Ich war/bin seit 14 Monate die Geliebte eines verheirateten Mannes und gerade dabei, mich aus dieser Beziehung zu lösen - und sie angemessen zu verarbeiten und nicht nur zu verdrängen!
Deshalb suche ich den Austausch mit anderen Betroffenen, sowohl anderen Geliebten als auch betrogenen Ehefrauen und betrügenden Männern.
In einer moralisch so heiklen, zumindest so umstrittenen Position, ist man sehr alleine und isoliert, so dass ich froh wäre, hier unterschiedliche Meinungen und Positionen zu finden - und vielleicht auch den einen oder anderen Tipp, wie man den so schwierigen Absprung hinkriegt...


Ich freue mich also auf viele Antworten!

Hallo...
Dann möchte ich mich hier als Erste zu Wort melden...
Ich selbst wurde betrogen.
Allerdings war es in meinem Fall keine langwierige Affaire, sondern ein Onenightstand.
Generell sehe ich die Geliebten nicht als die Bösen an... denn - ich bin mit meinem Mann zusammen - nicht mit der Affaire des Mannes.
Das heißt, mein Mann hat sich zur Treue verpflichtet, die Frauen kennt man in der Regel nicht.
Natürlich möchte ich nicht mit dem Onenightstand meines Mannes einen Kaffee trinken gehen oder ihr auch nur begegnen. Meine Wut richtig sich allerdings gezielt gegen ihn.
Ich vertrete zwar die Meinung, dass Seitensprünge Mist sind...und selbst möchte ich auch keine Geliebte sein.


Aber im Prinzip ist es doch so:
Die meisten Männer die fremd gehen, wollen sich nicht von ihren Frauen trennen.
Die Geliebte ist also austauschbar.
Wenn es nicht die eine ist, sucht sich der Mann eben eine andere.
Warum sollte ich also die Schuld bei den Frauen suchen, die sich auf eine Affaire einlassen?
Der eigene Mann trägt die Schuld an dem verletzenden Verhalten, niemand anderes.

    Den Absprung bekommst Du nur hin, wenn Du ihn auch aus
    innerer Überzeugung tun möchtest. Sonst ist es nur ein herumgeeiere. Man macht Schluss, meldet sich nicht mehr, ignoriert seine Anrufe und verbringt seine Zeit mit Freundinnen oder wendet sich mehr einem Hobby zu, versucht sich zu zerstreuen. Ich finde Deine Idee großartig, denn als Geliebte spielt man nur die zweite Geige und hat nie einen Partner, der hinter einem steht und mit dem man Zukunft leben kann. Und genau dass ist es doch, was das Leben lebenswert macht, einen Menschen, mit dem man alles teilen kann. Das schöne, wie auch seine Nöte. Und dazu braucht man einen eigenen Mann; wenn man einen will! ;-)

      an0N_1249059999z

      Genauso wie Mia
      sehe ich das auch, der Mann ist verantwortlich für seine Familie und nicht die Geliebte.


      Es gibt allerdings auch Männer die sich trennen , mein Ex hat sich auch nach 16 Jahren von seiner Frau mit der er 2 Kinder hat getrennt. Allerdings war bei den beiden auch keine Liebe mehr da und sie hatte ihn auch schon einmal betrogen damit kam er nie klar. Mit uns hat es dann auch nicht lange gehalten , er hat mich nach einem halben Jahr mit seiner Arbeitskollegin betrogen. Vielleicht war ich ja nur sowas wie die "Übergangsfrau" das hört man ja auch oft. Ich habe mir damals geschworen mich nie wieder mit einem vergebenen Mann einzulassen und seit 2 Monaten habe ich wieder eine Affäre mit einem Mann der seit 5 Jahren eine Freundin hat. Ich habe mir vorgenommen keine Gefühle ins Spiel zu bringen aber das kann man am Ende nicht Steuern. Keine Frau sucht sich ja absichtlich einen vergebenen Mann,(hoffe ich doch :NON: ) es passiert ebend einfach .

        payton_11876510

        @ lue
        jetzt habe ich aber doch mal eine Frage an Dich :-)
        Warum fängst Du ein Verhältnis mit einem vergebenen Mann an, wenn Du keine Gefühle für ihn hast?


        Wie gesagt, ich gebe den Geliebten nicht die Schuld an scheiternden Beziehungen, trotzdem kann ich das dann nicht verstehen.


