Neuer Partner plötzlich depressiv?

Hallo zusammen,

gerne möchte ich mal ein paar Meinungen zu meiner aktuellen Herausforderung.

Wie viele habe ich meinen "Partner" also falls er das aktuell noch ist, online kennengelernt und ja wir sind nach sehr viel Leidenschaft auch recht schnell in einer Beziehung gelandet. Alle Schritte gingen hierbei von ihm aus. Erstes "ich bin verliebt in dich" erstes "ich liebe dich" "zukunftsausblicke"...und Planungen...und das nach kurzer Zeit 8 Wochen.. wir haben uns immer regelmäßig gesehen, Miteinander Nächte und Tage verbracht, und jeden Tag via what's app kontakt. Ein Paar, dass nach und nach sich festigt und stabilisiert, damit die Liebe wächst. Soziales Umfeld hatten wir noch nicht miteinander geteilt sondern waren noch sehr in unserer Zweisamkeit glücklich. Er ist Mitte 30 sehr gefühlvoll liebend und romantisch sinnlich. Anfangs dachte ich sogar dass er ein Narzisst sei und er Lovebombing betreibe. Nun gut. Dann kam vor drei Wochen am Tag unserer Verabredung ein Anruf von ihm, er war vollkommen durch den Wind und er teilte mir mit dass seine Mutter einen Schlaganfall hatte und er in seine Heimat fahren werde. Und seit dem ist alles anders. Ich bin ein stückweit verzweifelt, was heißt ein stückweit, ich bin verzweifelt. An dem Abend selbst kam dann noch via what's app eine Nachricht die komplett kaltherzig an mich gerichtet war. Dann stellte er den kontakt komplett ein. Nach drei Tagen fragte ich dann nach, dass ich nichts verstehe, was denn genau der Schlaganfall jetzt mit seiner Art mir gegenüber zu tun hätte. Und ich da bin. An seiner Seite. Dann kam eine Sprachnachricht von ihm, nachdem er alle vorhergehenden Nachrichten nicht abgehört hatte und mich mit nem Halbsatz weggeschoben hatte. Darin erklärte er mir, dass seine Schwester und sein Vater ja ebenfalls in der Vorweihnachtszeit gestorben wären und er jetzt gefühlt depressiv sei und ich ihm bzw uns bitte zeit einräumen solle und er liebe mich. Er sei krank geschrieben und bliebe jetzt in der Heimat. Und ja. Natürlich habe ich dann Verständnis und hab mich zurückgezogen. Er war in der Zeit auch kaum on und dann kam Weihnachten und ich dachte mir nach zwei Wochen schreibe ich jetzt wenigstens zu Weihnachten. Dabei ist mir aufgefallen dass er gefühlt den ganzen Tag on auf what's app war aber gut. Mir hatte er nicht geschrieben. Dann schrieb ich ihm was liebes und verständnisvolles und fragte ob er mir ein Zeichen geben könnte oder ob sich was verändert habe weil ich auch in so einer schwierigen Situation auch auf meine Bedürfnisse achten müsse und so gar keinen kontakt zum Partner haben seit zwei Wochen irgendwie sich seltsam anfühle. Dann kam zurück dass er sich immer noch so Gefühlsleer fühle und er jetzt bis Mitte Januar krank geschrieben sei und er die kommende Woche einen Tag zu Hause sei um ein paar Sachen zu holen und dann fährt er wieder in die Heimat zu seiner Mutter und bliebe dann dort. Die zwei Wochen habe er starke psychische mentale und körperliche Beschwerden gehabt und er könne mir nur ein Lebenszeichen schicken fühle sich aber immer noch Gefühlsleer aber denke an mich und das gebe ihm Kraft. Nun gut. Dann hatte ich mich vorher belesen und ihm auch mit viel Verständnis geantwortet und er hatte dann auch immer geantwortet. Gestern Morgen schrieb er dann ganz früh dass er am Dienstag, also morgen, kurz nach Hause fahre und wenn ich vielleicht auch da wäre, dass er ja kurz rumkommen könne zum "hallo" sagen. Ich hab dann immer geantwortet aber mittlerweile etwas sachlicher ohne alles mit Herzchen zu bepflastern. Dann ging's gestern Abend sexuell zwischen uns via what's app zur Sache. Auch das ging von ihm aus. Und jetzt bin ich verwirrt weil heute schon wieder den ganzen Tag nichts von ihm kommt und vor seiner "depressiven