@krysam
:BIEN: Gute Einstellung! Es gibt so viele Möglichkeiten auch mit kleinen Dingen zu helfen, natürlich immer nur im Rahmen des Möglichen. Und ich achte auch darauf, dass ich die Institutionen auch kenne und sehe wohin die Hilfe geht.

@duwieto
Finde ich doch gut, es ist jedem selbst überlassen ob und wie er hilft. Der Gedanke zählt doch, aber mich verärgert das auch, wenn ich plötzlich feststellen muss, dass das Geld für etwas total anderes eingesetzt wird als man meint. Dann doch lieber einem Bettler einen Betrag zustecken, auch wenn er es vielleicht nicht wie gedacht nutzt ;-)

Nicht die Abhängigkeit fördern.
Hallo,


ich spende wenn dann ausschließlich an Organisationen, wobei ich als Student leider (noch) nicht so viel geben, wie ich es gerne täte.


Es ist es ärgerlich, dass es diese Organisationen geben muss, weil sie sich für Dinge einsetzen, deren Gewährleistung eigentlich Aufgabe des Staates ist: Soziale Gerechtigkeit, Gewährung von Freiheitsrechten, Umweltschutz, etc. .


Weil die meisten Menschen, die dort tätig sind, nicht von Luft und Liebe leben können und sich selbst nicht in die Armut verhelfen sollen, ist es legitim, dass von 100 gespendeten Euros keine 100 Euros für Obdachlose oder bedrohte Tierarten ankommen können, es sei denn die Verwaltung der Organisation wird fremdfinanziert (z.B. durch eine Stiftung) oder es sind nur ehrenamtliche am Werk. Selbst dann kann es eine sehr gute Sache sein, eine große Organisation zu unterstützen, weil dort nicht nur die Probleme selbst, sondern auch deren Ursachen bekämpft werden. Spendet man einem Obdachlosen ein paar Euro, wird kein Problem gelöst, sondern es wird nur verschoben und dazu noch Abhängigkeit gefördert.


Um die Probleme, die wir haben (Armut, Umweltzerstörung, diverse Ungerechtigkeiten) zu lösen, müssen wir die Spielregeln ändern. Und eine mindestens nationale Spendenorganisation zeigt mit Events und Demos medienwirksam die Probleme auf, beeinflusst die Gesetzgebung, indem sie Druck auf die Politiker ausüben, die ansonsten nur Automobilkonzerne, RWE und Shell im Nacken spüren!


Wenn man Strukturen schaffen will, die Ungerechtigkeit und Leid verbieten, muss man diszipliniert an den gescheiterten Einzelschicksalen vorbeispazieren können und stattdessen versuchen die Welt zu verändern. Und wer jetzt sagt, dass das nicht möglich ist, kann sich privat bei mir melden und einen Termin für einen Faustschlag ins Gesicht ausmachen, denn ein solcher ist dann nötig. Wohltätigkeit muss einfach nur in Mode kommen, dann können wir vieles verbessern.


"Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist, es ist nur deine Schuld, wenn sie so bleibt" (Die Ärzte - Deine Schuld)


Und noch was zu den "armen" Menschen auf der Straße.
Bei den meisten Geldspenden auf der Straße freuen sich auf lange Sicht nur die Tabak- und Spirituosenhersteller.
Ich kenne das deutsche Sozialrecht zu gut, um auf diese faulen Gestalten reinzufallen. Wenn sie schon von dem Geld anderer leben wollen, dann können sie doch einfach einen Antrag auf Sozialleistungen bei einer Behörde stellen und der gesetzlich dazu verpflichtete Sozialstaat kommt für das Existenzminimum auf, fordert im Gegenzug verständlicherweise die Suche eines Jobs. Aber diese Menschen wollen noch nicht einmal VERSUCHEN, eine Arbeit zu finden. Dabei gibt es bei unserer Wirtschaftslage für jeden was zu tun, selbst wenn es Straße kehren oder Zeitung austragen ist. Die Bettler suchen sich bewusst diesen Weg aus und nerven Menschen wie mich auf dem Weg in der Mittagspause. Und wenn sie keine Almosen bekommen, werden sie ja nicht alle verhungern. Dann werden sie gezwungen sein, wenigstens etwas zu tun, um sich ihr Dasein zu verdienen. Bitte überlegt, was ihr mit eurem Geld anstellt. Denkt dabei auch mal weiter als bis zur nächsten Mahlzeit.
Liebe Grüße

So ist unser System nun mal aufgebaut
Während Du fällst, winken Dir alle fröhlich zu und wenn Du unten aufgeschlagen bist, dann überschlagen sich plötzlich alle mit Hilfsangeboten.


Ist in der Medizin doch ähnlich, für Prävention gibts kein Geld, aber ist das Kind erst einmal in den Brunnen gefallen, gibts OPs und Reha für Zehntausende von Euro.

Bitte genauer:
"Du stellst Obdachlose so hin, als wären diese zu faul zu arbeiten."


