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fahima_12235351

  • 18. März 2018
  • Beitritt 13. Sept 2007
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  • Hallo ihr Lieben,


    ich habe ein Problem. Ich bin seit zweineinhalb Jahren in einer festen Beziehung, seit anderthalb Jahren wohnen wir zusammen.
    In der Beziehung ist nicht immer alles gut gelaufen, ein Beinahe-Fremdgehen und eine Depression und lange Trauerphase auf seiner Seite haben auch mich nah an meine Grenzen gebracht. Guten Sex haben wir auch schon länger nicht mehr. Er klammert sich unglaublich an mich und würde eine Trennung niemals wollen, aber auch ich habe meine Zukunft schon recht fix mit ihm geplant, jetzt haben wir so viele Tiefs hinter uns und eine tolle Vertrautheit, das möchte ich sicher nicht einfach hinwerfen. Trotzdem ist es teilweise so, dass er einfach ein guter bester Freund ist, aber nicht mehr.


    Besagter Kollege hat Projekte von mir betreut, also quasi eine Art Vorgesetzter, möchte sich aber beruflich umorientieren, ist gerade in der Bewerbungsphase und wird irgendwann in einen anderen Ort am anderen Ende Deutschlands umziehen.
    An einem Wochenende waren wir einmal mit mehreren von der Arbeit feiern, und ich bin mit ihm näher ins Gespräch gekommen. Interessanterweise erst, als ich groß in die Runde verkündet habe, dass ich einen festen Freund habe. Als hätte ihm das die Scheu vor mir genommen. Wir hatten den Rest des Abends nur noch Augen füreinander, haben über uns und unsere Hobbys geredet, über die Arbeit, über unsere Zukunft, es war einfach schön.
    Seitdem ist unser Kontakt allgemein etwas persönlicher, herzlicher. Wenn wir über Projekte reden, bleiben wir danach länger zusammen, verplaudern uns, grinsen uns an. Da ist definitiv schon ein bisschen Flirt bei.
    Mein Kopfkino stellt sich ständig noch mehr vor, ich stelle die Beziehung seitdem mehr infrage, aber eigentlich ist es klar, dass wir keine Zukunft haben, dass es selbst brandgefährlich ist, in der Gegenwart miteinander etwas anzufangen. Solange er noch da ist, wäre es kritisch für meine Karriere, wenn er weg ist, dann ziemlich weit weg.


    Wir arbeiten aktuell sehr eng zusammen, das heißt, ich werde seine letzten Monate fast täglich eine halbe bis eine Stunde Zeit mit ihm verbringen, was mich unglaublich glücklich macht, aber auch sehr traurig, weil mehr eben so gar nicht drin ist.


    Jetzt laufe ich wie ein aufgescheuchtes Eichhörnchen durch die Gegend, trinke zuviel Kaffee, komme morgens zu früh zur Arbeit, gehe abends zu spät, bin extrem produktiv, nur um ihn mit Emails bombardieren zu können, was ich alles geschafft habe. Das persönliche halte ich strikt aus diesen Mails heraus. Trotzdem merkt er natürlich auch ein bisschen, dass ich aufgewühlt bin, hat mir mehr Pausen vorgeschlagen, sagt, ich soll das Wochenende nutzen, um herunterzukommen, teilt mir tags drauf mit, dass ich wohl sehr durch war, als ich ihm aufgedrehte Fragen gestellt habe..


    Überdreht bin ich gerade sowieso. Normalerweise habe ich nie Lust, auszugehen, jetzt überlege ich schon, ob ich abends noch in eine Bar gehen könnte. Alleine.


    Als ob der Verzicht auf Schlaf und ein Spiel mit Feuer irgendetwas besser machen. Gerne würde ich mich dem Kollegen nähern, bisher habe ich da strikt drauf verzichtet, ihn überhaupt auch nur zu berühren, oder ihn wegen persönlichen Dingen anzusprechen.


    Vor allem habe ich gerade ein übergroßes Mitteilungsbedürfnis über dieses Thema, meine Freundinnen sind schon genervt, wenn ich stundenlang jede Regung dieses Kollegen beobachten und aufdröseln möchte.
    Vielleicht deshalb schreibe ich hier, ich glaube, einen Rat kann ich mir nur selbst geben.


    LG

  • fahima_12235351

    Zu Fisch
    hab ich jetzt nichts geschrieben, weil ich selber Vegetarierin bin und da keine Ahnung von Rezepten und Portionsgrößen habe, aber kannst bestimmt locker die von mir erwähnten Abendessen mit Fisch austauschen...

  • Ich probiers mal, so als kreative Herausforderung
    Frühstück:


    Obst, etwa
    4 Äpfel oder
    2 Nektarinen, 2 Kiwi, 2 Aprikosen, oder
    1 Papaya, 1 Mango, oder ...


    und (für den Blutzuckerspiegel und den Mineralienhaushalt)
    Grünzeug, zum Beispiel Brennesseln oder Giersch oder Löwenzahn oder Spinat oder grünen Salat entweder mit Wasser püriert als Saft oder mit dem Obst als Green Smoothie


    oder Joghurt/Dickmilch/Kefir mit Obstsaft oder frischen Beeren, 250g Milchprodukt und 300-500g Frucht


    Zwischenmahlzeit:
    1 Handvoll Mandeln oder Studentenfutter


    Mittagessen:
    Salat mit Blattsalat, 3 Tomaten, 1 Süßkartoffel oder 3 Topinamburknollen geraspelt, 1/2 Handvoll Sonnenblumen- oder Kürbiskerne, eine Handvoll gekeimte Linsen (einen Tag einweichen, und dann in ein Sieb stellen und abdecken, mehrmals täglich mit Wasser spülen), Zwiebeln o. Gurken o. Mais o. Paprika sowie Kräuter nach Geschmack, mit Essig- Öl- Dressing, kannst du dir auch in eine Dose packen und mitnehmen


    Zwischenmahlzeit:
    1 Knolle Fenchel, 3 Möhren


    oder Fruchteis (gefrorene Säfte, oder gefrorene Beeren püriert mit Jogurt, oder Bananen püriert mit dunklem Kakao und dann gefroren etc., Portionsgröße etwa eine Tasse voll)


