Ich habe Bulimie. Ich kotze täglich, manchmal 2- oder dreimal, manchmal esse ich mal zwei Tage normal.
Meine FAs sind riesig, also bis in den Bauch nichts mehr reingeht, bis ich mich kaum noch bewegen kann.
Und in letzter Zeit bin ich wieder verstärkt ins Hungern abgedriftet, esse außerhalb der FAs fast gar nichts. Außer bei sozialen Ereignissen, vor Freunden/Familie etc, da esse ich normal, manchmal auch viel. Nur dafür hungere ich die Tage danach nur noch mehr.
Mein Gewicht ist gerade bei 55-57 Kg bei 166cm, sollte im Prinzip normal sein. Vor einem Jahr wog ich noch über 70 kg, und irgendwie habe ich vor lauter Abnehmerei den Verstand verloren. Auch wenn ich zwischendurch immer mal Wochen/Monate stabile Phasen hatte.
Und ich kann meinen Körper so gar nicht mehr einschätzen. Meine Oma sagt, ich bin schmal geworden. Meine Oberschenkel und meine Taille finde ich immer noch zu fett, meine Brüste sind schon wieder viel zu klein geworden, um noch feminin zu wirken. Was mir aber meistens egal ist, ich hab in den letzten Jahren viel zu viele schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht, eine gescheiterte Beziehung, ein sexuelles Erlebnis, das grenzwertig zwischen One-Night-Stand und Vergewaltigung liegt.
Ich bin in ambulanter Therapie, wegen Depressionen und Essproblemen, habe aber gerade keinen Kontakt zu meinem Therapeuten, weil wir uns leicht zerstritten haben.
Mein Studium habe ich im Prinzip geschmissen, finde mein Leben aber trotzdem nicht soo schlecht, weil ich mir gerade einen neuen Freundeskreis aufbaue, der richtig toll ist und außerdem auch teilweise von meinen psychischen Problemen weiß.
Mit meiner Familie habe ich sporadischen Kontakt, aber es tut mir nicht gut, es verstärkt die Bulimie und den Selbsthass nur noch mehr. Ich lebe allein in einer kleinen Wohnung.
Außer der Bulimie habe ich noch starke Stimmungsschwankungen, die teilweise extrem depressiv sind, teilweise auch ins manische abdriften, und gelegentlich verletze ich mich selber.
(Da habe ich übrigens noch eine kleine Zwischenfrage, wie reagiert ein unbeteiligter Mensch, wenn er in einem Schwimmbad einen Oberschenkel sieht, der so wirkt, als würde sich da regelmäßig eine Katze austoben? Kann man das so zeigen, oder sollte ich mich lieber weigern, mit meinen neuen Freunden schwimmen zu gehen?)


Eine Frau in einer Beratungsstelle meinte, eine Klinik könnte für mich sinnvoll sein.
Gerade auch, weil ich die Bulimie zu brauchen scheine, nach ein paar Tagen ohne durchdrehe, das Gefühl habe, mich selber verletzen zu müssen, oder mich betrinken bis zum Geht nicht mehr.


Und meint ihr, meine Tendenz zum Hungern ist schon besorgniserregend, bin ich gefährdet, in die Magersucht abzurutschen?


Und halt die Frage, macht es vielleicht Sinn, mich mal um einen Klinikaufenthalt zu kümmern?
Und wenn ja, was für eine?
Lieber eine ES-Spezialklinik, oder eher eine allgemeine, wo auch die Depressionen und Spannungszustände verstärkt behandelt werden?
Hat jemand Erfahrung mit der Rothaarklinik? Ich war da letztes Jahr mal zu einem informativen Vorgespräch.
Die haben da eine Station für junge Frauen, auf der Essstörung, Angstzustände, Depressionen und Borderlineprobleme behandelt werden.


Wie es mir körperlich geht, weiß ich nicht, hab mich bisher noch nicht zu einem Arzt getraut.
Meine Hormone spielen jedenfalls nicht mehr so ganz mit, meine Tage bekomme ich nur noch sehr unregelmäßig, und meine Haare sind auch schon dünner geworden. Das hat aber schon zu meiner Übergewichtszeit angefangen, weil ich mich da schon völlig fehlernährt habe mit ewigen Fressattacken und fast ausschließlich ungesundem Essen, und das Erbrechen hat sich da auch schon entwickelt.
Und gelegentlich fühle ich mich schummrig, habe Probleme mit meinem Kreislauf. Aber naja, das ist ja irgendwie logisch, wenn man unterzuckert oder dehydriert ist.



