A
an0N_1192793199z

  • 27. Sept 2013
  • Beitritt 27. Sept 2013
  • 5 Diskussionen
  • 30 Beiträge
  • 1 beste Antwort
  • an0N_1189750099z

    Zu
    1: Ja, das hab ich genau so vor.


    2: Da hab ich nur Angst, das mir hierbei irgendwann ein Vorwurf gemacht wird, weißt du? Die zwei sind befreundet, mein Freund mag ihn. Was, wenn die Freundschaft bei den beiden - oder auch bei uns allen aufrecht bleibt, Gefühlsduselei hin und her - und mein Partner eines Tages rausfindet, was mir unser Freund gesagt hat? Klar kann ich "alle Spuren vernichten" und alles löschen, aber ist das denn richtig in einer Beziehung? Was, wenn er mal aus reiner Langeweile/Neugierde bei meinen Facebooknachrichten durchblättert und auf dieses Geständnis stößt?

    • Vielleicht
      ist der Titel doof gewählt :( Frauen dürfen gern auch ihre Meinung kund tun.

    • Vor 5 Jahren, zog zufällig ein junger Mann in meine Nachbarschaft. Er ging bei mir uns meinem damaligen Freund ein und aus und wurde im Laufe der ersten Wochen zu einem wertvollen und wichtigen Freund für mich.


      Einige Monate und eine Trennung später, zog ich 400km in den Süden - er 500km in den Norden. Unser Kontakt verlief sich bis er sich vor fast 3 Jahren per Mail bei mir meldete. Unser Kontakt war wieder da, über Skype, Email, über diverse Onlinespiele die wir aus Jux gemeinsam gespielt haben. Wir verbrachten etwa einmal wöchentlich "online" einen Abend miteinander, redeten über den Alltag, Gott und die Welt - ganz ohne sexuellen oder beziehungesmäßigen Aspekt.


      Er brach damals kurzzeitig den Kontakt zu mir ab, weil er sich seiner Gefühle nicht im Klaren war. Er erlebte meine nächste Beziehung mit, als Außenstehender, lernte auch meinen Freund kennen, mischte sich nie in meine Beziehungen ein, akzeptierte meine Privatsphäre. Damals ging er dann auf Abstand, unser Kontakt verlief sich wieder.



      Erneut eine Trennung später - und auch 2 Jahre später, meldete er sich im Frühjahr 2013 erneut bei mir. Er hat nur gefragt wie es mir geht - und ich war diejenige die ihn bat, nicht wieder abzuhaun. Dass er ein toller Mensch ist und einer der wenigen "Freunde" mit denen ich mich wirklich gern unterhalte, jemand, mit dem ich stundenlang diskutieren kann, auch streiten kann und mich über Lebenslagen austauschen kann. Ich bin seit einigen Monaten erneut in einer Beziehung mit vielen Hoch- und Tiefmomenten, die er ebenfalls wieder passiv mitbekommen hat. Als Freund, außenstehender, 900km von mir entfernt. Wir haben uns auch seit 4 Jahren nicht mehr gesehen. Im letzten Monat war er derjenige, der gelegentlich für mich da war, wenn ich nicht mehr konnte. Ich war in einem schlimmen Depressiven Loch gefangen, sowohl wegen meiner Lebenslage als auch zusätzlich wegen einem Tief in meiner Beziehung, das sich glücklicherweise wieder gelegt hat. Er kennt meinen Freund, sie verstehen sich gut - sie haben auch öfter fernab von mir miteinander zutun.


      ---


      Heute Morgen, bevor ich zur Arbeit bin schau ich auf mein Handy. Ich hatte eine PM in Facebook, von ihm. Ewig lang, wunderschön geschrieben - ich den Tränen nahe.



      Der Inhalt in Kurzform war folgender: Er müsse mir zuliebe auf Abstand gehen, weil er nach 5 Jahren endlich weiß was es ist, das er fühlt. Dass er in all den Jahren keine andere Frau wollte, außer mich. Dass er vom ersten Tag weg, als er mich damals sah von mir fasziniert war und er in mir alles sieht was er jemals wollte. Dass er an keine andere Frau denken kann, ganz unterbewusst, dass er in jeder Lebenssituation dran denkt was ich ihm raten würde. Dass er immer emotionslos rumläuft, außer wenn er mich hört oder ich ihm schreibe, dass ich ihm gut tu und er oft gern bei mir wär, nur um mich in den Arm zu nehmen. Er sprach auch von meiner Vergangenheit. Dass er meine Partner kommen und gehen sah, jeden davon akzeptiert hat und es immer tun wird, aber es ihn jedes mal geschmerzt hat wie sie mich behandelten. Dass es ihm das Herz zerreißt es zu sagen, aber er auch bei meinem aktuellen Freund weiß, dass er mich unglücklich machen wird und er am liebsten dazwischen gehen würde. Dass es ihm Leid tut, mir das alles zu sagen, weil er weiß dass es nicht richtig ist sich einzumischen, aber dass er mich seit Jahren liebt, mehr als eine normale Freundin, so sehr, dass er sich vorerst zurück ziehen will, weil er Angst hat im Affekt in mein Leben einzugreifen und mir etwas zu zerstören das mich verletzt, nur um mich im Anschluss zu verlieren.



      Es war ein langer Brief, so ehrlich, so wundschön und doch zeitgleich so unendlich traurig zu lesen. Aber ich weiß absolut nicht was ich jetzt tun soll. Ich empfinde für ihn nicht die Liebe, die er für mich empfindet. Aber darum geht es mir auch gar nicht. Tatsache ist, dass ich weiß, dass er vermutlich recht hat. Dass mein Freund (gibt ja schon Threads dazu) mich vermutlich nicht glücklich machen wird. Dass er mir und meiner Seele nicht gut tut. Aber Tatsache ist nunmal auch dass ich meinen Freund sehr liebe, egal wie boshaft und gemein er manchmal ist, egal wie oft er mich verletzt hat. Und Tatsache ist auch, dass wir unser letztes Tief überwunden haben und momentan sehr sehr glücklich sind.



      Aber wo ist nun meine Loyalität? Wie soll ich reagieren?
      Soll ich - weil ich eine gute Partnerin bin - meinem Freund von dem Brief erzählen? Oder soll ich - weil ich eine gute Freundin bin - einen ehrlichen Brief zurück schreiben und es meinem Freund verheimlichen? Gar nicht zu tun, passt nicht zu mir. Ich weiß nur absolut nicht mehr was ich machen soll..


      Männer - was würdet ihr euch von euren Frauen wünschen? Würdet ihr - wenn sie keine relevanten Gefühle für diesen Mann hat - lieber nichts davon erfahren dass einer eurer Freunde eurer Frau so ein Geständnis macht? Oder würdet ihr es von eurer Frau erfahren wollen?


      Frauen - was würdet ihr tun, wenn ihr in meiner Lage wärt?

    • an0N_1291698499z

      Danke
      für deine Worte.


      Ich war heute Vormittag beim Arzt, um Medikamente zu holen die mich die Zeit bis zum Vorstellungsgespräch in der Psychiatrie am Dienstag nächste Woche überbrücken lassen. Meine Kraft ist seit gestern um 22:58 zuende. Ich habe mir in den vorherigen Stunden 80 Tropfen Valium gesteckt, nach und nach, jede halbe Stunde etwas mehr, weil ich den Gedanken mich endlich umzubringen nicht mehr aus dem Kopf bekommen hab.


      Infolge dessen, habe ich die ganze Nacht gekotzt. Zwei Stunden geschlafen, nun bin ich wieder in der Arbeit. Ich hab hier noch einiges fertig zu machen - falls ich aufgebe, will ich nicht, dass mir nachgesagt wird dass ich jemanden auf einem Berg Arbeit sitzen gelassen hab. Heute und morgen werde ich hoffentlich damit fertig werden, wenn ich einfach lange arbeite. Im Anschluss besuche ich meine Mutter um mit ihr noch etwas Zeit zu verbringen.


      Es ist genug. Es ist völlig normal, dass im Leben Dinge passieren die einen kurzzeitig aus der Bahn werfen. Es ist normal, dass es Tage oder Wochen gibt, in denen alles falsch läuft. Seelenschmerz, ist etwas menschliches - etwas das man verarbeiten kann und etwas, aus dem man irgendwann wieder raus kommt.


      Aber es geht nicht mehr. Seit beinahe 10 Jahren kämpfe ich gegen meine Depressionen. Sexueller Missbrauch in der Kindheit. Verlust eines Freundes aufgrund übermäßigen Drogenkonsums im Teenageralter. Verlust des wertvollen Cousins durch Selbstmord. Verlust meines Bruders durch seinen Alkoholkonsum. Verlust meiner Eltern, durch altmodische Sichtweise und Bevorzugung meines Bruders. Verlust meines ersten Freundes wegen seiner Drogensucht. Verlust meines zweiten Freundes wegen seiner zwiegespaltenen Persönlichkeit. Verlust meines dritten Freundes wegen einer Fehlgeburt. Verlust meines vierten Freundes wegen einem unfassbaren Lügengebilde. Verlust meines jetzigien Freundes wegen seiner Spielsucht und seines Betrugs. Verlust meiner selbst, wegen so vielen Dingen die passiert sind. Immer dann, wenn ich denke dass es nicht schlimmer kommen kann, wird alles nochmal gravierend schlimmer. Immer wenn da ein Mensch kommt, der mir die Hand reicht und mich wieder hochzieht, folgt kurze Zeit später der Zeitpunkt an dem er mich mit noch stärkerer Kraft nach unten tritt.