    Abendessen:
    gebackenes Gemüse, 1 Süßkartoffel, 1/2 - 1 Blumenkohl, 1-2 Zucchini kleinschneiden und bei 180C in den Backofen (halbe bis dreiviertelstunde), dann mit etwas Olivenöl beträufeln und leicht salzen


    oder Hülsenfrüchteeintopf (100g trockene Hülsenfrüchte nach Packungsanweisung kochen, 1 Bund Suppengrün aus dem Supermarkt dazuschnippeln)


    oder gebackene Kichererbsen (80 g trocken, erst einweichen anderthalb Tage, Wasser regelmäßig wechseln, dann in Backofen oder Pfanne mit etwas Fett rösten, bis sie weich sind) und dazu dann Gemüse nach Wahl, zum Beispiel ein paar Tomaten u. eine kleine Zwiebel, etwas Grünzeug


    oder gebackene Tofuscheiben, 1 Packung, in Scheiben schneiden, wenn ungewürzt, in Sojasoße marinieren, Viertelstunde in den Backofen, dazu dann wieder Salat, oder Zucchini aus dem Wok (etwa 3 Stück), und dazu noch ein paar gekochte rote Linsen



    wäre jetzt so meine Idee, ich hab allerdings keine Ahnung, wie viele Kalorien das genau hat (die zähle ich nicht gern, vielleicht mag das ja jemand mal machen, wäre auch neugierig), und meiner Meinung nach könnten da auch ein paar Mahlzeiten noch gut mit Vollkornhaferflocken, Vollkornbrot, Hirse, Reis oder Kartoffeln ergänzt oder ausgetauscht werden, aber kannst ja mal so ähnlich probieren.
    Und bitte an alle, nicht aufschreien, dass das ein extremer Diätplan ist, achtet auf die Portionsgrößen und dass ich auch Olivenöl, Nüsse und Samen, Hülsenfrüchte und massiveres Gemüse wie Süßkartoffeln und Topinambur eingebaut habe.

    • bibinn_12344518

      Hallo Engel,
      danke dir auch für deine liebe Antwort.


      Hm, ich weiß auch nicht, ob bei mir die Bulimie oder die magersüchtigen Gedanken und Verhaltensweisen (MS kann ich es ja bei meinem Gewicht nicht nennen) stärker sind.
      Jedenfalls hat mich die ES verdammt fest im Griff.
      Meine letzten Wochen waren ungefähr so: Ich habe unbewusst (oder auch bewusst, weil es nach dem Streit mit meinem Therapeuten war) ein bisschen abgenommen, und dadurch ist etwas in meinem Kopf ausgerastet und ich habe mein Essen fast komplett eingestellt.
      Und dann hat es sich irgendwie alles überschlagen, dass ich dann wirklich bei jeder dummen kleinen Zwischenmahlzeit, die ich schnell essen wollte, noch schnell irgendetwas anderes zu essen reingeschoben habe, damit sich das Kotzen lohnt, zusätzlich zu den großen FA.
      Vor anderthalb Wochen sah mein Tag dann so aus, dass ich morgens zu einer Beratungsstelle gefahren bin, (wo die Beraterin mir dann auch empfohlen hat, noch mal mit meinem Thera zu rednen), dann schnell essen, kotzen, reiten, hübsch machen, Freundinnen treffen, nachts dann alles essen, was ich finde, wieder kotzen, am nächsten Tag reiten, fertigmachen, Angst, weil große Familienfeier, ein bisschen was vor den Eltern essen, Angst, weil nicht kotzen können und wollen, Abends auf der Party hektisch rumlaufen, kellnern, Programm gestalten, kurz einen Teller essen, irgendwann Stress mit irgendwem, Häppchen vom Büffet klauen (aber fest beschlossen, NICHT zu kotzen), aus Frust betrinken, noch mehr Häppchen, und dann die komplette Nacht wie eine Blöde tanzen, um mich abzulenken und alles wieder abzutrainieren, am nächsten Tag Verwandte von weit weg sehen, den ganzen Tag brav normal essen, am Sonntag dann den kompletten Tag arbeiten und auch normal essen, und dann nach der Arbeit austicken und seitdem wieder nur Kotzen und Fressen, zwischendurch reiten gehen, vor Überforderung von dem Wochenende noch einen Abend lang allein betrinken, und naja, außer den FA habe ich die ganze Woche nur ein paar Äpfel zu mir genommen.
      Tja, und gestern war ich dann abends mit einer Freundin weg, und danach haben wir noch einen Film bei ihr angeschaut, und ich fühlte mich so wohl und geborgen, dass ich mit ihr zusammen in echt gegessen habe, Brot und Joghurt und Ei, was sie mir angeboten hat.
      Da dachte ich, es geht ja doch, und wollte es heute noch einmal probieren.
      Hab mir Kartoffeln und Blumenkohl gekocht, war nach der Hälfte der Kartoffeln schon satt, dachte mir aber, jetzt erlaube ich es mir schon, jetzt nutze ich das auch, und habe den Rest auch noch gegessen, und danach bin ich vor lauter Völlegefühl wieder durchgedreht, dachte mir, vielleicht beruhigt mich ja etwas Schokolade, und mein letztes Münzgeld zusammengekratzt, um mir einen Riegel vom Bahnhofsautomaten zu holen.
      Hat mich aber nicht beruhigt, und ich bin mit dem Fahrrad durch die Gegend gebrettert und hab bei Tankstellen eingekauft. Das aufgegessen und nochmal gekocht, sodass es insgesamt wieder ein großer FA war.
      Tja, und jetzt sitze ich hier und bin wieder zu dem Entschluss gekommen, dass ich zu blöd zum Essen bin und dass es eh schiefgeht und ich mir die ganze Mühe mit dem gesund kochen auch sparen kann, da ist es einfacher, sich direkt vollzufressen.


      Ja, ich bin wieder frustriert.
      Es war doch gestern so schön, mit der Freundin zu essen und Film zu gucken.
      Und allein kann ich es einfach nicht.
      Und werde vermutlich die ganze Woche wieder nur fressen und zwischendurch ein paar Äpfel knabbern, um nicht umzukippen (wenn ich nicht wieder an den Punkt gelange, wo ich selbst die für überflüssig halte) :-/


      Mann, wieso verhalte ich mich so bescheuert, wenn ich mich doch eigentlich nicht mal für zu dick halte und wenn ich doch eigentlich nichtmal ein Problem mit fetthaltigem oder kohlenhydrathaltigem Essen habe?
      Und außerdem, wie kann ich Essen noch genießen, wenn ich bei fast allem weiß, wie es ausgekotzt aussieht?
      Ich hielt mal Reis für sicher, aber die vielen Sonntage, wo ich sonst nichts kaufen konnte und nur Reis dahatte, haben mir den auch madig gemacht. Und selbst mit Tofu habe ich mich schon mehrmals vollgestopft.
      Essen ist für mich nichts mehr, was man in einer halben oder einer Stunde erledigt und dann wendet man sich anderen Dingen zu, sondern entweder ich meide es soweit wie möglich, oder ich verbringe halbe Tage damit.


      Und mein Bauch ist es gar nicht mehr gewöhnt, anständig zu verdauen, essen macht mich so müde, da ist mein Kreislauf fast schlapper als ohne.
      Und abends mag ich auch nicht essen, weil ich lieber an meinem leeren Bauch rumtaste beim Einschlafen, wie dünn der ist.


      sorry, das tut eigentlich nichts zum Thema und ist auch keine Antwort auf Engels Beitrag, musste nur mal Frust ablassen. Ich hoffe, es triggert keinen.




