ortolf_12171526

Stimme dir vollumfänglich zu, ohne jegliche Relativierung. Ich werde ihr direkt sagen (müssen), dass ich Sie näher kennen lernen möchte. Ansonsten wird das nichts mehr. Ich habe ja auch wie du ausgeführt hast nichts zu verlieren, mit Ausnahme der Illusion.


"Ja, so eine Abfuhr ist scheiße, aber das was Du da machst ist doch kein Zustand." Infolgedessen habe ich mir mal Gedanken darüber gemacht, wie viel Zeit ich schon für sinnfreie Tagträume verschwendet habe und wie viel noch in den Semesterferien dazu kommen würde, sofern ich die nächsten zwei, drei Wochen nicht den Mund aufbekommen sollte. Oh je, das ist wahrlich kein Zustand.


Stimmt schon, ich muss ganz allgemein lernen meine Wünsche stärker zu gewichten und mich wenig abhängig von anderen Personen zu machen. Vielen Dank für deine Antwort, die schenkt mir echt Mut und Zuversicht.


Ich habe zwar in diesem Bereich wenige bis fast keine Erfahrungswerte gesammelt, allerdings in anderen Bereichen. Und in diesen hat es sich eigentlich ausnahmslos gelohnt Risiken eingegangen zu sein. Jedes Vorstellungsgespräch, jedes Probearbeiten, jedes Kennenlernen neuer Personengruppen (das Beispiel kam glaube ich schon von dir), jeder längere Auslandsaufenthalt und jede sportliche Aktivität mit hohem Adrenalinspiegel erforderten zunächst eine große Überwindung, aber am Ende hat es sich, unabhängig davon ob die Erfahrungen positiv oder negativ waren, immer ausgezahlt. Gerade aus den Misserfolgen habe ich mit am meisten gelernt. Und wenn man mich jetzt fragen würde, ob ich alle "größeren Entscheidungen" so noch einmal treffen würde, dann würde ich die Frage ganz klar mit einem deutlichen "Ja" beantworten. Tut mir Leid für diesen Monolog, aber ich musste das an dieser Stelle verschriftlichen, davor habe ich mir das noch nie so richtig bewusst gemacht.

    Sind sie definitiv nicht.


    Ja, eine ungesunde Menge an Szenarien. Ich werde versuchen deinen Rat zu berücksichtigen und möglichst locker an die Sache heranzugehen. Ob ich meinen Gedankenapparat vollständig ausgeschaltet bekomme, wage ich allerdings zu beweifeln, aber "einfach" mit einer kindlich anmutenden Lockerheit samt einem gesunden Maß an Erwartungen an die Sache heranzugehen, das ist ein Ziel. So oder so, werde ich sie ansprechen. Zumindest habe ich mir das nun fest vorgenommen.


    Ohne Kontext finde ich das nicht so einfach, aber ich nehme an es zielt darauf ab, dass es nur zwei Zustände ohne Graustufe dazwischen gibt. Aktuell befinde ich mich wohl in der Rubrik "untrainiert", und ohne Training/Überwindung wird das auch so bleiben.

      coos_12103798

      Das klingt nach einem guten Anfang, auch wenn Dein Gedankengang für mich sehr nach Effizienzsteigerung klingt. Davon halte ich nicht so viel. Ich finde man muss nicht alles perfektionieren und auf optimale Effizienz kommen.


      Der Monolog stört nicht, das hier ist Deine Diskussion. Wir müssen sie nicht lesen ;-)

      coos_12103798

      Was hast Du denn für Erwartungen?


      Genau genommen kannst Du nichts erwarten. Deine Auserwählte ist Dir nichts schuldig und Du kennst sie überhaupt nicht.


      Alles was Du erwartest oder überlegst ist sowieso eher nicht realistisch. Es gilt Shit in Shit out. Ohne belastbare Daten, kannst Du die Realität nicht ausreichend gut abbilden.


      Denk Dir was aus, wie Du sie fragen möchtest, das liegt in Deiner Hand. Geh das im Kopf durch, das hilft Dir vielleicht, wenn Du zu nervös wirst.


