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shauna_12171976

  • 15. Apr 2014
  • Beitritt 18. März 2011
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  • kuon86

    Danke!
    Danke Kuon86, dass du dich nochmal zu Wort meldest.
    Ich glaube, wenn mein Bruder sich an den Reisekosten beteiligt würde ich wirklich anders drüber denken. Dann würde ich denken, dass es ihnen so viel wert ist, dass ich dabei bin; dass ich da auch irgendwie die Pflicht habe, auch viel Geld dafür auszugeben und Stress in Kauf zu nehmen. Mir bereitet aber Kopfzerbrechen, wie man zu einer solchen Situation kommen könnte. Wenn mein Bruder und seine Freundin im ersten Moment von meinem Auslandssemester hören würden, wären sie, glaube ich, einfach nur sauer. ich bezweifel, dass sie nach ein paar Wochen mit dem Vorschlag kommen, sich zu beteiligen... auch wenn ich ja vielleicht schon Äußerungen machen könnte, die in die Richtung gehen ("ich hätte rund 400 Euro für den Flug - es tut mir leid, dass reicht nicht. Da fehlen noch ein paar Hundert. Das Auslandssemester ist sehr teuer, teurer als eure Hochzeit, und dafür brauche ich nun mal Geld - es tut mir Leid.") - Am optimalsten wäre es vielleicht, wenn man durch drei teilt - ich, meine Eltern, mein Bruder - dann wären es nur noch rund 280 pro Person und damit endlich mal eine überschaubare Summe. Vielleicht spreche ich meine Mutter mal darauf an, mehr als "nein, auf keinen Fall. Dein Vorschlag ist verrückt, dafür zahlen wir nie und nimmer und dein Bruder bestimmt auch nicht" kann sie ja nicht sagen und dann weiß ich wenigstens Bescheid.


    Ja, wenn es bei Ihnen passt, würden sie vllt anreisen, d. h. wenn sie danach dort noch etwas Urlaub machen können oder so. Für 3 Tage mit Jetlag, nie und nimmer, das glaube ich nicht. Dafür sind sie viel zu bequem. Außerdem auch z.T: geizig, wie gesagt, ich werde oft dafür ausgeschimpft, dass ich meine Gastfamilie vom Schüleraustausch in Mittelamerika noch zweimal besucht habe ("Wie kann das sein, dass du kein Geld hast und ins Ausland fährst?") - meine (gesamte) Familie hält nicht viel von Ausland. Mein Bruder gibt wohl gerne spendabel Geld aus für gutes Essen, letztens hat er uns zum selbstgekochten Essen eingeladen, das Fleisch hat 49 Euro das kg gekostet. Verrückt.
    Ich bin das Gegenteil, ich esse billig (oft Reis, Kartoffeln, Nudeln ohne alles; kaum Gemüse und Fleisch weil es einfach zu teuer ist), gehe nie essen (zu teuer) und achte auch sonst wie ein Sparfuchs auf mein Geld - um es für das Ausland zu haben.


    Danke für deine Meinung, sie muntert mich wieder etwas auf. Bei deinem ersten Beitrag habe ich einen kleinen Schock bekommen, dass mein Bruder meinen könnte, er ist mir wenig wert. Ich würde all mein Gespartes sofort für ihn auf den Tisch legen, wenn was wichtiges ist. Aber viel Geld für seine Hochzeit ausgeben und mir dann doch immer wieder Vorwürfe anhören, woher ich für so was das Geld habe und er könne sich stattdessen mal ein Haus leisten, ich werde ja sehen, wo ich lande - das macht mir Angst. Eben auch, weil ich Angst habe, dass mir nachher unterstellt wird, ich könne nicht mit Geld umgehen und habe keine Zukunft, weil ich so viel Geld ausgebe, obwohl ich keine monatliche Einkommensquelle habe und mitten im Studium stehe und das mit Mitte 20. Er ist nur zwei Jahre älter und hat sehr viel Gespartes, Bausparverträge (ich habe direkt nach der Schule gearbeitet, entsprechend keine Bausparverträge), Geldsparverträge (ich habe keine, weil als ich vor ein paar Jahren damit anfangen wollten, war Finanzkrise und seitdem sind dort doch die Angebote so schlecht), einen festen guten Job mit Karrierechancen, eine Freundin mit gutem Job, er weiß, dass er das Haus meiner Eltern übernehmen wird, wohnt zur Zeit im Anbau und isst sich fast täglich zu Hause mit durch oder spart sich halt so durch die Nähe zu meinen Eltern durch (holt sich mal Batterien, lässt sich Geld für Tagesausflüge mitgeben, holt Reiniger etc.) - und ich? etwas Gespartes und sonst nichts, keine Ahnung, ob ich nach dem Studium direkt einen Job finde und wenn ja in welcher Stadt, ob erstmal zeitlich begrenzt etc. Dass ich mit so einer Situation kein Geld ausgeben sollte, wirft er mir oft vor. Ich glaube, er will mich bei seiner Hochzeit dabei haben, wird aber auch negativ drüber reden, dass ich in meiner Situation für so etwas das Geld habe. Wie ich ihn kenne, wäre aber seine Schlussfolgerung, dass Hochzeit vor meinem Auslandssemester geht. Was ich wieder Nogo finde.