Episode" waren wir jeden Tag mit viel Herz und Seele in kontakt und ich weiß mittlerweile nicht mehr was ich denken soll. Ab Mitte Januar ist er dann wieder zu Hause und Gefühlsleere bedeutet ja dass er ohnehin aktuell nichts für mich fühlt. Ach so. Und das Wichtigste seiner Mutter geht es nach dem Schlaganfall gut, doch er selbst tut sich mit der Weihnachtszeit und dem Vorfall immer noch unfassbar schwer weil da Schwester und Vater gestorben sind. Und er schrieb dass er immer noch nicht in der Spur ist und dann aber gestern das sexuelle war so kurzzeitig normal. Da war der Mann plötzlich wieder den ich kennenlernen durfte und heute wieder nicht auffindbar. Ich hab auch nicht mehr heute geschrieben und hab jetzt irgendwie unfassbar komische Gefühle weil ich ohnehin nicht denke, dass er morgen bei mir vorbeikommen wird. Ich kenne mich nur bedingt bei "depressiven Episoden" aus und weiß einfach nicht, ob das alles Sinn macht. Denn seit drei Wochen fühle ich mich wie das letzte Ungeziefer in seinem Leben. Und es ist irgendwie ein komisches Gefühl dass er sich nicht bei mir von sich aus gemeldet hatte obwohl er ja scheinbar mit dem chatten an sich keine Schwierigkeit mehr hatte. Ach so. Eine Randnotiz gab es dann noch, dass er meinte, er hätte aktuell keine Kraft zu schreiben dies und jenes und alles überfordere ihn und deswegen hatte ich gewartet bis er wieder häufiger on war. Er erwähnte dann auch im aktuellen Chat, dass ihm das Schreiben auch nach zwei Wochen überfordere und auch die ganzen weihnschtsgrüße. Hm. Er wollte wohl aufzeigen, dass er da auf alles jetzt "reagiert". Was weiß denn ich. Nach gestern der Nähe und das er explizit gesagt hat, dass er mich kurz morgen sehen möchte und er sich zwar deutlich weniger gefühlvoll aber immerhin den kompletten Tag dann gemeldet hatte und abends dann sogar sexuelle Sehnsucht hatte bin ich heute jetzt komplett verwirrt, dass wieder schweigen herrscht. Hat jemand Erfahrung von euch mit einem Partner, der durch einen Schock in eine depressive Episode geschleudert wird oder sollte ich das Kapitel lieber ablegen weil stellenweise echt Aussagen verwirrend sind. Ich Blick nicht mehr durch. Und rechne wie gesagt ohnehin damit, dass er morgen nicht kommen wird. Ich bin mittlerweile echt ratlos. Wir sind noch recht frisch zusammen und inmitten einer beginnenden Liebe unterwegs und komplett als Mensch habe ich ihn noch nicht begriffen und mir fällt auf wie wenig ich ihn in diesen Bereichen kenne...keine Ahnung ob ich überhaupt noch in einer Beziehung bin. Ich möchte gerne ein tapferes Herz für diesen Mann haben und ihm die Zeit geben, aber es zerreißt mich, dass ich mich so abgelehnt und weggeschoben werde und ich hoffe jeden Tag.. und ich weiß nicht mehr wie ich damit umgehen muss... und jetzt bitte ich euch um ein Feedback. Gibt es Personen unter euch, die Erfahrungen haben mit derartigen depressiven Zuständen und ist es realistisch dass man sich dann komplett so verhält... dieses kaltherzige, fast schon arrogante und dann kurzzeitige "normalere" ich sag mal Beispiel what's app sex... hm. Wird das jetzt ein ständiges hin und her sein? Wer hat Erfahrung damit und auf was muss ich mich einstellen. Ich hab in den drei Wochen echt gelitten. Diese komplette Ignoranz und Distanz von ihm. Es tut so unfassbar weh. Und dann ist er den ganzen Tag on um weihnachtsgrüße zu beantworten... ich Blick nicht mehr durch. Heute kam nichts und ich weiß echt nicht mehr was ich denken glauben fühlen oder hoffen darf.... ich weiß nicht mal ob ich jetzt immer kontakt suchen muss oder nicht. Soll ich ihn in Ruhe lassen oder muss man aufgrund der Depressiven Verstimmung sich immer aktiv bei ihm melden... ??? Tausend fragen... und ich weiß nicht mehr weiter, möchte aber nicht voreilig aufgeben.
ich danke euch.

