Hallo,


sich als Außenstehender in solche Verhältnisse einzugewöhnen, ist immer sehr schwierig. Wahrscheinlich warst du von Anfang an vielen allein deswegen suspekt, weil du anders bist, bzw. andere Traditionen hast. Ich weiß nicht, ob das direkt was mit Stadt-Land zu tun hat. Ich wohne auch eher dörflich und zu Geburtstagen kommen in unserer Familie nicht mehr Leute als Eltern, Geschwister und deren Familien. Wenn ich dann manchmal höre, wie sehr das bei anderen "ausartet" kann ich mir manchmal nur die Augen reiben.
Ich hatte manchmal das Gefühl, dass sowas wie du beschreibst in den neuen Bundesländern besonders verbreitet ist (einfach nur aus meiner Beobachtung von ein paar Bekannten).
Bei der Lösung des Problems kann ich dir wahrscheinlich nicht viel weiter helfen. Vielleicht verteht ihr euch alle mit der Zeit etwas besser, was es angenehmer macht. Oder ihr könntet überlegen, ob du dich einfach zumindest teilweise ausklinkst. Ich würde als Mann nie von einer Frau erwarten, dass sie zu solchen wahrscheinlich sehr großen und langen Veranstaltungen mitkommt, wenn sie sich nicht wohlfühlt. Allerdings ist auch klar, dass du damit einen schelchten Eindruck in seiner Gemeinschaft hinterlässt.

  • punkt12 hat auf diesen Beitrag geantwortet.
    beate44

    Wie war das, wenn vorher jemand "neu" in die Familie gekommen ist ?
    Vorher war angeblich alles perfekt und wurde erst durch mich inperfekt. "früher war alles besser"
    Die Frage , wie das vorher mir "Neulingen " war, habe ich mir auch schon gestellt.
    Familienmitglieder sind der Partnerschaft wegen weg gezogen...in die Stadt. Zum Teil auch weit weg, in andere Bundesländer. Da verbleibt loser Kontakt oder man reist an, wenn es was zu feiern gibt.
    Notfalls werden auch Gründe zum feiern erfunden..um feiern zu können.




    fridolin

    Danke für deine Antwort.
    Ich habe ehrlich keine Lust mehr, mich um Eingewöhnung zu bemühen, was schon seit 5 Jahren so geht. "Ausarten" ist sicherlich das richtige Wort dafür...wenn es keinen Grund zum feiern gibt, wird ein Grund erfunden.
    Das "teilweise ausklinken" habe ich auch schon mehrfach versucht. worauf man sich empört hat.

    punkt12

    Hallo,
    ich glaube auch nicht, dass solch ein Verhalten etwas mit Stadt/Land zu tun hat.
    Ich lebe in einer ländlichen Gegend. Genau genommen in einem Dorf mit 2.000 Einwohnern. Dort gibt es solch ein Verhalten, wie von dir beschrieben nicht. Jeder Mensch ist anders und alle respektieren sich gegenseitig. Es herrscht eine große Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft im Dorf und dennoch lässt jeder den anderen in Ruhe. Es wird respektiert, wenn jemand an einer Feier nicht teilnehmen möchte und es besteht auch kein Einladungszwang von bestimmten Personen.
    Ich selbst werde z. B. häufig zu Geburtstagen eingeladen, aber meinen eigenen Geburtstag feiere ich nie. Ich verreise an diesem Tag lieber und gehe mit meinem Mann ins Restaurant. Alle wissen und respektieren das. Keiner nimmt mir das krumm.


    MIch würde nun echt interessieren in welcher Gegend du wohnst (Bayern/Österreich)?


    Ich glaube nicht, dass du in den neuen Bundesländern lebst.


    Viele Grüße

    • punkt12 hat auf diesen Beitrag geantwortet.

      Wie stark beeinflusst das ganze Deinen Mann/Partner? Fühlt er sich unter Druck und gibt an Dich weiter oder ist er einfach glücklich mit Dir uns versucht es locker zu sehen?

      • punkt12 hat auf diesen Beitrag geantwortet.
        nice-to-be-here

        Hallo, danke für deine Antwort...wie die Situation im Dorf ist, weiß ich nicht. Es geht ja um die Familie, nicht darum, wie es im Dorf ist.
        Und ja, es ist in den neuen Bundesländern...ca. 1500-2000 Einwohner.

        sophos75

        Am Anfang hat er sehr von seiner Familie geschwärmt. Als er mich dann mitgenommen hat und mich vorgestellt hat, war es sehr nett. Der Umgang untereinander ist mir allerdings gleich aufgefallen....das habe ich ihm aber erst viel später erzählt.
        Im Umgang untereinander stört mich das Hinterhältige und Gehässige.
        Beim ersten Aufeinandertreffen habe ich zum Beispiel gleich erfahren, welche Familienmitglieder ungeliebt sind. Und die waren zu der Zeit nicht anwesend. Und als ich sie kennengelernt habe, waren es ganz normale Leute mit ganz normalen Geschichten... sie werden auch nett behandelt, nur hinterm Rücken wird die Nase gerümpft. Ursache dafür sind dem Anschein nach alte Ereignisse, die weit zurück liegen und die man sich immernoch nachträgt.
        Mich wunderte, warum ich das sofort mitgkriegen sollte...heute denke ich,es sollten eventuelle Symphatien vorgebeugt werden.
        Es ist auch nicht erwünscht, das man sich nur mit einem trifft ohne das der andere nicht dabei ist. Ich habe mich also nicht mit "Verwandte A" zu treffen, wenn "Verwandte B" nicht dabei ist ( als Beispiel).


