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talya_12147243

  • 27. Sept 2006
  • Beitritt 2. Nov 2004
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  • sl`ine_12061175

    Halle littleangel
    Wie ich darauf reagiere? Ich habe noch keinen Weg gefunden, kein Rezept. Ich versuche gerade heraus zu finden, wie ich am besten reagieren sollte. Soll ich mich einfach in ein anderes Zimmer verziehen, ihm den Rücken kehren? Soll ich auf die Attacken eingehen und mich verteidigen? Soll ich versuchen, ihn zu beschwichtigen? Ich habe schon alles probiert. Ich habe schon alles gemacht, bloss damit er aufhört, damit er mir nicht weiter so schreckliche Dinge an den Kopf wirft. Bloss geweint habe ich noch nie vor ihm. Ich habe schon zurück geschrien, ich habe sachlich probiert Argumente vor zu bringen, ich habe mich verteidigt, ihm seine ungerechtigten Vorwürfe versucht richtig zu stellen, ich habe mich im Gästezimmer eingeschlossen, ich bin aufs bike abgehauen. Genützt hat nichts. Weh tut es mir immer und ganz egal, was ich mache, es trägt sowieso nicht zu einer Besserung bei. Habe ich jedenfalls das Gefühl. Ich hätte so gerne ein Rezept, fast so wie einen "Notfallzettel", auf dem Schritt für Schritt steht, wie man vor zu gehen hat, um diesen Wutanfall zu beenden. Um ihn "zurück zu holen".
    Ich versuche für mich heraus zu finden, wie ich damit um gehen soll oder kann. Und ich wünschte mir nichts mehr, als das jemand sagt, was ich machen soll. Welchen "Knopf" ich drücken muss, um ihn "abzustellen". Vielleicht wüsste da jemand, der selber betroffen ist, eine Antwort. Wie sie in einer solchen Phase am liebsten behandelt werden würden. Es ist zum Verzweifeln, wenn man jeden Weg versucht und trotzdem immer auf verschlossene Türen stösst, alles versucht und doch keine Besserung erkennen kann. Und man dann an die vielen schönen Momente, guten Phasen denkt und wie schön man es doch normalerweise zusammen hat.


    liebe Grüsse und ich bin für jeden Tip dankbar

  • tuyjn_12151668

    Hallo segelflug
    ja, ich bin noch mit ihm zusammen. Ich weiss einfach nicht, was ich machen soll. Ich habe es noch nicht geschafft, mich zu trennen, ich liebe ihn. Aber das, was wir führen, ist keine Beziehung, es ist einfach ein Kampf. Ich wünschte mir, ich würde einen Weg finden, um mit ihm und seinem Verhalten umgehen zu können.
    Wie ist es denn bei Euch? Wie verhält sich dein Freund? Und wie alt seit ihr? Ist er sich bewusst, woran er leidet?

    • Hallo cefeu
      Ja, das habe ich mittlerweile erkannt, dass ich ihm nicht helfen kann. Dass er mich nicht als gleichberechtigten Partner anerkennt und mein Wort nicht zählt. Ich denke mittlerweile auch, dass eine Trennung wohl irgendwann unausweichlich ist, aber ich will es mir noch nicht eingestehen. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich habe mich in ihn verliebt und aus irgendeinem Grund war ich immer überzeugt, dass ich mit ihm alt werden möchte. Es ist schwierig, das Scheitern zu akzeptieren. Aber es geht immer einen Schritt vorwärts. Mittlerweile habe ich innerlich schon eine ziemliche Distanz zu ihm und teilweise fühle ich mich ihm sogar "überlegen". Immer öfter ertappe ich mich dabei, wie ich feststelle, dass ich fast wie eine "Mutterrolle" habe. Und er das trotzige Kind ist.


      Die einzige Hilfe wäre wirklich von aussen, aber dazu kann ich ihn ebenfalls nicht bewegen. Weil meine Meinung nicht zählt. Das müsste dann schon eher von jemandem kommen, der für ihn eine Vorbildfunktion hat, aber dennoch nicht direkt betroffen ist. Aber ich weiss nicht, wer das sein sollte.


