Wir kennen uns seit Kindheitstagen. Wir sind sehr viel gereist, sahen uns täglich. Vor 10 Jahren cirka heiratete sie. Seitdem ist sie total fixiert und eingenommen von ihrem Mann. Ich habe sie schon einige Male angesprochen, dass ich es schön fände, wenn wir Mal wieder etwas intensiver was machen könnten. Aber sie ist nicht drauf eingegangen. Wir wohnen etwa 80 km entfernt. Die Treffen beschränkten sich auf so 3, 4 Mal im Jahr. Nun hat sie einen Jungen bekommen und ich habe mich so gefreut. Aber auch da fühlte ich mich total begrenzt. Wenn dann haben wir nur Mal telefoniert. Habe auch wieder zum Ausdruck gebracht, dass ich gerne mehr Anteil hätte. Aber es kommt total wenig. Der Freundeskreis hat sich auf den Mann verlagert. Auch Taufpaten werden Leute, die ich nicht kenne.
Ich hadere gerade sehr mit mir, ob ich das alles lieber abbreche, um fre zu sein für neue intensivere Freundschaften, denn ich fühle mich so unwohl eine so hintere Rolle einzunehmen. Oder kann ich mich irgendwie damit arrangieren? Denn ich hænge sehr an ihr. Aber dieses distanziert Verhalten tut auch so weh.
Beste Freundin seit 30 Jahren. Nun besser good Bye?
- Beste Antwort
Kann ich gut verstehen. Du fühlst dich aufs Abstellgleis gestellt und das tut weh.
Sie signalisiert ja leider ganz klar dass sie nicht mehr Kontakt möchte, darum solltest du deinen Fokus- auch wenn das weh tut, nicht mehr auf die Freundschaft mit ihr legen.
Evtl kommt sie ja irgendwann von sich aus auf dich zu, wenn nicht, dann nicht. Pflege deine anderen Freundschaften und Versuch ihr Verhalten zu akzeptieren. Ändern kann man es eh nicht. Leider kommt das öfter vor als man denkt dass Menschen ihr langjährigen Freundschaften im Sand verlaufen lassen, sobald sie eine Familie gründen bzw einen Partner haben.
Ich kann es alles echt gut nachvollziehen. Fühl dich gedrückt.
Du brauchst den Kontakt zu ihr doch nicht abzubrechen um andere Freundschaften zu knüpfen!?
Dass du dich etwas zurckgestoßen fühlst kann ich einerseits verstehen, andererseits ist es der ganz normal Lauf der Dinge. Man wird erwachsen, gründet eine Familie und setzt spätestens andere Prioritäten.
Ihr Leben und ihr Lebensmittelpunkt findet heute halt wo anders statt. Steh drüber! Dir kann das auch von einer auf die andere Sekunde passieren...
Hey didivah!
Ich bin da aber anders, denn ich habe Familie, Tiere, Job... Aber mir sind lange Freunschaften ungeheuer wichtig und ich pflege sie sehr.
...danke!
Also ich habe eine "Abitruppe" von damals.
Wir sind weit über die Republik verteilt und sehen uns nur selten.
Trotzdem sind wir gute Freunde...
Vielleicht erstmal weniger melden und schauen ob von ihr was kommt
Ich kann gut nachvollziehen, wie weh es Dir tut, dass Du nicht richtig an Deine langjährige Freundin herankommst. Aber zu hadern bringt nichts. Du hast ihr zu verstehen gegeben, dass Du gerne mehr Kontakt mit ihr hättest. Offenbar möchte sie das aber nicht oder ihr Fokus liegt halt jetzt primär auf ihrer Familie. Insbesondere jetzt, wo sie Mutter geworden ist. Ich finde das auch normal. Vielleicht wird es mehr Kontakt geben, wenn das Kind mal größer ist. So ein Säugling ist ja auch sehr anstrengend und man ist dadurch auch angebunden. Vermutlich wird Deine Freundin dann aber auch mehr Kontakt zu anderen Müttern suchen. Das ist oft der Fall, wenn jemand ein Kind bekommt. Es gibt neue Themen im Leben. Neue Kontakte kannst Du völlig unabhängig von Deiner Freundin knüpfen. Ich rate sogar dazu.
freundschaften sollte man auch pflegen können, trotz partner und familie...kenne das selber auch und bin dabei, den stecker zu ziehen
Es gibt unterschiedliche Freundschaften und unterschiedliche Phasen. Es gibt welche, die sind trotz des wenigen Kontakts ungeheuer wertvoll für mich. War aber auch nicht immer so, gerade früher hab ich gehadert mit ein paar Freundschaften und hab sie beendet.
Aber - und jetzt kommt das große aber, im Grunde war das dann, wenn ein Teil von mir ein konkretes Problem im Leben hatte, und diese Freundschaftsbeziehung stand repräsentativ für diesen Teil.
Beispiel: Freundin hat "perfektes", oder zumindest denk ich das, Leben, Kind, Mann, neues Haus, ich so wenig bis gar nix davon, und irgendwo im Unterbewusstsein beginne ich einen Groll gegen sie zu hegen, fühle mich klein, bin eifersüchtig. Es braucht nur Kleinigkeiten, und ich interpretiere das als Angriff gegen mich, und denke, dass es besser ist, die Beziehung zu beenden. Im Nachhinein gesehen war das jetzt überzogen und das tut mir leid.
Oder: ich treffe Entscheidungen, die dem Wertebild einer Freundin widersprechen und in ihren Augen unvernünftig sind. Es kommt immer öfter zum Streit, und in mir geht es innerlich ab, ich arbeite meine Entscheidung sozusagen an ihrem Widerstand ab. Beinahe kommt es zum Bruch. Jetzt Jahre danach verstehe ich es besser, dass sie mich schützen wollte, bin trotzdem froh, dass ich gehandelt habe wie ich gehandelt habe. Freundschaft besteht noch.
Oder: eine Freundin hat sich sehr wenig bis gar nicht mehr gemeldet und es hat mich sehr geärgert, ich sagte ihr das auch, dass ich das Gefühl habe, sie interessiert sich nicht für mich. Die Nonchalance, mit der sie es abtat mit "Sorry Mausl, hab zuviel zu tun, ist nicht persönlich gemeint" lehrte mich nach Überwindung der Verletzung, dass es manchmal so ist, Prioritäten zu ändern.