      Ich habe immer gekämpft. Immer verziehen. Immer gehofft und immer gewagt. Ich habe keine Kraft mehr dafür. Ich will nicht mehr kämpfen. Ich will zur Ruhe kommen.


      --


      Um die Zeit bis zur Therapie durchzustehen, habe ich nun starke Antidepressiva, Beruhigungsmittel und Schlaftabletten bekommen. Die ersten zwei, muss ich nun täglich nehmen - auch während der Therapie weiterhin. Laut Ärztin mindestens ein paar Wochen/Monate. Im Anschluss muss ich einen Entzug machen. Ich weiß nicht ob ich darauf wirklich noch Lust habe.


      Hoffentlich, hilft mir die Therapie. Ich weiß nicht, welche Möglichkeit mir sonst noch bleibt. Es ist die letzte Hoffnung die ich habe - und es ist eigentlich auch das Ultimatum an mich selbst - dass es sonst einfach nicht sein soll.




      Angeschlagene, aber doch hoffnungsvolle Grüße.

    • Seit gestern..
      sind wir getrennt. Schaffe dieses Leben nicht mehr.
      Werde heute noch zur Hausärztin gehn und hab am Dienstag meinen Vorstellungstermin in der Landespsychiatrie.

    • an0N_1189750099z

      So kenne ich das auch,
      ich hab nach meiner letzten Beziehung den Schritt gewagt, einen Therapeuten aufzusuchen. Ich hatte ja panische Angststörungen, durch die ständigen Morddrohungen und hab mich nur noch in Begleitung zur Arbeit getraut. Hab damals auch starke Notfallmedikamente gegen Panikattacken bekommen. Allein wenn meine Türklingel ging, hatte ich massives Herzrasen. Ich musste einen Arzt aufsuchen.


      Das Problem dabei war nur, dass ich bei einer Ärztin gelandet bin mit der ich wohl nicht wirklich warm geworden bin. Wir unterhielten uns drei Sitzungen lang über diverse Problemchen in meinem Leben - sie sagte, bevor man die Grundprobleme angeht, solle man die kleinen Ärgernisse aus dem Weg räumen.


      Nach der ersten Sitzung, riet sie mir bis zum nächsten Mal öfter "Nein" zu sagen. Ich solle selbstbewusst, jeder Situation entgegensehen und einfach "Nein" sagen, wenn mich etwas nicht glücklich macht. Hab ich versucht. Hat nicht funktioniert.


      Nach der zweiten Sitzung, riet sie mir meine Arbeit aufzugeben und etwas neues zu suchen. Dabei hat keines meiner Probleme etwas mit meiner Arbeit zutun. Die Arbeit ist eines der wenigen Dinge in meinem Leben, die mir sinnvolle Ablenkung verschaffen. Ich arbeite übrigens mit Zahlen, also lediglich eine Kopf-Arbeit.


      Nach der dritten Sitzung riet sie mir, das Land zu verlassen. Sie sagte, ein Tapetenwechsel ist das einzige das mir wirklich helfen kann. Ein "Neustart", ein "von vorn anfangen", in neuem Umfeld, neuer Gegend, neuen Wohnung.



      Danach hab ich sie nicht mehr besucht.
      Es sind für mich zwei Paar Schuhe, ein Problem zu lösen - oder vor einem Problem davonzulaufen. Sie riet mir zum davonlaufen. Für sowas brauch ich keine ärztliche Hilfe.


      Dieser Moment, in dem ich sah, dass eine Ärztin mir diese Möglichkeit als "einzige Möglichkeit" präsentierte, hat mich psychisch vermutlich nochmal einige Schritte zurückgeworfen, anstatt mir weiter zu helfen.

      • Ich nehme deinen Beitrag nicht bös,
        ganz im Gegenteil. Ich hab meinen Eingangspost verfasst, weil ich unter anderm auch auf "kritische" Beurteilungen gehofft hab. Noch im Sommer diesen Jahres, hab ich meine Depressionen auf mein Umfeld geschoben - mittlerweile bin ich wenigstens so weit, dass ich erkannt hab dass der Ursprung zwar in meinem Umfeld, das Problem ansich aber bei mir selbst liegt.


        Das mit der Mutterrolle gibts vielleicht sogar ein wenig Sinn. Laut diversen Studien soll es ja so sein, dass Menschen die Charakterzüge annehmen, die ihren Eltern gut getan hätten. Ich hatte zwar eine schöne Kindheit, aber es hat mir dort immer an Aufmerksamkeit gefehlt. Vielleicht suche ich wirklich gezielt nach Menschen, denen ich meine ganze Liebe in allen Facetten schenken kann, in der Hoffnung ihnen das Gefühl zu vermitteln, welches ich früher vermisst hab.


        Mein "Spätzünder", ist zum Beispiel immer noch jemand, der Zeit nicht schätzt. Er schläft an freien Tagen bis in den Nachmittag - ich selber, hab schon eine innere Uhr die mich Vormittags weckt. Dann nutze ich all die Zeit, in der er schläft, um meinen Arbeiten nachzugehn. Einkauf, Haushalt, Verpflichtungen. Innerlich, da wünsche ich mir zwar, dass er wenigstens einmal für mich aufstehen würde - nur um mit mir zu Frühstücken. Ich hab schon vor langer Zeit aufgehört mir Romantik zu wünschen - natürlich wäre es ein Herzenswunsch wenn er sogar einmal vor mir aufstehen würde und mir Kaffee ans Bett bringen würde, einfach, um mir ein Lächeln zu schenken. Aber ich weiß, dass er nicht so tickt - und ich weiß, dass ich ihn nicht ändern und formen darf. Ich liebe ihn auch wirklich so wie er ist und akzeptiere seine "plumpe" Art am Morgen. Nur... vermutlich hätte ich ihm schon oft sagen können dass ich mir so etwas wünsche. Ich hätte ihn schon oft wecken können, um ihm zu sagen dass er mir beim Einkauf helfen soll. Aber dann sehe ich ihn schlafend im Bett und merke wie ruhig und friedlich er ist. Und dieses Gefühl will ich ihm dann nicht nehmen - vermutlich auch - wie es seine Mutter tun würde.


        Zum einen denke ich mir manchmal, ich sollte mehr an mich selbst denken. Zum anderen denke ich aber, ich denke bei meinen Taten ohnehin an mich. Ihn zufrieden und glücklich zu sehn ist mein schönstes Geschenk. Er braucht sich nicht immer zu bedanken, oder mir Geschenke zurück zu geben, mich überraschen oder mir extrem viel Aufmerksamkeit schenken. Solange ich das Gefühl hab, dass er sich bei mir geborgen fühlt.



        Und dann kommen die Momente in denen diese Fassade bricht. Die Momente, in denen ich wieder an die Vergangenheit erinnert werde und plötzlich alles in Frage stelle. Die Beziehung, mein Vertrauen, meine Vergangenheit und Gegenwart. Dann werde ich sentimental, emotional, weinerlich - ohne einen ausschlaggebenden Grund. Und damit gefährde ich dann alles, was ich sonst so hüte. Aus der stets gepflegten Beziehung (das klingt jetzt nach "Arbeit" - ist es aber nicht), mache ich innerhalb weniger Minuten ein Trümmerfeld, weil ich wegen vergangenen Dingen weine, zerbreche, verzweifel - und ihn damit wieder aus dieser "schönen" Fassade rausdränge.



        Ich sehe so viele Probleme an mir und weiß einfach nicht, was es ist, dass ich so reagiere. Ein Aufmerksamkeitsdefizit, das ich mir selbst ausrede? Eine schizoide Persönlichkeitsstörung, in der ich einfach zwiegespalten zwischen meinen Charakterzügen wechsel? Eine Psychose, aufgrund meiner Vergangenheit, die mich Schubweise einholt? Oder vielleicht nur ein Mutterkomplex, aufgrund fehlender Aufmerksamkeit in meiner Kindheit?


        Ich versuche es rauszufinden. Aber die Gedankenstraße in meinem Kopf ist mittlerweile eine fünfspurige Autobahn geworden - und ich weiß nicht welche der Gedanken richtig und welche komplett falsch sind.

        • Doch doch, absolut!
          Der Gedanke einer Trennung war schon häufig da. Aber meine Gedankenwelt macht mir da einen ganz dicken Strich durch die Rechnung. Das schlimme an der Sache ist halt, dass ich innerlich wirklich fest daran glaube, dass dieser Mist den mein Freund gebaut hat eine einmalige Sache war und er daraus tatsächlich gelernt hat. Es war der erste "Ausrutscher" in seinem Leben - und er gibt sich ja wirklich viel Mühe diesen wieder gut zu machen. Ich denke, wenn ich wieder die Frau werde die ich war, dann könnte die Beziehung wirklich funktionienren. Ich gebe ihm gar nicht die Schuld dran, dass ich unglücklich bin, auch wenn er mir weh getan hat. Ich sehe die Schuld eher an mir - weil ich mittlerweile halt so "ticke".


