Im September 2012 habe ich mein Kind abtreiben lassen, es war einfach in dem Moment die richtige Entscheidung- die ich mittlerweile zutiefst bereue :-( .
Es ging alles so schnell, am Freitag Nachmittag habe ich das positive Ergebnis erhalten, am selben Tag habe ich den Beratungsschein bekommen und am Dienstag wurde der Eingriff vorgenommen, dank meiner schon vorhandenen drei Kinder (15,10,5)hatte ich kaum Zeit nachzudenken und jetzt plötzlich kann ich an nichts anderes mehr denken, als an, was wäre gewesen wenn...


Es war mir in dem Moment zuviel, ich war frisch getrennt und dachte ich schaffe das alles nicht. Jetzt denke ich dauernd an das Kind, ich träume davon und bin fix und fertig.
Auch habe ich nun Angst, das ich kein Kind mehr bekomme, nie wieder würde ich sowas machen lassen, das war der größte Fehler meines Lebens!


Nun habe ich einen neuen Partner, das alles ist aber frisch und er will ein Kind, aber ich will nicht mit ihm zusammen wohnen, dann wäre ich mit vieren alleine, aber auch das würde ich schaffen. Ich verhüte natürlich (die Schwangerschaft war eine Kondompanne) und hoffe fast, das es wieder passiert. Bin ich noch normal? Ist das die Trauer? Ich kann an nichts anderes mehr denken als daran, schwanger zu werden und das wäre sicher ein Fehler, oder? Hat das jemand schonmal so erlebt?

  • aybuke_16766520 und gandalf70 haben auf diesen Beitrag geantwortet.
  • an0N_1253214099z

    Hallo, ich weiß es ist lange her dieser Beitrag.
    aber mir geht es genau so.
    Ich habe drei wundervolle Kinder und habe mich vor zwei Wochen für eine Abtreibung entschieden.
    Es wären Zwillinge geworden und ich habe mich nicht in der Lage gefühlt die Aufgabe zu meistern. Jetzt geht es mir schlecht bei dem Gedanken. Es hört sich vielleicht blöd an, aber ich vermisse die beiden irgendwie.
    Ich glaube ich werd verrückt langsam. Zumal ich jetzt auch tausend Dinge feststelle die ich wahrscheinlich locker geschafft hätte.
    Gibt es irgendjemand hier der das Selbe fühlt?

    Hallo!
    Deine Gefühle sind relativ normal.
    Auch bei einer ungewollten Schwangerschaft können gewisse Glücksgefühle bzw. Muttergefühle entstehen.
    Das kommt vor allem dann vor, wenn man eigentlich ganz gerne ein Kind bekommen würde, es aber in diesem Moment nicht passt (wie es bei Dir war).
    Vor allem wenn man bereits Kinder hat, kann man diese Gefühle besser als solche "identifizieren"!


    Nun solltest Du allerdings verünftig bleiben und mit einer erneuten Schwangerschaft noch warten, zumal Deine neue Partnerschaft noch sehr frisch ist.


    Darf ich fragen warum Du nicht mit ihm zusammen ziehen möchtest?
    Kann es sein, dass Du Dir Deiner Gefühle nicht so ganz sicher bist?

      cassy_13021794

      Ich...
      ... weiss ja, das ein neues Kind das vorige nicht ersetzen kann, ich weiss aber nicht, warum ich plötzlich diesen extremen Kinderwunsch habe.


      Zusammenleben mit dem neuen Partner möchte ich nicht, ich komme sehr gut mit meinen Kindern alleine zurecht und das soll auch so bleiben, die letzte Beziehung endete im Streit und da habe ich fest beschlossen, niemals mehr mit einem Mann zusammen zu ziehen.


      Abgesehen davon habe ich seit dem Eingriff keine Periode mehr gehabt und auch keine Anzeichen, das macht mir auch Sorgen, obwohl mir vom Arzt bestätigt wurde, das alles in Ordnung sei.

        an0N_1253214099z

        Ich muß ehrlich sagen,
        wie Du Deine neue Beziehung beschreibst, klingt das nicht so wirklich nach einer guten Basis, ein gemeinsames Kind zu bekommen.


        Und was Deine Periode angeht, kann ich Dich beruhigen. Das kann sehr lange dauern, bis sich der Zyklus wieder eingependelt hat. Ich glaube bei mir dauerte es etwa ein halbes Jahr.
        Mach nun nicht den Fehler, aus dieser Angst heraus schwanger zu werden.
        Mein Rat, genießt einfach noch eure Beziehung ohne Verpflichtung!

          cassy_13021794

          Florina hat Recht
          versuche nicht, diese vertane Chance überzubewerten.