Danke jedenfalls fürs Lesen, musste irgendwie mal ein paar Dinge loswerden.

Hallo Zuckerengelchen,
du zeigst ein komplexes Beschwerdebild, das sich nicht mehr im Wege der Selbsttherapie, auch nicht mit Unterstützung von guten Freunden bessern wird. Deine Entscheidung, eine ambulante Therapie zu machen, war richtig.Wenn diese ambulante Therapie, aus welchen Gründen auch immer, keinen Erfolg zeigt, bleibt als weitere Heilungschance die klinische Behandlung. Ich werde dir davon natürlich nicht abraten,da es mit deinem Leben nicht so weitergehen kann und zumindest eine deutliche Besserung des Krankheitsbildes erstrebt werden sollte.Normalerweise würde ich dir raten, diese Frage mit deinem Therapeuten zu besprechen.Wenn du aber keinen Kontakt mehr zu ihm aufnehmen willst oder dir sicher bist, dass eine weitere ambulante Behandlung erfolglos verlaufen wird, solltest du dir eine auf Essstörungen spezialisierte Fachklinik suchen und anmelden.


LG Nus

    Hallo Zuckerengelchen, ich hoffe ich kann dir ein bisschen helfen
    Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll... Zuerst kann ich dir sage, dass ich dich verstehe, denn ich leide unter der Magersucht aber auch Bulimie. Die Magersucht hat mich mehr "im Griff", auch wenn sich die Bulimie zuerst entwickelt hat. Ich breche schon automatisch wenn ich etwas gegessen hab und es ist egal was. Natürlich habe ich auch diese Fressanfälle, wie du auch. Ich bin auch in Therapeutischer Behandlung, aber ich muss sagen, dass es bei mir kaum etwas bringt, weil ich denke das mich da keiner versteht. Ich weiß nicht wie es bei dir war, ob es dir etwas gebracht hat. Ich sehe auch mein letzter Weg in eine Klinik, auch wenn ich große Angst vor habe, schon alleine weil ich da Essen muss und ich nicht weiß wie es da abgeht, wenn ich einen Fressanfall habe. Ich hatte auch schon ein Vorstellungsgespräch, aber ich bin da positiv raus gegangen. Aber meine Angst bleibt trotzdem. Ja zu deinem Allgemeinzustand, dass ist normal. Dein Körper kann nicht mehr und versucht sich mit seinem Verhalten sich zu wehren, was aber normal ist. Bei mir ist das auch so. Ich habe es auch oft mit dem Kreislauf und breche auch oft zusammen. Du hast gesagt das deine Familie dir bei deinem Problem nich so helfen können und der Meinung bin ich bei meiner Familie auch. Sie wollen nur das beste, doch verstehen einen nicht. Ja und bei den Freunden ist das leider auch so. Sie wollen nur das beste, doch machen vieles schlimmer. Es ist aber schön, wenn du neue Freunde gefunden hast und die dir vielleicht auch weiter helfen können. Vielleicht klappt es ja. Aber denn noch sehe ich eine Klinik für sinnvoll.
    Ich wünsche dir viel Glück und Erfolg und vor allem vie Kraft.


    Liebe Grüße Engel190492

      selver_11957295

      Lieber Nus,
      danke für deine professionelle Einschätzung.
      Irgendwie erschrickt es mich gerade selber ein bisschen, dass das schon so eindeutig ist, dass ich es nicht mehr allein schaffen kann.
      Immer, wenn ich dann bei Bekannten doch noch ganz normal esse, und dass es auch keinem aufgefallen ist, dem ich es nicht explizit anvertraut habe, komme ich mir ja noch so gesund vor, dass ich das alles noch locker zu schaffen glaube.