          Mich zu trennen, Hilfe anzunehmen und irgendwann wieder "neu zu starten", macht mir panische Angst. Weil ich bei jeder neuen Bekanntschaft keine solche Last überwunden hab und wieder die Angst hätte, belogen oder betrogen zu werden. Das Vertrauen in die Menschen fehlt, welches ich bei ihm habe, obwohl mein Kopf mir oftmals etwas anderes sagt.


          Verzwickt!

        • Ja es würde mich stören,
          nicht wegen der Frau, sondern weil ich finde, dass er für diese Art von Fan-T-Shirts einfach zu alt ist. Cradle of Fear ist nicht gerade eine Band, mit der ich meinen Freund meinen Freundinnen oder Eltern vorstellen würde. Wenn er es nur kauft um ein Festival zu besuchen, oder mal in einen Rock-Club zu gehen, wärs mir jedoch egal.


          Sogesehen stört mich nicht die Frau, sondern das pubertäre an diesem T-Shirt.

        • Ach wie fang ich bloß am besten an.


          Bis vor einigen Jahren war ich so ein gelassener Mensch. Ich hätte schwören können, dass ich eine ganz tolle Frau bin wenn es um Beziehungen geht - so rücksichtsvoll, verständnisvoll und locker. So selbstbewusst und gerade dadurch so unendlich angenehm zu handhaben. Keine großen Ansprüche, Forderungen oder Regeln - nur ein Fan von Liebe, Treue und Ehrlichkeit.


          Meine letzte Beziehung hat mich hierbei etwas zerrüttelt. Gerade weil meine Ansprüche nicht die größten waren, war ich mit einem Mann zusammen, den die meisten Frauen nicht einmal mit dem Arsch ansehen würden. Er war klein, nicht der schönste, völlig unerfahren und unreif, unselbstständig, arbeitslos, ziel- und orientierungslos, verschuldet - eigentlich so ziemlich alles, was man sich nicht von seinem Freund wünscht. Doch ich stand mitten im Leben, mir ging es gut, vielleicht hab ich mich deshalb in eine Beziehung mit so einem kaputten Menschen gestürzt. Ich wollte ihm die Freuden des Lebens zeigen, hab ihn schnell bei mir einziehen lassen, ihm ein unglaublich schönes Leben beschert, ihn finanziell unterstützt und ihm - jede seiner Lügen abgekauft. Anfangs dachte ich, ein Mensch in seiner Lage, könne innerlich nur "gutherzig" sein, da er sich ja sein ganzes Leben lang nach Liebe gesehn hat. Aber der Schein trügte gewaltig.. er gaukelte mir lange vor, ein Konto zu haben, welches er nur noch nicht öffnen konnte um seine Schulden auszugleichen, erzählte mir von seiner schrecklichen Familie und wie grausam seine Mutter mit ihren Kindern umsprang. Von einer verrückten Exfreundin, die immer wieder vor seiner Tür stand weil sie mit der Trennung nicht zurecht kam und von korrupten Begebenheiten, wie zB.. dass ihm seine Mutter mit dem Rauswurf drohte, wenn er nicht sämtlichen Verdienst aus dem Beruf abdrückte. Er nannte es selber eine Teufelsspirale, aus der er nicht raus kam. Dass er so gern selbstständiger wäre, ausziehen würde, sich zu einem guten Mann machen würde der eines Tages eine Familie ernähren kann, aber dass es nicht funktionieren würde, da ihm seine Mutter ständig die finanziellen Mittel nehmen würde und er sonst auf der Straße sitzen würde.


          In den darauffolgenden 1 1/2 Jahren durfte ich feststellen dass nichts von alldem richtig war. Ich lebte mit einem Mann zusammen, der in seinem ganzen Leben nie gearbeitet hatte, sowohl seiner Mutter - als auch mir im Anschluss auf der Tasche saß. Er beklaute mich, belog mich und bedrohte mich nach der Trennung mit dem Tod, sodass sogar die Staatsgewalt bei mir täglich ein- und ausging, weil selbst mein Freundeskreis Angst hatte, vor diesem Menschen, der "ohnehin nichts zu verlieren hatte".


          Ich lebte dann also allein, lernte nach einiger Zeit wieder jemanden kennen. Jünger, wohnte weit weg, aber er gab mir ein gutes Gefühl. Dieses "Ich verstehe nicht wie dir ein Mensch jemals sowas antun konnte"-Gefühl, auf das mein Herz so sehnsüchtig wartete. Nach einiger Zeit führten wir eine Beziehung - und diese lief, aus meiner Sicht betrachtet sehr gut. Was ich anfangs nicht wusste ist, dass er mit der Entfernung dieser Fernbeziehung nicht klar kam und sich einredete, dass es ohnehin nicht funktionieren könne, auf solch eine Distanz. Dadurch versuchte er in den ersten Wochen seine Gefühle zu mir abzustellen und betrog mich - zwar nicht "real", jedoch über Whatsapp. Mit eindeutigen Bildern und Verleumdung meinerseits. Hardcore. Ich hatte damals zum ersten Mal in meinem Leben das Bedürfnis zu "schnüffeln", weil ich merkte dass etwas nicht stimmt. Vermutlich kam dieses Misstrauen noch von meiner alten Beziehung, in der ich sah, dass Männer sehrwohl grandiose Lügner sein konnten. Ich wurde bestätigt, als ich Nachts in sein Handy sah. Ich hab ihn direkt geweckt, natürlich massiv geweint - und er kämpfte um die Beziehung und beteuerte mir dass da nichts weiter gewesen wäre und es ihm so unsagbar Leid täte. Dass er einfach Panik hatte wegen der Entfernung und alles tun würde, damit ich bleibe. Im Anschluss folgte am nächsten Tag ein Gespräch mit seiner Mutter, die mich schon sehr ins Herz geschlossen hatte - und die mir erzählte, dass er ein Spätreifer Mensch sei, der in Beziehungen noch lange nicht die Erfahrung gemacht hat, die ich gemacht habe. Dass er diese Grenze überschritten hat aber sie weiß, dass ich für ihn die Eine bin. Dass sie mich anfleht, ihm diese Chance zu geben, wenn ich es schaffen könnte ihm zu verzeihen, weil sie weiß, dass ihr Junge mich abgöttisch liebt und so einen Fehler, nachdem er gesehen hat was auf dem Spiel steht, nie wieder tun wird.




          Wochen folgten. Er ging nicht mehr mit seinen Kumpels in Discotheken, sondern blieb lieber zuhause und telefonierte mit mir in Skype. Er gab mir sein Passwort für Soziale Netzwerke, zeigte mir immer wieder wer in Whatsapp schrieb, meldete sich stets wenn er nachhause kam, oder morgens aufstand, wenn er schlafen ging, ja sogar wenn er sich nur etwas zu essen holte. Manchmal dokumentierte er seine Schritte mit Fotos, damit ich wusste, dass nichts seltsam ist.


          Dafür bin ich ihm bis heute dankbar - das war vermutlich der Grund weshalb ich ihm verzeihen konnte.


          Jedoch, lebe ich seitdem hinter einer Maske. Meine Eifersucht ist unendlich. Wenn er in Facebook online ist, ohne sich zu melden, sind da tausend Bilder in meinem Kopf, was er gerade anstellt. Wenn er in Whatsapp schreibt, ohne sich zu melden, frage ich mich instinktiv ob es wieder eine Chatsex-Bekanntschaft aus seiner Umgebung ist, oder eine Ex, oder eine von denen, mit denen er nur geschlafen hat. Jede davon geographisch in unmittelbarer Nähe - und ich, so unendlich weit weg.


          Ich hacke dann meistens nicht nach. Wenn er sich tagsüber nur sporadisch meldet, erinnere ich mich direkt wieder an den Tag, an dem der Mist gebaut hat. Dann werde ich so unendlich traurig, ja beinahe panisch, weil ich - obwohl er eigentlich ganz normal - wenn auch weniger - schreibt, sofort denke dass etwas im Busch ist.


          Manchmal platzt es dann aus mir raus. Dann werde ich selber total komisch, schreib nur noch kurze Phrasen zurück, sodass er direkt merkt dass etwas mit mir los ist. Und wenn ich dann anfange ihm zu sagen, dass es mir so vorkommt als wär wieder irgendwas nicht in Ordnung, dann ist er mit der Situation total überfordert. Innerlich denk ich wirklich, dass er mir treu ist und die Beziehung nicht nochmal aufs Spiel setzen würde - aber ich kann mit meiner Eifersucht einfach nicht umgehen. Ich stehe so unter Druck die ganze Zeit, weil ich so selten ausspreche was in meinem Kopf rum geht - weil ich einfach Angst hab, dass er irgendwann so genervt von meinem ständigen Eifersuchtswahn ist, dass er Scheiße baut, weil er mich nicht mehr aushält.