          Ich hatte Ende August einen Abbruch (aber 100% gewollt und überzeugt) und habe auch erst Mitte Dezember die erste Periode wieder gehabt. Eine aufgeschnappte Bauernregel dazu ist, dass die Dauer der Schwangerschaft vom Körper auch benötigt wird, wieder zurück in den Zyklus zu finden. Setz dich diesbezüglich nicht unter Druck. Die Regel kommt. Bei mir hat es fast auf den Tag gestimmt (doppelte SS-Dauer, da Gemini-Grav).


          Geniesst doch erstmal das Paarsein und schau dir an, wohin es dich bringt. Willst du nochmal mit einem weiteren Kind alleinerziehend sein? Eine Familie gründet man ja ganz oder gar nicht, aber sich nur schwängern zu lassen und dem Vater dann nur ein Besuchsrecht einzuräumen, weil man ihn nicht immer um sich duldet, ist irgendwie nicht so das Gelbe vom Ei.
          Meine Oma hat immer gesagt: man bereut immer nur die vergebenen Chancen, nie dass, was man ausgelebt hat. Da ist viel Wahres dran. Ich denke, du trauerst eher dem Unbekannten hinterher. Mach dir bewusst, welche Gründe du damals hattest und was dir jetzt wichtig ist. Wenn der Partner von dir nicht ganz angenommen werden kann, dann nimm ihn auch nicht als Ersatzbefriedigung für eine neue SS her. das wäre vielleicht auch nicht ganz fair ihm gegenüber, da er ja eher ganz Vater für ein Wunschkind sein will und nicht nur 3x die Woche von 18-20 Uhr.


          Alles Gute für Dich.

          6 Jahre später
          an0N_1253214099z

          Hallo, ich weiß es ist lange her dieser Beitrag.
          aber mir geht es genau so.
          Ich habe drei wundervolle Kinder und habe mich vor zwei Wochen für eine Abtreibung entschieden.
          Es wären Zwillinge geworden und ich habe mich nicht in der Lage gefühlt die Aufgabe zu meistern. Jetzt geht es mir schlecht bei dem Gedanken. Es hört sich vielleicht blöd an, aber ich vermisse die beiden irgendwie.
          Ich glaube ich werd verrückt langsam. Zumal ich jetzt auch tausend Dinge feststelle die ich wahrscheinlich locker geschafft hätte.
          Gibt es irgendjemand hier der das Selbe fühlt?

