Bin gerade verlassen worden
Hallo zusammen,
mein Freund trinkt häufig an den Wochenden zusammen mit seinen Freunden, nach Sportveranstaltungen sowie einmal die Woche nach seinem Sport-Training.
Ist er mit seinen Freunden zusammen, trinkt er bis zur Bewußtlosigkeit.
Ich habe mich nun bald 8 Jahre in die Rolle der "guten Fee", die ihn immer liebt und abholt, in welchem Zustand auch immer, begeben.
Seit Anfang des Jahres macht mir sein Trinkverhalten immer mehr Probleme. Ich habe mich bei einer Suchtberatung informiert, ob sein Trinkverhalten abnorm sei.
Man betätigte mir eine Alkoholsucht. Ich war jedoch unfähig mit ihm darüber zu sprechen, statt dessen versuchte ich ihm immer wieder zu zeigen, wie sehr ich ihn liebe, wies ihn ab und an darauf hin, doch mal ein Wasser zwischendruch zu trinken und hoffte so, dass er irgendwann zur Einsicht käme. Das eine oder andere Mal habe ich ihn gebeten, doch einmal ein paar Bier weniger zu trinken. Zuletzt war es ein schwelenden Kampf, in dem jeder bockig versuchte, den anderen "stumm" von seinem Verhalten zu überzeugen - oder auch (seitens meines Freundes) eine Akzeptanz zu erzwingen.
Für mich, die ich eigentlich sehr gern unter Menschen bin und auch ohne Alkohol lustig feiern kann, wurde jede Einladung zu Geburtstagen, Festen oder anderen Feiern zu einer Tortour.
Im Februar diesen Jahres nun wurde er 40. Er war das Wochenende vor seinem Geburtstag wieder "unterwegs" und unglaublich betrunken. Fazit war, dass er sich dann eine ordentlichen Grippe eingefangen hat und seinen Geburtstag nicht feiern konnte, da er mit fast 40 Grad Fieber flach lag.
Als ich ihn dann einen Tag vor seinem Geburtstag besuchte (wir wohnen nicht zusammen), lag er weinend auf dem Sofa und versprach mir das "blaue vom Himmel", mit dem Trinken aufzuhören bzw. sich einzuschränken. Er sagte, dass er mich verstünde und wie sehr er doch seine Gesundheit aufs Spiel setzen würde. Ich bot ihm an, zu einer Beratungsstelle zu gehen - er meinte, er könne dies alleine schaffen. Ich signalisierte ihm, dass ich an seiner Seite sei und ihm helfen würde.
Ich war so erleichtert und dachte, dass wir nun eine neue Chance hätten - ein paar Wochen ging es auch gut. Er trank in meinem Beisein eigentlich so gut wie gar nichts mehr - und wenn, dann viel alkoholfreies Bier. Trotzdem war ich sehr angespannt.
Dann kam das Schützenfest im Nachbardorf - vor ca. 3 Wochen - und alles, was er mal gesagt hatte, war hinfällig. Er bat mich irgendwann, ihn abzuholen. Er wusste zu dem Zeitpunkt gar nicht mehr, wo er war. Als ich ihn dann sah, wäre er noch fast vor ein Auto getorkelt. Bei uns auf dem Hof ist er dann aus dem Auto gefallen. Ich musste ihm helfen, sich auszuziehen...es war schrewcklich.
Ich war so enttäuscht, weil er all die Versprechungen und Beteuerungen mißachtet hatte. Ich sah sehr deutlich, dass ihm der Alkohol immer wichtiger sein würde als ich - was ich ihm dann auch am nächsten Morgen sagte - er wurde darauf hin sehr aggressiv und meinte, es könne ihn niemand ändern - auch ich nicht!
Pfingstsamstag - also eine Woche später - waren wir dann bei Freunden zum Fußballgucken mit Grillen und (natürlich) Trinken eingeladen.
Während seine Freunde den Abend über 2 Weizen tranken, trank er 6, dann war die Kiste alle und er trank noch 4 Pils hinterher, dazu dann noch einige Kurze. Dabei war er bereits nach dem 4. Weizen schon deutlich angetrunken. Ich sagte dann zu ihm, dass ich ja dann auch nach Hause fahren könne, da er ja alles was er brauchte um sich hätte: die Flaschen!. Beim Rausgehen hörte ich dann, wie er sagte: Lass die Alte doch abhauen, dann kann ich jetzt wenigstens ungestört feiern. Ich kam dann zurück und er dachte, ich hätte seine Bemerkung gehört und streichelte meinen Rücken unablässig.
Er begreift einfach nicht, dass ich mir so große Sorgen um ihn mache und nicht möchte, dass er vor die Hunde geht.
Wir sind dann noch ganz "normal" ins Bett gegangen. Ich war unglaublich angespannt - auch noch am morgen. Er ist dann aufgestanden, als ob nichts gewesen sei, hat Frühstück gemacht und mich dann zu sich eingeladen. Alles noch sehr freundlich.
Als ich dann dorthin kam, hat er mit mir Schluß gemacht. Begründung: mein Sarkasmus und meine Stichelleien gingen ihm auf den Zeiger. Er hätte nun keinen Bock mehr und wollte die Beziehung beenden. Ich sollte den Schlüssel abgeben und seine Sachen "irgendwann" vorbei bringen.
Ich fing an zu weinen, sagte ihm , dass ich ihn doch liebe und gedacht hätte, wir könnten das schaffen. Er sagte darauf hin, er wolle nicht mit mir reden und sein Entschluss stünde fest.
SEitdem hänge ich in der Luft. Es gab noch kein Gespräch, ich esse und schlafe seitdem kaum.
Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht?
Daggi