    Sorry, es ist so viel geworden.

  • kuon86

    Danke - wow
    Hallo Kuon86,
    danke für deine Einschätzung - ich würde nicht so denken, dass ich persönlich es der Person nicht wert bin, wenn ich heirate. Ich würde halt denken, dass 850 Euro mit Jetlag für ein paar Stunden, wo man persönlich vom Brautpaar eh nicht so viel hat, für den Gast ziemlich doof sind.
    Aber es ist interessant zu hören, wie andere Personen darüber denken...


    Ich glaube, meinen Brüdern wäre meine Hochzeit keine 850 Euro und Urlaubstage mit Jetlag wert. Wenn ich z. B. im Ausland heiraten würde, ich könnte mir gut vorstellen, dass sie da keine Lust drauf hätten und könnte es dann auch verstehen. Aber nicht jeder denkt so wie ich.


    Also meinst du, wenn mein Bruder und seine Freundin mir als Menschen sehr viel wert sind in meinem Leben, ist der Hochzeitsstress und Hochzeitsfinanzcrash Pflicht?


    Provokativ gedacht, frage ich mich ob man den Spieß nicht auch umdrehen kann: bin ich arme Studentin meinem Bruder nicht 400 Euro wert, dass ich dabei bin? Er könnte doch als gestandener Karrieremensch, der seit Jahren arbeitet und sehr, sehr viel Geld gespart hat, mich unterstützen (mein Auslandssemester wird mehr kosten als seine Hochzeit - da ist die Argumentation seine Hochzeit ist so teuer nicht so überzeugend) - Studentin mit wenig Erspartem und keiner monatlichen Einkommensquelle bis auf schlecht bezahlten Studentenjob.


    Aber nur mal als provokante Gedankenspielerei.


    Ich würde mich sehr sehr über weitere Einschätzungen freuen. So persönlich wie kuon86 hätte ich es nie eingeschätzt und es ist mir sehr wichtig, viele Sichtweisen zu erhalten.

    • kuon86 hat auf diesen Beitrag geantwortet.
    • Hey liebe Leser,
      bitte beratet mich bei folgendem Dilemma! Bitte!


      Mein Bruder möchtet im September groß seine Hochzeit feiern (ohne Polterabend, Standesamt mit enger Familie und kirchliche ab 14:00 am nächsten Tag, Ausgaben von ungefähr 3.000 Euro).
      Ich möchte ab Juli ein Auslandssemester machen. Ich wollte das schon von Anfang an im Studium, habe aber immer nachgegeben, weil meine Eltern dagegen waren und ich Sorge hatte nachher ohne Erspartes dazustehen. Jetzt habe ich genug gespart um auch hinterher noch Geld zu haben und es ist meine letzte Chance zu gehen.


      Zuerst habe ich ja gedacht, dass ich bis September noch extra arbeite um mir dann für 850 Euro den Flug zur Hochzeit zu leisten. Um nicht ausgeschlossen zu sein.


