Hallo,
schon lange habe ich mir gewünscht, mit einem Freund zusammen zu ziehen. Jetzt bin ich (21) drei Jahre mit meinem Freund zusammen, der mich liebt und den ich liebe. Wir sind gerade in unsere erste und erste gemeinsame Wohnung gezogen. Langsam frage ich mich nur, ob ich eine verklärte Vorstellung von der Zukunft hatte. Meine Familie ist immer noch zestritten und keiner kümmer sich um keinen. Seine Familie ist das genaue Gegenteil, langsam komme ich damit auch klar und kann es teilweise genießen. Anfangs war es für mich schwer, dass 15 Leute den ganzen Tag zusammen verbringen und immer wer um einen rum ist...
Meine Familie war auch nicht immer so, oder zumindest habe ich das nicht wahr genommen. Meine Mutter ist an Brustkrebs gestorben als ich 12 war und meine Schwester noch jünger. Meine Schwester war schon immer selbstbewusster. Nach dem Tod meiner Mutter bin ich in ein Loch gefallen. Hab mich nächtelang in den Schlaf geheult und mich gefragt, ob das Leben einen Sinn macht, nachdem mein Vater sich um 180 gewendet hat. Nach mehreren Affairen (die er auch schon während der Krankheit meiner Mutter hatte) hielt er uns immer wieder vor, dass wir sein Leben stören und wann wir endlich ausziehen. Ich werde ihm das nie verzeihen und hasse ihn immer noch zutiefst. Mein arbeitsloser Onkel wollte mich, als ich dann endlich zu meiner Oma zog auch dort raus schmeißen, da er meinte ich würde seine Elter ausnutzen.
(Therapie versuchen sind meist daran gescheitert, dass sie mit meinem Vater reden wollten, der in einer Kur aber nur ein Freifahrtschein für Sex mit so vielen Frauen wie möglich gesehen hat.)
Früher waren wir oft wandern oder im Urlaub, haben zusammen gekocht oder Spiele gespielt.
Jetzt hasse ich meinen Vater nur noch und es macht mich immer noch fertig, dass ich nichts gegen die Situation tun kann.
Ich habe als ich kleiner war (13) immer geträumt ich finde diesen Mann der für mich da ist( den ich jetzt auch habe) und werde glücklich.
Der Hass für meine Familie ist aber noch der gleiche, auch die Einsamkeit (mich überrennen die Freunde nicht gerade und ich wünsche mir oft, das wäre anders..).
Ich bin auch noch genauso unsicher wie vorher.
Alles in Allem habe ich mir einfach nur gewünscht, dass sich mein Leben komplett ändert, obwohl das eigentlich viel zu naiv war.
Wie ich mein Leben ändern soll weiß ich selber nicht.
Ich weiß nur, dass ich einfach nicht so glücklich bin, wie ich es mir erhofft haben.
Ich freue mich über jede Antwort.
Im Moment bin ich einfach nur ratlos, was ich tun soll.