      Eine Trennung auf Zeit ist nicht möglich. Ziehe ich vorübergehend aus, dann brauche ich gar nicht mehr zurück zu kommen. Das würde er nie machen, mich wieder "zurücknehmen". Ja, ich bin wieder auf dem Weg zu mir zurück. Ich fühle mich wieder wohler mit mir selber. Manchmal fehlt mir einfach die Kraft, mich ihm zu wiedersetzen, meine Wünsche durchzusetzen, weil ich genau weiss, wie dann die Stimmung ist. Manchmal ist es mir egal, da kann ich es ertragen und manchmal bin ich zu schwach dazu. Aber ich werde mich ganz bestimmt nicht nochmals dermassen verlieren. Aber es ist schon traurig, wenn man sich alleine unter Freunden oder mit sich selber freier fühlt, als in Gegenwart des Partners. Und dann mache ich mir halt teilweise auch selber Vorwürfe.


      liebe Grüsse

      • anaos_12880416

        Ich würde...
        ... ihm gerne helfen. Er ist im Prinzip ein guter Mensch und ich finde es schade, dass er sich selber dermassen ins Abseits manöveriert. Wenn er mich auch noch verliert, steht er alleine da. Und doch, so langsam habe ich auch keine Kraft mehr. Es erscheint mir je länger je mehr hoffnungslos. Ich erkenne, dass ICH es nicht schaffen werde, ihm bewusst zu machen, in welche Richtung sein Leben läuft. Dass er sich profesionell helfen lassen sollte. Nach meinen Erkundungen gibt es spezielle Therapien, teilweise mit Medikamenten unterstützt. Doch dazu kann ich ihn nicht bewegen. Letzten Winter habe ich ihm deutlich gesagt, dass er drauf und dran ist, mich zu verlieren. Auch das zeigte keine Reaktion. Mittlerweile habe ich mich zu meinem SChutz ziemlich von ihm distanziert. Er merkt das und macht mir darauf wieder Vorwürfe. Ich würde ihn nicht genügend lieben und so. Der Fehler liegt somit wieder bei mir. Bei sich sucht er gar nicht. Er macht keine Fehler.
        Eine Therapie wäre das einzige, das ihm wirklich helfen könnte. Alleine mit meiner Liebe schaffe ich das nicht. Ich habe meine Unterlagen über NPS zu Hause rumliegen lassen, aber mein Versuch, ihm etwas darüber zu erzählen, endete damit, dass er wütend abzog und mich beschimpfte.
        Er ist 32 und ich 28. Weisst du, er kommt mir auch oft wie ein Kind vor. Über Gefühle reden ist unmöglich. Zärtlichkeiten und Sex sind für ihn schmutzig, verboten.

      • anaos_12880416

        Nachtrag
        ... zu meinem Post unten: Etwas sehr schwieriges ist auch die fehlende Unterstützung. Ich für meine Person bekomme von ihm als meinem Partner absolut keine Unterstützung. Sei das in beruflicher Hinsicht oder auch sonst im Leben. Im Gegenteil, wenn ich sage, dass ich dieses oder jenes probieren möchte, lacht er mich höchstens aus und sagt, dass ich das sowieso nicht kann und dass das sowieso Mist ist. Er hingegen erwartet von mir 100 %ige Unterstützung ihm gegenüber. Und wenn ich nicht bereit bin, für ihn alles stehen und liegen zu lassen oder mich kritisch zu irgend einem Vorhaben seinerseits äussere (nicht unangebrachte Kritik, sondern berechtigte), dann werde ich sofort als negativ und schlecht hingestellt, dann nimmt er das gleich wieder persönlich. Und dann ist die Stimmung wieder tagelang am Tiefpunkt.
        Im Nachhinein betrachtet muss ich sagen, dass diese Tendenzen von anfang an da waren in unserer Beziehung. Aber die Ausprägung ist von Jahr zu Jahr schlimmer geworden. SChleichend. Und in den letzten zwei Jahren, als extremer Stress durch Veränderungen hinzu kam, wurde es um das vielfache schlimmer.
        Was mich bei ihm hält? Ich halte mich an den guten Zeiten, die wir durchaus auch hatten. Daran, dass er doch eigentlich krank ist und im Grunde ein sehr liebenswerter Mensch wäre. Aber ich bin auch realistisch genug, dass ich es irgendwann nicht mehr aushalte, wenn ich keinen Weg finde, mit ihm und seinem Verhalten um zu gehen.

