Bereits das zweite Mal ist mir das jetzt fast genau gleich ergangen, dass ich in einer Bar eine Frau angesprochen habe - jeder kann sich vorstellen, was es für einen Mut erfordert, wenn man als Mann aufsteht, eine wildfremde Frau, die einen anspricht, per Ausstrahlung, Optik, Erscheinungsbild (viel mehr kann man ja nicht wissen), die mir der Freundin etwas trinkt, einfach so anspricht.
Ich habe abgewartet, bis die Freundin auf Toilette ging, um wenigstens sie allein kurz sprechen zu können - es war wirklich eine riesige Überwindung. Ok, gesagt getan, sie war tatsächlich allein, nicht vergeben. Sie zeigte sich extrem stark, freundlich aber sehr sehr selbstsicher und versuchte, mir Unsicherheit einzureden - natürlich war ich aufgeregt, ich war derjenige, der aufgestanden ist und den Schritt gewagt hatte, ich war es, der sich hätte zum Deppen machen können. Natürlich war ich nervös. Alles andere hätte ansonsten auch eher darauf gedeutet, dass ich nebenberuflich Frauen anspreche - was sicher kein gutes Zeichen gewesen wäre.
Nunja, wir unterhielten uns und vereinbarten ein Treffen zu zweit, Uhrzeit, Ort sollte ich bestimmen.
Wir trafen uns zum zweiten Mal, das Treffen verlief sehr angenehm, ich hatte nicht das Gefühl, dass das einseitig verläuft. Auch hier war ich derjenige, der das dritte und nächste Treffen vorschlagen sollte.
Von ihr kam keinerlei Vorschlag - bemerkenswert, denn die Frau ist in einer leitenden Position tätig, gab sich im Gespräch sehr taff und bestimmt, sehr klar orientiert - war mir gefiel. Teils sogar provokativ und abweisend, was manche Fragen anging, die ihr zu persönlich waren (kann man sicher drüber streiten).
Lange Rede kurzer Sinn - Das dritte Treffen fand statt und war wieder sehr angenehm. Ich war derjenige, der den Anfang zum ersten Kuss machen musste und ich spürte genau, dass es sie war, die darauf förmlich wartete.
Nach dem dritten Treffen hielt ich mich zurück, was Anrufe, SMS anging. Ich dachte mir, die bisherigen Schritte hatte allesamt ich getan, insgesamt sollte das ganze dann doch irgendwie auch von ihr weitergeführt werden.
Pustekuchen. Erst eben gerade, wenige Tage nach dem Kennenlernen meldete sie sich und beklagte fast, dass ich mich nicht mehr melden würde und sie doch sehnsüchtig auf ein nächstes Treffen warte.....
Sagt mal, ist das normal? Die gute Frau ist 36 Jahre, ein vorheriger Kontakt mit dem ich die gleichen Erfahrungen gemacht hatte, 33 Jahre, ebenfalls mitten im Leben stehend, nicht in der Lage, selbständig den Mann um ein Treffen zu fragen, wenn bereits die ersten mindestens 3 Schritte von mir gemacht wurden?
Aber sich im Gespräch teils extrem taff und reserviert, fast eine Mischung aus Ablehnung und kühler Gelassenheit .... was auf emanzipierte Züge zurückzuführen ist - das passt irgendwie nicht, erlebe ich aber häufig und diese Frauen sind fast alle Single - möglicherweise fehlende Selbstreflektion, dass es so nicht funktionieren kann.
Vielleicht bin ich da in letzter Zeit immer an die gleiche Spezies geraten. Seltsam: Interesse war definitiv da, aber ich sollte ständig die nächsten Schritte vorschlagen, beschließen und entscheiden, doch die Frauen machten in den Treffen selbst dann alles andere als den EIndruck, als wollten sie, dass der Mann für sie ständig im möglichen Alltag alle Entscheidungen abnimmt, im Gegenteil so wirkten alle Frauen eher so, als hätten sie die Hosen an....scheinbar aber trügt da der Schein und Frau bleibt immernoch Frau, die vom Mann erobert werden möchte und möchte, dass ihr der Mann hinterhersteigt....seltsames Phänomen.