      Aber mach Dir keine Gedanken über das Ergebnis. Du kannst nicht wissen was passiert. Also macht Dich das nur verrückt, bringt Dich aber nicht weiter.

      Möglich, ich kenne es aber auch von der anderen Seite. Mit Kommolitonen viel Unternehmen, gemeinsam lernen usw. bedeutet noch lange nicht Partnerschaft.

      5 Monate später

      Fünf Monate später und die Situation ist exakt dieselbe: Wir sind zusammen in einer relativ kleinen Übungsgruppe und ich sehe sie dort jede Woche, ohne allerdings mit ihr zu sprechen, natürlich nicht. Es wäre ein Leichtes gewesen, sie mal zu fragen, ob sie die Sprache weiter "lernt" und ob es zu empfehlen wäre.


      Eine gewisse soziale Inkompetenz in Bezug auf emotionale Bindungen würde ich mir mittlerweile womöglich bescheinigen. Ich glaube, ich kann behaupten mit fast allen Menschen sehr gut zurechtzukommen und auch Sympathien zu wecken, aber emotionale Bindungen gehe ich keine neuen ein, seit Jahren nicht mehr. Mein Freundeskontigent/Kontigent an sozialen Kontakten steht bereits, so bescheuert und restriktiv das klingen mag.


      Beispiel: Ich hatte damals super nette Arbeitskollegen, wir haben viel gelacht, ich konnte ganz ich selbst sein (was selten der Fall ist), wir hatten ähnliche Interessen, waren voll auf einer Wellenlänge und nach dem Jahr, dann war es das einfach für mich. Ich hatte keinerlei Interesse mich zu treffen oder den Kontakt schriftlich aufrechtzuerhalten.


      Ist das noch normal? Bin ich normal? Warum bin ich nicht wie jeder andere Mensch daran interessiert meine sozialen Kontakte zu pflegen und auszubauen? Das sind so Fragen, die ich mir bei der Ursachenforschung stelle.

      Ich würde dein Verhalten gerne als das bezeichnen, was es in Wahrheit ist: Feigheit. Und kein Mädchen dieser Welt will mit einem chronischen Hasenfuß befreundet sein...also werde endlich ein Mann. Ist nicht böse gemeint.

        akuma_12912237

        Alles gut, es ist ja auch wahr. Ich bin ein Feigling: anstatt den steilen, steinigen Weg Richtung Bergspitze (= wunderschönes Ziel) zu bestreiten, gehe ich lieber außen herum.


        Für mich stellt sich dennoch die Frage nach dem Warum. Ich nehmen mir teilweise felsenfest vor sie anzusprechen und stattdessen trage ich bei ihrem Anblick die Nase Richtung Himmel und ignoriere sie. Welch pubertierendes Gebaren ist das bitte? Das ist auch keineswegs eine bewusste Entscheidung, das ist spontane Selbstmanipulation...oder eben Feigheit.


        Vor kurzem wurde mir die Frage gestellt: "Wo siehst du dich in 10 Jahren." Tja, mein Synapsenapparat lieferte keine sonderliche rosige Zukunftsaussicht. Es wird tatsächlich Zeit erwachsen zu werden und sein Leben in beide Hände zu nehmen, ansonsten werde ich auch dann noch dieselben Fragen stellen. Die Umsetzung nur, die ist seit jeher das große Problem -> Feigheit besiegen.

        • anni97 hat auf diesen Beitrag geantwortet.
          coos_12103798

          Ich würde es nicht als Feigling betiteln, sondern schlicht weg als eine Form der Schüchternheit..
          Hast du möglicherweise ihre Handynummer? Oder eine alternative Kontaktmöglichkeit, die nicht "Auge zu Auge" ist? Vielleicht könntest du dich dann besser überwinden, nach einem Date (beispielsweise nach dem Kurs zusammen etwas unternehmen) zu fragen? Ich habe auch so ein schüchternes Exemplar (was Frauen angeht) zu Hause, sind mittlerweile verheiratet und haben uns ebenfalls online kennen gelernt 😉.