        • anaos_12880416

          Hallo Celisha
          Naja, das sind jede Menge Sachen. Ist noch schwierig, das so zu beschreiben. Er ist zum Beispiel extrem auf sich selber fixiert. Was er macht ist richtig und gut, alle anderen machen alles falsch. Er hat an allen Menschen, inklusive mir uns einen Kollegen, etwas auszusetzen. Das geht mittlerweile so weit, dass er sich total von allen zurückgezogen hat. Er ist extrem auf sportliche Leistung fixiert. Nur das zählt für ihn. Er will alle "besiegen", er hat nur noch dieses Thema. Aber für einen Wettkampf kann er sich dann doch nicht motivieren.
          Für mich jedoch ist das schlimmste, dass er mir das Leben schwer macht. Ich mache alles falsch, ich kann ihm nichts recht machen. Mache ich es so, ist es falsch, mache ich es gerade anders rum, ist es auch verkehrt. Er hat sich oft nicht unter Kontrolle, wirft mir Sachen an den Kopf, flippt völlig aus, grundlos. Er beschimpft mich, er vertraut mir nicht, er setzt mich ständig mit allem unter Druck. Wenn er etwas nicht will, dann ist es so und fertig. Keine Diskussion, keine Kompromisse, nichts. Wenn er aber etwas will, habe ich zu spuren und wehe, ich mache das nicht. Mein Leben, meine Bedürfnisse, meine Interessen zählen überhaupt nichts. Ich habe genau das zu machen, was er von mir erwartet oder verlangt. Nur ja nicht selber etwas machen. Er kann sich an nichts mehr erfreuen, ich weiss gar nicht mehr, wann ich ihn das letzte Mal habe lachen hören. Das ist schon sooooo lange her.
          Ich habe mich selber völlig aufgegeben, habe mich von unseren und meinen Kollegen und Kolleginnen zurückgezogen, nur um ihm ja alles Recht zu machen. Um ihm ja keinen Grund zu geben, auszuflippen. Mich zu beschimpfen. Als ich irgendwann entdeckte, dass ich kaputt gehe, begann ich dank hilfe einer lieben freundin von mir, wieder mehr nach meinen Bedürnissen zu leben. Aber das führte zu noch mehr Kämpfen mit ihm. Wenn ich ausnahmsweise mal an einem Abend mit einer Kollegin etwas trinken gehen möchte, gibt es tagelang ein Theater. Umgekehrt ist es aber selbstverständlich. Ich mache alles falsch, kann seinen Ansprüchen nicht genügen. Er will mehr sein, als er ist. Und wehe, man kritisiert ihn. Kritik an sich oder seinem Verhalten geht gar nicht. Oder wenn ich versuche, mit ihm über unsere Beziehung zu reden. No way. Er macht keine Fehler, er ist perfekt. Aber rund um ihn herum sind alle Menschen schlecht. Etwas unternehmen mit ihm? Unmöglich. Ausser Sport zählt nichts für ihn. Mal mit Kollegen etwas trinken gehen, mal gemütlich zusammen auf dem Sofa liegen? Nicht möglich. Ich darf ihn nur berühren, wenn er das wirklich mal will. Und das ist äusserst selten. Nichts an mir ist gut, weder Kleidung, noch Figur, noch Frisur oder meine Art. Er spottet mich aus, nimmt mich nicht ernst. Naja, ich hatte schon vorher kein grosses Selbstvertrauen, aber in all den Jahren ist es gänzlich verloren gegangen. Und jetzt kämpfe ich darum, wieder mich selber zu werden.
          Und dann diese Selbstvorwürfe. Immer dreht er es so, dass ich für alles schuld bin. Sogar wenn etwas passiert, dass ich nun absolut nicht beeinflussen konnte, oder wo ich nicht mal dabei bin, ich bin schuld. Ich bin schuld, dass wir streiten, ich bin schuld, dass das Wetter schlecht ist, ich bin zu passiv, ich bin nicht liebenswert. Rückblickend ist mir aufgefallen, dass in den ganzen 10 Jahren unserer Beziehung von ihm nie ein "Sorry" zu hören war. Immer habe ich eingelenkt, immer habe ich die Schuld auf mich genommen. Und er ist sehr aggressiv. Nicht dass er mich schlagen würde, aber verbal.
          Auf der anderen Seite kann er so lieb sein. ABer das ändert von einer Sekunde zur anderen. Ein falsches Wort und alles ist im Eimer. Ich möchte ihm helfen, aber ich habe keine Ahnung, wie ich das anstellen soll.
          Und gegen aussen ist er der perfekte Charmeur. Er wird von allen gemocht, er ist für alle der Held. Er ist einfach perfekt. Hat alles im Griff, ist gut im Job, hilfsbereit und und und. Und zu Hause stänkert er über alle, denen er noch vor wenigen Minuten ins Gesicht gelacht und sie gelobt hat. Und auch da, wenn er über jemanden herzieht, bringt er es fertig, mir zu verstehen zu geben, dass ich auch dafür verantwortlich bin. So quasi, weil er wegen mir mit diesen Leuten sich abgeben musste. Auch wenn es seine Kollegen sind.
          Naja, ich hoffe, ich konnte dir so einen kleinen Einblick geben. Es ist schwierig zu erklären. Vorallem aufzuschreiben. Oder wenn ich dann zum Beispiel mal weggehe, eins Trinken oder so, dann macht er mir vorher Vorwürfe und hält mir vor, dass ich ihn immer alleine lassen würde (dabei gehe ich selten weg) und tagelang nachher. Aber dass er früher immer ohne mich unterwegs war, lässt er gar nicht gelten. Dann springt er mir gleich wieder an den Kopf, wenn ich ihm diese Tatsache vor Augen halte. Hmm, ich glaube, ich konnte das ziemlich schlecht beschreiben.