      Achso Engel, konkret zu deinem, hm, ich breche eigentlich nur dann (automatisch passt mir als Begriff nicht so recht), wenn ich allein bin, bei anderen ist es eigentlich selbstverständlich, dass ich es drinbehalte (ich treibe es nur die Tage danach noch schlimmer, um das wieder auszugleichen).
      Also am Anfang hatte ich schon das Gefühl, dass meine Therapie ein bisschen was bringt, und vor allem hat er mir auch Mut gemacht, ein paar Dinge in meinem Leben anzugehen, sodass ich mich nicht mehr so ausgeliefert fühle, aber zum Ende hin hatte ich das Gefühl, dass er mich immer weniger versteht und vor allem auch glaubte, ich wäre damit geheilt, diese paar Dinge zu regeln, und nahm mich nicht mehr ernst, wenn ich sagte, mir geht es immer noch schlecht und manchmal sogar schlechter als vorher, weil er auch so manches aufgewühlt hat.


      Bei meinem Kreislauf bin ich eher verblüfft, dass er noch so gut mitmacht. Ja, mir geht es schon manchmal schlecht, auch mal richtig schlecht, aber ich schaffe es seltsamerweise auch noch völlig unterzuckert, ein kompliziertes Pferd zu reiten oder fünf Stunden zu arbeiten (da hatte ich den ganzen Tag gehungert, weil ich abends mit Freunden essen wollte, und musste dann unerwartet einspringen), und das stehend (Gastronomie, Kunden anlächeln, Essen verkaufen usw.), und da war ich echt verblüfft, dass ich weder umgekippt bin noch irgendwie sonst abgedriftet, also so, dass ich plötzlich zehnfach verlangsamt denken würde, und Abrechnungen nicht mehr hinkriege, weil mein Kopf vernebelt wäre. Sowas hatte ich auch schon ein paarmal, aber diesmal nicht, und ich war sehr verwundert. Weil eigentlich wäre es ja eher logisch, dass mein Körper schlappmacht.


      Meine Familie weiß nichts von meinen Problemen, jedenfalls nichts konkretes, und ich lebe ohnehin nicht mehr zuhause, aber wenn ich die mal besuche, brauche ich bestimmt eine Woche, um wieder ein bisschen Kraft zu tanken, und komme da völlig ohne Energie wieder.
      Meine Freunde wissen teilweise was und tun mir auch gut, aber ich will sie auch nie so belasten, dass ich ihnen das wirkliche Ausmaß anvertraue oder bei Problemen ständig zu ihnen renne, deshalb können sie mir auch nicht wirklich helfen. Und sie können es auch nicht vollkommen verstehen, selbst mit eigenen Problemen. (Eine Freundin hat Depressionen, und sie meinte, sie hatte auch mal Phasen der Appetitlosigkeit, wo sie kaum was gegessen hat. Nur ist meins ja nicht wirklich Appetitlosigkeit, sondern ein völlig verdrehtes und komplexes Liebe-Hass-Verhältnis zum Essen, das sich vermischt mit allen möglichen anderen Bedürfnissen. Und das kann auch sie nicht ganz verstehen.)


      Hm, ich weiß nicht, ob es mich stört, dass ich in einer Klinik auch regelmäßig essen muss.
      Manchmal denke ich mir, das müsste ja dann ähnlich schön sein wie das gemeinsame Abendessen gestern abend, wo jemand bei mir ist und mich versteht und mit mir reden kann.
      Andererseits erstreckt sich meine Fähigkeit, normal zu essen, auf ungefähr zwei Tage, und ich habe Angst, das dann über Wochen durchhalten zu müssen. Ohne Hungertage zwischendurch, um dann wieder diesen Leerezustand herzustellen. Und ohne Ruhe, mich einfach stundenlang hinzusetzen und allen Scheiß reinzustopfen. (Irgendwie ist das für mich auch so ein wegkommen von Stress, wenn ich nach mehreren anstrengenden Tagen einen ganz lang hingezogenen FA habe).
      Und ich habe Angst, was da noch so alles hochkommen könnte.
      Und ich finde mich zu dick für eine Klinik, irgendwie zögere ich es immer weiter hinaus, um vorher noch ein bisschen abnehmen zu können. Vielleicht auch, damit ich Spielraum zum Zunehmen habe, falls ich bei Stress zuviel esse.



      Ach, das klingt alles so abstrus und verrückt und verwirrt und krank.
      Ich verstehe mich ja selber nicht.



      Ich schicke dir auch viel Kraft. :)

    • Liebe Doriane,
      irgendwie fühlte ich mich gerade auch ein bisschen ertappt bei dem, was du geschrieben hast ("und teilweise auch nicht versuchst"), weil es stimmt, dass ich mich teilweise schon ein bisschen hängen lasse und zum Beispiel auch nicht ernsthaft versuche, körperlichen Hunger durch regelmäßiges Essen auszuschließen :-/


      Es tut mir wirklich leid, dass ich dir nicht mehr geantwortet habe, gerade weil du mir so liebe Nachrichten geschickt hast.
      Während meines Aufenthaltets hatte ich halt schlecht Internet und danach ist es irgendwie untergegangen :shy:


      Ja, also es ist mir zumindest insofern eine Entscheidungshilfe gewesen, dass ich zurzeit wieder sehr regelmäßig reite und auch Unterricht nehme, um mir eine Zukunft mit Pferden offen zu halten. Mein neuer Freundeskreis besteht auch hauptsächlich aus Reitern und es gibt mir schon viel Halt, dass ich praktisch immer in den Reitstall gehen kann, wenn es mir nicht gut geht, und viel Selbstvertrauen, weil ich auch mit komplizierteren Pferden Erfahrungen sammeln kann, und es tut mir auch sehr gut, mit Reitstallfreunden abends auszugehen.


      Ich habe mir wieder einen neuen Nebenjob gesucht und verbringe meine Zeit halt hauptsächlich mit Reiten und Arbeiten, mal abgesehen von der Essstörung, und hoffe, dann auch in näherer Zukunft einen Trainerschein machen zu können und Pferde und Reitschüler trainieren zu können.


      Das ist halt momentan so meine Zukunft, die ich mir vorstellen kann, und mal gucken, was sich sonst so ergibt, vielleicht will ich ja doch wieder studieren oder mich wieder vermehrt um mein Schreiben kümmern.

    • selver_11957295

      Lieber Nus,
      danke für deine professionelle Einschätzung.
      Irgendwie erschrickt es mich gerade selber ein bisschen, dass das schon so eindeutig ist, dass ich es nicht mehr allein schaffen kann.
      Immer, wenn ich dann bei Bekannten doch noch ganz normal esse, und dass es auch keinem aufgefallen ist, dem ich es nicht explizit anvertraut habe, komme ich mir ja noch so gesund vor, dass ich das alles noch locker zu schaffen glaube.