        In meinem Fall war es so: Der Onenightstand meines Freundes hatte drei oder vier Monate vor dem Ons wohl genau das gleiche Problem wie ich...Sie wurde von ihrem Partner betrogen (und in dem Fall auch ausgetauscht).
        Ich weiß das sie darunter sehr gelitten hat.
        Sie wusste das mein Freund seit Jahren in einer festen Beziehung lebt.
        Ich weiß natürlich das Solidarität unter Frauen reines Wunschdenken ist... :roll:
        Aber verstehen kann ich ein solches Verhalten dann trotzdem nicht.
        Warum sind mache Frauen so?


        Bin gespannt auf Eure Antworten!

        Wenn ich einmal mutmaßen darf, liebe conni, liegt das Problem
        Deiner Mutter in der Vergangenheit, entweder aus ihrer Herkunftsfamilie heraus (meistens) oder aus schlechter Erfahrung mit vorherigen Partnern vor Deinem Vater! Es ist leider nicht so einfach, einen Menschen zu verstehen. Nur eines hilft, wenn man es begreifen kann: Jeder ist für sein Leben verantwortlich, Dein Vater, wie Deine Mutter. Damit hast Du nichts zu tun. Jendenfalls nicht in deren Paarbeziehung.

          henda_11881054

          @Mia
          Also, inzwischen habe ich schon Gefühle für Ihn habe mir aber eingeredet das es wohl nicht so ist (klingt blöd ich weiss :FOU: ) Ich habe nie mit einem Mann etwas angefangen für den ich rein gar nix empfinde. Wir haben uns von Anfang an einfach sehr gut verstanden und es geht nicht nur um Sex. Er und seine Freundin leben glaube ich sehr nebeneinander her, fahren getrennt in den Urlaub, unternehmen nicht viel zusammen. So eine Beziehung könnte ich mir nicht vorstellen. Wie lange ich das jetzt mitmache weiss ich nicht, wollte das eigentlich sofort beenden wenn ich mehr empfinde aber dann ist es wohl oft zu spät :???:

          henda_11881054

          Innere Überzeugung???
          Seufz, du hast sicher recht, angelabigail, aber ganz so einfach ist es nicht. Die innere Überzeugung ist leider weniger das Motiv - eher die Erkenntnis, dass ich sonst komplett kaputt gehe. also eher eine Notwendigkeit denn Überezugung. Noch.


          Ich habe aber auch noch eine Frage an betroffene Ehefrauen: die Frau meines Geliebten hat ziemlich früh von dieser "Affäre" gewusst - und sich mit dem Versprechen, dass er es sofort beendet, besänftigen lassen. Im Lauf der Zeit insgesamt vier (!!) Mal! So wenig wie mein Verhalten als Geliebte den meisten verständlich ist, so ist mir dieses Verhalten unerklärlich. Warum schmeisst sie ihn nicht raus? Vertrauen kann es da doch nie mehr geben, oder? Hat das wirklich noch was mit Liebe zu tun????

            susie_12436579

            @ layokilech
            Ich bin in dem Punkt Deiner Meinung, ich kann es ebenfalls nicht verstehen das man sich vier Mal vertrösten lässt...


            Ich schätze allerdings schon das es sich in solchen Fällen um etwas wie Liebe handelt (jedenfalls aus Sicht der betrogenen Frau, ein Mann der so oft betrügt, kann seine Frau nicht wirklich lieben bzw. respektieren).
            Wahrscheinlich kommt eine große Portion Verlustangst hinzu.
            Das nicht wissen, wie es nach einer Trennung weitergehen sollte, Gewohnheit, ...
            Vertrauen kann man sicher nicht mehr nach so vielen Demütigungen.


            Ich persönlich würde aber auch nicht mit einem Mann zusammen sein wollen von dem ich weiß, dass er seine früheren Partnerinnen so oft hintergangen hat.

              an0N_1249059999z

              @mia
              Das ist nur einer von vielen Punkten, die mir irgendwann aufgegangen sind: dass ICH ihm niemals vertrauen könnte, selbst wenn er sich zu meinen Gunsten von seiner Frau getrennt hätte. Ich hätte mich bei jeder "Überstunde" gefragt, ob jetzt vielleicht ich die Betrogene bin. Aber diese Erkenntnis ist mir furchtbar schwer gefallen. ..