          liebe Grüsse

          • Liebe verrückt1
            Ich habe ebenfalls einen Partner, der wohl an dieser Persönlichkeitsstörung leidet. Wir sind seit 10 Jahren zusammen. Da ich noch sehr jung war, als ich ihn kennenlernte, hatte ich für viele Ereignisse in unserer Partnerschaft keine Vergleichsmöglichkeiten. Ich nahm vieles als "normal" in einer Beziehung hin, weil ich es nicht besser wusste. Bis zur kompletten Selbstaufgabe. Nun bin ich langsam daran, wieder zu mir selber zu finden. Aber für den Umgang mit meinem Freund habe ich noch keinen Weg gefunden.


            Ich würde mich ebenfalls über Erfahrungsaustausch freuen. Ich möchte ihn nicht verlieren und wäre sehr froh, wenn ich einen Weg finden würde, wie ich damit umgehen kann.
            Ich habe dir einen PN geschickt.


            Liebe Grüsse fratz

            • Keine Angst...
              Als ich vier Monate mit meinem heutigen Mann zusammen war, ist er für drei Monate nach Kanada gegangen. Mit einem Kollegen, um zu reisen. Während dieser Zeit musste ich mir von unserem Umfeld einiges anhören, so von wegen, was er denn dort ohne mich mache und wahrscheinlich liege er dort schon mit einer anderen im Bett und so. Wir waren damals beide noch sehr jung und ich hatte noch nicht viel Lebenserfahrung. Aber ich vertraute ihm einfach. Sicher, manchmal verunsicherten mich diese Bemerkungen ziemlich, aber tief in meinem Herzen habe ich ihm einfach vertraut. Als ich ihn dann am Flughafen abholte, war mir sehr mulmig, ich fragte mich, wie es sein würde. Und es war komisch... Er kam mit sovielen neuen Eindrücken und Erlebnissen nach Hause, so überschäumend, so fasziniert und vollgepackt mit schönen Erlebnissen. Sachen, die ich nicht nachvollziehen konnte, weil für mich die drei Monate einfach weitergelaufen sind mit Schule und Alltag.
              Manchmal schmerzte es mich, wenn er erzählte, dass er am liebsten noch gar nicht nach Hause gekommen wäre, aber ich entdeckte bald, dass das mit mir selber nichts zu tun hatte. Wir haben auch aufgrund der Zeitverschiebung nicht viel voneinander gehört in diesen drei Monaten, Handys waren damals noch nicht aktuell.
              Ich liess ihn dann einfach erzählen, reden. Immer wieder, schaute immer wieder mit ihm die vielen Fötelis an, liess mir hundert Mal alles erklären. Und ich glaube, dass es das beste war. Er brauchte das, um all die Erlebnisse verarbeiten zu können. Es war zuerst schwer für ihn, sich wieder im Alltag zurecht zu finden. Dadurch, dass ich Interesse für ihn und seine Erlebnisse zeigte (und das Interesse war wirklich echt, auch wenns manchmal auch schmerzte), kamen wir uns näher, die anfängliche "Kluft" gleich nach seiner Rückkehr war bald verschwunden. Und ich spürte, wie sehr er darauf brannte, mir alles zu erzählen.
              Was ich damit sagen möchte, es braucht vielleicht etwas Toleranz, er wird sich zuerst wieder im Alltag zurecht finden müssen und durch die unterschiedlichen Erlebnisse während dieser drei Monate wirst du vielleicht am Anfang so etwas wie eine DIstanz spüren. Aber glaube mir, das werdet ihr schnell überbrückt haben. Und wenn du dich seinen Erzählungen hingibst und daran teilnimmst, dann sehe ich da überhaupt keine Probleme. Bei meinem Mann und mir wars jedenfalls so. Und als ich ihn viel später mal auf meine damaligen Gefühle ansprach, kam heraus, dass er diese "Kluft" nie so gespürt hat, wie ich, dass er während der ganzen Heimreise einfach nur darauf gebrannt habe, mir alles erzählen zu können, mich daran teilhaben lassen zu können.


