gwilym_18783009

Tja, da müssen dann wohl ein paar Entscheidungen her.
Ein Mann, der erwachsen wird und gegenüber seiner Familie eigene Entscheidungen vertreten und durchsetzen kann. Eine Frau, die sich klar wird, wo lieben kämpfen heißt und wo loslassen.
Schwierig. Aber machbar.

    ragip_12347570

    Ich finde das zu romantisierend wie du es schreibst auch wenn es im Inhalt richtig ist.
    Für mich ist deren Gedankenkonzept und respektlos kaltes Verhalten einem Familienmitglied gegenüber nicht nachvollziehbar.
    Wenn eine deutsche Familie unerfüllten Kinderwunsch hat adoptiert man gemeinsam aber holt sich nicht ne Frau dazu und verstößt die alte.
    Hier holt man sich eine Frau nur dazu wenn man die Frau ansich will. Und zwar beide. Und das nicht nur als Gebärmutter.
    Da prallen Welten aufeinander und das macht unglücklich.

      gwilym_18783009

      Also, ich habe einige Monate in Westafrika gelebt und hatte dort auch mit polygam organisierten Familien zu tun und habe mich auch im Rahmen meiner Ausbildung über einen längeren Zeitraum hinweg vor allem mit afrikanischen und nordafrikanischen Kulturen speziell im Hinblick auf das Thema polygame oder monogame Ehe und Familienstruktur befasst und kann dir aus der Sicht der Frauen das Folgende sagen: Polygynie wird von den Männern leider oft dazu benutzt, einfach ohne Scheidung eine zweite Frau dazuheiraten zu können. Die erste Frau wird einfach verlassen. Es gibt viele Kinder, die ihre Väter gar nicht kennen, weil die irgendwo mit einer anderen Frau eine neue Familie gegründet haben. Dieser selektive Umgang mit Rechten und Pflichten ist für Frauen und Kinder von großem Nachteil. Sicher gibt es aber auch Männer und Menschen, die das polygame Familienkonzept mit allen Rechten und Pflichten leben, die ihre Frauen auch absichern und gut versorgen und wohl auch lieben. Es ist aber, soweit ich das beobachten konnte, schon so, dass die Mehrheit der Frauen es nicht so großartig findet, den Mann zu teilen. Man arrangiert sich, wenn man muss. Es ist ja auch im Westen so, dass der Großteil der Menschen lieber einen Partner für sich hat und nicht teilt. Wie gut oder schlecht man damit umgehen kann, den Partner zu teilen, das muss das Individuum für sich entscheiden. Meine Beobachtung wäre aber auch, dass gerade gebildete finanziell unabhängige Frauen immer weniger gewillt sind, polygyne Familienkonzepte zu leben. Allerdings kann es auch so zugehen, dass die Erstfrau von ihrem Glück gar nichts erfährt oder erst wenn es zu spät ist. Wenn du schon vorher weißt, was auf dich zukommt, würde ich diese Zeit und diese Transparenz zum Nachdenken und Handeln nutzen.


      Und: Die Zeiten ändern sich. Auch in afrikanischen und nordafrikanischen Kulturen kommen Männer nicht mehr mit allem durch. Frauen sind nicht mehr abhängig und erhalten zunehmend ihre Stimme. Themen wie Polygynie, Genitalverstümmelung und der Wunsch, einen Sohn und keine Tochter zu haben, werden auch in traditionell bestimmten Kulturen immer häufiger einer kritischen Bewertung unterzogen, während sich Wertewandel vollziehen. Ich lebe seit Januar (derzeit gerade im Heimaturlaub) berufsbedingt in Indien. Und es ist sattsam bekannt, dass Söhne beliebter sind als Töchter. Es gibt in Indien ein Sprichwort, das besagt, dass eine Tochter Großziehen wie eine Blume in Nachbars Garten Gießen ist. Es gibt aber eine Mittelklasse, die mit Stolz und Freude und als Statement ein Mädchen als das einzige Kind hat. Die Zeiten ändern sich. Und man muss nicht jeden Unsinn mitmachen, nur weil dieser als Tradition verkauft wird. Auf der ganzen Welt ist es so, dass Traditionen vielleicht irgendwann Lösungen waren und ihren Sinn hatten, dass sie aber im Laufe der Zeit zu leeren Hüllen werden können, die zur heutigen Zeit nicht mehr passen. Als westliche monogam eingestellte Frau, die finanziell unabhängig ist, muss man keine Zweitfrau akzeptieren, weil dieses Konzept in Algerien oder sonstwo irgendwann seine Daseinsberechtigung hatte, die aber wohl nie auf sozialer Gerechtigkeit basierte, sondern danach trachtete, Frauen zu versorgen und Kinderreichtum zu gewährleisten.


      Wenn man als Individuum polygam veranlagt ist, ist das meiner Ansicht nach ganz anders zu bewerten. Aber weil das in Algerien halt so ist (was ich in der heutigen Zeit in Frage stellen und jedenfalls mit Frauen deines Bildungsstandes besprechen wollte), wäre ich nicht für so ein Konzept zu haben. Ich würde mir weder von einem Algerier noch von einem Europäer etwas als Tradition verkaufen lassen - selbst wenn es das ist, denn Traditionen sind nicht sakrosankt, sondern können irgendwann überholt sein-, das meinen eigenen Werten zuwiderläuft. Anders ausgedrückt:Tradition per se verdient keinen Respekt: Sie muss schon -auch heute noch- Sinn ergeben. Ja, der Sinn wäre, dass dein Mann ein Kind haben kann. Aber man kann im Leben eben nicht alles haben. Manchmal kommt der Punkt, an dem es Entscheidungen zu treffen gilt. Der langen Rede kurze Sinn: Lass dich von dem Traditionsgeschwätz und den kulturellen Unterschieden nicht einlullen. Du bist du und musst selbst sehen, womit du leben kannst. Nimm nicht mehr hin, als du einem Deutschen durchgehen lassen würdest. Kompromisse sind eine feine Sache, aber nicht bis zu dem Punkt, wo man sich etwas nicht Machbares abringt.