          Ich würde so gern wieder so sein wie früher. Einfach vertrauen können, nicht immer nachsehn ob er online ist. Ich merke ja selber dass ich sowohl mir, als auch meiner Beziehung schade. Es gibt Tage, an denen ich so panisch weine, mich verletzen will, oder einfach nur schlafen will. Ich hab dann Putz-Attacken in der Wohnung, oder kaufe mir Dinge die ich nicht brauche um kurzzeitig abgelenkt zu sein. Ich rauche dann mehr als sonst und immer wieder erwische ich mich dabei wie ich mir an Wochenenden wo wir uns nicht sehen untertags sogar eine Flasche Wein öffne und mit diese bei sämtlichen Aktivitäten in der Wohnung wie einen Schatz mitschleppe. In diesen Momenten rede ich mir ein dass ich trinken muss, damit ich "lockerer" werde - nicht um auf alles zu scheißen - sondern seinetwegen. Damit ich lockerer bin und ihm nicht zeige dass ich eifersüchtig bin, damit er wiederum nicht genervt ist und ich wiederum nicht Angst haben muss dass ich damit alles zerstöre.



          Ich bin so ein Wrack geworden! Ich habe damit begonnen mein gesamtes Umfeld zu belügen. Ich habe nie gelogen, zumindest nie bewusst und verletzend. Wenn mich heute eine Freundin anruft und fragt was ich abends mache, dann gaukel ich ihr stets vor dass ich schon jemandem bei irgendetwas helfen müsste. Meine sozialen Kontakte nehmen drastisch ab weil ich niemandem mehr meine Zeit schenke und lieber allein sein will. Wenn meine Eltern mich fragen wie es mir geht und was ich mache, erzähle ich ihnen Märchengeschichten von Shoppingtouren und Wein-Abenden mit meinen Mädels, wobei ich eigentlich nur weinend zuhause kauere und mein Handy auf lautslos stelle, damit mich in diesen Phasen keiner sieht und stört.


          In der Arbeit, bin ich so "glücklich". Zuhause, bin ich so "glücklich". In meiner Beziehung, bin ich so "glücklich". Ich versuche mit allen erdenklichen Mitteln zu verheimlichen dass ich innerlich komplett kaputt bin. Ich war kurzzeitig sogar dabei, mich für eine Therapie anzumelden, kann diese jedoch zeitlich nicht mit meiner Arbeit vereinbaren. Und würde ich das machen, würde sofort auffallen dass bei mir eben icht alles okay ist. Ich hab in den vergangenen drei Jahren soviele Dinge getan die mir peinlich sind - mir Schnittwunden zugefügt, an Stellen die Menschen nicht sehen. Ich bin keine Aufmerksamkeitsgestörte Persönlichkeit. Ich will nicht öffentlich zeigen dass ich Hilfe benötige. Aber ich denke, ich würde sie dringend brauchen.



          Wie komme ich denn bloß aus diesem Tief wieder raus?
          Ich kenne dieses eifersüchtige Verhalten nicht so gut wie ichs gern würde. Wie stelle ich das wieder ab? Wie schaffe ich es wieder "die Alte" zu werden? Die, die ich leiden konnte - anstatt die, die ich mir schönsaufen muss?



          Bin um jeden Tipp dankbar!

        • Du Arme :/
          Ich kenne dein Problem zur Genüge. Nur ist es bei mir noch etwas schlimmer. Ich liebe die Mutter meines Freundes, sie ist eine ganz tolle und herzensgute Frau. Aber auch er, wird vermutlich niemals den Ernst des Lebens erkennen und selbstständig werden.


          Mein Freund hat bereits 2 Schulen abgebrochen, weil ihn die Zweige dann doch nicht interessiert haben. Anstatt mit Ü20 wenigstens eine Ausbildung anzufangen, um parallel Arbeiterfahrung zu gewinnen und Geld zu verdienen, ist er erneut an einer Schule, die ihm lediglich eine Assistenz-Ausbildung beschert - in einem Beruf den er niemals ausführen will. 3 Jahre unsinnig zur Schule gehn, er schwänzt auch sehr häufig, wegen Hals- oder Kopfschmerzen, die Noten sind unterdurchschnittlich weil "er das dann eh nicht arbeiten will". Seine Mutter ist stolz, dass er die Schule wenigstens abschließt.


          Braucht er Klamotten, rennt er zu Mama. Mama gibt ihm dann die Bankomatkarte mit und er kann sich richtig austoben. Wenn er aber einmal Geld zum Tanken bräuchte, damit er zu mir fahren kann - sagt sie ihm, dass er sie immer soviel kosten würde. Wenn er ein bisschen hustet, schreibt sie ihm eine Bestätigung dass er krank ist, er sitzt dann tagelang vorm Computer (super zum auskurieren), isst Süßigkeiten und trinkt warme Milch mit Honig, die ihm Mama stündlich vorbeibringt. Seine Schulwoche hat ca 25 Stunden, was ihm natürlich jede Menge Freizeit beschert. Diese hat er noch nie für eine Arbeit genutzt (nicht einmal zuhause mithelfen) - sondern nur zum Fernsehn, Computerspielen oder Fußball spielen.


          Ich lebe nun seit 4 Jahren in meinen eigenen vier Wänden. Ich denke, ich bekomm mein Leben gut hin, manage eigentlich alles selbst und kann mit meinem Geld sehr gut haushalten. Ich verzichte auf viel Luxus weil ich parallel zum Auto natürlich diverse Verträge hab (Telefon, Internet,..) und auch Versicherungen und fortlaufende Kosten (Auto, Strom, ..)


          Demnächst will ich eine Änderung im Bad vornehmen, hierfür spar ich mir monatlich 150 Euro an, bis ich die 1400 Euro zusammen hab. Er versteht nicht, warum ich das nicht einfach kaufe und auf Raten bezahle. Es ist keine wichtige Änderung, ich will mir eine moderne größere Dusche einbaun lassen, weil ich mich in meiner Kleinen nicht so wohl fühle und eine gute Dusche für mich der absolute Hit ist. Hab versucht ihm zu erklären dass Ratenzahlungen für mich nicht infrage kommen, weils im Endeffektnoch teurer ist und ich Monatlich nicht noch weitere Kosten tragen will - aber das findet er unlogisch.



          Sein Vater hat mit mir mal ein langes Vier-Augen-Gespräch geführt und mir verdeutlicht, dass seine Mutter ihn viel zu sehr verwöhnt. Kauft ihm Designerklamotten, verlangt nie gegenleistungen, räumt immer noch sein Zimmer auf, wäscht seine Wäsche, kauft ihm Socken und Boxershorts, begleitet ihn zum Arzt, fährt für ihn zur Apotheke, lässt ihm zuhause Badewannen ein,... manchmal ist es zum fürchten. Ich finde diese Mutter-Sohn-Beziehung toll, ich war selber nie so extrem dicke mit meinen Eltern und finde es toll wenn man sich so gut damit versteht. Aber wo hört die Mutterliebe auf?


          Wenn er zwischenzeitlich ein paar Wochen bei mir ist (Ferien zb - hat noch nie Ferial gearbeitet) dann ist er mit jeder kleinigkeit überfordert.Wenn ich zB sag, dass ich einkaufen fahrn muss, fragt er "warum?" - wenn ich sage "weil ich sonst nicht kochen kann" - kommt "wir können ja auch was zu essen bestellen". Weil Mama bezahlt ja auch immer Pizza und kocht ja nur selten.


          Es ist zum Mäusemelken. Letztens hab ich mit ihm über seinen ersten Job geredet - in welcher Branche er überhaupt arbeiten will. Er hat einige aufgezählt und ich hab ihm den Durchschnittsgehalt gesagt, den man da am Anfang verdient. War ihm alles zuwenig. Hab ihm gesagt dass 1600 Euro netto ein wahnsinnig starker Startgehalt ist und viele Menschen froh wären soviel zu verdienen.
          Ich verdiene etwas mehr, da ich seit 9 Jahren in der selben Firma arbeite und einfach schon einige Vorrückungen hatte.
          Aber er hat gemeint für 1600 Euro geht er nicht 40 Stunden pro Woche arbeiten. Hab ihn dann gefragt warum.


          Dann meint er, sein Vater verdiene 6000 Euro netto im Monat und der arbeitet "auch nur bei so ner EDV Firma". WArum soll er gleich viel Arbeiten und nichtmal die Hälfte dafür bekommen. Das sei sinnlos. Hab ihm dann mal erklärt, dass man nur mit viel Glück und Fleiß in so ne Position kommen kann und erstmal zahlreiche Arbeitsjahre an Erfahrung sammeln muss. Viele Jahre in der selben Firma sein sollte. Und dass er keinerlei Berufserfahrung hat. Dann hat er gemeint er hätte fürs Zeitung-austragen (ein Samstag seines Lebens - Zitat: "Du glaubst gar nicht wie hart das war den ganzen Vormittag Zeitungen rumtragen!!" - 200 Euro bekommen. Das warn nur 6 Stunden. Leider hat er vergessen dass es 20 Euro warn und seine Mama ihm 180 Euro draufgelegt hat weil sie so stolz war...