      Doch, ich werde vermutlich noch einmal Kontakt zu meinem Therapeuten aufnehmen, ich weiß nicht, ob das bedeutet, dass ich weiter zu ihm gehen werde, oder ob ich dem ganzen nur einen richtigen Abschluss geben möchte, weil es jetzt eben ein bisschen in der Luft hängt.
      Die Therapie trat schon länger etwas auf der Stelle und die Termine wurden immer seltener, und in der letzten Sitzung fühlte ich mich vollends im Stich gelassen und er schien auch etwas hilflos, sodass wir erst einmal keinen neuen Termin vereinbart haben, damit ich darüber nachdenken kann, wie es weitergehen wird.


      Ich habe nur auch noch etwas Angst, dass ich mich in einer Klinik tatsächlich meinen Problemen stellen müsste.
      Und auch vor dem ganzen (bürokratischen) Aufwand, den ich vor einem Klinikaufenthalt noch erledigen müsste.

    • Ich habe Bulimie. Ich kotze täglich, manchmal 2- oder dreimal, manchmal esse ich mal zwei Tage normal.
      Meine FAs sind riesig, also bis in den Bauch nichts mehr reingeht, bis ich mich kaum noch bewegen kann.
      Und in letzter Zeit bin ich wieder verstärkt ins Hungern abgedriftet, esse außerhalb der FAs fast gar nichts. Außer bei sozialen Ereignissen, vor Freunden/Familie etc, da esse ich normal, manchmal auch viel. Nur dafür hungere ich die Tage danach nur noch mehr.
      Mein Gewicht ist gerade bei 55-57 Kg bei 166cm, sollte im Prinzip normal sein. Vor einem Jahr wog ich noch über 70 kg, und irgendwie habe ich vor lauter Abnehmerei den Verstand verloren. Auch wenn ich zwischendurch immer mal Wochen/Monate stabile Phasen hatte.
      Und ich kann meinen Körper so gar nicht mehr einschätzen. Meine Oma sagt, ich bin schmal geworden. Meine Oberschenkel und meine Taille finde ich immer noch zu fett, meine Brüste sind schon wieder viel zu klein geworden, um noch feminin zu wirken. Was mir aber meistens egal ist, ich hab in den letzten Jahren viel zu viele schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht, eine gescheiterte Beziehung, ein sexuelles Erlebnis, das grenzwertig zwischen One-Night-Stand und Vergewaltigung liegt.
      Ich bin in ambulanter Therapie, wegen Depressionen und Essproblemen, habe aber gerade keinen Kontakt zu meinem Therapeuten, weil wir uns leicht zerstritten haben.
      Mein Studium habe ich im Prinzip geschmissen, finde mein Leben aber trotzdem nicht soo schlecht, weil ich mir gerade einen neuen Freundeskreis aufbaue, der richtig toll ist und außerdem auch teilweise von meinen psychischen Problemen weiß.
      Mit meiner Familie habe ich sporadischen Kontakt, aber es tut mir nicht gut, es verstärkt die Bulimie und den Selbsthass nur noch mehr. Ich lebe allein in einer kleinen Wohnung.
      Außer der Bulimie habe ich noch starke Stimmungsschwankungen, die teilweise extrem depressiv sind, teilweise auch ins manische abdriften, und gelegentlich verletze ich mich selber.
      (Da habe ich übrigens noch eine kleine Zwischenfrage, wie reagiert ein unbeteiligter Mensch, wenn er in einem Schwimmbad einen Oberschenkel sieht, der so wirkt, als würde sich da regelmäßig eine Katze austoben? Kann man das so zeigen, oder sollte ich mich lieber weigern, mit meinen neuen Freunden schwimmen zu gehen?)


      Eine Frau in einer Beratungsstelle meinte, eine Klinik könnte für mich sinnvoll sein.
      Gerade auch, weil ich die Bulimie zu brauchen scheine, nach ein paar Tagen ohne durchdrehe, das Gefühl habe, mich selber verletzen zu müssen, oder mich betrinken bis zum Geht nicht mehr.


      Und meint ihr, meine Tendenz zum Hungern ist schon besorgniserregend, bin ich gefährdet, in die Magersucht abzurutschen?


      Und halt die Frage, macht es vielleicht Sinn, mich mal um einen Klinikaufenthalt zu kümmern?
      Und wenn ja, was für eine?
      Lieber eine ES-Spezialklinik, oder eher eine allgemeine, wo auch die Depressionen und Spannungszustände verstärkt behandelt werden?
      Hat jemand Erfahrung mit der Rothaarklinik? Ich war da letztes Jahr mal zu einem informativen Vorgespräch.
      Die haben da eine Station für junge Frauen, auf der Essstörung, Angstzustände, Depressionen und Borderlineprobleme behandelt werden.


      Wie es mir körperlich geht, weiß ich nicht, hab mich bisher noch nicht zu einem Arzt getraut.
      Meine Hormone spielen jedenfalls nicht mehr so ganz mit, meine Tage bekomme ich nur noch sehr unregelmäßig, und meine Haare sind auch schon dünner geworden. Das hat aber schon zu meiner Übergewichtszeit angefangen, weil ich mich da schon völlig fehlernährt habe mit ewigen Fressattacken und fast ausschließlich ungesundem Essen, und das Erbrechen hat sich da auch schon entwickelt.
      Und gelegentlich fühle ich mich schummrig, habe Probleme mit meinem Kreislauf. Aber naja, das ist ja irgendwie logisch, wenn man unterzuckert oder dehydriert ist.



      Danke jedenfalls fürs Lesen, musste irgendwie mal ein paar Dinge loswerden.

    • lioba_12759858

      Wegen dem Brötchenbelag:
      Also das habe ich in Spanien oft gesehen, eine halbe Tomate nehmen und damit das Brötchen einreiben, sodass das mit Tomatensaft getränkt ist, und dann ein kleines bisschen Olivenöl draufträufeln und etwas Salz und evt Pfeffer, dann beide Brötchenhälfte aneinanderreiben zum Verteilen und dann kann man es noch beliebig belegen, also eben beispielsweise mit Gemüse.
      Oder du könntest dir Tofuscheiben marinieren in ein bisschen Öl mit Gewürzen und Knoblauch, dann kurz anbraten und das dann aufs Brot legen.


      Und wegen deiner Frage: das sind 7000 insgesamt, also jeden Tag 1000 extra. wenn du also bei beispielsweise 1700 dein Gewicht hältst, musst du um 1 Kilo pro Woche zuzunehmen etwa 2700 am Tag essen.
      (7000 am tag würde auch ordentliche Bauchschmerzen geben.)