      Mittlerweile denke ich, es ist mir das Geld nicht wert. Ich habe letztens noch einer Freundin erzählt, dass ich keine Lust hätte ein Brautkleid für 1000 Euro wie meine Schwägerin zu kaufen, weil ich von dem Geld lieber reise. Und sorry, aber ein paar Monate arbeiten, um an einem Tag im Standesamt zu sitzen und am nächsten Tag von 14 Uhr bis 04:00 nachts zu feiern? Natürlich alles mit Jetlag, ich werde jeweils mindestens 22 Std. unterwegs sein - ich kann mir einfach vorstellen, dass man die Zeit besser verbringt und das Geld "an besserem" ausgibt.


      Das Problem ist für mich meine Familie. Mein Bruder und seine Freundin werden sehr enttäuscht und vllt auch sauer seil, weil es ihnen so wichtig ist, dass die ganze Familie dabei. Mich richtig gefragt, wie der Termin passt, haben sie mich nie (erst wollten sie Anfang Juli heiraten, das hätte ich ja super gepasst); aber da mein Bruder immer sehr negativ auf meine Ausländspläne reagiert ("ich gehe arbeiten und du gehst in der Welt umher, da wird schon irgendwann der Rattenschwanz zu dir zurückkommen"), habe ich ihm nicht erzählt, dass ich dann die letzte Möglichkeit habe und sie sind einfach automatisch davon ausgegangen, dass ich dann Zeit habe.
      Als ich gestern meiner Mutter davon erzählt habe, war sie auch verstört und meinte, dass kommt doch so rüber, als ob ich bei der Hochzeit nicht dabei sein will. Im ernst? Weil ich keine 850 Euro dafür ausgeben möchte? Sie war sehr bedrückt und meinte, das (=mich) versteht sie im Moment gar nicht.


      Was meint ihr, wie würdet ihr das sehen?


      P.S.: Meine Familie und ich verstehen uns eigentlich blendend und wir machen sehr viel zusammen. Auch mit meinem Bruder mache ich oft was am Wochenende oder Kleinigkeiten in der Woche (mal Party, mal wohin fahren, Essen gehen, zusammen kochen, DVD-Abend).

    • Viel zu späte Antwort aber immerhin eine Antwort
      Hallo Nus oder liebe Leser,
      aus Frust wollte ich mir den Beitrag nicht mehr anschauen, im Grunde hat sich aber nicht viel verändert & da ich ja was ändern möchte, bin ich doch wieder hier!
      Meine Hausärztin meinte etwas von wegen, es geht mir im Moment so gut, dass mein Körper eine Grundreinigung macht... sie beschrieb das so, dass ich endlich überschüssigen Ballast aufarbeiten kann & wenn ich Johanniskraut nehme, ich den Ballast nicht aufarbeiten kann, da ich mir den Zugang zu meinen eigentlichen Gefühlen übertöne... sie hat mir aber bei mehrmaligen Nachfragen irgendwas anders pflanzliches verschrieben, wovon ich aber nichts merke. zwischendurch habe ich trotzdem das Johanniskraut genommen, davon gings mir auch besser, aber dann hat man ja das tolle Problem mit der Wirksamkeit der Pille (obwohl einige Ärtze ja auch sagen, dass das Kraut die Pille nicht einschränkt - sondern bei den Studien die angebliche Wirkung festgestellt wurde, da man durch Johanniskraut Schmierblutungen bekommen kann und Probanden mit diesen die Pille dann ausließen & deswegen schwanger wurden....)
      Ansonsten fällt mir noch ein, dass ich Stress nicht meiden kann, weil mein Studium Stress pur ist... für jeden der Sozialarbeit an der FH studiert o.ä. klingt das vielleicht (!)lächerlich, aber ich mache unheimlich viel fürs Studium (auch am Wochenende & Feierntage & in den Ferien) und komme kaum hinterher ;)


      Nun, wie sucht man denn einen Facharzt für Psychiatrie aus? Brauche ich da eine Überweisung vom Hausarzt oder kann ich einfach so einen Termin machen oder wie?

    • Hallo liebe Leser! Ich würde mich freuen, wenn ihr meinen Beitrag lest und vielleicht auch ein Kommentar abgebt.