          Tja. Also ich hab mir ne Frist gesetzt. Wenn er auszieht und innerhalb eines Jahres nicht im Arbeitsleben Fuß fasst, muss ich mich trennen, auch wenn ich ihn Liebe. Sein bester Freund hat jetzt mal erwähnt, er müsse Studieren gehn damit er später viel verdient. Jetzt ist er an einer Schule für Informatik, setzt sich in den Kopf Chemie und Psychologie zu studieren und erneut 4 Jahre lang auf der Tasche zu leben. Dann ist er bald 30. Super!



          Menschen die man liebt, kann man Zeit geben. Viel Zeit. Viel zuviel Zeit sogar. Aber irgendwann, muss man einfach auf sich selbst achten, sonst laufen einem die besten Jahre seines Lebens davon. Das, rate ich auch dir!

        • Diese Frage
          stellt mir meine wichtigste und ehrlichste Freundin auch immer. Ich stell sie mir auch häufig und ich weiß nicht ob meine Antwort darauf für Außenstehende nachvollziehbar ist.


          Wir hatten einfach unglaublich schöne Zeiten. Wir haben sie auch noch jetzt, immer wieder - und eigentlich will ich die schönen Aspekte der Beziehung wirklich nicht missen. Wenn ich so bin wie gestern - dieses alles schlucken und hinnehmen - abends zum Beispiel, als ich dann schlafen gegangen bin, weil ich heute halt früh raus musste - hat er direkt die Kiste ausgemacht, sich zu mir gelegt, mich umklammert und geküsst. Seit wir bei mir Zuhause waren, hat er auch nicht mehr rumgenölt wegen Heimweh oder sonstiges. Dieses Heimweh, hatte er auch früher nie - das kam erst jetzt wieder. Ich weiß ja dass er und seine Mutter ein sehr enges Verhältnis haben und ich verstehe mich mit ihr auch wahnsinnig gut. Sie ist eine tolle Frau mit einem ganz großen Herz.


          Zum einen ist er jemand, der Nachts im Halbschlaf plötzlich meine Hand nimmt und mich umklammert - mir das Gefühl gibt ihm unendlich wichtig zu sein. Er ist jemand, der mich nicht auslacht wenn ich was dummes sag, sondern der mit mir lacht und so unendlich humorvoll und lebenslustig sein kann. Es gibt dann Tage, an denen er so reif und erwachsen von der Zukunft redet, an denen er sich über sein Leben ärgert weil er mir "noch nichts bieten kann".


          Ich hätte gestern wirklich mehrmals fast umgedreht und ihn einfach wieder nachhause gebracht. Aber dann kam er mit der (ja, das ist mein ernst) reifen Aussage "Ich weiß nicht warum ich grad so rumeier. Ich will ja zu dir und wie soll das gehn wenn ich jetzt wieder nach Hause geh. Soll ich dann nie wieder zu dir fahrn? Ich muss da jetzt durch. Ich will ja bei dir sein".


          Zum einen ist so eine Aussage "reif" weil er einfach zu seinen kindlichen Gefühlen steht. Zum anderen denk ich mir "maaaaaaah, wir sind gradmal 2 Minuten von deiner Mutter weg!!!". Das ist übrigens auch mein Ernst. Wir warn noch nichtmal aus dem Dorf raus (2km) als er meinte, dass er seine Mama vermisst.


          Ich bin ein Mensch der sich viele Gedanken macht. Zuviele vermutlich. Und gestern während der Fahrt, hab ich mich halt einfach gefragt ob er nicht zurück will weil er wirklich zu mir will (wie ers auch gesagt hat) - oder vielleicht nur, weil er keine Memme sein will und seiner Mama sonst erklären müsste warum er umgedreht ist?!


          Ohne Mist, zwischenzeitlich hat der mir gestern wieder SOOO gezeigt dass ers will. Wir hatten tollen Sex, haben gemeinsam gegessen, warn duschen, sind auch gemeinsam ins Bett später. Haben viel gelacht, rumgealbert, gute Gespräche geführt. Aber zwischenzeitlich halt dieses Computergedöns (reg ich mich eh nicht drüber auf), dann dieses ständige schreiben und telefoniern mit seinem Besten (das ist dann halt so, dass ich ihm zwischenzeitlich was erzähl - und er die Hälfte gar nicht mitbekommt weil er von seinem Freund abgelenkt ist). Auch da reg ich mich nicht auf. Er muss ja nicht 24h am Tag nur für mich da sein oder so ein Käse.


          Ich will ihn nicht verlassen, wegen der ganzen schönen Momente die wir haben. Aber die schönen Momente haben wir meinetwegen. Weil ich mich den ganzen Tag darauf konzentriere keinen Stress zu machen und eine unkomplizierte Freundin zu sein. Ich will auch manchmal weinen oder schreien, wenn mich was ankotzt. Aber wenn ich das mache, dann is er genervt oder wird wieder ignorant.


          Ich freu mich wahnsinnig auf zuhause heute. Ehrlich. Er ist dann dort und erwartet mich. Aber innerlich hab ich eigentlich nur eine große Angst: Was, wenn er hier ist, obwohl er es gar nicht sein will? Was, wenn ich nachhause komme und er weiterhin heimlichtuend chattet, stets PC und Handy ausmacht als würd ich mich wie ein kleines Mädchen drauf stürzen, .. ich hab ihn nie bewusst belogen. Ich lüge wenn ich sage dass alles okay ist, dass ich kein Problem mit diversen Dingen hab obwohls mich innerlich stört. Aber eine Beziehung basiert doch auf Geben und Nehmen - also sind solche "Lügen" doch keine Untat oder? Ich bin da irgendwie von der alten Schule glaub ich. Ich weiß sehrwohl was Privatsphäre ist - aber ich finde, wenn man sich für ein gemeinsames Leben entscheidet, gibts auch ne gemeinsame Privatsphäre. Ich würde ihm mein Handy in die Hand in die Hand drücken und ihm jederzeit erlauben darin zu lesen. Ich bin weißgott kein Mauerblümchen und da sind auch genug Kerle drin die mir mal flirten würden. Aber ich schieb die eiskalt ab. Ich brauch keine Fremde Aufmerksamkeit von irgendwelchen Männern.


          Ich würde ihm meine Facebookdaten geben, meine Emaildaten - mir ist das völlig egal. Ich hab keine Geheimnisse vor meinem Partner, deshalb hab ich mich ja auch für eine Beziehung entschieden. Oft lese ich in Foren, dass Handy, EMails, Facebook etc Privatsache sind und der Partner da nichts zu suchen hat - aber ich frage mich einfach: Warum?!


          Ich bin kein prüdes Ding - ich zick nicht rum wenn er sich mal nen Porno reinzieht wenn er auf Distanz ist. Selbst jetzt wo ich in der Arbeit sitz und er zuhause ist wärs mir völlig egal wenn er sich vorm Monitor einen runterholt. Ich bin so ne Freundin, mit der man vor nem Film sitzen kann und sich gemeinsam drüber unterhalten kann wie unglaublich schön Jennifer Aniston ist. Ich bin weißgott keine Frau der man Lapalien verheimlichen müsste.


          Und insofern bedrängt mich halt immer die Angst, dass "mehr" dahinter steckt. Hinter cholerischen Anfällen, hinter Ignoranz - ja selbst hinter "Heimweh".

        • Guten Morgen liebes Forum.


          Ich brauche bitte einen ehrlichen Rat von euch.
          Ich bin seit einigen Monaten in einer Fernbeziehung mit einem jüngeren Mann. Uns trennen 800km, was wir aber bislang immer gut bewältigen konnten. Ich verzichte im Leben mittlerweile einfach auf sämtlichen Luxus, dafür kann ich mir 1-2x monatlich die Fahrt zu ihm leisten - er verdient deutlich weniger, schafft es trotzdem 1x monatlich zu mir. Die Wochenenden an denen wir uns nicht sehen, bestehen wir mittlerweile sehr gut.


          Es ist seine erste Fernbeziehung, bei mir bereits die zweite. Ich weiß von mir als Mensch, dass ich immer eine Lösung finde, wenn ich einem Menschen mein Herz schenke. Deshalb waren die 800km zwar von jeher eine riesige Hürde, aber kein Hindernis für mich. Er war damals beim Start unserer Beziehung derjenige, der mich gebeten hat dem ganzen eine Chance zu geben - und nach einiger Zeit tat ich das auch. Ich hatte natürlich meine Zweifel, weil er auch jünger war und noch nicht im Leben stand, aber wir taten uns gut und ich war glücklich, wenn er bei mir war.