              Und einige Jahre später nahm er mal eine Saison-Stelle im benachbarten Ausland an. Es war sein grosser Traum und ich unterstützte ihn dabei, auch wenn mir die Trennung während dieser Zeit weh tat. Ich ging ihn so oft wie möglich übers Wochenende besuchen. Und auch da kam aus dem ganzen Bekanntenkreis und von vielen Lästerern immer wieder mit Bestimmtheit, dass unsere Beziehung das nicht überstehen werde. Das sei eine Beziehungsprobe und das mache die Beziehung kaputt. Da gäbe es so viele Versuchungen und keiner könne das ja kontrollieren. Und auf mich, die Daheebliebene, wurde natürlich von der Dorfbevölkerung ein Auge geworfen, ob da nicht plötzlich fremde Männer bei mir ein und aus gingen. All die Gerüchte.
              Aber auch das waren alles nur Gerüchte. Ja, wir haben uns während dieser beiden Auslandaufenthalte beide weiterentwickelt. Jedes hat eigene Erfahrungen gemacht, hat neues entdeckt und sich verändert. Aber die Nähe zueinander ist geblieben. Ganz egal, was sich all die Aussenstehenden für Beziehungsprobleme "gewünscht" haben, wir konnten ihnen diese Sensation und die Bestätigung "Ich habs ja gewusst und schon immer gesagt, dass das nicht gut geht", nicht geben. An unserer Liebe und unserer Zusammenghörigkeit haben auch die unterschiedlichen Erfahrungen nichts geändert. Im Gegenteil, es kann auch eine Bereicherung sein, wenn man die unterschiedlichen Erfahrungen akzeptiert, und Interesse an den Erlebnissen des Partners zeigt. Und zwar gegenseitig. Der Daheim-Gebliebene hat weniger zu erzählen, aber auch sie möchte einiges erzählen.
              Das erste Wiedersehen war schwerer als das zweite, weil wir uns damals noch nicht lange kannten und somit die Beziehung und das Vertrauen noch sehr jung waren.


              Wie lange seit ihr beiden zusammen? Freu dich einfach ganz fest auf das Wiedersehen, geniesse das Kribbeln im Bauch, den Zeitpunkt, wenn ihr euch wieder in die Arme schliessen könnt!
              Gruss Fratz12

              • ratlos4

                Lieber ratlos4
                ... Gern geschehen. Ich hoffe, ich konnte der Verfasserin des Beitrages ein bisschen bei der Entscheidungsfindung helfen, ohne allzu "schulmeisterlich" zu klingen... Das möchte ich nämlich nicht.
                Ich habe mich zu diesem Thema lange mit mir selber auseinander gesetzt und bin für mich zum Schluss gekommen, dass es uns wohl oft einfach zu gut geht und wir dadurch "übermütig" werden und die wirklich wichtigen Dinge im Leben aus den Augen verlieren. Was aber könnte mich im Leben besser aufrecht erhalten, mir mehr geben, als diese innige Liebe, die mich mit meinem Mann verbindet? Nichts. Und es ist so schnell so viel kaputt. Alles, was man sich in vielen gemeinsamen Jahren aufgebaut hat, kann man innerhalb weniger Minuten zerstören. Man kann den Menschen den man liebt (oder geliebt hat) innerhalb weniger Minuten zerstören. Will ich das? Kann ich das verantworten?