      Doch, ich werde vermutlich noch einmal Kontakt zu meinem Therapeuten aufnehmen, ich weiß nicht, ob das bedeutet, dass ich weiter zu ihm gehen werde, oder ob ich dem ganzen nur einen richtigen Abschluss geben möchte, weil es jetzt eben ein bisschen in der Luft hängt.
      Die Therapie trat schon länger etwas auf der Stelle und die Termine wurden immer seltener, und in der letzten Sitzung fühlte ich mich vollends im Stich gelassen und er schien auch etwas hilflos, sodass wir erst einmal keinen neuen Termin vereinbart haben, damit ich darüber nachdenken kann, wie es weitergehen wird.


      Ich habe nur auch noch etwas Angst, dass ich mich in einer Klinik tatsächlich meinen Problemen stellen müsste.
      Und auch vor dem ganzen (bürokratischen) Aufwand, den ich vor einem Klinikaufenthalt noch erledigen müsste.

      Liebe Doriane,
      irgendwie fühlte ich mich gerade auch ein bisschen ertappt bei dem, was du geschrieben hast ("und teilweise auch nicht versuchst"), weil es stimmt, dass ich mich teilweise schon ein bisschen hängen lasse und zum Beispiel auch nicht ernsthaft versuche, körperlichen Hunger durch regelmäßiges Essen auszuschließen :-/


      Es tut mir wirklich leid, dass ich dir nicht mehr geantwortet habe, gerade weil du mir so liebe Nachrichten geschickt hast.
      Während meines Aufenthaltets hatte ich halt schlecht Internet und danach ist es irgendwie untergegangen :shy:


      Ja, also es ist mir zumindest insofern eine Entscheidungshilfe gewesen, dass ich zurzeit wieder sehr regelmäßig reite und auch Unterricht nehme, um mir eine Zukunft mit Pferden offen zu halten. Mein neuer Freundeskreis besteht auch hauptsächlich aus Reitern und es gibt mir schon viel Halt, dass ich praktisch immer in den Reitstall gehen kann, wenn es mir nicht gut geht, und viel Selbstvertrauen, weil ich auch mit komplizierteren Pferden Erfahrungen sammeln kann, und es tut mir auch sehr gut, mit Reitstallfreunden abends auszugehen.


      Ich habe mir wieder einen neuen Nebenjob gesucht und verbringe meine Zeit halt hauptsächlich mit Reiten und Arbeiten, mal abgesehen von der Essstörung, und hoffe, dann auch in näherer Zukunft einen Trainerschein machen zu können und Pferde und Reitschüler trainieren zu können.


      Das ist halt momentan so meine Zukunft, die ich mir vorstellen kann, und mal gucken, was sich sonst so ergibt, vielleicht will ich ja doch wieder studieren oder mich wieder vermehrt um mein Schreiben kümmern.

      bibinn_12344518

      Hallo Engel,
      danke dir auch für deine liebe Antwort.