          • Lila hat auf diesen Beitrag geantwortet.
            5 Jahre später

            aybuke_16766520

            Hallo aybuke,

            ich weiß, dass dei Post schon recht lange her ist.
            Ich hatte vor drei Tagen einen Schwangerschaftsabbruch.
            Ich habe zwei Kinder (5 und 1) und beide waren absolute Wunschkinder, auf die wir uns unheimlich gefreut hatten. Ich hatte meine Periode erst 2 mal wieder nach der letzten SS gehabt und stille meine Sohn noch, sodass wir „nur“ mit Kondom und dadurch einfach nicht gut genug verhütet haben. Als der Test positiv ausfiel, bekam mein Mann Zukunftsangst. Mit zwei Kindern, 2 Jobs, unserem sehr anstrengenden da aus finanziellen Gründen viel in Eigenleistung stattfindendem Hausbau, der sich insgesamt über 4 Jahre (noch zwei weitere) erstrecken wird, seinem in ein paar Wochen anstehenden Wechsel des Arbeitgebers und v.a. Der Tatsache, dass wir uns nur noch die Klinke in die Hand geben, sah er die Herausforderung eines dritten Kindes als zu groß zu diesem Zeitpunkt. Dabei schließt er ein drittes Kind per se nicht aus.
            Ich fühlte mich in der SS unheimlich schlapp. Ich ging um 18:30 ins Bett, vor meinen Kindern, die dann dazu kamen. Ich fühlte mich energielos, verzweifelt und überfordert. Ich wartete auf dieses Schwangerschaftsgefühl, das ich bei den ersten beiden hatte - es blieb aus. Ich hatte mich immer nur als Mutter von 2 Kindern betrachtet. Der Gedanke an drei überforderte mich und machte mich traurig. Wie konnte ich meinen ersten beiden so gerecht werden, wie ich mir das wünschte? Und dann dem dritten auch noch? Dazu kamen zwei nicht unkomplizierte Geburten: meine Tochter musste intensivversorgt werden und mein Sohn war eine Frühgeburt. Ich hatte auch Angst, als Mutter in der SS für sie auszufallen, zumindest zeitweise. Ich hatte alles zum Glücklichsein und wollte nicht mehr. Es baute sich ein riesengroßer Berg vor mir auf und ich fühlte mich so erdrückt. Seit 5 Jahren bringe ich jeden Abend Kinder ins Bett. Ich war kein einziges Mal mit einer Freundin abends aus, mit meinem Mann nur ein Mal in diesen 5 Jahren, kurz vor der Geburt unseres zweiten Kindes. Ich hatte mich in der letzten Zeit so auf einen „Neuanfang“ für uns als Paar, aber auch für mich als Individuum gefreut - wieder etwas Zeit für mich einrichten, nur 1 mal die Woche. In der Nacht nach dem Test fällte ich mit beiden Kindern rechts und links in meinen Armen die Entscheidung gegen das dritte und machte am nächsten Tag die Termine. Jeden Tag brach mir mein Herz aufs Neue und ich zweifelte so viel.
            Hätte mein Mann Hoffnung und Zuversicht gehabt, hätte ich die Zähne zusammen gebissen und wäre jetzt schwanger. Wäre das das richtige gewesen? Vermutlich nicht.
            Aber wir waren beide zu ängstlich und zu geschafft.
            Ich weiß nicht, ob ein Kinderwunsch noch in mir aufkeimen wird. Ich weiß aktuell auch noch nicht, ob ich die Entscheidung bereue. Ich bin traurig und sehe, dass ich mich gegen ein weiteres meiner Kinder entschieden habe. Das war mir auch schon vor dem Abbruch bewusst. Natürlich war es noch kein Kind aber es hätte eines werden können. Mein Körper fühlte sich schon direkt nach der OP befreit an. Es ging mir physisch so viel besser. Psychisch auch, der Albtraum der Entscheidung war vorbei. Ich weiß trotzdem noch nicht, wie ich sie in mein Leben integrieren soll.
            Wie gehst du heute mit dem Abbruch um?

              Lila

              Ich kann jetzt nix sinnvolles beitragen. Wollte nur sagen, ich hab es gelesen, drücke dir die Daumen und danke fürs erzählen. Und schön, dass es dir besser geht. Man bekommt so etwas, vor allem als Aussensstehender nur ganz selten mit.

              9 Tage später
              15 Tage später

              Lila
              Hallo Lila,

              ich befinde mich in einer ähnlichen Situation. Ich habe vor ca. 5 Wochen einen Abbruch vornehmen lassen und mir geht es schlecht mit der Entscheidung.
              Ich bereue nicht den Abbruch an sich, da es mir über Wochen unheimlich schlecht ging, sowohl körperlich als auch seelisch. Ich war in einem Loch drin und die Angst vor dem Ungewissen hat mich gepackt.
              Das Schlimme ist und ich denke, dass ist auch was mich aktuell so belastet, dass ich einen extremen Kinderwunsch hatte und auch immer noch habe, obwohl ich mich gegen die SS entschieden habe. Es war keine einfache Entscheidung. Ich habe viel geweint.
              Ich dachte, dass sich nach dem abbruch der Wunsch legen würde, dem ist aber nicht so.

              Wir haben bereits zwei Kinder und der Wunsch nach einem dritten war immer da. Bei mir zumindest. Mein Mann hat den Wunsch auch lange gehabt, nachddm bei unserem jüngsten Kind eine Fehlbildung des Auges festgestellt wurde, verging der Wunsch.
              Die Angst ist sehr groß, dass das 3.Kind mit Behinderungen zur Welt kommt und es nicht so gut gemeistert bekommen wie bisher. Vorallem mit Blick auf unsere 2 Kinder.
              Ich hoffe das ich mit der Zeit klarere Gedanken haben werde.
              Ich wollte einfach mal meine Gedanken teilen.

              Wie geht es dir?

              2 Monate später

              an0N_1253214099z so etwas kennen wir auch. Einmal mit der Pille danach. Wir haben uns scheiße gefühlt. Und dann hat sie eins verloren. Wir wussten dadurch wenigstens das wir bereit für ein Kind waren