Hallo ihr Lieben,

von Herzen danke für euer Feedback.

Mit "Heimat" meinte ich nur eine andere regionale Gegend in Deutschland somit kein anderer Kulturkreis.

und nein. Jünger bin ich nicht. Beide Mitte 30 und er hatte mich in die Beziehung "hofiert". Ich bin da zurückhaltend. Die Themen Liebe, Bindung und Zukunft gingen von ihm aus. Aber ja. Natürlich hab ich all meine Gefühle dann auch zugelassen und ihn nicht abgelehnt. Sondern mich unfassbar gefreut, dass ein Mann so eine integere Art mit gegenüber hat und es ihm wichtig war, dass ich weiß wie er empfindet und das er mit mir eine Zukunft plant. Nun gut.

Seine Schwester hatte er vor 15 Jahren verloren und seinen Vater vor 6 Jahren. Jeweils in der vorweihnachtlichen Zeit.

Ich habe einfach das Bedürfnis Teil auch in der Krise von ihm sein zu dürfen. Momentan ist der fehlende Kontakt schlimm. Aber scheinbar kann ich nur auf diese Art und Weise behilflich sein. Wenn überhaupt. Ich bin ein sehr loyaler Mensch und möchte nicht voreilig aufgeben. Wenn er wirklich depressiv ist, werde ich stark sein und das ganze auch erlernen was er wie in welcher Form braucht. Liebe bedeutet für mich nicht gleich davonzulaufen, wenn eine Krise ansteht, besonders weil es sich dann ja bei ihm um eine Erkrankung handelt.
Ich Blick aber einfach nicht mehr durch bei ihm. Ob das alles wirklich "real" ist, weil es irgendwie ein stückweit "inszeniert" wirkt. Ohne das böse zu meinen, denn ich habe großes Mitgefühl mit Personen, die an einer Depression erkrankt sind.
Und ich weiß nicht, ob das an dieser Stelle ein normales Verhalten während einer depressiven Episode ist oder er halt schlichtweg mich bereits nicht mehr in seinem Leben einplant und ich nicht mehr der Rede wert bin. Was ja ok ist. Aber er hält mich als Option offen und platziert sich nicht klar.
Er selbst sagt dass er das mit sich alleine ausmacht und nicht reden kann und ihn alles überfordere.

Sein Bruder und er sind beide vor Ort bei der Mutter und das wichtigste ist ohnehin dass es der Mutter gut geht.

Momentan hat er nur noch via what's app geschrieben. Er möchte nicht reden. Darauf nehme ich komplett Rücksicht. Somit kein Anruf. Aber ich hatte mich ohnehin erst wieder nach zwei Wochen dann gemeldet. Es ist schwer zu erklären, aber er war direkt wie ausgewechselt am Tag des Geschehens und ich komm einfach nicht durch zu ihm und somit gehe ich davon aus, dass das Einzige, dass ich unterstützend machen kann, zu schweigen und mich nicht mehr aktiv zu melden. Es fällt mir sehr schwer. Aber gut. Ich weiß auch nicht warum er an dem Tag durchgehend on war, aber es stimmt, ich war da keine einzige Zeile wert. Familie glaube ich an der Stelle nicht, die waren alle mehr oder weniger vor Ort und er erwähnte dass ihm selbst weihnachtsgrüße "hier" also auf what's app überfordere und ja. Er war gefühlt zwei Wochen nicht bzw. sehr wenig on, nur an diesem Tag. Jetzt ist er seit zwei Tagen wieder verschollen, kaum on und nichts. Aber ich werde auch das jetzt nicht mehr checken um daran zu erkennen wie gut oder schlecht es ihm geht, ist eh egal und unterm Strich muss ich erkennen, dass er mir halt nicht geschrieben hat sondern ich mich aufgedrängt bzw. in Erinnerung gerufen habe nach zwei Wochen.