      Hm, ich weiß auch nicht, ob bei mir die Bulimie oder die magersüchtigen Gedanken und Verhaltensweisen (MS kann ich es ja bei meinem Gewicht nicht nennen) stärker sind.
      Jedenfalls hat mich die ES verdammt fest im Griff.
      Meine letzten Wochen waren ungefähr so: Ich habe unbewusst (oder auch bewusst, weil es nach dem Streit mit meinem Therapeuten war) ein bisschen abgenommen, und dadurch ist etwas in meinem Kopf ausgerastet und ich habe mein Essen fast komplett eingestellt.
      Und dann hat es sich irgendwie alles überschlagen, dass ich dann wirklich bei jeder dummen kleinen Zwischenmahlzeit, die ich schnell essen wollte, noch schnell irgendetwas anderes zu essen reingeschoben habe, damit sich das Kotzen lohnt, zusätzlich zu den großen FA.
      Vor anderthalb Wochen sah mein Tag dann so aus, dass ich morgens zu einer Beratungsstelle gefahren bin, (wo die Beraterin mir dann auch empfohlen hat, noch mal mit meinem Thera zu rednen), dann schnell essen, kotzen, reiten, hübsch machen, Freundinnen treffen, nachts dann alles essen, was ich finde, wieder kotzen, am nächsten Tag reiten, fertigmachen, Angst, weil große Familienfeier, ein bisschen was vor den Eltern essen, Angst, weil nicht kotzen können und wollen, Abends auf der Party hektisch rumlaufen, kellnern, Programm gestalten, kurz einen Teller essen, irgendwann Stress mit irgendwem, Häppchen vom Büffet klauen (aber fest beschlossen, NICHT zu kotzen), aus Frust betrinken, noch mehr Häppchen, und dann die komplette Nacht wie eine Blöde tanzen, um mich abzulenken und alles wieder abzutrainieren, am nächsten Tag Verwandte von weit weg sehen, den ganzen Tag brav normal essen, am Sonntag dann den kompletten Tag arbeiten und auch normal essen, und dann nach der Arbeit austicken und seitdem wieder nur Kotzen und Fressen, zwischendurch reiten gehen, vor Überforderung von dem Wochenende noch einen Abend lang allein betrinken, und naja, außer den FA habe ich die ganze Woche nur ein paar Äpfel zu mir genommen.
      Tja, und gestern war ich dann abends mit einer Freundin weg, und danach haben wir noch einen Film bei ihr angeschaut, und ich fühlte mich so wohl und geborgen, dass ich mit ihr zusammen in echt gegessen habe, Brot und Joghurt und Ei, was sie mir angeboten hat.
      Da dachte ich, es geht ja doch, und wollte es heute noch einmal probieren.
      Hab mir Kartoffeln und Blumenkohl gekocht, war nach der Hälfte der Kartoffeln schon satt, dachte mir aber, jetzt erlaube ich es mir schon, jetzt nutze ich das auch, und habe den Rest auch noch gegessen, und danach bin ich vor lauter Völlegefühl wieder durchgedreht, dachte mir, vielleicht beruhigt mich ja etwas Schokolade, und mein letztes Münzgeld zusammengekratzt, um mir einen Riegel vom Bahnhofsautomaten zu holen.
      Hat mich aber nicht beruhigt, und ich bin mit dem Fahrrad durch die Gegend gebrettert und hab bei Tankstellen eingekauft. Das aufgegessen und nochmal gekocht, sodass es insgesamt wieder ein großer FA war.
      Tja, und jetzt sitze ich hier und bin wieder zu dem Entschluss gekommen, dass ich zu blöd zum Essen bin und dass es eh schiefgeht und ich mir die ganze Mühe mit dem gesund kochen auch sparen kann, da ist es einfacher, sich direkt vollzufressen.


      Ja, ich bin wieder frustriert.
      Es war doch gestern so schön, mit der Freundin zu essen und Film zu gucken.
      Und allein kann ich es einfach nicht.
      Und werde vermutlich die ganze Woche wieder nur fressen und zwischendurch ein paar Äpfel knabbern, um nicht umzukippen (wenn ich nicht wieder an den Punkt gelange, wo ich selbst die für überflüssig halte) :-/


      Mann, wieso verhalte ich mich so bescheuert, wenn ich mich doch eigentlich nicht mal für zu dick halte und wenn ich doch eigentlich nichtmal ein Problem mit fetthaltigem oder kohlenhydrathaltigem Essen habe?
      Und außerdem, wie kann ich Essen noch genießen, wenn ich bei fast allem weiß, wie es ausgekotzt aussieht?
      Ich hielt mal Reis für sicher, aber die vielen Sonntage, wo ich sonst nichts kaufen konnte und nur Reis dahatte, haben mir den auch madig gemacht. Und selbst mit Tofu habe ich mich schon mehrmals vollgestopft.
      Essen ist für mich nichts mehr, was man in einer halben oder einer Stunde erledigt und dann wendet man sich anderen Dingen zu, sondern entweder ich meide es soweit wie möglich, oder ich verbringe halbe Tage damit.


      Und mein Bauch ist es gar nicht mehr gewöhnt, anständig zu verdauen, essen macht mich so müde, da ist mein Kreislauf fast schlapper als ohne.
      Und abends mag ich auch nicht essen, weil ich lieber an meinem leeren Bauch rumtaste beim Einschlafen, wie dünn der ist.


      sorry, das tut eigentlich nichts zum Thema und ist auch keine Antwort auf Engels Beitrag, musste nur mal Frust ablassen. Ich hoffe, es triggert keinen.