      Ich erzähle einfach mal meinen Fall:
      Als ich 12/13 war fing die Depression an. Mit 15 war mir mein Leben unerträglich. Keine Hobbys, keine Freunde, keine gute Beziehung zu meinen Eltern. Ich ging in Therapie. Brach nach 1 Jahr ab wegen eines Auslandsaufenthaltes (das einzige was mich damals aus der Antriebslosigkeit riss). 2 Monate danach begann ich eine neue. Ich besserte mein Leben: super Schulnoten, Freundeskreis, Freund, bessere Beziehung zur Familie, etc. Nach 2 Jahren (?) sagte meine Therapeutin mir, dass der Antrag auf Therapieverlängerung abgelehnt wurde. Ich war am Boden zerstört. Mein Leben war ganz gut, aber ich war noch so traurig, so besorgt, so unglücklich, so... nun gut, aber es ging doch einigermaßen. Ich versuchte mich zu bessern, mein Leben weiter in den Griff zu bekommen.
      Jetzt bin ich fast 21 und mein Leben ist super - es fühlt sich aber nicht so an. Fast täglich weine ich, manchmal stundenlang ohne jeden Grund, mit meiner Hausärztin habe ich darüber gesprochen, sie meint, das legt sich wieder...ich habe obwohl sie mir abgeraten hat, Johanneskraut angefangen zu nehmen, weil ich mich nicht mehr ertragen kann. Ich versuche alles, Sport, Ablenkung, darüber mit Freunden reden, positive Affirmationen, Glückstagebuch, gesund essen...
      das Gefühl ein hoffnungsloser Fall zu sein ist das schlimmst. Was sollte noch kommen, was die Situation bessern wird? Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Habt ihr eine Idee?

    • ona_12871339

      Hallo Fiepmiep :)
      Danke, dass du mir von deinen Erfahrungen berichtet. Durch die Beiträge hier, bin ich in meinem Denken etwas weiter gekommen. Natürlich "muss" man sich eigentlich nur dann "outen" wenn man sich wirklich in jmd verliebt, Beziehung hat, etc!
      Aber ich glaube, genau da liegt mein Problem. Weil ich Angst vor dem Outing habe, bin ich gegenüber diesem Weg "mal schauen, ob ich mich verliebe, etc." so verzweifelt! Ich habe dadurch die Einstellung, dass es ein halber Weltuntergang für mich ist, wenn ich mit einer Frau eine Beziehung hätte. Und ich glaube ich könnte diese Gefühle so einfach nicht zu einer Frau aufbauen! Es ist zb so dass ich vor ein paar Jahren eine Bekannte an der Schule hatte, wir waren keine richtigen Freunde, haben nur ab und an geredet. Irgendwann hat sich der Kontakt verflüchtigt und im Nachhinein habe ich erfahren, dass sie bi ist und mit einem Mädchen zusammen. Und das hat mich nie ganz losgelassen. Vllt hätte sich das was entwickelt können, ich weiß es nicht, werd' es nie wissen. Ich habe erst im Nachhinein gemerkt, dass sie mich überhaupt interessiert. Was ich damit sagen will, hätten alle Bescheid gewusst, hätte ich nichts mehr zu verlieren gehabt damals, hätte ich was auch immer erlebt! Und wenn auch nur, dass ich eine Beziehung mit ihr schrecklich gefunden hätte, weil enger Kontakt mit ihr nervtötend ist. Es wäre möglich gewesen. Und ich glaube ich hätte dann jetzt auch weniger Zweifel und wäre nicht so unsicher. Weißt du was ich meine?
      Ich bin nicht so auf eine Beziehung oder Erfahrungen mit einer Frau wild, dass ich mit meinem Freund schluss machen würde und in die nächste Lesben-Disko renne. Ich will mich nur freier in meinen Entscheidungen fühlen. Ich weiß auch nicht. Verstehst du das?

