vina_12573820Ich finde, dass man, diesbezüglich, zu viel Geschiss macht.
Wer hat denn schon großartig die perfekten Arbeitszeiten 8 bis 14/15 Uhr? Das sind die wenigsten. Das ist kaum machbar für die meisten Eltern.
Ich arbeite von 7.30 bis 16 Uhr. Oder von 11.30 bis 20 Uhr...meist 2x die Woche. Wenn ich mein Pensum unter der Woche nicht schaffe, dann arbeite ich Samstag von 9 bis maximal 14 Uhr.
Meistens habe ich ne längere Anfahrt (da wir mehrere Standorte haben) und bin noch fast ne Stunde pro Strecke unterwegs. Eh man dann aus dem Büro raus ist und vielleicht noch was besorgt hat, ist man auch nicht vor 18 Uhr daheim.
Mein Mann geht in Schichten arbeiten. 2x die Woche geteilte Dienste d.h. er ist von früh bis spät nicht daheim.
Das funktioniert...das funktioniert ohne Probleme. Mein Sohn ist auf dem Kurs: ich komme locker aufs Gymnasium und meine Eltern sind immer für mich da.
Ich war lange alleinerziehend und bin auch Früh- und Spätschichten gegangen...ich habe als alleinerziehende Mutter ein duales Studium abgeschlossen.
Mein Sohn ist mit wenigen Monaten zum Tagesvater gekommen und ich hatte Unterstützung von meinem Vater.
Mein Sohn ist ein wunderbares Kind, das sich super entwickelt hat und für das ich meine Hand ins Feuer legen kann. Wir haben ein super Vertrauensverhältnis. Also kein psychisches Wrack, das unter den nicht vorhandenen Eltern leidet.
So viel falsch kann ich nicht gemacht haben.
Für meinen Sohn ist es vollkommen in Ordnung...er kennt es ja auch nicht anders. Für ihn ist es wichtig, dass wir die Zeit, die wir haben, auch qualitativ hochwertig verbringen. Qualität statt Quantität. Die Zeit nutzen wir auch intensiv.
Wenn ich Spätschicht habe 2x die Woche, dann sage ich ihm früh vor der Schule "Bis morgen früh, mein Schatz.", weil er abends schläft, wenn ich gegen 21 Uhr daheim bin. Da hat er dann meinen Mann am Nachmittag/Abend. Oder den Opa, wenn wir beide länger arbeiten müssen. Das war auch schon immer so und das hat ihn nie gejuckt.
Mache dir nicht so einen Kopf und gewöhne dich erstmal ein. Für dich ist es schlimmer als für die Kinder.
Du kennst deine Kinder und wenn du merkst, dass es deine Kinder gar keinen Weg finden, dann kannst du immer noch nach einer Alternative schauen.
Und mal ehrlich. In Deutschland ist es mittlerweile auch so dass man ja teilweise keine andere Wahl hat, wenn man nicht gerade von der Stütze leben möchte.
Und es gibt Menschen (wie mich), die ihren Job sehr mögen und diesen auch ohne schlechtem Gewissen ausüben, da die Kinder gut aufgehoben sind und nicht darunter leiden. Sonst würde ich auch nicht so viel arbeiten. Zumal man ja auch an die Zukunft denkt.
Du bist nicht die einzige Mutter auf dieser Welt, die so arbeiten geht und deren Kinder trotzdem als glückliche Kinder gross werden.