... obwohl ich meine Mutter sehr geliebt habe. Sie starb Ende November, im Alter von fast 94 Jahren. Sie war gesund, wir hatten einen Tag zuvor noch miteinander telefoniert. Als der Anruf kam, Mittags, hatte man sie gerade gefunden. Ich habe geweint, aber nicht viel. Ich habe ihr Appartement aufgelöst, bin noch immer dabei, ihr Testament zu erfüllen, aber irgendwie läuft das alles neben mir. Meine Mutter war eine gute Mutter. Mein Vater starb, als ich noch ganz klein war. Um ihn trauere ich noch immer. Warum kann ich um meine Mutter nicht trauern? Vielleicht, weil mir immer klarer wird, dass sie mich nicht loslassen konnte? Dass ich mein Leben viel zu sehr nach ihr ausgerichtet habe, ohne mein eigenes Leben wirklich zu leben? Dass es für vieles nun einfach zu spät ist, z.B., für eigene Kinder? Dass ich seit Jahren in Deutschland "festhänge", wegen Mama, die ich nicht im Stich lassen wollte, obwohl sie in einem eleganten Wohnstift sehr gut versorgt war? Kann es sein, dass ich sie dafür hasse, obwohl wir eine wunderbare Beziehung hatten? Ich will sie nicht hassen, aber es kommen Gefühle in mir hoch, die mir fremd sind. Hat jemand von Euch ähnliche Erfahrungen? Wie geht man in einer solchen Situation mit sich selbst um?

Das geht nicht nur Dir so!
Viele Mütter klammern, und wenn die Töchter das zulassen, dann verpassen sie ihr eigenes Leben. Die Trauer wird aber bei Dir wahrscheinlich noch kommen. Das kann manchmal lange dauern. Schick ihr ein paar gute Gedanken, und versuche, nachzuholen, was Du versäumt hast. Ja, ich weiß, man bekommt keine Sekunde zurück, die man nicht wirklich gelebt hat. Dein Thread hat mich sehr nachdenklich gemacht und ich hoffe, dass sich auch noch andere Forumsteilnehmer dazu äußern werden. Anscheinend möchtest Du auswandern. Tue das bald, wenn Du kannst. Dein Leben wird in eine ganz andere Richtung gehen und Du wirst vieles besser verarbeiten können. Ich wünsche Dir viel Glück! Mona

Es ist schwierig aber nicht unnatürlich
Hallo zirpsel,
das eine schliesst das andere ja nicht aus. Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben. Du hattest Dein Leben den Bedürfnissen Deiner Mutter angepasst, das ist Bewundernswert. Dennoch hast Du dich selbst vergessen. Das Du nicht weinen kannst, ist doch völlig ok. Wer gibt denn eien Maßlatte vor, wie, und wie lange ein mensch zu trauern hat. Du hat Dich sicherlich vorher nicht getraut Dich mit Deinen gefühlen zu beschäftigen oder hattest einfach keine Zeit dazu, denn Du hast Dich um Deine Mutter gekümmert. Las all Deine Gefühle zu, das ist Dein gutes Recht. Und es ist gut das Du deine Mum noch immer lieb hast.
Leider muss ich aber auch wirklich sagen, nach dem wass Du gechrieben hast, war Deine Mutter ja ziemlich egoistisch. Das jetzt nicht Bös gemeint, aber Sie hat Dir wirklich nicht die Gelegenheit gegeben Dein Leben zu leben, und Du hast Dich darauf eingelassen. Es gehören immer zwei dazu.
Sei doch einfach froh, das Du solang etwas von Deiner Mutter hattest und fange jetzt langsam an Dein Leben zu Leben. Du brauchst kein schlecjtes gewissen Deiner Mutter gegenüber zu haben, aber Dir selbst solltest Du jetzt mal endlich was gutes tun und anfangen zu leben***DEIN LEBEN***.
Deine Gefühle sind nicht falsch. Es sind Deine gefühle das ist ok, lass sie zu, lass sie raus sonst erdrücken sie Dich irgendwann. Es ist immer schwierig wenn man sich seinen Eltern gegenüber verpflichtet fühlt und vieles von sich selbst aufgibt. Sei wütend dazu hast Du ein Recht, sei genauso traurig aber auch fröhlig es ist Dein Leben.
Ich habe meine Mum vor knapp drei Wochen verloren.Meine Mum war aber erst 68 J. und stab für uns alle überraschend. Meine Mum wollte nie abhängig von uns Kindern sein, sie sagte immer lebe Dein Leben es gehört Dir,das ist mein Geschenk an Dich, und trotzdem bin ich jetzt auch manchmal ein wenig sauer auf meine Mum, wie konnte sie mich allein lassen. Wie Du siehst, ist auch die Wut durchaus normal. Lass sie einfach kommen wie die trauer auch und Du wirst sehen, es wird sich wieder beruhigen.
Ich wünsche Dir jedenfalls, dass Du jetzt endlich anfängst und Dein Leben lebst, lass Deine Mum los, auch sie hat Dir DEIN LEBEN geschenkt, nutze es, für Dich.
Dadurch das meine Mum so schnell und überraschend gestorben ist, halte ich mir vor Augen, auch mein Leben kann schon morgen aus irgendeinem Grund vorbei sein. Ich möchte es aber noch leben, das hat mir meine Mum geschenkt und Dir die Deine.
Ich wünsche Dir wirklich alles Gute.
Alexandra