      • Das ist Akrobatik auf höchstem Niveau
        guck mal hier, die Gewinnerin einer Weltmeisterschaft:
        http://www.youtube.com/watch?v=U-kRaR8yfqg


        Ja, es ist die gleiche Stange wie in Diskotheken, aber man kann trotzdem ganz verschiedene Dinge damit machen, einfach nur billig rumräkeln und ein bisschen um die Stange herumtanzen (was mich persönlich nicht so sehr interessiert), oder halt als Fitnessgerät nutzen, da gibt es sehr viele Workouts zu und ist auch, soweit ich das beurteilen kann, so ziemlich das ganzheitlichste Training, was man sich vorstellen kann, oder wie oben in dem Video auf Weltklasseniveau.
        Kann man auch draußen als Freizeitvergnügen machen:
        http://www.youtube.com/watch?v=U0pWJm0mer0


        Die Stange muss sich nicht unbedingt drehen, kann aber.
        Mit drehen kann man halt bestimmte Drehungen viel besser machen, und es gibt mehr Dynamik und macht mehr Spaß, aber ich kann meine Stange auch fixieren, um dann irgendwelche Kopfübersachen besser machen zu können.
        Und meine Stange lässt sich auch spurlos beliebig auf und ab bauen, außer dass vielleicht ein paar Abdrücke am Teppich bleiben.
        Und ich krieg eh keinen unerwarteten Besuch, meine Klingel ist nämlich kaputt :D

      • bryn_988481

        ..
        naja, grad liegt die Stange nicht bei mir zuhause, sondern bei meinem Exfreund in der Wohnung, weil da hat sie gepasst und hab sie noch nicht wieder abgeholt. :-/


        Ich hab die in Großbritannien bestellt: http://www.x-pole.co.uk
        und die hat so 260 gekostet, also schon ziemlich teuer, dafür kann ich die aber überall hinstellen und wieder abbauen und die ist auf jeden Fall sicher gegen Umfallen.
        Und man kann sie auch noch so einstellen, dass sie sich frei dreht, und dann macht das erst richtig Spaß, irgendwelche Drehübungen zu machen.
        Also für eine mobile Stange ist die auf jeden Fall empfehlenswert, wenn man auch Akrobatik machen will, weil das mit einer instabilen Stange echt gefährlich werden könnte.
        Billiger kommt man vermutlich nur hin, wenn man sich bei einem Schlosser die Stange passend fertigen lässt und die dann fest an Boden und Decke verschraubt, dann kann man vermutlich eine sichere Stange schon für um die 50 kriegen.


        Falls du dich genauer informieren willst, könntest du vielleicht mal in diesem Forum vorbeischauen: http://deutschespoledance.forum-aktiv.com/
        Da wird über Tipps zum Stangekaufen geschrieben und es gibt auch ganz viele Anleitungen für Moves.
        Muss man bloß vielleicht vorsichtig sein als ESlerin, das ist eine körperbewusste Sportart und da kommen immer mal wieder Gespräche zu Diäten auf, weiß nicht inwieweit dich das triggert.


        Ich hab auch ein paar Videos hochgeladen, falls es dich interessiert, kann ich dir die Links per PN schicken, das mache ich aber sicher nicht öffentlich, weil man mein Gesicht darauf sieht und abgesehen davon finde ich mich zu dick darauf :roll:
        Aber es ist vielleicht interessant zu sehen, was man mit ein bisschen Traning auch ohne Unterricht schaffen kann.
        Bzw. es sieht nicht sehr spektakulär aus, wenn man Profivideos sieht, aber sobald man das mal selber probiert hat, merkt man, wie anspruchsvoll das ist.


        Aber wo das gerade Thema ist, mir ist der Gedanke gekommen, dass ich glaube ich noch Zusatzteile bestellen könnte, um die Länge anzupassen, und somit das Teil doch wieder aufstellen könnte.
        Also danke für das Thema :)

        • friede_12375283

          ..
          Für Pole-Dance braucht man aber nicht unbedingt eine Tanzschule, man kann das auch zuhause üben.
          Da gibts gute Foren zu, in denen ziemlich viele aktiv sind, die sich das selber beibringen, und DVDs, und auch reichlich Youtube-Anleitungen.
          Ich hab so eine Stange und es macht riesengroßen Spaß, trainiert den ganzen Körper auf eine wirklich geniale Art und Weise und sieht dazu noch sehr ästhetisch aus.
          Bloß: Ich mach das schon längere Zeit nicht mehr, erst kam mein Auslandsaufenthalt dazwischen und jetzt in meiner neuen Wohnung ist die Decke zu niedrig bzw. die Stange zu lang :evil:
          Und für dich wäre es vielleicht ungünstig, dass da die Arme schon ziemlich trainiert werden, schließlich hängt man bei den meisten Übungen mit dem kompletten Körpergewicht an der Stange.


          Pilates hab ich mal von einer DVD gemacht, und es traniert hauptsächlich den Bauch und den Po, weil man da begleitend zu den meisten Übungen beides anspannen muss (das nennt sich dann Powerhouse) und es strafft halt und macht beweglich.
          Ein bisschen lustig ist es auch, wenn man sich bei manchen Übungen auf dem Boden herumwälzen soll und zur Lockerung der Atmung wie ein Seehund grunzen.

          • Hey
            Ich hab da zwei Überlegungen zu.


            Vielleicht ist der Körper einfach mal ein bisschen auf Winterruhe gegangen.
            Das Gefühl habe ich nämlich auch bei meinem.
            Ich zähle nicht konkret Kalorien, aber ich esse definitiv sehr viel weniger als im Sommer und im Herbst mit ähnlichen Auswirkungen auf das Gewicht.
            Und ja, natürlich stört mich das, aber ich hoffe einfach mal, im Frühling wird es dann automatisch wieder besser.
            Vielleicht auch dadurch, dass ich mich dann wieder mehr bewege, alle Strecken zu Fuß gehen kann, wozu es jetzt zu kalt und ungemütlich ist, und wieder häufiger mit dem Fahrrad unterwegs bin.


            Und vielleicht liegt es auch an der Bulimie.
            Da hab ich kürzlich in einem anderen Forum eine Theorie zu gelesen, dass dadurch, dass man bei einem FA viel Zucker verschlingt, der Insulinspiegel massiv ansteigt und wenn man dann alles wieder auskotzt, zuwenig Zucker zum Verarbeiten hat und deshalb alles, was er kriegen kann, ganz schnell in die Fettzellen transportiert.
            Und durch die Unterzuckerung danach fühlt man sich dann noch zusätzlich müde und schlapp, ist automatisch weniger aktiv und verbraucht weniger.

          • :shock: :shock: :shock:
            Hilfe. Klingt gefährlich.
            Ich glaube aber nicht, dass da was explodieren kann. Bloß geht vielleicht irgendwann der Herd kaputt, weil irgendwas zu heiß wird, oder die Beschichtung, falls eine drauf ist, wird irgendwie komisch.


            Ich glaube, ich würde einen Topf mit Wasser draufstellen, dann nimmt das Wasser die Hitze auf und es kann nicht so schlimm werden. Und wenn das Wasser weggekocht ist, Neues reinfüllen.


