obwohl ich hier schon des öfteren geschrieben hab und geglaubt habe, dass das alles seine Richtigkeit hat, ist mir vor zwei Tagen etwas passiert, was mich total getroffen hat. Ich weiss nichts, eigentlich gar nichts, was ich denken soll, fühlen soll, ich weiss nur dass es nicht richtig ist.


Ich wurde von meinem Ex vor drei Jahren vergewaltigt. Daraufhin war natürlich Schluss, ich machte keine Anzeige und auch keine Therapie. Ich machte zweimal einen Termin bei einer Therapeutin aus, ging aber nicht hin. Aber ich stöberte im Internet und fand ganz gute Seiten über diese Dinge, u.a. Traumaverarbeitung etc. Mir ging es damals wahnsinnig schlecht und noch heute habe ich Erinnerungen an verschiedene Szenen. Ich bin durch das fast ein anderer Mensch geworden und hab sicherlich auch einen Knacks, was Männer anbelangt. Das mit dem ich am schwersten fertig wurde, ist, dass ich diesen Menschen einmal geliebt hatte und ich nicht verstehen kann, warum er das tat. Und das allerschwerste war und ist heute noch, wie konnte mir das passieren, warum hab ich Signale nicht wahrgenommen und warum hab ich es nicht verhindern können. Immer wieder kommen mir solche Phasen hoch. Mein Partner, mit dem ich rund 1 1/2 Jahre zusammen bin, weiss davon.
Ich hab zu ihm enormes Vertrauen (gehabt) und ich hab ihm diese Geschichte im Laufe unserer Beziehun erzählt.


Vor zwei Tagen schlief er mit mir und er machte etwas, was ich nicht wollte. Ich sagte zu ihm nein und drückte seine Hand weg, worauf er seine Hand nicht wegnahm sondern weitermachte. Ich sagte ein zweites Mal nein und er hörte nicht auf und beim dritten Mal Nein, das ich gebrüllt habe, hörte er dann auf, meinte jedoch ich sei ein extremer Stimmungstöter.


Ich erklärte ihm, dass ein Nein wirklich ein Nein bei mir bedeutet (ehrlich gesagt hatten wir darüber schon sehr gute Gespräche) und dass eben gerade ich wie er weiss extrem vorbelastet bin. Es entstand ein Streit weil ich wütend war und nach meiner Wut habe ich geweint und war tags darauf furchtbar depremiert. Und vor allem ich stelle die Beziehung in Frage und ich bin so masslos enttäuscht darüber, dass genau er das nicht verstand.
Er hingegen entschuldigte sich bei mir und sagte er sei ein Schwachkopf, aber ich bin noch immer so verletzt.
Ich habe soviel Gefühle in mir, dass ich nicht weiss wo ich anfangen soll.
Ich hab einfach eine furchtbare Angst, dass er mich nicht ernst nimmt, dass er mir nicht glaubt, was damals war, dass ich vielleicht komplett überreagiere, weil er ansonsten komplett liebevoll ist. Und ich könnte stundenlang heulen, was ich ehrlich gesagt auch tu. Ich weiss nix mehr und ich weiss nicht mehr was ich glauben soll, vertrauen soll etc. etc.


Was mich auch total schockiert, ich hab geglaubt, ich bin über diese erste Geschichte hinweg und ich kann damit umgehen, weil ich ja weiss, dass es auch Auslöser geben kann.


Er meinte auch, es wäre vllt. nicht schlecht einmal eine Paartherapie zu machen, was ja eigentlich super klingt. Ich denk mir halt auch, das würd er nicht sagen, wenns ihm wurscht wäre oder?


Ich dank Euch...

PS. was vergessen
a.) ich weiss vieles auch aus Literatur von wegen eigener Schuld etc. etc. ich hab soviel drüber gelesen und auch an mir gearbetiet. Ein Grund warum ich keine Therapie machte, war enorme Scham und auch dass ich dachte, die oer derjenige kann mir auch nur sage, was in Büchern steht. Ich hab auch geglaubt, ich kiegs alleine hin.


Das zweite ist, dass es diese Sitaution mit meinem jetzigen Partner nur einmal gegeben hat und mein Nein akzeptiert wurde. Das heisst, der Auslöser war nicht etwas was er gemacht hat sondern er Auslöser war, mein Nein nicht zu akzeptieren und sofort aufzuhören.

Ich kann Dich sehr gut...
verstehen. Mein zweiter langjähriger Partner hat mich auch einmal, nennen wir es beim Namen, vergewaltigt. Psychischer Missbrauch war irgendwann fast an der Tagesordnung.


Da er Deine Vorgeschichte kennt, finde ich die Entschuldigung, "Er sei ein Schwachkopf", etwas sehr dürftig. Das zeigt mir, dass er Deine Emotionen in dieser Hinsicht nicht in vollem Umfang verstehen, geschweige denn nachvollziehen kann. Ist ja auch schwer für jemanden der das noch nie mitmachen durfte.


Wenn er Dir vorschlägt eine Paartherapie zu machen, nimm es an und geh Dein Problem, was auch zu eurem geworden ist gemeinsam mit ihm an.