      • Hey! Du hast ja einen neuen Thread für die Antwort aufgemacht!
        hallo, danke dass du mir antwortest.
        Nun ich denke eigentlich, dass ich wohl eher bi bin. Ich kann doch nicht seit Jahren glücklich mit meinem Freund zusammen sein (und wir haben sexuellen Kontakt), wenn ich absolut Homo bin, oder? Ich bin ehrlich und sage, dass ich daran auch manchmal zweifel, weil ich nicht besonders oft Lust auf ihn habe - aber das ist ja immer noch was anderes, als nie.
        Ja supertoll ist die Situation nicht für meinen Freund - aber er weiß, dass ich ihn liebe und dass ich mit ihm zusammenbleiben möchte - was ich eigentlich tun soll, ist mir nicht so klar & er macht sich einfach nicht so Sorgen, dass ich morgen Schluss mache wegen so einer Sache (er ist doch ein Mann. Außerdem hat er damit doch gut gefahren. ich hab's ihm relativ früh in der Beziehung gesagt und bin doch immer noch bei ihm). Ich weiß aber, was du meinst!
        Ja, warum ich "normal" sein möchte, habe ich ja schon versucht darzustellen. Ich möchte mir nicht Freunde danach aussuchen, was sie von Homo's/Bi's halten oder mir direkt einfach nur Homo- und Bi-Freunde suchen muss, weil die anderen mich nicht verstehen, etc. Ich mag ganz "normal" wie es mein Leben lang war, Freunde einfach so kennenlernen ohne dass zwischen einem steht, dass sie meine sexuelle Gesinnung eklig finden oder dass sie denken, dass ich auf sie stehe, etc. Ich möchte meine Familie nicht enttäuschen. Ich möchte vielleicht für längere Zeit in einem anderen Land leben und es mir nicht danach aussuchen müssen, dass es westlichen Standard hat, damit ich akzeptiert werde. Etc.
        Das mit dem Outen ist so gemeint, dass ich das Gefühl habe, obwohl ich mein Leben eigentlich so mag, wie es ist & es ja auch so behalten will, dass ich irgendwie nicht ehrlich zu mir selbst bin wegen dieser Sache. Selbst wenn ich wie gesagt nur bi bin und mit meinem Freund zusammenbleiben möchte.
        Irgendwie empfinde ich es als belastend. Manchmal muss man von seinen Wunschvorstellungen ausgehen, um zu wissen, was man eigentlich will. Und wenn ich denke, wie ich es mir gerne vorstelle, dann so, dass ich über meine Unsicherheit mit Freunden reden kann. Dass ich ihnen auch sagen könnte, dass ich ein Mädchen kennengelernt habe oder meiner Familie es vorstellen könnte ohne erstmal das Drama aufzuwerfen. Vllt belastet mich auch mehr das Gefühl, nicht die Möglichkeit zu haben eine Beziehung mit einer Frau zu führen, ohne dass meine Welt etwas zusammenbricht (zum Teil neuer Freundeskreis, neue Träume statt die behalten, die man seit Jahren verfolgt und Probleme mit der Familie).
        Vllt habe ich nur Angst, dass ich dieser Situation irgendwann ausgesetzt werde, weil ich mich in eine Frau verliebe. Ich würde mir irgendwie wünschen, dass ich der Sache nicht so furchtbar befangen gegenüber sehe, sondern dass ich mich freier fühle. Ich dachte ein Outing hilft da - gleichzeitig verlagert es ja die Probleme nur nach vorne. Ich weiß auch nicht!

      • an0N_1243091199z

        Danke für die Antwort
        Es ist sehr lieb, dass du mir antwortest!
        Manchmal bedrückt mich die Sache ganz stark und manchmal ist es für Monate wieder mehr oder weniger aus meinen Gedanken... ich weiß auch nicht:


        "Frauen attraktiv zu finden bedeutete nicht, dass man homo-oder bisexuell ist." Nun, ich finde den Satz irgendwie schwer! Natürlich kann ich auch sagen, jemand ist attraktiv, aber die Person interessiert mich nicht die Bohne, aber wenn man sich von Frauen wirklich angezogen fühlt,... kann man dann auch noch hetero sein? Ich weiß, dass du meinst, dass man sich auch in die Frau verLIEBEn muss, aber ich finde halt, dass es manchmal Liebe und Freundschaft sehr eng zusammenliegt.


        Ich weiß, dass es nicht bei allen auf Verständnis stößt, wenn ich sage, dass ich nicht so sein möchte!
        Aber mich würde es halt sehr belasten und mir ein bisschen den Boden unter den Füßen wegreißen, weil die Menschen um mich herum konservativ sind.
        Ich weiß, dass Homo- und Bisexuelle ganz normale Menschen sind, aber sie werden irgendwie trotzdem in der breiten Gesellschaft nicht als "normal" betrachtet, sondern haben es meiner Meinung nach schwerer und mehr verschlossene Türen. Ich mag das alles nicht. Eine enttäuschte Familie, etc.


