dass sie gleichzeitig durch die ganzen neuen EIndrücke und Ratschläge bzgl. ihrer Depression einfach so überwältigt war von allem, dass sie jetzt einfach alles erstmal von sich weg geschoben hat? Dass ihr alles zu viel war und sie jetzt erstmal mit sich selber klar kommen muss wieder?
Oder wie hast du das gemeint?
Mitleid... empfindest du ich habe Mitleid mit ihr und uns aber kein Verständnis? Und bin zu eitel?
Wenn dem so ist, würde mir das sehr zu denken geben über mich selsbt und mich auch von mir enttäuschen und dann würde ich es gern besser machen. Was rätst du? Oder hast du es anders gemeint als ich deinen letzten Satz es interpretiere?
Ich habe schon Mitleid mit ihr ja, denn ich weiß, was sie die letzten Jahre alles durchstehen musste und was sie für eine starke Frau ist, wie sie das alles hinbekommen hat.. Da habe ich ungeheuren Respekt vor ihr und Mitleid, weil sie so leiden musste und es immernoch aufgrund ihrer Krankheit.
Ja ein bisschen Mitleid habe ich leider auch immer zur Zeit mit mir selber, dieses dumme Selbstmitleid was nichts bringt ich weiß, aber es hat mich eben einfach enorm verletzt, wie sie mit mir und uns nach der Klinik umgegangen ist. Der Betrug und natürlich die Erkenntnis, sie liebt mich seit Jahren nicht und hat mich auch nciht aus Liebe geheiratet. Ich versuche mir selbst nicht so leid zu tun, weil das dumm und schwach ist, aber in solch einer Situation denke ich, darf man auch mal schwach sein. Denn das geht schon ganz schön tief kann ich dir sagen...
Und Verständnis habe ich all die Jahre dene ich aufgebracht, aber ja ich muss auch zugeben, dass mir das Verständnis für den monatelangen Betrug in der Klinik ohne mir etwas zu sagen und auch für ihre rigorose endgültige Entscheidung leider fehlt. Wieso sie mich heiraten kann vor kurzem und verspricht, egal was kommt, erst einmal versuchen wird gemeinsam Wege zu finden und dann wenn es darauf ankommt, es doch nicht tut bzw. tun will.
Und da gebe ich dir recht, vielleicht ist das unfair ihr gegenüber, aber ich habe mich ja auch auf sie verlassen und ihr vertraut und fühle mich jetzt ganz schön verraten und benutzt. Vielleicht bin ich da zu eitel oder zu altmodisch was Heirat anbelangt und sicherlich auch gekränkt, denn ich bin mir ja auch etwas Wert. Und zu merken, dass ich als ihr Ehemann ihr so wenig Wert bin und sie mir und uns nichts anderes anbieten kann als sich kalt zu trennen verletzt einfach auf vielen Ebenen.
Aber schlussendlich hast du recht, hauptsache ist, ihr geht es irgendwann wieder gut, besser und sie wird glücklich. Das wünsche ich ihr von ganzem Herzen. Das hat sie so sehr verdient! Aber wie das alles gelaufen ist macht mich nur sehr traurig und ist einfach enttäuschend, dass man als Ehemann nicht eine einzige Chance bekommt.
Ich möchte dir danken für deine kritischen Fragen, die Diskussion über verschiedene Aspekte und dass du vieles hinterfragst!
Lieben Gruß