Möglich, ich kenne es aber auch von der anderen Seite. Mit Kommolitonen viel Unternehmen, gemeinsam lernen usw. bedeutet noch lange nicht Partnerschaft.
Das Mädchen aus dem Sprachkurs
Fünf Monate später und die Situation ist exakt dieselbe: Wir sind zusammen in einer relativ kleinen Übungsgruppe und ich sehe sie dort jede Woche, ohne allerdings mit ihr zu sprechen, natürlich nicht. Es wäre ein Leichtes gewesen, sie mal zu fragen, ob sie die Sprache weiter "lernt" und ob es zu empfehlen wäre.
Eine gewisse soziale Inkompetenz in Bezug auf emotionale Bindungen würde ich mir mittlerweile womöglich bescheinigen. Ich glaube, ich kann behaupten mit fast allen Menschen sehr gut zurechtzukommen und auch Sympathien zu wecken, aber emotionale Bindungen gehe ich keine neuen ein, seit Jahren nicht mehr. Mein Freundeskontigent/Kontigent an sozialen Kontakten steht bereits, so bescheuert und restriktiv das klingen mag.
Beispiel: Ich hatte damals super nette Arbeitskollegen, wir haben viel gelacht, ich konnte ganz ich selbst sein (was selten der Fall ist), wir hatten ähnliche Interessen, waren voll auf einer Wellenlänge und nach dem Jahr, dann war es das einfach für mich. Ich hatte keinerlei Interesse mich zu treffen oder den Kontakt schriftlich aufrechtzuerhalten.
Ist das noch normal? Bin ich normal? Warum bin ich nicht wie jeder andere Mensch daran interessiert meine sozialen Kontakte zu pflegen und auszubauen? Das sind so Fragen, die ich mir bei der Ursachenforschung stelle.
Ich würde dein Verhalten gerne als das bezeichnen, was es in Wahrheit ist: Feigheit. Und kein Mädchen dieser Welt will mit einem chronischen Hasenfuß befreundet sein...also werde endlich ein Mann. Ist nicht böse gemeint.
Feigheit trifft es auf den Punkt
Alles gut, es ist ja auch wahr. Ich bin ein Feigling: anstatt den steilen, steinigen Weg Richtung Bergspitze (= wunderschönes Ziel) zu bestreiten, gehe ich lieber außen herum.
Für mich stellt sich dennoch die Frage nach dem Warum. Ich nehmen mir teilweise felsenfest vor sie anzusprechen und stattdessen trage ich bei ihrem Anblick die Nase Richtung Himmel und ignoriere sie. Welch pubertierendes Gebaren ist das bitte? Das ist auch keineswegs eine bewusste Entscheidung, das ist spontane Selbstmanipulation...oder eben Feigheit.
Vor kurzem wurde mir die Frage gestellt: "Wo siehst du dich in 10 Jahren." Tja, mein Synapsenapparat lieferte keine sonderliche rosige Zukunftsaussicht. Es wird tatsächlich Zeit erwachsen zu werden und sein Leben in beide Hände zu nehmen, ansonsten werde ich auch dann noch dieselben Fragen stellen. Die Umsetzung nur, die ist seit jeher das große Problem -> Feigheit besiegen.
- Beste Antwort
Ich würde es nicht als Feigling betiteln, sondern schlicht weg als eine Form der Schüchternheit..
Hast du möglicherweise ihre Handynummer? Oder eine alternative Kontaktmöglichkeit, die nicht "Auge zu Auge" ist? Vielleicht könntest du dich dann besser überwinden, nach einem Date (beispielsweise nach dem Kurs zusammen etwas unternehmen) zu fragen? Ich habe auch so ein schüchternes Exemplar (was Frauen angeht) zu Hause, sind mittlerweile verheiratet und haben uns ebenfalls online kennen gelernt .
Das ist sehr lieb von dir. Tatsächlich habe ich ihre Handynummer, da wir in einer gemeinsamen Whatsappgruppe waren, allerdings ist sie nach dem Ende des Sprachkurses aus der Gruppe ausgetreten. Deshalb wäre es mir fast noch unangenehmer sie unter dem Gesichtspunkt auf Whatsapp anzuschreiben, als an der Uni anzusprechen. Prinzipiell würde es mir online definitiv leichter fallen. Nur würde ich in dem Fall eher auf Facebook zurückgreifen. Plan A ist weiterhin das Ansprechen im "realen Leben", aber falls ich das nicht gebacken bekomme, werde ich hoffentlich die Muße haben sie online anzuschreiben.
Hat er dann dich angeschrieben? Und wie war deine erste Reaktion bzw. ist seine Schüchternheit anfangs ein Problem für dich gewesen? Bevor ich vergaß: Ich wünsche euch beiden alles Glück der Erde.
"Schüchternheit ist nichts Schlechtes. Sich von ihr beherrschen zu lassen ist Feigheit."
Nein, seine Schüchternheit war nie ein Problem für mich. War mir auf Anhieb sympathisch (ist ja etwas menschliches).
Ich wünsche dir viel Glück, du schaffst es so oder so.. ob nun im "realen" Leben oder über Facebook .
aus Angst Dinge nicht zu tun .... ob man so im Leben Zeit kommt :roll:
Vielen Dank! Das muss ich mir immer wieder verklickern. Bisher ging die Überwindung von Ängsten zumeist mit extrinsischer Motivation einher, sprich ich hatte nicht großartig eine Wahl. Zum Glück. In dem Fall muss die Motivation von mir kommen, denn ich habe die Wahl, daran happert es bisher denke ich.
Dennoch, ich gehe dann demnächst mal einen Korb besorgen. :-) Womöglich war die Vorstellung korbfrei und glücklich durchs Lebens zu schreiten, doch zu schön um wahr zu sein.
Vielen Dank! :)
Vielen Dank für deine Ratschläge! Je mehr man in etwas investiert, desto mehr Bedeutung misst man dem bei, insofern bevorzuge ich den steilen Aufstieg gegenüber dem Lift.
Am Mittwoch lief der Vormittag bis zur Uni so gut: Erst durfte und konnte ich nach Monaten mal wieder schmerzfrei Sport treiben. Dann habe ich auf dem Weg zur Uni ein Lächeln samt einem Hallo von einer sehr attraktiven Dame erhalten, die ich ab und an sehe. Spätestens danach hatte ich mir felsenfest vorgenommen, mein Glück auf die Probe zu stellen. Doch dann schlug die Realität zu: Sie kam mit Freundinnen, sie ging mit Freundinnen...mein Herz rutschte in die Hose.
Gestern Nacht war sie Protagonistin meines Traum(e)s. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen: Sie machte mir erst in jeglicher Hinsicht Hoffnungen, flirtete mit mir, machte mir schöne Augen und sagte: "Willst du mir nicht etwas sagen, es ist das letzte Mal, dass wir uns sehen." Daraufhin fragte ich sie nach ihrer Handynummer. Sie verneinte. Dann fragte ich nach einer Verabredung. Sie ging weg, immer weiter und weiter, bis ich sie nicht mehr sehen konnte. Derart intensiv habe ich selten während eines Traum(e)s gefühlt und als sie ging und immer kleiner wurde, das war, so schnulzig abgedroschen es klingen mag, wie ein Stich ins Herz.
aber du weißt wenigstens dass du selbst schuld bist oder?
Ja klar ist mir das bewusst. Es geht nur um mich: Bringe ich den Mut auf oder stehe ich mir weiterhin selbst im Weg. Wie sie sich verhält und reagiert, das liegt nicht in meiner Macht, insofern sollte es auch nicht mein Verhalten beeinträchtigen.