          Nachdem wir uns in den ersten Wochen der Beziehung zwischenzeitlich 1-2 Wochen nicht sehen konnten, hat er sturzbetrunken mal tierischen Mist gebaut. Er war saufen, hat mir Nachts noch eine sms geschrieben dass er mich wahnsinnig vermisst, nichts trinken wird und ich mir keine Sorgen machen muss weil es für ihn nur mich gibt. Ab dato hat er sich beinahe 2 Tage nicht mehr gemeldet, im Anschluss war er wie ausgetauscht. Kaltherzig, kurz angebunden, erzählte plötzlich er hätte nachgedacht und obwohl er seit jeher vor hatte, nach seiner letzten Ausbildung zu mir zu ziehen - gefiel ihm der Gedanke plötzlich nicht mehr. Sein Grund: "Er wolle in Zukunft noch öfter mit seinem besten Freund einen draufmachen".


          Ich fiel aus allen Wolken. Direkt vorher, war noch alles okay. Ich gab ihm stets alle Freiheiten, schränkte ihn nie ein. War nie eifersüchtig, wünschte ihm bei allen Aktivitäten sogar viel Spaß. Aber als er dann zwei Tage später weinend anrief, mir erklärte dass ihm sein Verhalten unendlich leid tut, er nicht wisse was mit ihm los ist und er mich unbedingt sehen will weil er mich liebt - bin ich am Wochenende darauf hoch gefahren. Hab einen Vertrauensmissbrauch begangen weil ich die Ungewissheit über das Wochenende nicht ausgehalten hab und in seinem Handy Chatauszüge mit einer Seminarskollegin gesehn, von der er Nacktfotos wollte, auch bekommen hat und der er im Gegenzug auch ein Foto von seinem Ding schickte. Das war an dem sturzbetrunken-Abend.


          An dem Tag wollte ich mich dann trennen. Jedoch kämpfte er wie ein Tier um unsere Beziehung. Auch wenn er immer ein Mensch war, der unsere Beziehung nicht "öffentlich" lebte, war er plötzlich wie ausgetauscht. Er markierte mich in Facebook als seine Freundin, schickte mir öffentlich ein "Ich liebe dich", stellte mich plötzlich all seinen Freunden und Verwandten vor - ich gab ihm eine zweite Chance. Seitdem hat er kein Glas mehr angerührt, weil er sagt, er sei ein Vollidiot wenn er trinkt. Er würde nichts vertragen und würde dann Mist baun und dass das allein an ihm liegt und nicht an mir. Er entschied für sich und für die Beziehung, keinen Alkohol mehr zu trinken weil er nicht wollte dass das zwischen uns kaputt geht.


          Nun denn - lange Gespräche, viele Tränen und harte Kämpfe folgten zu mich. Ich bin ja alt genug um zu wissen, dass es totaler Unsinn wär ihm seine Ausbildung zu verbieten, was mir aber ein Herzenswunsch wär, da ich weiß, dass er dort fünf Tage/Woche ganztägig mit der erwähnten Frau zutun hat. Sie selber, ist in einer 5jährigen Beziehung, die nach außen hin supertoll wirkt. Ich weiß auch dass es seinerseits der einzige Ausrutscher war - weiß aber auch, dass sie ihm auch vor unserer Zeit solche Fotos schickte und seit jeher auf Rückfotos hoffte.


          Nun denn - ich wusste auch, ich musste mit diesem Thema abschließen. Immer wieder mit dem Tag anzukommen würde die Beziehung auf kurz oder lang zerstören. Also schluckte ich dieses Problem. Ich schluckte jeden Tag diese Übelkeit wenn ich daran dachte, dass ich ihn so selten sehen kann und dieses billige Ding tagein tagaus mit ihm zutun hat. Er versprach mir, mir zu helfen das Vertrauen wieder aufzubauen. Leider ist das etwas schwer weil er nicht gerade der romantische, sondern eher der egozentrische Typ Mann ist.


          Jetzt hatten wir kurzzeitig eine etwas härtere Zeit. Eine Woche sahen wir uns nicht, weil wir Geld sparen wollten. Die nächste nicht, weil ich krank war - die Woche darauf nicht, weil er krank war. Über 3 Wochen keine Begegnung, lediglich telefonieren oder schreiben. Es war zum Mäusemelken.


          Am Freitag letzte Woche war dann wieder ein Tag wie damals. Plötzlich - und ohne Grund - fing er an mich wie Dreck zu behandeln. Er ignorierte mich, bläffte und schrie mich nur an, beleidigte mich und machte mir Vorwürfe. Das ging zwei Tage so. Ich war seelisch völlig am Ende, freute ich mich doch seit Wochen darauf ihn wieder zu sehen, kämpfte ich doch seit Wochen mit der Angst der Wochentage, schluckte ich doch immer alles runter. Und dann kamen plötzlich Worte wie "ich will dich nicht sehn. halt einfach die schnauze mich interessiert das nicht".


          Am Sonntag Abend dann, erneut eine Eskalation. Seine Mutter meldete sich bei mir und fragte mich ob alles okay ist. Sie hätte Telefonate mitbekommen und ihrem Sohn nun gesagt dass sie ihm verbietet so mit mir zu sprechen. Ich weinte am Telefon und erzählte, dass ich die Welt nicht mehr verstehen würde und dass er so sei wie an dem einen schrecklichen Tag damals.. Er telefonierte dann mit mir. Weinte wie ein Schlosshund. Beteuerte mir dass er mir versprechen würde es sei nichts gewesen, er wäre nur überfordert und gereizt gewesen zwei Tage lang. Dass er nicht wüsste wo ihm der Kopf steht und er daran denkt dass er in einem halben Jahr ja zu mir ziehen wolle und dass er das nicht schaffen wird. Dass ihn das irgendwie dazu gebracht hat so zu mir zu sein und er weiß dass das scheiße war. Dass er mich bittet ihm zu verzeihen. Dass es nie wieder voerkommt. Dass es ... blablabla.



          Gut. Also dieses Wochenende gesehen. Hab ihn aufgefordert mir zu zeigen dass "nichts war". Hab ihm mehrmals gesagt dass er sich stets vor augen halten soll dass ich nie eifersüchtig war, aber er mir ja Gründe gibt es sein zu müssen. Whatsapp, Sms-Ordner, Facebook. Keine gravierenden Dinge - hier und da hat er mal nach irgendwelchen Mädels gesucht - auch nach seiner Exfreundin ("ich war nur neugierig. die is ewig vergeben!") - blabla.


          Ich weiß dass er allergisch auf Eifersucht ist. Bin ich auch im Normalfall. Und würde ich ein Fass aufmachen - zB weil er seine Ex gesucht hat während er mich ignoriert und so behandelt hat - dann würde er wieder cholerisch werden und durchdrehn. Weil ich würde mich ja grundlos in etwas reinsteigern.


          Nun denn - jetzt ist er zwei Wochen bei mir.
          Gestern sind wir bei mir in der Wohnung angekommen. Die Fahrt war schonmal der Hammer - am Wochenende hatten wir es richtig schön, tolle Pläne gemacht, auf der Fahrt zu mir kam ihm dann das Heulen. Hab ihn mehrmals gefragt ob ich ihn zurückfahren soll (er vermisst seine Mama) - er sagte nein. Er wolle ja zu mir fahren, aber er kann seine Mama nicht allein lassen (Die hat ne tolle Ehe undn kleinen Jungen zuhause. Die Arbeitet auch die ganze Woche und diese Frau liebt mich. Die hat gerade am Wochenende noch gesagt sie ist so froh dass er jetzt 2 Wochen bei mir ist, damit er mal nicht den ganzen Tag vorm PC sitzt - und ich sollte schaun dass ich ihm die Angst vorm umziehn nehm, damit das nicht in die Hose geht dann). Aber er weint 2 Stunden weil er Mama nicht allein lassen kann!! (!!!!)


          Gut. Ich schlucks runter. Fahr ich halt 8 Stunden (danke Baustellen), ohne ein Lächeln zu bekommen, ohne unterhalten zu werden, ohne mal nen Kuss zu bekommen. Stattdessen war mir natürlich auch zum heulen. Da sitz ich nun mit dem Kerl, der mich bereits zweimal ans Ende meiner seelischen Kraft gebracht hat - dem ich dennoch verzeih. Der Kerl, für den ich Geld und Zeit und Kraft investier, bei dem ich die ganze Woche über nur Dinge schlucken muss damit die Beziehung funktioniert. Bei dem ich versuche alles richtig zu machen - und richtig heißt dabei "ihm nicht das Gefühl geben auch nur im Entferntesten etwas falsch zu machen". Eifersüchtig darf ich gar nicht sein, egal wieviele Gründe es gäbe.


          Und der sitzt neben mir und gibt mir das Gefühl nach 4 Wochen nicht sehen - unsere 2 Urlaubswochen nicht mit mir verbringen zu wollen. Na Gratulation. Wie gesagt fragte ich ihn mehrmals ob ich umdrehn solle - aber nö. Er will zu mir. Er will zu mir. Er will zu mir. Zeigleich "Aber Mama.. ich kann ja Mama nicht allein lassen". Immer wieder "Bist du jetzt sauer?" Mehrmals sag ich nein. Bin lieb und tröstend zu ihm. ...