Erwerbsfähige, gesunde Menschen bis zum mittleren Alter, die sich nicht wenigstens um Arbeit bemühen, und 16 Stunden am Tag in der Fußgängerzone herumlungern und um Almosen betteln, sind zu faul zum Arbeiten. Wer denen sein Geld gibt, macht es nur um sein Gewissen zu erleichtern und will, dass sich diese bemitleidenswerte Gestalt schnell wieder verzieht. Für die Gesellschaft ist das nicht gut. Auch Kindern Geld zu geben, ist nicht sinnvoll, da sie meistens aufgrund des Mitleidsbonus geschickt werden (Natürlich gibt es hier wie überall Ausnahmen). Nahrungsmittel oder Altkleider zu vergeben ist selbstverständlich legitim.


Aber wenn ihr den sozial Schwachen helfen wollt, dann wählt eine soziale Partei, spendet Hilfsorganisationen oder arbeitet vielleicht selbst ehrenamtlich dafür.



"Manche sind einfach zudem geworden, was die Gesellschaft aus ihnen gemacht hat..."


Was hat die Gesellschaft mit ihnen gemacht? Wer ist diese Gesellschaft? Hatten sie keine andere Wahl?


"Und dies schon weit voher, bevor sie auf der Straße gelandet sind, hätten sie Hilfe benötigt."


Ich bin mir bei diesem grauenhaften Satzbau nicht ganz sicher, was du meinst. Bitte genauer.

Was wohl in Afrika gut funktioniert hat
war dieses System von Mikokrediten.

ein Jahr später

Spenden ist schon eine sehr gute Sache. Allerdings ist es wichtig, was man für wen spendet. Ein hohes Maß an Transparenz ist schon hilfreich. Ich finde NGOs sehr gut. Es gibt viele sinnvolle Organisationen, die einfach nur helfen wollen.


:kikou:

    Threadleiche hin oder her, es ist ein interessantes Thema.


    Wer spenden will, soll das natuerlich gern tun. Wenn er es nur macht um sich besser zu fuehlen, auch gut, ich bin modernem Ablasshandel gegenueber nicht negativ eingestellt.


    Aber...
    ich empfinde es als reichlich bigott, wenn man einer Seits spendet und anderer Seits industriell hergestellte Lebensmittel, Billigstkleidung und generell alles moeglichst rabattiert vom Discounter kauft. (Im Grunde geht das bis zum unsaeglichen Begriff Raubkopie.)
    Das Geld soll man doch lieber gleich fair ausgeben, statt das gesparte Geld zu spenden.


    Ich selbst kaufe auch billig, gebe ich gern zu. In meinem Warenkorb befinden sich aber auch Produkte, die explizit damit werben, einen Teil des Erloeses zu spenden. Die kaufe ich nicht deswegen, sondern weil mir das Produkt in seiner Qualitaet den Preis wert ist. Der Hersteller hat sich somit verdient zu entscheiden, was er mit dem Geld machen will.
    So handhabe ich das auch, wenn ich direkt spende. Ich spende nicht aus Mitleid oder weil ich ein guter Mensch sein will, sondern weil sich der Empfaenger das Geld in meinen Augen verdient hat, meist weil er etwas fuer mich getan hat.

    lin_11968735

    Also ich glaube auch nicht, dass man durch Spenden wirklich helfen kann.
    Ich weiß nicht wie viele Millionen oder Milliarden jedes Jahre für unzählige Hilfsprojekte gespendet werden.
    Aber brächte das ganze was, bräuchten diese Organisationen ja gar nicht mehr so viel Geld.
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass mit diesen Organisationen auch Geld gemacht wird. Auch wenn viele sicher sehr ehrenwerte Ziele verfolgen. Die Probleme löst man ja nicht, indem man Geld irgendwo hin schickt. In vielen Kriesengebieten mit hungernden Menschen gibt es Regierungen, die jeden Cent schlucken. Selbst Kleiderspenden sind mittlerweile ein luktratives Geschäft. Mal abgesehen vom Mangel an Vertrauen in die Uneigennützigkeit gewissen Vereine, eine Spende ist immer nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Wenn das hungernde Kind bald ein hungernder Erwachsener wird,... ist ihm damit geholfen. Wenn auf politischer Ebene keine Verbesserung eintritt, ist alles Geld der Welt nicht genug. Die Bilder die gezeigt werden sind oft sehr mitleiderregend und herzzerreißend. Aber die Spende hilft nicht gegen die Armut dort. Selbst, wenn der eine oder andere dadurch eine Woche etwas zu essen und zu trinken hat, oder einen Monat.

    23 Tage später

    Wir geben was in die Altkleidertonne, wenn wir was über haben.
    Große Organisationen sehen keinen Cent von uns - vor allem niemals die Kirche.

    lin_11968735

    Du solltest Gewissheit haben wieviel von dem was du gibst tatsaechlich ankommt.


    In vielen NPOs gehen bis zu 90% der Spenden auf Personal und Organisation.


    Folglich ist es in den meisten Faellen nur ein Mittel um das eigene Gewissen zufrieden zu stellen oder vor anderen Spendern gut dazustehen.