Erst mal hallo..
Ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll..
Ich bin momentan 20 Jahre alt und werde nächsten Monat 21. Ich beginne jetzt eine schulische Ausbildung und bin gerade dabei mein Leben geregelt zu bekommen. Anfang letzten Monats bin ich in einer Beziehung gewesen, die jedoch nur von kurzer Dauer war, da wir einfach nicht zusammengepasst haben wie wir schnell bemerkt haben. Ein weiterer Trennungsgrund meiner seite war, dass er das Thema Verhütung auf die leichte Schulter nahm, ich jedoch auf keinen Fall Schwanger werden wollte. Wir haben zwar verhütet, jedoch nur mit Kondom, da ich kurz vorher einen Klinik Aufenthalt hatte und deswegen meine Pille unfreiwillig abgesetzt habe und ein neuer Frauenarzt Termin erst am Ende des Monats angesetzt war. Als ich beim Frauenarzt war schien alles in Ordnung, ich bekam die Pille wieder verschrieben und hab also auf meine Periode gewartet, die ausblieb. Also bin ich heute nachdem mein Frauenarzt wieder aus dem Urlaub zurück ist sofort hingefahren und hab mich untersuchen lassen mit dem Ergebnis das ich Schwanger bin. Natürlich war es keine große Überraschung, da ich den ganzen Monat über schon mit den typischen Symptomen zu kämpfen hatte. Deshalb hatte ich mich schon vorweg über das Thema Abtreibung informiert, aber ich weiß nicht was ich tun soll. Ich bin völlig aufgelöst und nur noch am weinen.
Ich habe selber viele psychische Probleme, die unter anderen durch meine Zeit als Teenager entstanden. Ich wurde mehr als einmal sexuell misshandelt bis hin zur Vergewaltigung. Bei der oben genannten Klinik handelt es sich um eine Psychatrie in die ich gekommen bin nachdem ich mir zum wiederholtem Male meine Arme aufgeritzt habe. Ich habe gerade erst so wirklich begonnen mich wieder wert zu schätzen und mein Leben in die Hand zu nehmen. Ich wollte Ende dieses Jahres mit einer Freundin zusammen ziehen und meine Ausbildung schaffen und ein normales Leben beginnen. Ich habe weder finanzielle Mittel noch die Reife ein Kind in die Welt zu setzen. Auch über Adoption habe ich nachgedacht, aber wenn ich ehrlich sein darf, ich hab in meinem Leben sehr, sehr viele unterschiedliche Menschen getroffen die aus einem Heim kamen oder aus Pflegefamilien und das waren keine positiven Erfahrungen die, diese Menschen hinter sich hatten. Ich hab immer gedacht, dass ich irgendwann den richtigen Menschen treffe mit dem ich dann bereit bin zusammen Kinder zu bekommen. Meine Eltern stehen total hinter mir bzw. hinter dem Kind was grade in mir wächst, aber ich will dieses Kind nicht, aber ich weiß nicht ob ich damit leben kann, dass ich ihm das Leben verweigert habe nur weil mein Leben so kaputt ist.

Oje du arme
Das ist sehr schlimm was du erlebt hast.ich bin 25 und habe einen sieben Monate alten Sohn. Und ich kann dir nur sagen das ein Kind das schönste ist was es gibt. Klar, kann man leicht sagen wenn es ein Wunsch Kind ist, aber es gibt heute so viele Hilfen. Wende dich doch an eine schwang er schafts Beratung.die können dir helfen. Deine Eltern sind auch für dich da. Dieses Kind kann dir auch dabei helfen ein geregeltes leben aufzubauen. Die meisten Frauen haben nach einer Abtreibung große seelische probleme, gerade wenn man sich nicht sicher ist. Letztendlich musst du das alleine entscheiden, aber ein Kind ist wirklich etwas wunderbares. Eine blöde Situation.

    Adoption ist nicht gleich
    http://www.familien-wegweiser.de/wegweiser/stichwortverzeichnis,did=101232.html
    Heim oder Pflegefamilie. Kinder landen erst in Pflegefamilien oder Heimen, wenn die ursprünglichen Eltern mit dem Sorgerecht nicht mehr zurecht kamen. Deshalb haben solche Kinder im allgemeinen keine ideale Bedingungen gehabt.


    Da die Adoption erfolgt, wenn das Baby gerade erst ein paar Monate alt ist, weis das Kind meistens nichts von der Adoption und hat sehr, sehr gute Chancen wie ein normales Kind aufzuwachsen, die Chancen sind teilweise sogar besser, da die Adoptiveltern das Kind wirklich wollen und entsprechend überprüft wird, ob bei ihnen etwas überhaupt nicht passt.


    Ferner landet das Kind keinesfalls in irgendeinem Heim, denn es gibt viel mehr adoptionswillige Paare als Babies, schwierig zu vermitteln sind lediglich die älteren, die schon von anderen "verzogen" wurden.


    Insbesondere kannst du, wenn du diech entsprechend frühzeitig bemühst die Familie in der dein Kind dann aufwachsen wird, sogar kennen lernen und dadurch deine Sorgen vermutlich zerstreuen:
    http://www.evangelische-adoption.de/node/67
    "Wenn Sie entscheiden, dass Ihr Kind in einer Adoptivfamilie aufwachsen soll,


    informieren wir Sie über den Ablauf einer Adoptionsvermittlung,
    stellen wir Ihnen Adoptiveltern vor, die Ihr Kind annehmen könnten,
    können Sie die Adoptiveltern persönlich kennen lernen,
    begleiten wir Sie auf Ihren Wunsch ins Krankenhaus und regeln dort alles Nötige für Sie,
    stehen wir Ihnen auch nach der Vermittlung weiter zur Beratung zur Verfügung,
    bleiben wir bei Kontakten mit der aufnehmenden Familie Ihre Ansprechpartnerinnen,
    können Sie sich darauf verlassen, dass wir die Adoptivfamilie Ihres Kindes weiter begleiten.
    "


    Also bitte nicht die Option Adoption aufgrund deiner Erfahrungen mit Heim- und Pflegekindern verwerfen, denn die Probleme von Adoptivkindern, die direkt nach Geburt zur Adoption freigegeben werden, sind im allgemeinen erheblich geringer.