          Also bei mir zuhause angekommen. Gemeinsam Duschen gegangen, gekuschelt, geküsst, gelacht - wirklich schön gehabt. Eine Stunde später stellt er seinen PC auf, spielt übers Internet mit seinem besten Freund ein Computerspiel. Telefoniert nebenbei die ganze Zeit übers Internet mit dem. Mein innerlicher Gedanke "Wir sehn uns nach verdammten 4 Wochen wieder, du nölst mich seit Tagen zu dass du mit mir dann Film schaun willst, kuschelnd, mit Popcorn und son kram - und stattdessen bist du ne Stunde hier und musst bis Mitternacht mit deinem besten Freund, mit dem du ohnehin jeden Tag was machst, Computerspielen.


          Meine Reaktion "Ja klar, lass morgen Film gucken oder so :) Wenn er grad online ist, kannst du ruhig mit ihm spieln". Würde ich nein sagen, würd ich ihn ja einschränken ...



          Bis dahin alles noch gut.
          Was mich nur maßlos stört ist - zwischenzeitlich, sprach er mit seinem Freund nicht, sondern schrieb. Die sitzen gemeinsam in Skype und reden nicht miteinander sondern schreiben. Warum sollte man das tun, wenn nicht, um im Raum anwesenden Leuten Dinge zu verheimlichen? Klar kanns sein, dass ich hier Eifersuchtsmäßig schon wieder zuviel rein interpretiere. Aber da sein bester Freund allein in seinem Zimmer saß find ich einfach es liegt nahe, dass sie über Dinge schreiben die mich nichts angehn?


          ...auch hier bin ich mittlerweile SO NE TOLLE FREUNDIN (spürt die Ironie!! So selbstlos bin ich mittlerweile verdammt) - dass ich weder lese was sie schreiben, noch nachfrage - ich sitz einfach traurig rum und denk mir meinen Teil dazu. Bin weiterhin die tolle liebe Freundin etc und lass mir nix anmerken. Dann ist er lieb zu mir. Dann ist er zufrieden.


          Gestern Abend borgt er sich noch mein Akkukabel fürs Handy. War gestern vorm Schlafen gehn noch voll geladen. Heut Morgen - er hat frei ich muss arbeiten - will ich mein Handy vom Ladekabel nehmen, ums in die Tasche zu packen und seh dass sein Handy dran hängt. Ich such also Bad, Küche und Wohnzimmer nach meinem Handy ab, das ich seit der Ankunft nicht mehr in der Hand hatte. Als ichs nach ein paar Minuten noch nicht gefunden hab, griff ich zu seinem Handy um mich selber anzurufen - und bemerke dabei dass sein Handy aus ist -.-


          Der lädt sein Handy noch zu 100% auf um es im Anschluss auszuschalten? Ich sag da natürlich wieder NICHTS und frag ihn auch nicht. Bin jetzt halt ohne Handy in die Arbeit.


          Er gibt sich mühe mir zu zeigen dass ers ernst meint und dass ich wieder Vertrauen aufbauen kann. Im Gegenzug hab ich versprochen dass ich meine Eifersucht seit dem Vorfall in den Griff bekomm.


          Aber ganz im ernst - reagier ich über oder sind diese ganzen kleinen Dinge ein Grund um Eifersüchtig zu sein?.. Ist ein kleines Maß an Eifersucht nicht normal in ner Beziehung? Wenn er 5 Minuten vorm Handy am tippen sitzt zB mal zu fragen, mit wem er schreibt? Ich mach nichtmal das. Ichkommentiere nix mehr. Aber wäre das wirklich schon zuviel?..

        • Entweder du bist 13...
          ...oder du hast ein ganz anderes Problem. Ein 13jähriges Mädchen das so eine Geschichte in ein Forum postet hat halt ein Aufmerksamkeitsdefizit, als Teil ihrer Pubertät.


          Aber wenn du 21 bist, dann solltest du mal die Finger von Supernatural und Co lassen und die mal ne ordentliche Arbeit und ein sinnvolles Hobby suchen. Wenn du den Käse wirklich glaubst, den du da schreibst - vonwegen du wärst ein "Auserwählter" und kannst Geister und Dämonen spüren... dann muss dein Leben so erbärmlich langweilig sein, dass du dir eine Scheinwelt in dein Gehirn setzt.


          Denk dran - es gibt Menschen, die denken sie wären Engel. Die reden sich das so lange ein, bis sie wirklich dran glauben. Und irgendwann springen sie dann von Klippen weil sie denken, ihre Flügel würden sich dann öffnen - und dann gehn sie vor die Hunde.



          Fernseher und Computer mal ne Weile aus machen.
          Halte dir vor Augen dass du dir einen Flo ins Ohr setzt, der nicht existiert.

        • Ich hab nirgendwo geschrieben dass ich ihm eine Bratpfanne ins Gesicht schlagen will
          die Überschrift war eher ein Synonym dafür, dass ich sie mir selber gern vors Gesicht knallen würde.


          @taitti: Diazepam deshalb, weils die in flüssiger Form gibt. Ich schlucke keine Tabletten. Und ich nehme sie nicht wegen meiner Beziehung, sondern wegen meinem Leben. Aber ich wollte eigentlich nur über dieses Thema sprechen - und nicht über meine Vorgeschichte und den Ursprung meiner Krankheit.



          Aber danke für deine Worte.
          Deine Worte, mein Freund hätte mich betrogen weil er mich nicht aushält haben gesessen. Zu dem Zeitpunkt als er mich betrogen hat, war bei uns alles im Lot und die Thematik von oben stand gar nicht zur Debatte. Gut, dass Internetuser immer das Schlechteste reininterpretieren müssen, nicht auf das Thema ansich eingehen und Vorwürfe ohne halt machen.


          "Hat dich betrogen weil du so viel von ihm verlangst"
          "Willst ihm ne Bratpfanne ins Gesicht schlagen"


          --


          Danke dennoch.
          Ich werds mir vor Augen halten, wenn ich den Mut habe zu springen.

        • Ach ihr Lieben, ich bin dabei mich zu ent-lieben.
          In meiner Beziehung sind schon so einige Dinge schief gelaufen - vermutlich liegt das auch daran, dass mein Freund einfach einige Jahre jünger ist als ich und von der geistigen Reife her noch absolut nicht zukunftstauglich ist.


          Nichts desto trotz - wir führen eine schöne und auch harmonische Beziehung. Ich hab jedoch ein gravierendes Problem dabei - und ich will euch um Rat bitten, weil die Gespräche mit ihm einfach nirgendwohin führen.


          --


          Mein Freund ist wunschlos glücklich. Er ist vollends zufrieden mit der Beziehung - und denkt im Umkehrschluss dass dieses Gefühl auch auf mich zutrifft. Er hat zwei mal mein Vertrauen in unserer Vergangenheit massiv missbraucht (einmal betrogen, einmal sehr schlimm belogen) - und mich auf Knien weinend angefleht ihm zu verzeihen. Er würde sich mehr Mühe geben und ich wäre der Mensch den er liebt - er würde alles tun damit ich ihm wieder vertrauen kann.


          Nun denn - er ist ein Mann der oft "Ich liebe dich" sagt. Ich fahr in die Arbeit - ich liebe dich! Ich bin eben bei xyz - ich liebe dich! Ich komm bald nachhause - ich liebe dich!


          Ich liebe dich, sind drei ganz starke Worte. Es ist schön, wenn ich es von ihm höre, aber mittlerweile gibt es mir kein Gefühl mehr. Nie sagt er spontan "Du fehlst mir" oder "Ich denk an dich" - stets nur "Ich liebe dich". Ich hab ihn vor einiger Zeit mal gefragt, ob er mich denn nie vermisse - aber er meinte, er hätte mir doch schonmal gesagt dass er mich immer vermisst wenn ich nicht da bin, deshalb weiß er nicht warum er das öfter sagen sollte. Er ist dieser typische "Bis auf Rückruf"-Mann. Sagt er einmal "Ich liebe es dich zu küssen" - wäre es in seinen Augen total behämmert diesen Satz Wochen später nochmal zu sagen. Ich weiß es ja bereits. Er hat es ja schon gesagt.


          --


          Aber Frauen brauchen das manchmal. Ein paar schöne Worte. Eine kurze spontane Nachricht die uns das Gefühl gibt etwas besonderes zu sein. Wichtig zu sein.


          Wir lachen viel gemeinsam, ergänzen uns wunderbar. Aber es ist so selten dass wir etwas unternehmen. Wir laden Freunde ein, oder sind eingeladen - aber wir machen nie etwas zu zweit. Er würde bei vielen Dingen mitmachen - aber er äußert nie das Bedürfnis mit mir allein etwas zu unternehmen. Die Pärchen in unserem Freundeskreis, besuchen das Theater, das Kino, gehen Spatzieren, Essen oder fahren in den Urlaub. Wir sehen uns zwar gelegentlich gemeinsam nen Film an, aber alles andere findet er "kitschig".


          Liebesfilme. Kitschig.
          Gemeinsam in ein Musical gehen. Kitschig.
          Mich mal mit nem Frühstück überraschen. Kitschig.


