Was ich jetzt schreibe, ist natürlich nicht für alle Kinder der Welt anwenbar. Das denke ich nicht. Ich möchte dir, aufgrund deiner Frage, nur meine Erfahrungen mitteilen, um dir (eventuell) die Entscheidung etwas zu erleichtern. Es kommt etwas auch darauf an, wie alt dein Kind schon ist. Was ich in letzter Zeit beobachte, ist, dass Mädchen die besseren großen Geschwister sind, wenn ein Altersunterschied von über drei Jahren besteht, da das neue Baby dann die lebendige Babypuppe ist. Natürlich nicht zum wirklich drum kümmern, aber meine Freundin und ich haben beide die gleiche Konstellation: Großes Kind von 8 Jahren und jetzt nochmal ein Baby bekommen. Ihr großes Kind ist ein Mädchen, meines ein Junge. Am Anfang hat sie immer geschwärmt, wie toll die beiden sich verstehen. Ich hatte Mühe, da mein großer Sohn den Kleinem natürlich sehr ljebt, aber er war auch oft nervig für ihn und er musste halt manchmal zurückstecken, da ich ja auch noch für mein kleines Baby da sein musste. Er war halt 8 Jahre Einzelkind. Der Nachzügler meines Vaters, ein Mädchen im gleichen Alter wie die Großen (also meine Halbschwester) ist jedes Mal hellauf begeistert, wenn sie meinen Kleinen sieht. Dann setzt sie sich allen Ernstes allein mit ihm hin und spielt ganz hingebungsvoll mit ihm. Das sind halt die Mutterinstinkte (sorry für die altmodischen Geschlechterstereotype, die ich hier beschreibe :O)
Das gleiche berichtet mir meine Freundin. Und sie ist nicht die einzige. Auch aus meiner Kindheit habe ich das erfahren. Ich und meine Schwester, 3 Jahre auseinander, waren (sind) ein Herz und eine Seele. Meine Cousine hat mit ihrem älteren Bruder nie richtig gespielt. Was gut funktioniert, meiner Meinung nach, auch bei älterem Jungen, ist, wenn der Altersunterschied zwischen ihm und dem Jüngeren Mädchen nur 1,5 bis max 2,5 Jahre beträgt. Dann sind sie vom Entwicklungsstand her sehr ähnlich und können auch in jungen Jahren viel miteinander anfangen. Aber trotzdem - ich merke, dass selbst mein Cousin und Cousine sich nicht missen möchten. Auch mein Großer versteht sich mittlerweile super mit dem Kleinen. Man darf halt keinen bevorzugen. Hört sich einfach an, aber grad wenns ein viel jüngeres gibt, ist das manchmal auch gewöhnungsbedürftig ("Jetzt gib ihm das doch mal. Er macht es schon nicht kaputt!"). Das musste ich lernen, habs aber immer besser drauf. Weil verwöhnen ist nicht gut. Verwöhnung ist auch eine Form von Vernachlässigung, habe ich mal gehört, weil man das Kind bis zur Lebensunfähigkeit liebt (" Du darfst alles, Mama macht alles für dich"). Schlusswort: Einzelkind haben kann toll sein, man hat ein sehr enges Verhältnis zu seinem Kind. Ich kann mich nicht erinnern, je ein so tiefes Verhältnis zu meinen Eltern gehabt zu haben. Aber trotzdem haben wir uns gut verstanden und auch meine Schwester will ich niemalsml missen. Geschwister zu haben ist eine sehr gute Lebensschule. Und: Geschister spielen zusammen (normalerweise, wenn der Altersunterschied nicht zu groß ist, siehe oben) und man hat als Mama dann schom teilweise weniger Arbeit. Mein großer Sohn spielt viel mit anderen oder alleine, aber in manchen Situationen kann es auch sehr anstrengend sein, sodass er dann halt unbedingt von Mama bespaßt werden will. Hab durch den Altersunterschied jetzt halt 2 Einzelkinder quasi. Deshalb kommt jetzt nochmal ein kleines, bis das auf der Welt ist, ist mein zweiter 2 Jahre. Dann hat wenigstens er ein Geschwisterchen. Aber bei mir ist das einfach so passiert, war gar nicht geplant, aber jetzt bin ich froh. Zumal es wieder ein Junge ist.