Und, nein das würde er nicht sagen, wenn es ihm egal wäre.

    Therapie...
    Das er dein Nein nicht gleich von Anfang an akzeptiert hat ist nicht in ordnung, das solltest du für die Zukunft ihm wirklich richtig klar machen.


    Ich rate dir eine Therapie zu machen, glaube mir ich weiß wovon ich rede, als Kind wurde ich über längere Zeit sexuell missbraucht. Eine Therapie hilft dir damit einigermaßen klar zu kommen, vergessen wirst du es NIE können, doch du wirst damit leben können.. und was ganz wichtiges, du fragst dich warum du die Signale damals nicht wahgenommen hast und warum du das nicht verhindert hast.. du darfst dir keine Schuldgefühle einreden, denn du bist NIEMALS schuld daran was geschehen ist!!!


    Und zur Therapie, falls du vor hast eine zu machen, ich denke das es vielleicht sinvoller wäre zuerst die Therapie alleine zu machen, du musst alles erst slebst verarbeiten und später kannst du immernoch eine Paartherapie machen...


    Lg

      toini_12239210

      Ein Hoffnungsschimmer tut sich auf
      ja ich bin auch so verletzt, weil er es - leider - nicht nachvollziehen kann, wie Du schon sagst, wie auch!


      Ich laub ich komm nicht umhin, eine Therapie zu machen. und wenns gemeinsam mit ihm ist, das kann doch nicht schlecht sein.
      Wir lieben uns, da gibts nix zu rütteln, aber um meine Gedanken wieder zu sortieren muss ich von dieser Traurigkeit wegkommen.
      Das hat mich völlig geschafft.

          Lieb von Dir, ja es raten mir eigentlich alle dazu.
          Ich weiss das zur Genüge mit diesen Auslösern.
          Das mit dem seelischen Schmerz ist ärger als damals der körperliche, obwohl ich in dieser Stunde gedacht habe, dass er mich umbringt.


          Ich leb noch und ich leb wirklich gut.
          Aber das andere sitzt so tief.

          margot_12911224

          Der Gedanke alleine einmal anzufangen behagt mir
          mehr wenn ich ehrlich bin.


          Es liegt mir auch daran, dass mein jetziger Freund wirklich in der Folge mitkriegt, dass das eben der Hammer war.


          Ich tu mich auch so schwer mit der Entschuldigung.
          Für mich ist sie ebenso dürftig und das schmerzt natürlich umso mehr.

            koharu_12327927

            Ich finde der...
            Vorschlag einer gemeinsamen Therapie ist schon ein Liebesbeweis. Denn erstens, kommt so eine "Idee" fast immer nur von der PartnerIN und zweitens wird er vom Mann im großen und ganzen belächelt und/oder abgelehnt.


            Vielleicht macht er sich im stillen Kämmerlein doch mehr Gedanken (für einen Mann) als Du ihm zutraust. Geht das gemeinsam an, denn ich denke einen Mann der das mit Dir gemeinsam verarbeiten will, wirst Du so schnell nicht mehr finden, wenn überhaupt. Nicht lange drüber nachdenken, sucht euch was und macht den ersten Termin.

                toini_12239210

                Du meinst je mehr ich drüber nachdenk ob allein oder mit ihm
                desto mehr zaudere ich. Ja


                Allein behagt mir mehr.
                Aber es stimmt auch was Du sagst.
                Der Vorschlag ist schon zu würdigen. So ist es nicht.

                    koharu_12327927

                    Dann fange halt erst alleine an...
                    ich weiß nicht wie Paartherapien von statten gehen. Ich war damals (habe meine Therapie abgebrochen) alleine da.


                    Geh doch evtl. erst einmal alleine zu einem ersten bzw. Beratungstermin und dann wird Dir der Psychologe sicher einen Vorschlag machen wie es für Dich weiter gehen soll.


                    Nimm es erst mal nur für Dich alleine in Angriff wenn Dir das mehr zusagt und dann kannst Du Stück für Stück immer noch sehen wie es weiter geht.

                      So nicht!
                      Habe die Kommentare der anderen nicht gelesen, also sorry wenn ich wiederhole.
                      Ihr braucht keine Paarberatung oder sonst was, so ein Stuss. Er liebt dich das scheint sehr klar zu sein und er kann dir sicher auch nicht helfen, denn es geht hier nicht darum die Wunden einer Backpfeife zu heilen. Diese lieb zu streicheln und ab und zu mal zu tupfen. Hier ist eine gigantische Wunde tief in dir offen, diese gilt es zu heilen.
                      Sorry, aber hier ist das Internet zu oberflächlich und dein Freund kann nur durch puren Zufall den richtigen Ansatz finden.
                      Wenn dir was an dir liegt, dann gehe zu einem Psychologen. Und wenn du deinen Freund liebst und ihn behalten willst, dann gehe bitte etwas schneller als gewöhnlich zu einem Psychologen.
                      Entschuldige bitte, ich will nichts schlecht reden, aber nutze nicht dieses oder irgendein Forum dieser Welt um diese Wunde heilen zu wollen.
                      Viel Erfolg
                      Mike