      Achso Engel, konkret zu deinem, hm, ich breche eigentlich nur dann (automatisch passt mir als Begriff nicht so recht), wenn ich allein bin, bei anderen ist es eigentlich selbstverständlich, dass ich es drinbehalte (ich treibe es nur die Tage danach noch schlimmer, um das wieder auszugleichen).
      Also am Anfang hatte ich schon das Gefühl, dass meine Therapie ein bisschen was bringt, und vor allem hat er mir auch Mut gemacht, ein paar Dinge in meinem Leben anzugehen, sodass ich mich nicht mehr so ausgeliefert fühle, aber zum Ende hin hatte ich das Gefühl, dass er mich immer weniger versteht und vor allem auch glaubte, ich wäre damit geheilt, diese paar Dinge zu regeln, und nahm mich nicht mehr ernst, wenn ich sagte, mir geht es immer noch schlecht und manchmal sogar schlechter als vorher, weil er auch so manches aufgewühlt hat.


      Bei meinem Kreislauf bin ich eher verblüfft, dass er noch so gut mitmacht. Ja, mir geht es schon manchmal schlecht, auch mal richtig schlecht, aber ich schaffe es seltsamerweise auch noch völlig unterzuckert, ein kompliziertes Pferd zu reiten oder fünf Stunden zu arbeiten (da hatte ich den ganzen Tag gehungert, weil ich abends mit Freunden essen wollte, und musste dann unerwartet einspringen), und das stehend (Gastronomie, Kunden anlächeln, Essen verkaufen usw.), und da war ich echt verblüfft, dass ich weder umgekippt bin noch irgendwie sonst abgedriftet, also so, dass ich plötzlich zehnfach verlangsamt denken würde, und Abrechnungen nicht mehr hinkriege, weil mein Kopf vernebelt wäre. Sowas hatte ich auch schon ein paarmal, aber diesmal nicht, und ich war sehr verwundert. Weil eigentlich wäre es ja eher logisch, dass mein Körper schlappmacht.


      Meine Familie weiß nichts von meinen Problemen, jedenfalls nichts konkretes, und ich lebe ohnehin nicht mehr zuhause, aber wenn ich die mal besuche, brauche ich bestimmt eine Woche, um wieder ein bisschen Kraft zu tanken, und komme da völlig ohne Energie wieder.
      Meine Freunde wissen teilweise was und tun mir auch gut, aber ich will sie auch nie so belasten, dass ich ihnen das wirkliche Ausmaß anvertraue oder bei Problemen ständig zu ihnen renne, deshalb können sie mir auch nicht wirklich helfen. Und sie können es auch nicht vollkommen verstehen, selbst mit eigenen Problemen. (Eine Freundin hat Depressionen, und sie meinte, sie hatte auch mal Phasen der Appetitlosigkeit, wo sie kaum was gegessen hat. Nur ist meins ja nicht wirklich Appetitlosigkeit, sondern ein völlig verdrehtes und komplexes Liebe-Hass-Verhältnis zum Essen, das sich vermischt mit allen möglichen anderen Bedürfnissen. Und das kann auch sie nicht ganz verstehen.)


      Hm, ich weiß nicht, ob es mich stört, dass ich in einer Klinik auch regelmäßig essen muss.
      Manchmal denke ich mir, das müsste ja dann ähnlich schön sein wie das gemeinsame Abendessen gestern abend, wo jemand bei mir ist und mich versteht und mit mir reden kann.
      Andererseits erstreckt sich meine Fähigkeit, normal zu essen, auf ungefähr zwei Tage, und ich habe Angst, das dann über Wochen durchhalten zu müssen. Ohne Hungertage zwischendurch, um dann wieder diesen Leerezustand herzustellen. Und ohne Ruhe, mich einfach stundenlang hinzusetzen und allen Scheiß reinzustopfen. (Irgendwie ist das für mich auch so ein wegkommen von Stress, wenn ich nach mehreren anstrengenden Tagen einen ganz lang hingezogenen FA habe).
      Und ich habe Angst, was da noch so alles hochkommen könnte.
      Und ich finde mich zu dick für eine Klinik, irgendwie zögere ich es immer weiter hinaus, um vorher noch ein bisschen abnehmen zu können. Vielleicht auch, damit ich Spielraum zum Zunehmen habe, falls ich bei Stress zuviel esse.



      Ach, das klingt alles so abstrus und verrückt und verwirrt und krank.
      Ich verstehe mich ja selber nicht.



      Ich schicke dir auch viel Kraft. :)