            Und kein Papier oder sonstwas was brennt auf die Platte legen ;)


            Oder hast du irgendwo einen Sicherungskasten und kannst da den Strom wegschalten? (Dann hättest du bloß kein Licht mehr, hast du denn eine Taschenlampe, um dann die Steckdose vom Herd zu suchen?)

          • :AMOUR:
            Dori, du bist so lieb.
            Kann man dich irgendwie adoptieren, als Mutter, Tante, oder Schwester..?
            Im Ernst, du bist so ein humorvoller, warmherziger Mensch, davon hätte ich so gerne viel mehr in meinem realen Umfeld kennengelernt.
            Und ich lese deine Beiträge auch immer sehr gerne, weil da so viel Persönlichkeit durchscheint.



            Interessant übrigens, ich habe mir gerade mal Bilder von Veruschka angeschaut, die du in deinem Beitrag erwähnt hattest, und die hat aus sich ja wirklich ein einziges abstraktes Kunstwerk gemacht :shock:

          • Die Situation hatte ich auch vor ein paar Tagen
            Meine Heizung kam nicht wirklich gegen die Außentemperatur an, und meine Innentemperatur ist dann irgendwann auf 14 Grad runtergegangen *bibber*
            Und mir war zu kalt, um mich irgendwo zu beschweren.


            Also habe ich mich gaanz dick eingepackt, alle Wollpullover und Fleecejacken angezogen, die ich finden konnte, einen Schal um den Hals, einen um die Ohren, mehrere Wollsocken, und um die Hose noch eine Wolldecke als Wickelrock.
            Und dann habe ich mir ganz viel heißen Tee gekocht und mir noch eine Wärmflasche mit kochendem Wasser befüllt, und dann ging es wieder :roule:


            Und mein unterkühltes Bad habe ich geheizt, indem ich kochendes Wasser ins Duschbecken gekippt habe, da ging die Heizung nämlich gar nicht mehr. Und ich wollte mir ja nicht den Hintern abfrieren. :FOU:


            Tja, dann kam eine Freundin zu Besuch, ich musste aufräumen, durch das Staubsaugen und das heiße Wasser beim Geschirrwaschen und mein hektisches Rumlaufen wurde es schon ein bisschen wärmer, und jetzt hat meine Heizung eine "Wunderheilung" hinter sich, ich komme jetzt wieder auf 18 Grad, und das lässt sich mit einer einzigen Wolljacke hervorragend aushalten :BIEN:

          • Ich auch mal...


            1) Weshalb bis du in die ES geraten? (Diät, Familiäre Probleme, Gruppendruck etc....)


            Ich glaube, da spielen ganz viele Faktoren eine Rolle, die mich langsam immer tiefer reingeschubst haben. Es hat sich ja sehr langsam entwickelt, war immer nur ein unmerklicher Schritt tiefer rein (sh. unten).
            Anfangs war es wohl Stress mit der Familie, Depressionen, die sich entwickelt und die ich mit der Konzentration aufs Essen ein bisschen abblocken konnte, eine Mutter, die ständig auf Diät ging und sich durchgehend zu fett fand, einsam fühlen, weil ich völlige Außenseiterin war, später nach dem Abi kam dann noch eine Identitätskrise dazu, weil ich nicht wusste, was ich später machen wollte bzw. meine Träume sich nicht verwirklichen ließen, dann im Studium sehr viel Druck und Stress, dann ein Auslandsaufenthalt mit noch viel mehr Druck und Stress und sehr viel Einsamkeit...


            2) Beschreibe dein Schönheitsideal


            Ausstrahlung ist alles! Menschen, die dieses gewisse Strahlen in den Augen haben, die sich selbstbewusst kleiden und einem aufmerksam in die Augen schauen bei Unterhaltungen, die aufrecht gehen und die dabei eine gewisse Grundspannung im Körper haben, sodass die Bewegungen fließend und elastisch aussehen.
            Dazu dann klare offene Gesichtszüge (verschwollene Bulimikergesichter finde ich ziemlich hässlich).
            Und der Körper muss einfach zum Gesamtbild passen, einigermaßen beweglich und harmonisch, aber mir ist es meistens relativ egal, ob jemand dick oder dünn ist, ich kann relativ dünne und eher dicke Menschen schön finden, wenn die Ausstrahlung passt.
            Allerdings denke ich immer, ich bin nicht dieser selbstbewusste leuchtende warme farbenfrohe feminine Typ, dem es steht, ein bisschen runder zu sein, ich habe nicht genug Ausstrahlung, dass die für einen großen Körper reicht, also muss ich dünner werden. Am liebsten hätte ich ja manchmal gar keinen Körper, wäre einfach nur Geist. An solchen Tagen finde ich also sehr dünne magersüchtige Körper besonders schön, die auf Schwarzweißfotos, die von hinten ohne Gesicht fotographiert sind, weil die meinem Wunsch nach Nichtvorhandensein am ehesten nahe kommen.
            Es schwankt, je nach Laune, aber so am liebsten hätte ich wohl den Körper, den ich mit 16 hatte, schlank, beweglich, sportlich, leistungsfähig, mit dem man wirklich alles machen kann, was Spaß macht, laufen, Schwimmen, auf Bäume klettern, Karussel fahren, Fallschirmspringen, Trapez turnen, Reiten usw.
            (Wenn ich als Kind im Zirkus war, wäre ich ja am liebsten aufgesprungen und hätte mit bei der Akrobatik gemacht.)
            Manchmal wäre ich auch gern harmonisch rund und manchmal lieber knochig und zerbrechlich. Es wechselt, je nach Stimmungslage.


            3) Drei positive Eigenschaften von dir


            Ich kann komplizierte Zusammenhänge gut begreifen und schnell lernen, ich habe viel Phantasie und Vorstellungskraft, ich mag die Menschen und interessiere mich für sie.


            4) Drei negative Eigenschaften


            Ich bin zu blöd, um eine stabile Beziehung zu führen, weil ich mit dieser Nähe-Abstand-Sache absolut nicht klar komme, ich kann mich nicht sehr gut entscheiden, ich verhalte mich manchmal unmöglich, indem ich mich tagelang nicht bei Menschen melde, die darauf warten.


            5) Essen ist für mich....


            Etwas sehr lebendiges, Schönes, Genussvolles, wenn es liebevoll zubereitet ist und in Gemeinschaft gegessen wird.
            LEBEN.
            (Und deshalb hasse ich es, zu essen, wenn ich gerade eine depressive Phase habe und gar nicht leben will).
            Und gleichzeitig eine Droge, mit der man alle Gefühle zustopfen kann. Und etwas, das ich oft nicht kontrollieren kann. Schmerzen, voller Bauch, Unbeweglichkeit, Kotzen, Geldverschwendung.
            Manchmal etwas, von dem ich am liebsten völlig unabhängig wäre.
            Sehr symbolisch. Hat gute und schlechte Seiten, genau wie das Leben.