                Liebe Grüsse von einer hoffentlich nicht allzu überheblich rüberkommenden fratz12

                • Hallo Sillen
                  So etwas ähnliches habe ich auch erlebt. Ich bin seit 8 1/2 Jahren sehr glücklich mit meinem Mann zusammen. Wir haben eine sehr harmonische und glückliche Beziehung, wir haben einiges zusammen erlebt und überstanden. In den letzten Jahren hat sich eine sehr tiefe Liebe entwickelt, wir sind uns sehr nahe und verbunden. Ich bin einfach glücklich und zufrieden und könnte mir keinen anderen Partner an meiner Seite vorstellen. Er ist für mich der sprichwörtliche Deckel auf den Topf. Wir haben viel an unserer Beziehung gearbeitet, damit sie so intensiv, voller Respekt und Liebe wird, wie sie heute ist.
                  Trotzdem verstehe ich dich sehr gut. Ich habe ähnliches erlebt. Ich habe einen Mann kennengelernt, der ebenfalls verheiratet ist. Wir fühlten uns von Anfang an sexuell zueinander hingezogen. Diese Anziehung besteht jedoch absolut nur auf sexueller Ebene. Ansonsten sind wir viel zu unterschiedlich und er ist ansonsten überhaupt nicht der Typ Mann, den ich mir an meiner Seite vorstellen könnte. Im Gegenteil. Und ich liebe ihn auch überhaupt nicht, ich mag ihn, mehr nicht. Aber dieses Knistern ist einfach da zwischen uns. Diese sexuelle Anziehung. Obwohl mir auch in dieser Hinsicht in der Beziehung mit meinem Mann nichts fehlt und ich auch da sehr erfüllt und glücklich bin. Ich hätte nie gedacht, dass mich ein anderer Mann je so anziehen könnte. Und ich kann mir das auch nicht erklären. Er kann meinem Mann in keinster WEise das Wasser reichen.
                  Naja, dieser "Kollege" hat mich schon mehrmals bedrängt, dieser sexuellen Anziehung, die sich nicht leugnen lässt, nachzugeben. Ganz unverbindlich, ganz locker. Auch er ist in einer glücklichen Beziehung und möchte seine Frau auf keinen Fall verlassen. Er fragte mich, wieso wir nicht einfach ganz ungezwungen Sex zusammen haben könnten. Ohne Verpflichtungen und ohne Liebe. Einfach diese sexuelle Anziehung ausleben. Wir würden unseren Partnern ja nichts wegnehmen, weil wir ja nichts füreinander empfinden, sondern einfach einen Trieb ausleben würden.
                  Naja, ich muss gestehen, dass mich sein "Angebot" ziemlich verwirrt hat und ich mir mehr Gedanken darüber machte, als vielleicht gut wäre. Ich hätte nie gedacht, dass mir das passieren würde und dass ich mir tatsächlich vorstellen könnte, mit jemandem Sex zu haben, ohne denjenigen zu lieben, einfach aufgrund einer eigentlich unbedeutenden sexuellen Anziehung. Ich habs nicht getan und werde es auch nicht tun, obwohl das Verlangen sehr gross ist. Aber die Angst vor dem "Danach" und vor den unberechenbaren Auswirkungen ist mir zu gross. Das Verlangen kann noch so gross sein, es ist es nicht wert, eine tiefe Liebe, eine wunderschöne Beziehung aufs Spiel zu setzen. Und ich würde den SChmerz in den Augen meines Mannes nicht ertragen, sollte er davon erfahren. Was du nicht willst das man dir tu, das füg auch keinem andren zu.
                  Das ist meine Meinung und so habe ich für mich entschieden. Und auch obwohl wir uns vor einigen Monaten stressbedingt (nicht in der Beziehung, auch wenn sich das natürlich dann auch auf diesen Bereich ausweitet) nicht ganz so nahe waren, so weiss ich genau, dass mein Mann das Kostbarste ist, was ich "besitze" (ich besitze ihn natürlich nicht, aber mir ist kein besseres Wort eingefallen. Ich denke, ihr wisst, was ich meine). Und dazu muss man Sorge tragen. Jeden Tag aufs Neue. Und ich sags nochmals, eine Liebe und eine glückliche und harmonische Beziehung ist etwas vom Kostbarsten und etwas Seltenes, das sollte man nicht bloss aufgrund von irgendeinem "Verlangen" aufs Spiel setzen. Es tut nichts so weh wie der bis ins Innerste verletzte Blick des geliebten Partners.


                  Naja, das ist meine Meinung...

                  • ratlos4 hat auf diesen Beitrag geantwortet.