These und Antithese
Frundsberg hat für sich und sein Leben, den Begriff Untreue definiert, analysiert, sortiert und entsprechend argumentiert. Und um das Ganze abzurunden auch gleich evtl. Gegenargumenten einen Riegel vorgeschoben, indem er Untreue als absolutes Negativum definiert hat, unter Berücksichtigung, dass jeder begangene Seitensprung keine Rechtfertigung finden kann und somit auch rechtswidrig - evtl. sogar menschunwürdig - ist. Er hat sich eine Meinung gebildet und diese sehr ausführlich dargelegt.
Dass das menschliche Verhalten keine logische Aneinanderreihung von physikalischen Gesetzmäßigkeiten ist, ist bei seiner umfassenden Analyse etwas ins Hintertreffen geraten. Zwischenmenschliche Beziehungen werden nicht von logischen Verhaltensmustern bestimmt. Viele Entscheidungen, die wir treffen, sind vielleicht zu unserem Vorteil, doch schaden sie möglicherweise anderen. Dann liegt es an jedem Einzelnen zu entscheiden, ob er dieses Verhalten wiederholt oder in Zukunft sein lässt, ob er es aufklärt oder lieber schweigt.
Es erscheint mir zu einfach, zu sagen, dass Ehrlichkeit der einzige Weg ist, auch wenn ich absolut gegen das Belügen der mir am nächsten stehenden Menschen bin. Aber wenn die Aufklärung nur dem Zweck dient, mein schlechtes Gewissen zu beruhigen, mit keinem anderen Effekt als andere zu verletzen, dann denke auch ich gründlich über so einen Schritt nach. "Gutmachung" kann auf verschiedene Arten erfolgen.
Ich glaube, dass einem langfristigen Betrug ganz andere Probleme als das bloße "Wollen" zugrunde liegen und erst einmal die Ehrlichkeit sich selbst gegenüber praktiziert werden muss, bevor ich diese auch an andere weitergeben kann. Das wiederrum ist von der eigenen Einstellung und auch der persönlichen Entwicklung (Erfahrungen) abhängig, also wieder nicht einfach einzusortieren, da nur allzu menschlich.
Aber auch das ist nur EINE Meinungsäußerung.
LG
Angie