            6) Wenn ich dünnere Mädchen/Männer als mich selbst sehe denke ich...


            Wofür zum Teufel habe ich eigentlich eine Essstörung und trotzdem Normalgewicht? Ich muss abnehmen...
            Und ich denke darüber nach, wie sie sich wohl ernähren udn ob es ihnen gut damit geht. Ob sie wohl auch eine Essstörung haben. (und wäre sehr neidsich, wenn sie keine hätten und trotzdem dünner wären als ich...)
            Und ich versuche, ihre Ausstrahlung zu bewerten, obwohl ich wohl auch so aussehen wollen würde. Und gucke mir genau die Form ihrer Taille und Oberschenkel an.


            7) Lieblingsessen


            Im Restaurant griechischen Salat mit Feta und Oliven, frische Feigen :AMOUR: , Trockenfeigen, alter harter Schafskäse, getoastetes Vollkornbrot mit Tomaten und Knoblauch und Olivenöl und Basilikum, Hirsesalat, Früchte wie Kirschen, Cherimoyas, Heidelbeeren, Himbeeren...


            8) Wer weiss alles von deiner ES?


            Mein Exfreund, mein Therapeut, meine Selbsthilfegruppe, ein paar Frauen von Beratungsstellen, ein Arzt, eine gute Freundin, und so einige Internetfreundinnen (von denen ich auch welche real kenne).


            9) Wie verhälst du dich, wenn du in einem Restaurant bist?


            Entweder ich esse etwas Leckeres, und dann ganz langsam und genussvoll, definiere mir das Restaurant als ES-freie Zone, bin aber dennoch mehr aufs Essen konzentriert als die Menschen, die mitkommen, oder ich verzichte aufs Essen, sage einfach, es ist mir zu teuer oder ich habe keinen Hunger oder ich esse so spät nicht mehr.


            10) Wie oft denkst du an Essen?


            Manchmal nicht sehr viel, aber manchmal auch praktisch durchgehend.


            11) Bis wie alt hattest du ein normales Essverhalten?


            Wenn ich das mal sagen könnte...
            Ich habe nur so Erinnerungsfetzen.
            Mein neunter Geburtstag, Stress, ich sollte wenige Tage später auf eine Gruppenfahrt gehen. Zum Geburtstag bekam ich einen großen Käse geschenkt, und es gab viel Geburtstagsessen.
            Ergebnis war, ich aß den ganzen Tag, und ich kotzte die ganze Nacht.
            So ähnlich ging es mir bei den meisten Familienfesten.
            Aber dazwischen aß ich normal.
            Mit 11 war ich sehr auf meinen Bauch fixiert, starrte den ständig im Spiegel an. Ich hab da kürzlich noch ein Foto auf meinem Rechner gefunden.
            Mit dreizehn wurde ich dann ziemlich depressiv, aß aber weitestgehend normal. Vielleicht heimlich etwas zuviele Süßigkeiten.
            Mit 15/16 ging es mir dann scheinbar besser, ich wollte mein Leben wieder in den Griff kriegen, aß extrem gesund und wurde gymnastiksüchtig, trainierte täglich stundenlang meinen Bauch. Ich war schlank, aber nicht zu dünn.
            Mit 18/19 dachte ich langsam immer mehr übers Abnehmen nach, interessierte mich für Fasten und Rohkost, aß auch monatelang roh.
            Dann mit 19 nach dem Abi fingen die Fressanfälle an, und das regelmäßige Fasten, sprich, ich rutschte in eine non-purging-Bulimie. Aß aber immer noch wochenweise normal.
            Mit spätestens 20 hörte das aber auf und ich hatte praktisch keine normalen Tage mehr. Entweder ich hungerte oder ich fraß.
            Und mit 21 rutschte ich dann in die Bulimie. Nahm erst zu, weil ich das Fressen nicht mehr in den Griff kriegte, bis ins Übergewicht, und dann fing ich wieder an zu hungern (und sehr viel häufiger zu kotzen als in meiner Anfangszeit) und hab wieder mein altes Normalgewicht.
            Aber diesmal mit Bulimie... Seit anderthalb Jahren schon.


            12) Denkst du dass Sendungen wie GNTM oder "das perfekte Model" Mädchen in eine ES treiben?


            Keine Ahnung. Mich nicht. Aber die Dauerpräsenz könnte sehr wahrscheinlich einen indirekten Einfluss ausüben.


            13) Wärst du lieber dicker&glücklich oder sehr dünn&krank? Begründe!


            Tjaa, wenn Dicksein einen automatisch glücklich machen würde, dann wäre das ja schön und gut. Aber ich war in meinen dicksten Zeiten am allerunglücklichsten, und Essen war die einzige Konstante in meinem Leben, an der ich mcih festhalten konnte, wenn alles andere schiefging. Eine Zeitlang dachte ich ja auch, das Essen könnte mir helfen, dass es mir besser geht, und das Zunehmen wäre egal. Aber dem war nicht so. Es hat nichts gebracht.
            Und deshalb hasse ich es, wenn jemand sagt, vom Zunehmen wird alles gut. Nee, wirds nicht.
            Wenns funktionieren würde, dann wäre es ja ok.
            Aber nur glücklich halte ich eh für unrealistisch, weil das so nicht existieren kann, außer man ist sehr oberflächlich und nimmt die schlechten Dinge nicht wahr, und dick und oberflächlich möchte ich ganz sicher nicht sein.
            Dann wähle ich lieber dünn und unglücklich, das ist wenigstens die Kombi, die man ziemlich sicher erreichen kann, und es sieht auch noch irgendwie ästhetisch aus auf irgendwelchen depressiven Schwarzweißphotos.
            Aber wie wäre es mit Wahlmöglichkeit normalgewichtig und lebendig, mit glücklichen Phasen und schlechteren Phasen, aber so, dass man sagen kann, man hat ganz und intensiv gelebt und alles erlebt, was man so durchleben kann, und in den schlechten Zeit gelernt, mehr zu schätzen, was man hat und vielleicht mitfühlender mut anderen Leidenden zu werden, und die guten Zeit genießt man einfach? Die Version würde ich mir wünschen, wenn sie zur Wahl stände.


            14) Haben viele Freundinnen in deinem Umfeld eine ES?


            Mh, schwierig. Mein Umfeld ist sehr internetgeprägt und von daher schon.
            Und dann gibts ein paar Freundinnen, die habe ich im Verdacht, eine ES zu haben, aber ich weiß es nicht sicher.
            Und ich kenne halt ganz viele so halb essgestörte, die immer ganz viel Diättheater machen und zwischendurch dann doch wieder so halbe FA kriegen. Und mit denen finde ich es sehr schwer umzugehen, weil die ihre Diäten und das Wenigessen immer so vergöttern und ständig übers Abnehmen reden wollen.


            15) Welches Tier passt am besten zu dir und warum?


