• Mein Baby
  • Findet ihr es normal, wenn niemand ...

... zu einer Beerdigung weint?


Die Oma von meinem Mann ist gestorben.
Sie hat ein stolzes Alter von 93 jahren erreicht.


Gestern war Trauerfeier mit Beerdigung.
Niemand hat eine Träne vergossen. Nicht mal als die Urne ins Grab gelassen wurde.


Ich frag mich, ob ich hyperensibel bin, weil ich nicht verstehe, das niemand so viel (Mit-)Gefühl zeigen konnte,
oder ist das normal, wenn jemand in dem Alter beigesetzt wird.


Wie denkt ihr drüber?


Als meine Oma und mein Opa gestorben sind, habe ich selber Rotz und Wasser geheult, aber wie gesagt, ich bin wohl etwas hypersensibel ...

Klar
bei meiner oma hatte ich auch nicht geweint...
davor die tage vorher..und das auch viel...


war sie schwer krank?? so das alle vll froh darüber waren, dass sie befreit wurde?


naja, selbst wenn man nicht weint, kann man tieftraurig sein

Meineoma war auch sehhhhr lange krank
und ist nicht plötzlich gestorben. ich habe sie wie eine mutti gesehen, ich hatte eine sehr enge bindung zu ihr und bin ihr erstes enkelkind. ich habe komischerweise nur in dem moment geweint, wo der sarg ins loch gelassen wurde....... wer nciht weint, ist nicht kaltherzig. und wer rotz und wasser heult, ist auch nicht hypersensibel. einen menschen zu verlieren udn die trauer darüber hat meiner meinung nichts mit dem alter des verstorbenen zu tun. alles gute dir und deinem mann

    Sie war schon
    noch relativ fit.
    mit 80 hat sie noch einen großen Garten in schuß gehalten.
    ich fand sie großartig. Sie hat mir viele Geschichten erzählt, von früher, vom Krieg .... sie hatte ein baby bekommen, da war sie auf der flucht, das Baby starb, weil sie nicht stillen konnte, weil sie nichts zu essen hatte.


    Ihr Sohn hat sich nur über sie aufgeregt, sie solle den mund halten ...
    ihm war wohl auch die Demenz seiner mutter peinlich.


    In diesem Jahr bekam sie eine Bronchitis, der Pflegegdienst betonte immer wieder, eine ärztliche vorstellung.
    Das war aber egal. Im Sommer wurde sie bewußtlos im Stadtpark aufgefunden. Sie hatte eine Handtasche mit Essensresten dabei, ich glaube, sie befand sich innerlich auf der Flucht von damals.
    Danach kam sie ins Pflegeheim, wo sie nach depressiven Jahren wieder aufblühte. Die mittlerweile chronische Bronchitis entwickelte sich zur Lungenentzündung, an der sie starb.

    Als
    mein Opa (83) gestorben ist habe ich 3 Tage am Stück geheult wie ein Schlosshund, als ich die Nachricht bekommen habe überhaupt nicht aber die 3 Tage vor der Beerdigung wie bekloppt, hatte dadurch (glaube ich auch eine FG, war frisch schwanger &SSW) die Kirche vor der Beerding habe ich mich gekrümmt vor schmerzen.


    Ich heule bei jeder Beeridug auch wenn ich die Person kaum kannte bzw. sie mir nicht sehr nahe steht. Aber zuerst konnte ich überhaupt nicht weinen, nehme das somit auch niemanden übel, denke das ist auch Typsache!

    :arrow:
    ich bin auch eher eine die nicht heult.
    als meine großeltern starben, hab ich nicht geweint. hatte allerdings auch keine enge bindung.
    denke bei nahestehenden personen ist es auch anders.

    Es
    gibt laender, da soll nicht geweint werden bei beerdigungen, da sich sonst die seele schuldig fuehlt und nicht gehen kann!


    Jeder so wie es ihm gut tut...

    Hm,
    bei euren Antworten fühle ich mich wie eine Außerirdische.


    Weinen ist für euch nicht wichtig.


    Ich weiß, jeder trauert anders.


    Aber wenn gar niemand weint ...