        Nach der ersten Eskaltion hat mein Partner seinen Standpunkt bezogen und mich verteidigt. Aber es ändert sich ja dadurch nichts.
        Er stand dann eine Zeitlang zwischen den Stühlen, hat sich aber nun damit abgefunden, das die Dinge so sind.
        Er sieht, das früher alles besser und einfacher war. Aber nun ist es das nicht mehr...weil ich da bin und anders ticke.
        Er hat sich sehr aus diesem Familienleben zurückgezogen....aber ich denke, er leidet darunter.


        Ich habe schon oft mit ihm darüber gesprochen, was ich meine und denke und er wusste auch immer sofort was gemeint ist. Er kennt seine Familienmitglieder ja schließlich.
        Bei Familienevents versuche ich dann immer "eben etwas anderes vorzuhaben-oder schon woanders eingeladen zu sein" damit ich nicht teilnehmen muss. Dann nimmt mein Partner allein daran teil....dann kommt die strafende Nachfrage, warum ich nicht dabei bin. Es wird von mir erwartet !


        Ich mag das Gehässige nicht und dieses Hinterhältige. Ich weiß genau, das es eine schöne Feier werden kann und jeder freut sich dann. Hinterher erfahre ich dann, ich hätte nun wieder etwas falsch gemacht ( was auch mein Partner nicht versteht).
        Er kennt es nicht anders, es war schon immer so...und seine Exfrau hat es auch so mitgemacht.


        Das Problem bin ich ! Weil ich deren Erwartungen nicht erfülle.

        Uh, das klingt schrecklich. Es erinnert mich stark an die beiden Nachbarsdörfer, in denen meine Eltern aufgewachsen sind. Als Kind hat mir stets davor gegraut, wenn wir da hingefahren sind. Eben wegen besagter Familienfeiern. Für mich klingt es nach eingefahrenen Strukturen, und als Neuling stehst du auf dem Prüfstand.


        Ich würde mich eher zurückhalten und deinen Partner machen lassen. Immerhin ist es ja seine Familie. Ich würde mich wenn man so will "energetisch" abgrenzen und etwas für die Nervenstärkung tun. Völlig unabhängig vom Ausgang diverser Debatten oder Vorgaben. Denn eines ist klar, diese Art der Dorfcommunity leidet. Ich möchte jetzt nicht aud das Wort "degeneriert" pochen, aber in vielen Fällen ist es doch so, dass diese internen Verbandelungen nicht gerade gesund sind. Menschen die über den Tellerrand schauen sind im Normalfall tolerant und bereit, sich auch mal auf was Neues einzulassen.


        Fazit: ich denke du liegst mit deiner Einschätzung völlig richtig. :-)

        Ich habe das mal in einer Abteilung erlebt. Vorne rum waren sie alle die besten Kumpels, wenn dann aber mal einer aufs Klo ist oder nicht da war wurde übelst über den hergezogen.
        Ich denke, am besten fährst Du damit wenn es Dir einfach wurscht ist, wenn es geht ziehst Du Dich raus, hin und wieder bist Du halt mal dabei (auch Deinem Partner zuliebe), aber wer was denkt und ob Du wieder die Böse bist ist für Dich nicht relevant.

        Das sind zunächstmal sicher keine Eigenschaften von Dorfmenschen im Allgemeinen. Ich kenne das Dorfleben auch sehr gut, habe sowas aber nie erlebt. Das ist einfach diese Familie, die seltsam drauf ist.


        Du kannst diese Familie und ihre Gepflogenheiten nicht ändern. Du musst aber anderseits auch nicht mitmachen. Dein Partner und du könnt euer Leben so leben, wie ihr wollt und einfach ein bisschen Distanz zu seiner Familie halten.


        Wohnt ihr/er auch in diesem Dorf? Wenn nein, wie weit wohnt ihr entfernt? Wenn da ein paar Kilometer zwischen euch liegen, wieso kratzt dich das so sehr, was diese Leute tun? Fahr halt einfach nicht hin! Du musst Geburtstage auch nicht mit seiner Familie feiern, wenn du das nicht möchtest.

        5 Tage später

        Ich glaube auch, dass er sich halt sehr unter Druck gesetzt fühlt.