      • umminti hat auf diesen Beitrag geantwortet.
        herbstblume6

        war irgendwie auch mein gedanke...


        also dass man das als frau aus unserer kultur überhaupt in erwägung zieht


        bei frauen aus seinem kulturkreis wäre es ja noch verständlich weil es dort wohl gang + gebe ist

        Danke für eure Antworten


        Ich weiß das auch alles und ih sitze und grübel und sag mir mach ein SchlussStrich dann heulst du und irgendwann geht auch das vorbei...
        Aber ich bin noch nicht soweit ....

        bissfest

        Bravo👏🏻


        für diesen wunderbaren Kommentar.


        Meine Einstellung habe ich dazu ja schon oben geschrieben.


        Ich bin selbst mit einem (Nord-)afrikaner verheiratet.


        Eine Zweitehe ließ ich mir bei der Eheschließung dort im Land gleich im Ehevertrag ausschließen.


        Niemals würde ich so etwas akzeptieren.


        Ich kenne im Heimatland sehr viele Leute aus unterschiedlichen Schichten.


        Darunter ist keine einzige polygame Ehe.


        Und keine meiner Bekannten dort würde eine solche akzeptieren.


        M. M. n. ist sie auch in Algerien die Ausnahme.

        ragip_12347570

        "helfen"? wie will man hier "helfen"? dem jungen man ein kind schenken vielleicht? :roll:


        input und meinungen hat die TE inzwischen mehr als genug bekommen. entscheiden muss sie schon selbst! wenn sie das nicht will oder nicht kann... wie soll ein internet-diskussionsforum dann noch "helfen"?


        p.s. was ist an der idee, ein kind zu adoptieren, denn schlecht oder am thema vorbei? da kann man doch durchaus mal drüber nachdenken!?

        ragip_12347570

        Der Beitrag geht nicht am Thema vorbei, es ist nur die Wahrheit und diese ist nicht immer schön. Ich finde den Beitrag von Herbstblume sehr sachlich, da gibts hier andere User, die wirklich Beiträge schreiben die daneben sind. Mir unbegreiflich, wie man überhaupt einen Mann heiraten kann, wo man im Vorfeld weiß, dass er irgendwann mit einer anderen Frau Kinder haben möchte.
        Das ist zB etwas, was ich nie verstehen werde. Liebe hin oder her. Gefühle alleine reichen oft nicht aus, um eine glückliche, solide Partnerschaft zu führen. Und welche Optionen hat sie denn jetzt groß? Akzeptieren oder gehen.
        Sehr merkwürdige Konstallation ist das, und diese wird in Deutschland nicht allzu oft vorkommen. Das lässt sich ja kaum eine Frau bieten.

        umminti

        VOn zu dritt heiraten hatte ich ja auch nicht geschrieben und ja, ich meine das ernst. SIe kann ja so die Rolle als "Geschäftsführender Vorstand" einer Lebens- und Liebesgemeinschaft einnehmen. Der Mensch ist nämlich nicht monogam, das Leben funktionerte früher als Gruppe (Großfamilie dann etwas später)!

        umminti

        Eingefahrene Muster kann man durch fortschrittlichere ersetzen...

        • umminti hat auf diesen Beitrag geantwortet.
          marro69

          Kann man (n🤣).


          Darfst du auch gerne machen.


          Aber für mich wäre das gaaar nichts....🥺😩!


          Das gäbe bei mir Mord- und Totschlag.......



          Und ich möchte den arabischen Mann sehen, der seiner Frau einen Lover genehmigt😳.


          Die Zeiten des Harem ( natürlich hatte nur der Mann polygame Rechte 🥺) sind zum Glück passé!


          Ich empfehle die Lektüre der Soziologieprof.
          Fatima Mernissi über das Thema.

          • marro69 hat auf diesen Beitrag geantwortet.
            umminti

            Das das nichts für jeden ist, sollte natürlich klar sein. Der monogamistischen Prägung kann man in unserer Gesellschaft ja auch kaum entgehen. Seien es Märchen, Kinofilme, Romane, diverse Musikstücke...
            Überall wird die aus dem Mittelalter stammende Monogamie hervorgehoben als das einzig Wahre. Der Mensch ist aber dafür garnicht geschaffen, er soll so unter Kontrolle gehalten werden. Sei es durch Religionen (Christen, Juden, Moslems usw.) oder durch die Staaten (Die Nazis waren da auch große Verfechter der Kleinfamilie).
            Ich empfehle im Gegenzug das interessante Buch: "Sex die wahre Geschichte"
            Sehr inspirierend. Wenn Fragen zum Inhalt sind, bitte selbst einmal lesen.

            2 Monate später

            😂😂😂😂😂
            WTF!?
            Zweitfrau?
            Ohmann... So toll kann doch kein Typ sein, dass eine Deutsche sich auf sowas einlässt.
            Dass es keine Kinder gibt wusste er doch schon am Anfang. Und jetzt fällt ihm plötzlich ein, dass er Kinder will?
            Deutsche Frau für Papiere und am Ende wird die Familie mit der Algerierin in Deutschland gegründet.
            Ei wie nett.



            Dem Kerl würde ich einen Tritt in den Allerwertesten geben. Kostenloser Flug nach Algerien. Und tschüss