Also danke ihr Lieben. Ich habe nach wie vor keine Ahnung wie ich das alles deuten muss, soll, darf oder kann. Mittlerweile habe ich mich erkundigt und auch von therapeutischer Seite aus wird es mir als normales Abwehrverhalten ausgelegt. Er zieht sich in seine Männerhöhle zurück und da er weiss dass er kein guter Partner aktuell ist meidet er mich. Dazu kommt ne ordentliche Portion Egoismus und nur die "Ich-Sicht"...
Das er sich, wenn ich aktiv ihm schreibe melde, sei ein gutes Zeichen, auch dass er sich auf andere, also sexuelle Gedanken mit mir einließe sei ein gutes Zeichen und das er in diesen Momenten wieder ein stückweit "da" wäre.. die Herausforderung ist nur an dieser Stelle, dass keiner genau sagen könnte ob es wirklich alles so ist wie er sagt. Wenn er depressiv verstimmt sei, kann dieses Verhalten normal sein und ich dürfe es nicht persönlich nehmen. So die Meinung eines Therapeuten, der leider auch nicht sagen kann was an der Stelle jetzt gut ist oder nicht gut ist weil man natürlich nicht einschätzen kann ob er wirklich depressiv sei.

So schwer es mir auch fällt, weil ich ein loyaler Mensch bin und auch da bin wenn mal schwierige Phasen anstehen in der Beziehung und ja. Ich bin beziehungserfahren und auch Krisenstabil, aber es nimmt mich so mit, dass ich da so null den Durchblick habe, mich wie Ungeziefer fühle und nicht mehr weiß was ich machen muss darf kann oder soll, dass ich einfach nur noch ratlos bin.

Nachtrag: Unterstützung habe ich wie empfohlen (Umgang mit depressiven Personen) mehrfach angeboten und mich auch an die Empfehlungen gehalten, was genau man einem depressiven Menschen vermitteln muss und darauf hat er auch gut reagiert. Aber irgendwie "verschwindet" er dennoch immer wieder. Und er wollte heute eigentlich kurz vorbeikommen aber bislang keine Info, kein nichts. Ich werde auch nicht von mir aus ihm schreiben sondern damit klar kommen, dass ich nicht mal abgesagt bekomme. Er ist komplett ein anderer Mensch. Er war sehr zuverlässig und ein verbindlicher Mensch aber das ist alles nicht mehr greifbar derzeit.

Das genau ist meine Herausforderung. Ich kann nicht loslassen und ich bin darin so unfassbar schlecht, dass ich hilflos mein Verderben akzeptiere. So kamen auch davor 6 Jahre Beziehung mit einem Narzissten zustande.
Das heißt mein ganzes Denken und Handeln dreht sich jetzt um ihn. Und ich weiß nicht wie ich mir das selbst bewusst machen soll, dass ich das nicht möchte. Ich möchte so gerne dem Mann wieder begegnen den ich liebe, aber der ist nicht mehr "auffindbar". Stattdessen setze ich hier und er hat sich wegen heute nicht gemeldet und auch nicht abgesagt. Ich verstehe die Logik darin nicht. Ich meine, er hätte doch null den Tag in Aussicht stellen müssen. Ich hätte es doch gar nicht mitbekommen ob er hier, dort oder sonst wo ist. Ich verstehe die Logik einfach nicht.
Und ja. Ich denke gerade auch darüber nach was da alles noch dahinterstecken könnte... und ob es wirklich depressiv ist oder etwas vollkommen anderes. Wobei. Seine Mutter hatte tatsächlich einen Schlaganfall. Aber mehr weiß ich auch nicht. Außer dass er nicht in therapeutischer Behandlung ist und sich einfach über einen vertrauten Arzt krankschreiben lässt, der die Familientragödie kennt. Und er schreibt ja selbst dass seine Mutter zum Glück sogar ganz munter sei aber es auf ihn nicht zutreffe.
Ich glaub' ich muss selbst in Therapie weil ich das mit dem loslassen nicht drauf habe. Und ich selbst dann noch festhalte, wenn es mit voller toxic auf kich einwirkt. Also werde ich mich wohl eher auf das Thema "Loslassen" konzentrieren müssen.

ganz lieben Dank dir für deine Einschätzung.