Hallo liebe Community! :)
Ich wende mich mit einem ganz stererotypischen Problem an euch: Mein Freund will nicht mit mir zusammenziehen, was mich verletzt und ärgert/nervt und ich würde gerne eure Meinung dazu hören. Aber ich erkläre die Situation erst nochmal etwas detaillierter:
Mein Freund (27) und ich (25) sind seit ca. 1,5 Jahren ein Paar. Er arbeitet Vollzeit für recht geringes Gehalt, während ich nach meinem Bachelor nun nochmal eine Ausbildung mache, d.h. wir haben zwar beide ein Einkommen, sind aber tendenziell eher knapp bei Kasse.
Ich habe zZ eine winzige 1-Zimmer-Wohnung, er teilt sich eine sehr kleine Wohnung mit einem Freund. Nach 7 Monaten Beziehung waren wir beieinander Dauergäste - wir haben quasi zusammengewohnt, eben nur auf sehr, sehr wenig Platz. Nun muss ich aus finanziellen Gründen eh umziehen und auch er hat öfter etwas Unmut über seinen Mitbewohner geäußert und würde außerdem auch gerne in eine schönere/größere Wohnung umziehen, also habe ich ihn gefragt, ob er sich nicht vorstellen könnte, mit mir zusammenziehen. Das wäre günstiger als in Wohngemeinschaften zu leben, wir könnten uns eine bessere, größere Wohnung leisten, die Lebensqualität als Paar stiege maßgeblich und außerdem hingen wir ja ohnehin die ganze Zeit miteinander rum.
Er hat ziemlich umhergedruckst. Als ich zu ihm meinte, dass ich nicht böse wäre, wenn er sich dazu nich nicht bereit fühlen würde (er es mir dann doch nur bitte sagen soll, damit ich eine WG suchen kann ohne im Hinterkopf zu haben „Vielleicht ergibt sich ja was mit ihm“), meinte er zu mir, er würde gerne mit mir zusammenwohnen, aber... es folgte Herumgedruckse und er meinte, er würde darüber nachdenken. Wenn ich ihn dann mal darauf ansprach, wich er mir aus und schließlich rang er sich durch, mir zu sagen, er wolle als nächstes erstmal allein wohnen. OK. Alles gut. Das ist ein guter Grund.
Was mich aber fuchsteufelswild gemacht hat, war als ich zwei Monate später von seinem Mitbewohner zufällig erzählt bekam, dass die beiden seit mehreren Wochen planten, sich gemeinsam eine neue Wohnung zu suchen - und es klang wie ein langfristiges Großprojekt. Mir gegenüber hatte mein Freund das nie erwähnt oder als Grund genannt. Als ich ihn damit konfrontierte, meinte er plötzlich, er sei ganz froh, dass wir noch nicht zusammenwohnen würden (aber keine Begründung, warum) und dass ich doch jederzeit „Dauergast“ wie jetzt bei ihm sein könnte.
Ich habe ihm dann erklärt, dass er mir doch einfach hätte sagen können, wenn er sich für diesen Schritt noch nicht bereit fühlt, anstatt mich an der Nase herumzuführen. Ich sagte, dass ich mich hintergangen fühle, weil er mir nie eine richtige Antwort gegeben hat und zudem wie eine ziemlich mickrige zweite Wahl, weil er seinen Mitbewohner (über den er wie gesagt immer was zu meckern hat) mir UND einer eigenen Wohnung für sich vorzog. Dass ich außerdem keine Dreiecksbeziehung mit seinem Mitbewohner und ihm führen will und nicht einsehe, für eine eigene Wohnung zusätzlich Miete zu zahlen, wenn das, was er sich scheinbar vorstellt, effektiv heißt, dass ich bei den Beiden wohne - nur dass ich mir ein superkleines Zimmer mit meinem Freund teilen müsste, in dem wir zwangsweise irgendwann einen Lagerkoller hätten, ich mich nicht Zuhause fühlen würde, weil ich ja nur „Dauergast“ wäre und er mich jederzeit rauswerfen könnte. Ich hätte auch keine Lust, die „Komfortfreundin“ zu sein - die da ist und macht und tut, ohne dass er sich dann auch irgendwann mal festlegt und Verantwortung übernimmt. Und ich finde als Erwachsene nach 1,5 Jahren Beziehung könnte man da zumindest schonmal drüber nachgedacht haben. (Und seine letzten Handlungen haben da ja nicht den besten Eindruck auf mich gemacht.)
Er hat Verständnis geäußert, aber nichts weiter nennenswertes dazu gesagt. Wir haben das Thema nun erstmal etwas ruhen lassen und ich bin mittlerweile auf Wohnungssuche, aber seitdem bin ich etwas angenervt und misstrauisch.
Findet ihr, ich reagiere etwas zu empfindlich oder bin ich zurecht ärgerlich? Und sollte dann noch irgendwas folgen?
LG
Lissy XO