    Alles Gute

    ...
    Ich habs grade hinter mir und habs echt schwer danach. Trotzdem war ich mir sicher dass es Das richtige war.


    Ich rate dir mal das was mir geraten wurde... Geh in dich und überlege dir was DU willst. Vor allen stelle dir dein Leben in 10 Jahren vor, einmal mit dem Kind und einmal ohne dem Kind und fälle dann deine Entscheidung.


    Es ist quatsch das viele damit nicht klar kommen und es nie verkraften. Das ist immer ein tolles Agument bzw Druckmittel gegen eine Abtreibung.


    Die meisten verkraften es sehr gut wenn sie sich wirklich sicher sind. Die die es bereuen und nicht damit fertig werden, sind die jenigen die dazu gedrängt wurden bzw es nicht die freie Entscheidung war.


    Es ist völlig egal was deine Eltern und dein Umfeld sagen. Es geht um dich! Du hast es im Bauch und es ist dein Körper und dein Leben.


    Lg und alles Gute...

    Andere Sichtweise
    Ich hatte in Deinem Alter auch eine schlimme Phase, wo ich an mir selbst und meinem Wert gezweifelt habe. Wiederholt negative Erfahrungen mit Mitmenschen richtet sowas an, in Deinem Fall sowieso.


    Du kannst in Deinem Kind eine Belastung sehen, welche Dich beanspruchen und Deine Freiheit einschränken wird, oder Du kannst darin einen Menschen sehen, dem Du das Leben geschenkt hast und der dank Dir eine Zukunft hat. Auch wenn Du Dein Kind dann in eine liebevolle Familie geben solltest, ist es wertvoll, dieses Leben geschenkt zu haben. Darauf darfst Du stolz sein und hast jemanden, an den Du hoffnungsvoll denken kannst. Bei einer offenen Adoption könntest Du sogar in Kontakt mit den Adoptiveltern stehen und würdest so Dein Kind aufwachsen sehen, ohne dass Du Dich mit seiner Erziehung belasten müsstest. Du könntest so auch eine wichtige Rolle im Leben Deines Kindes übernehmen, so sehr, wie Du kannst und möchtest. Du könntest Deinem Kind auch erklären, warum es nicht bei Dir ist. Wenn Du das Kind behalten würdest, hättest Du nicht nur jemanden, der Dich beansprucht, sondern auch jemanden, der Dich lieben und brauchen wird. Du wärst wichtig für dieses Kind und das ist etwas, was einem Kraft geben kann. Ich wünsch Dir alles Gute.

    Wie geht es dir?
    hallo kieux,
    hier in deinem thread ist es ruhig geworden, schaust du noch rein?
    du, dass du dich grad sehr hin-und hergerissen fühlst, glaub ich dir. so vieles scheint dir durch den kopf :???: zu gehen und eigentlich würdest du dir ein kind unter anderen umständen vorstellen.
    ganz am schluss schreibst du in deinem beitrag, dass dein leben so kaputt ist. ja, es ist wirklich sehr traurig, wie dir gewalt angetan worden ist! ich hab aber den eindruck, du bist über manchem kaputtem in deinem leben drüber weg und stehst schon ganz woanders!...dir selber gut, organisiert, verantwortungsvoll und reif! :super:
    wie du so erzählt hast von deiner trennung und wie du schon geahnt hattest, dass du schwanger bist, dann gleich zum frauenarzt und auch schon gedanken gemacht über abtreibung, adoption und ausbildung, da sehe ich eine ganz wache junge frau vor mir, die dinge anpackt und ihrem leben eine richtung geben will! :-)
    dass dich die schwangerschaft jetzt dennoch durcheinander bringt, ist doch klar und auch normal. bist du da inzwischen schon einen kleinen schritt weitergekommen? hattest du schon ein beratungsgespräch?
    ich versteh, dass du dir ein kind jetzt inmitten deiner pläne mit ausbildung und dem zusammenziehen mit deiner freundin kaum vorstellen kannst. du wärst vorerst alleinerziehend, ohne partner an der seite, das ist sicher nicht leicht, aber bestimmt auch nicht ganz unmöglich.
    dass du dich auch mit dem gedanken der adoption nicht anfreunden kannst, kann ich nachempfinden. das tut dir wohl schon aufgrund deiner erfahrungen weh. eigentlich würdest du dir wünschen, ein kind mit einem lieben partner bekommen zu können. und jetzt ist alles anders und muss neu sortiert werden. - aber deinem kind das leben zu verweigern? da zweifelst du auch, ob du damit leben könntest. das ist keine leichte entscheidung. ja, du hast jetzt wirklich das leben deines kindes in der hand. und auch dein eigenes leben. ob sich beides irgendwie verbinden ließe, so, dass es für euch beide, für dich und dein kind, gut wird miteinander? zutrauen darfst du dirs auf alle fälle! und ein starker grund könnten jetzt auch deine eltern sein, oder? bist du mit ihnen im gespräch?
    schreib doch wieder, wie es dir mit allem geht und wie es für dich weitergegangen ist.
    ich wünsch dir einen guten tag heute und schick dir liebe denk-an-dich-grüße,
    mirjana