          Ich mein - nicht falsch verstehen. Es gab 2 Tage in unserer Beziehung in der er wirklich ein Frühstück gemacht hat. Aber er ist da eben völlig anders.
          Er wird da wach - sagt "Hast du Hunger?" und wenn ich "ein bisschen" antworte, fragt er mich erstmal worauf ich Lust hab. Welches Brot, Wurst oder Marmelade, Kaffee oder O-Saft. Und genau das, was ich sag, wird dann auf den Tisch gestellt.


          Zu meinem Geburtstag im August hatte er eine wunderschöne Idee - Gott hab ich mich gefreut. Er wollte eine Leinwand kaufen und hatte Acrylfarbe geholt, mit der wir gemeinsam ein Bild malen konnten, einfach mit den Händen, mit Spaß - und im Anschluss würden wir es in meiner Wohnung aufhängen. Schlussendlich haben wir das nicht gemacht, weil er das doch kitschig fand.


          Ich weine viel. Das liegt daran, dass ich manchmal tagelang auf ein kleines Zeichen der Aufmerksamkeit warte und ich mich irgendwann fühl, als wäre alles wichtiger als ich. Wenn ich mit ihm über meine Gefühle rede, kann es sein dass er nebenbei ein Computerspiel offen hat. Das kränkt mich. Und wenn ich ihn frage, warum er sich nicht auf das Gespräch mit mir konzentrieren kann und warum sogar der Computer wichtiger sei als meine Gefühle, antwortet er wie bei dem Problem oben:


          "Ich hab dir doch schon gesagt dass der Computer nicht wichtiger ist. Warum soll ich dir das nochmal sagen?"


          --


          Immer wieder kommt der Satz "Was soll ich denn machen? Ich weiß doch nicht was ich machen soll damit du nicht weinst" Und dann versuche ich ihm zu erklären, wie eine Beziehung läuft. Dass er mich schwer verletzt hat (es ist erst 4 Monate her), mich im anschluss auch schwer belogen hat und deshalb mein Vertrauen und mein Selbstwertgefühl im Eimer ist. Dass er mir versprochen hat mir zu helfen das Vertrauen wieder aufzubauen. Ich hab ihm gesagt er muss nicht ständig sagen dass er mich liebt - aber es würde mir einfach helfen wenn er mir gelegentlich das Gefühl gibt für ihn die eine zu sein.


          ("Ich hab dir doch schon gesagt dass du die eine bist!")


          Dann sag ich ihm, es würde mich zum Beispiel sehr glücklich machen, wenn er einfach mal ne Sms schreiben würde wenn ich im Büro bin. Irgendwas liebes drin - ein blöder Kosename oder dass er mir wenn ich ihm fehle einfach mal schreibt dass ich ihm fehle. Ich würde überglücklich sein.


          ("Ich find das blöd wenn ich sag dass du mir fehlst, wenn ich dir schon gesagt hab dass du mir immer fehlst")
          ("Ich hab dir doch schonmal was liebes geschrieben. Und ich sag dir ja immer dass ich dich liebe. Was soll ich denn noch machen")


          --


          Ich hab zu ihm gesagt er muss nichtmal was kaufen. Er muss nichts zeitaufwändiges tun. Ich sagte, ich verlang ja niachtmal dass er mir mal Blumen schenkt oder etwas dergleichen.


          ("Das wär auch nicht ich. Ich schenk keine Blumen her.. das ist doch kitschig")


          Einmal .. einmal hat er eine Badewanne eingelassen und 3 Teelichter aufgestellt. Für mich war das schon ein romantisches Highlight. Später sagte er er hätte sich da echt Mühe gegeben und normal macht er sowas nicht.



          ... es ist so schwer für mich.
          Ich bin wirklich nicht fordernd. Ich will nur ein bisschen Liebe.
          Die gibt er mir auch, im Bett, oder wenn wir uns küssen. Aber das kann doch nicht alles sein?



          Heute Abend gehn gute Freunde von uns ins Theater. Ein Pärchen. Der Mann meiner besten Freundin macht nachwievor jeden Sonntag das Frühstück. Zwei andere sind gerade vom Urlaub zurück und haben uns ihr Fotoalbum gezeigt. Eine andere Freundin von mir stellt letztens, unter der Woche ein Bild auf Facebook - ein Blumenstrauß von ihrem Mann. Die sind seit 6 Jahren zusammen und er bringt ihr einfach spontan Blumen mit. Das sind alles keine Memmen, das sind gestanden Männer, tolle erfolgreiche Kerle. Und mein Freund sieht ja sogar was die machen.. aber er findet das alles kitschig.. betitelt sie als "Arschkriecher" und "Vollidioten" und redet unerträglichen Mist vonwegen wenn ein Mann sowas für eine Frau tut wird sie ihn irgendwann bescheißen und rumkommandieren...





          Er ist erst Anfang 20. Er war spätpubertär. Er hatte vor mir nur eine lange Freundin und zwei kurze.


          Die Frage die ich mri stelle ist nur - denkt ihr da entwickelt sich noch etwas oder sollte ich sämtliche Hoffnungen beiseite schieben? Ich liebe ihn sehr, aber ich merke wie mir die Kraft ausgeht. Ich weine zuviel, trinke Nachts Wein, schlafe manchmal zwei Tage lang nicht. An manchen Tagen fühl ich mich so wertlos, dass ich Diazepam nehmen muss um Arbeiten zu können und nicht mit Heulkrämpen durch die Welt zu laufen.


          Manchmal würde ich mir wünschen, meine Gefühle für ihn würden verblassen. Manchmal scheint es sogar, als wäre das der Fall. Es gibt Tage, da empfinde ich nichts mehr für ihn - und wenn er mir dann in die Augen sieht und mich anlächelt, ist er wieder der wichtigste Mensch in meinem Leben.



          Ich hasse die Liebe.

        • tawny_11906843

          Natürlich waren die Ausdrücke von herbstblume aggressiv..
          ..aber in irgendeiner Weise auch verständlich.
          Es gibt Swingerclubs, die nen Essbereich haben, bei denen man genau solche Dinge nachstellen kann. Man kann Rollenspiele ausüben, zuhause nen Tisch aufstellen mit Kerzenschein etc - eventuell mit ner unbekannten Frau dabei, mit der man im Anschluss nen Dreier hat. Ja - genug attraktive Frauen bieten sich für sowas gern an.


          Aber in einem Restaurant macht man sowas einfach nicht. Das ist nicht offen, oder sexuell experimentierfreudig - es ist einfach unverantwortlich und abartig. Was, wenn Kinder anwesend sind? Was, wenn Menschen gerade eine Schlimme Zeit durchmachen und bei einem schönen Essen mit einem Bekannten darüber reden wollen. Was, wenn zwei Geschäftspartner extra in das tolle Restaurant gehen und über wichtige Projekte sprechen - und dann passiert sowas? Was, wenn jemand gerade kurzfristig betrogen wurde und dadurch dran erinnert wird - nur weil derjenige mal kurz schön essen gehen wollte?



          Nein, nein, nein.
          Absolut inakzeptabel. Da passt die notgeile Begleitschlampe und der Würstchenhansel.

          • an0N_1208086399z

            Jetzt komm
            Er sagt ja nicht dass sie vollends scheiße, mies im Bett und ne hässliche Tante ist. Er macht sich über sie lustig. Das ist zwar auch ne miese Nummer, aber "wie den letzten Dreck behandeln" ist ein ganz anderes Kaliber.


            Vielleicht ist er einfach zu unreif um Probleme richtig anzugehn und stellt sich deshalb saudumm an. Ja - auch das ist möglich.

          • Hallo!
            Weißt du denn etwas aus seinen früheren Beziehungen? In meinen Augen sieht es fast so aus, als wolle er vor seiner Familie den starken markieren wollen. Du sagst ja, er sei nur so, wenn seine Familie dabei ist.


            Was wenn er in seiner letzten Beziehung ein gutgläubiger Trottel war? Vielleicht hat ihn seine letzte Frau ausgenutzt und betrogen, gar rumkommandiert wie einen Hund. Und vielleicht war seine Familie - und da sprech ich leider aus Erfahrung - einfach so abfällig und hat ihn dafür verspottet. Quer nach dem Motto "du kriechst den Frauen in den Arsch" - oder "Die hat die Hosen in der Beziehung an" - bzw "Du bist wie so ein armer nasser Hund".


            Was, wenn er einfach mit allen Mitteln versucht, vor seiner Familie als der "starke und harte" Part eurer Beziehung da zu stehn? Vielleicht nicht nur um solchem Spott zu entgehn - sondern auch um dein Bild vor ihnen zu wahren? Was, wenn seine Familie schnell voreilige Schlüsse zieht und sich in seiner alten Beziehung oft eingemischt hat? Was wenn sie über seine Exfreundin gelästert haben, weil wer komplett nach ihrer Pfeife getanzt hat?


            Vielleicht will er eure Beziehung damit schützen. Dich und ihn. Möglicherweise macht er das einfach nur, damit Situationen von früher nicht mehr hoch kommen.



            Hack da mal nach! Vielleicht triffts ja wirklich zu!