    ..trauer..
    hat viele gesichter...jeder mensch trauert anders...ich denke du bist momentan in einer scheinwelt...mache dir keine gedanken über deine gefühle...behalte deine mutti in ganz lieber und guter erinnerung und gib ihr nicht die schuld an deinem leben...sie hat dich "irgendwo" gebraucht und ich denke sie war dir deswegen jede sekunde ihres lebens sehr dankbar...wenn du nicht weinen kannst oder nur wenig ist das okay...tief in dir drinne ist die trauer...ich wünsche dir viel glück für die zukunft!!!...

    Jeder trauert anders...
    auf seine Art und Weise. Vorwürfe muss sich keiner machen! Meine Mutter ist im Juli 2005 an Krebs gestorben. Ich denke oft an Sie aber weinen kann ich auch nicht mehr... ab und an kommen Tränen (wenn ich allein bin). Vielleicht geht es Dir, wie mir - ich kann meine Trauer nicht offen zeigen. Warum auch immer, ich weiss es nicht.
    Ich habe eine Gedenkseite für meine Mutter gemacht und höre viele Lieder die mit dem Tod was zu tun haben - ich denke das hat auch viel geholfen!


    www.melancholisch.de <-- Super Gruppe(kenne ich persöhnlich)


    www.irmgard.mx35.de <--- HP von meiner Ma


    www.mamas-gedenkseite.de <--- noch in Arbeit


    Könnt ja mal schauen, wenn Ihr Lust habt


    Liebe Grüße
    Sandra

    carina_12264254

    Danke für die lieben Worte...
    ...Euch allen! Und dir, Alexandra, möchte ich auch mein Beileid aussprechen. Meine Mutter starb auch sehr plötzlich, aber sie war eben sehr alt. Ja, sie hat mir das Leben geschenkt, aber auch einen großen Teil davon zurück gefordert. Natürlich gehören zwei dazu, der, der fordert, und der, der es akzeptiert. Hinterher sagt man sich, dass man vieles hätte anders machen müssen. Aber für vieles ist es eben inzwischen zu spät! Ich werde aber so schnell wie möglich ins Ausland gehen, was ich mir seit Jahren wünsche, und werde versuchen, dort glücklicher zu werden, als ich es jetzt bin. Nochmals herzlichen Dank! Eure Worte haben mein schlechtes Gewissen etwas beruhigt! Zirpsel