            anni97

            Das ist sehr lieb von dir. Tatsächlich habe ich ihre Handynummer, da wir in einer gemeinsamen Whatsappgruppe waren, allerdings ist sie nach dem Ende des Sprachkurses aus der Gruppe ausgetreten. Deshalb wäre es mir fast noch unangenehmer sie unter dem Gesichtspunkt auf Whatsapp anzuschreiben, als an der Uni anzusprechen. Prinzipiell würde es mir online definitiv leichter fallen. Nur würde ich in dem Fall eher auf Facebook zurückgreifen. Plan A ist weiterhin das Ansprechen im "realen Leben", aber falls ich das nicht gebacken bekomme, werde ich hoffentlich die Muße haben sie online anzuschreiben.


            Hat er dann dich angeschrieben? Und wie war deine erste Reaktion bzw. ist seine Schüchternheit anfangs ein Problem für dich gewesen? Bevor ich vergaß: Ich wünsche euch beiden alles Glück der Erde.


            "Schüchternheit ist nichts Schlechtes. Sich von ihr beherrschen zu lassen ist Feigheit."

            • anni97 hat auf diesen Beitrag geantwortet.
              coos_12103798

              Nein, seine Schüchternheit war nie ein Problem für mich. War mir auf Anhieb sympathisch 😉 (ist ja etwas menschliches).
              Ich wünsche dir viel Glück, du schaffst es so oder so.. ob nun im "realen" Leben oder über Facebook 🤗.

                aus Angst Dinge nicht zu tun .... ob man so im Leben Zeit kommt :roll:

                Vielen Dank! Das muss ich mir immer wieder verklickern. Bisher ging die Überwindung von Ängsten zumeist mit extrinsischer Motivation einher, sprich ich hatte nicht großartig eine Wahl. Zum Glück. In dem Fall muss die Motivation von mir kommen, denn ich habe die Wahl, daran happert es bisher denke ich.


                Dennoch, ich gehe dann demnächst mal einen Korb besorgen. :-) Womöglich war die Vorstellung korbfrei und glücklich durchs Lebens zu schreiten, doch zu schön um wahr zu sein.

                8 Tage später

                Vielen Dank für deine Ratschläge! Je mehr man in etwas investiert, desto mehr Bedeutung misst man dem bei, insofern bevorzuge ich den steilen Aufstieg gegenüber dem Lift.


                Am Mittwoch lief der Vormittag bis zur Uni so gut: Erst durfte und konnte ich nach Monaten mal wieder schmerzfrei Sport treiben. Dann habe ich auf dem Weg zur Uni ein Lächeln samt einem Hallo von einer sehr attraktiven Dame erhalten, die ich ab und an sehe. Spätestens danach hatte ich mir felsenfest vorgenommen, mein Glück auf die Probe zu stellen. Doch dann schlug die Realität zu: Sie kam mit Freundinnen, sie ging mit Freundinnen...mein Herz rutschte in die Hose.


                Gestern Nacht war sie Protagonistin meines Traum(e)s. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen: Sie machte mir erst in jeglicher Hinsicht Hoffnungen, flirtete mit mir, machte mir schöne Augen und sagte: "Willst du mir nicht etwas sagen, es ist das letzte Mal, dass wir uns sehen." Daraufhin fragte ich sie nach ihrer Handynummer. Sie verneinte. Dann fragte ich nach einer Verabredung. Sie ging weg, immer weiter und weiter, bis ich sie nicht mehr sehen konnte. Derart intensiv habe ich selten während eines Traum(e)s gefühlt und als sie ging und immer kleiner wurde, das war, so schnulzig abgedroschen es klingen mag, wie ein Stich ins Herz.

                  sxren_18247537

                  Ja klar ist mir das bewusst. Es geht nur um mich: Bringe ich den Mut auf oder stehe ich mir weiterhin selbst im Weg. Wie sie sich verhält und reagiert, das liegt nicht in meiner Macht, insofern sollte es auch nicht mein Verhalten beeinträchtigen.