    Bei meiner oma war das so, als sie starb
    dass kurz vorher der bruder meines mittlerweile ex gestorben ist, und kurz danach der papa meines guten freundes. ich war also hab ich andere soviel ermutigt, getröstet, und umarmt und keine ahnung was, aus der bibel vorgelesen, mit und für sie gebetet und tränen bei meinem ex abgewischt, dass ich selbst soo getröstet und ruhig und gelassen war, als meine oma 2 wochen danach starb. ich wusste sie hat nicht mehr lange, aber als der anruf kam war ich schon geschockt. aber ruhig einfach. alle verwandten waren am weinen, wirklich alle, von kind bis alte person, nur ich nicht :shock: dabei bin ich schrecklich sensibel und verheult :)

    ....
    ich finde es weder normal, noch unnormal...in der trauer gibt es einfach keine norm.



    weinen :arrow: starke trauer/anteilnahme
    nicht weinen :arrow: gefühlskalt/verdrängung
    halte ich für ziemlichen blödsinn.


    kann man dann ja auf viele situationen übertragen, wo der eine eher still und leise ist, der andere alle mit seiner lautstärke übertrumpft. nur mal ein beispiel, was für uns alle wohl gut vorstellbar ist ;-)
    die eine schreit bei der geburt das halbe krankenhaus zusammen, so dass die frauen in den anderen kreissäalen denken es geht zur schlachtbank :cry:
    und andere geben nicht einen mucks von sich und "leiden" eher still.
    und das hat mich sicherheit nichts damit zu tun, dass "die still" keine schmerzen hat :FOU: ;-)

    Ganz ehrlich
    wenns mehr als ne handvoll leute war, dann find ichs sehr komisch, wenn keiner weint. normalerweise findest du IMMER einen.


    ich meine, okay. wenn von den 40 geladenen gästen 20 davon zu denen gehören, die "nicht weinen können", dann hat man ja immer noch nen restbetrag.

    Das war bei meinem Opa auch so ...
    Die Beerdigung von meinen Opa fand im engesten Familienkreis statt und da wurde dann auch die ein oder andere Träne vergossen aber eher weniger. Später bei der Trauerfeier waren dann auch gute Geschäftskollegen und Mitarbeiter dabei (mein Opa hatte eine Firma) und da weint man dann natürlich nicht.
    Aber meine Familie ist eh so dass man nach aussen hin keine Gefühle zeigt :/ Sogar ich konnte mir das weinen verkneifen an dem Tag ... und das obwohl mein Opa meine wichtigste Bezugsperson war ...


    Also wie gesagt unnormal finde ich das nicht, bei uns ist es ganz normal das man seine Gefühle nicht öffentlich zeigt :/

    Nun es kommt doch darauf an
    traurig ist es immer, wenn ein geliebter Mensch gehen muss.
    Ich war sehr traurig, wie meine Uroma gestorben ist, aber mit 95 fand das jetzt keiner mehr sooo schlimm, das gehörte dazu und kam jetzt auch nciht gerade überraschend.
    Wir haben uns als Familie zusammengefunden um ihr Leben zu feiern, nicht um ihren Tod zu betrauern.
    Wir waren sicher traurig, weil sie jetzt nicht mehr da war, ob einer geweint hat, weiss ich nciht mehr, ich habs nicht. Aber vor allem haben wir alle wunderbare Geschichten zu erzählen gewusst, da gabs so lustige Sachen,dass wir sogar gelacht haben. Am Schluss des Essens sind die meisten mit einem guten warmen Gefühl nach Hause gegangen, einen wunderbaren Menschen gekannt zu haben und mit ihr in dem Falle viele Erlebnisse geteilt zu haben.
    Und so war es auch bei meiner Oma und bei einigen älteren Menschen, die ich gekannt hab.
    Bei jungen Menschen ist das schon ganz anders (da wein ich auch, wenn ich den Menschen nicht mal gekannt hab).


    Sowieso, wenn dir zum weinen ist- dann tu das. Ich finde das völlig ok, aber eben auch, wenn man nicht weint, va bei älteren Menschen