            Ich mag Wölfe total gern, weil die so etwas mystisches haben, weil sie nachts im Wald rumlaufen, lebendig und wild und mutig sind und trotzdem ein total gut funktionierendes Sozialleben haben und total schön aussehen, mit total viel Ausdruck im Gesicht, und außerdem so intelligent sind.
            Ich habe in meinem Zimmer auch mehrere Poster von Wölfen hängen.
            Wölfe symbolisieren so ein bisschen meine lebendige wilde Seite und gleichzeitig auch meine versteckten scheuen Schattenseiten, denn sie sind ja doch sehr scheue Wildtiere, mit denen man so wenig in Kontakt kommt.

          • :arrow:
            Ich kenn da einmal "Hunger- Sehnsucht nach Liebe", da geht es um eine Frau mitten im Berufsleben, die Bulimie hat. Da werden immer wieder Szenen aus ihrer Vergangenheit eingeblendet, und FA-Szenen, und eben eine sich entwickelnde Liebesgeschichte, wobei ihr immer wieder die Bulimie dazwischenfunkt.


            Und bei youtube gibt es auch noch "sharing the secret", allerdings nur auf Englisch, da geht es um ein Teenager-Mädchen mit Bulimie (und deren Mutter ist kurioserweise auch noch selber Therapeutin, und merkt trotzdem lange Zeit nichts).

          • Als ich mal stark geschwitzt habe
            war das nach Tagen, wo ich sehr viel Eiweiß gegessen habe (aber kalorienmäßig normal), also zum Beispiel viel Magerquark, oder viel Tofu, und damals habe ich das auch mal im Internet recherchiert und bin auf Bodybuilderseiten gestoßen, wo die es ganz normal fanden, dass man nach viel Magerquark viel schwitzt.


            Vielleicht kommt das ja bei dir auch hin, dass du ziemlich eiweißreich isst und dadurch schwitzt?
            Dann würde es vermutlich helfen, deine Ernährung ein bisschen anders zusammenzusetzen (weniger Eiweiß und mehr komplexe Kohlenhydrate).

          • Ich wohne alleine
            Und es ist immer so eine Sache.
            Ich habe keine regelmäßige Mahlzeitenstruktur, die mir andere vorgeben, aber dafür entfällt eben auch der Stress, den ich möglicherweise habe. Und nicht zu vergessen auch die unendliche Verfügbarkeit von Lebensmitteln.
            Bei mir in der Wohnung habe ich nur Sachen, die da ohne Gefahr sein können, d.h. Gemüse und irgendwelche Grundnahrungsmittel, die ich erst kochen muss, bevor ich sie essen kann.
            Klar kann ich jederzeit erbrechen, wie ich will, aber andererseits ist auch irgendwann Schluss, weil die Supermärkte schließen oder weil ich weiß, dass ich ein bisschen mit meinem Geld haushalten muss.
            Ich habe immer wieder totale Absturztage, aber andererseits habe ich auch einen eigenen Rhytmus gefunden, mit dem ich ganz gut zurechtkomme, auch wenn da die Zeiteinteilung vielleicht manchmal etwas seltsam anmuten muss, weil ich zum Beispiel zur unglaublichen Nachteule geworden bin und nachts den Teil meiner Arbeit erledige, der sich zuhause machen lässt, oder tagsüber kaum esse und dafür um Mitternacht noch tolle Sachen koche (es ist auch deshalb für mich praktischer, weil ich oft nach dem normalen Essen Fressgier bekomme und wenn ich dann nicht mehr einkaufen kann, dann brauche ich sie nicht ausleben, und weil ich alleine bin, bekommt auch niemand meine schlechte Laune deswegen mit).


            Andere beeinflussen mich sowohl positiv als auch negativ, an Weihnachten war ich zum Beispiel ein paar Tage bei meinen Eltern, davon habe ich drei Tage völlig normal und gesund gegessen, und dann habe ich mich zwei Tage in mein Zimmer eingesperrt und nur noch gefressen, weil ich den Stress nicht mehr ertragen habe.
            Bei meinem Freund esse ich grundsätzlich normal.


            Einmal habe ich ein Experiment gemacht und eine Freundin zu mir eingeladen, für vier Tage oder so, die auch eine Essstörung hat, und wir haben uns sehr zum Positiven beeinflusst, gemeinsam gegessen und wir hatten beide währenddessen keine Zwischenfälle, und wir konnten sehr viel und offen reden, was sehr gut getan hat, und hatten dadurch auch teilweise fröhliche Ausbrüche und angefangen, durchs Zimmer zu tanzen. :BIEN:
            Mit ihr würde ich auch vermutlich in einer WG leben können, allerdings dann mit mehr als einem Zimmer, weil ich mich doch mit der Zeit sehr beengt fühlen würde.


            Als ich einmal im Ausland wohnte, lebte ich in einer WG, wo ich gar nicht mit den Menschen zurechtkam, und es lief darauf hinaus, dass ich den ganzen Tag in der Stadt herumlief oder in der Sprachschule hockte, und wenn ich zuhause war, dann sperrte ich mich in mein Zimmer ein, das winzig war und stockduster, weil das Fenster zur Straße ging und meistens die Vorhänge davor.
            Und als ich dann stattdessen zu Gast bei einer Freundin war in einer superschönen Wohnung, ging es mir ein paar Tage supergut, aber irgendwann stieg trotzdem mein Druck, und ich lief einen halben Tag in der Stadt herum, um endlich mal meine Ruhe zu haben, fraß mich voll und übergab mich dann irgendwo im Freien (oder war es die Bahnhofstoilette? ich weiß nicht mehr).


            Wenn man irgendwann so süchtig nach seiner Krankheit ist, dann ist es glaube ich egal, wie genau die Wohnsituation ist.
            Deshalb solltest du so entscheiden, wie du dich für dich am wohlsten fühlst, bzw fühlen würdest, wenn du gesund wärst.
            Manche Menschen leben lieber allein, manche lieber in WGs. Und es kommt eben extrem auf die Menschen an, mit denen man zusammenlebt.

          • Probearbeit?
            Ich denke mal, du bekommst doch bei der Bäckerei erst ein paar Tage Probearbeiten, bevor sie dich fest einstellen, und wenn du dann damit nicht umgehen kannst, kommst du da vermutlich ziemlich einfach wieder raus, ohne aufwendig kündigen zu müssen.
            Bewirb dich doch und guck dann, ob du damit umgehen kannst oder es dich nur unnötig unter Stress setzt.


            Brauchst du denn unbedingt eine Vollzeitstelle?
            Ich wohne auch allein und arbeite auf 400-Basis, dazu bekomme ich noch Kindergeld, weil ich noch in Ausbildung bin.
            Und bei den paar Stunden, die ich arbeiten muss, habe ich noch Zeit genug für Therapie usw. Ich glaube, wenn ich gar keine Zeit für mich selber hätte, würde es mir noch sehr viel schlechter gehen.