        Ja, sowas mit einer Frauencommunity habe ich mir auch schon gedacht, aber dieses ganze Internet-Geschreibe ist nicht so mein Ding...Auch in der Szene habe ich mich sehr unwohl gefühlt (ich war zweimal auf so einer Party in einer großen Stadt) - dort jemanden kennenzulernen... ist alles so gezwungen und gewollt! Nun, aber vllt gehe ich es doch nochmal irgendwie an, es ist nur auch frustrierend, seine Zeit so zu verbringen, wenn man eben keinen Spaß an der Sache hat (Partys zum Kennenlernen oder Internetschreiberei). Aber ich bin dir trotzdem sehr dankbar für deinen Beitrag. Ich wünschte einfach ich könnte mit mehr Menschen ganz normal darüber reden. Es tut gut verstanden zu werden statt verurteilt, etc.
        Danke!

      • Hey, ich (20,w) muss mal mit irgendwem reden (srry dass es was länger ist)!
        Ich führe ein eigentlich sehr tolles Leben mit vielen Freunden, einer tollen Familie und einem Freund mit dem ich seit fast 4 Jahren zusammen bin. Er ist perfekt und ich liebe ihn sehr.
        Schon seit Jahren quält mich aber das Thema "Bi/Homosexualität". Frauen ziehen mich total an. Aber ich komme damit nicht so gut zurecht! Meine Familie ist total konservativ. Meine Freunde... reden wenn eher abfällig über Lesben und ich hätte auch Angst, dass das immer zwischen einem stehen würde bei einem Outing. Dass ich einer Freundin nicht mehr etwas schreiben kann wie ZB "ich denk an dich. mein herz für das deine" ohne dass sie nachher doch denkt, ich stehe auf sie.
        Mein Freund weiß Bescheid, dass mich Frauen eigentlich mehr anziehen und er findet es nicht schlimm. Aber ich fühle mich dafür schlimm! Ich möchte es einfach nicht!
        Ich möchte normal sein! Mein großer Traum ist es eigentlich auszuwandern in ein Land, wo die Leute noch richtig richtig Probleme mit Bi's haben (ich habe dort schonmal eine Zeit gelebt)... auch dazu würde bi-Sein nicht passen.


        Durch dieses Nicht-Anders-Sein-Wollen habe ich auch nie Erfahrungen in der Richtung gesammelt und langsam bekomme ich Angst, dass ich deswegen unglücklich bin und etwas verpasse. Es ist total bescheuert, weil durch ein Outing würde sich ja nichts ändern. Ich bin ja mit meinem Freund zusammen und einerseits würde ich gerne mal mit einer Frau zusammen sein (einfach schon allein nur, damit ich weiß, ob ich mir nicht nur einrede, dass ich nicht so Bi/Homo bin), aber mein Freund ist wirklich perfekt - für ein "Verpasse-ich-nicht-doch-was" wollte ich ihn nicht verlieren.
        Aber so geht es irgendwie auch nicht.
        Was soll ich denn am besten machen?
        Mich "einfach" outen (und mir damit das Leben schwer machen ohne dass sich mein Leben wirklich sonst ändert)? Mal mit einer Frau was haben (mein Freund hätte nichts dagegen)? Ich hab das Gefühl, ich muss mich diesem Teil von mir stellen statt ihn zu verwünschen, aber ich weiß nicht wie :(

      • hagir_11941073

        Ein bisschen komplizierter
        ja klar, theoretisch schon : ich will nicht durch Europa ;) ich war damals in LateinAmerika (LA) & hab noch nicht genug von LA gesehen :) es ist ein ganz anderes Lebensgefühl und an Europa reizt mich einfach so gut wie nichts.
        ich wollte mal nach italien (weil ich italienisch so toll finde), aber meine Uni bietet über Erasmus nur einen einjährigen Austausch an & ich kann mir nicht vorstellen ein Jahr in Italien zu sein!
        Wenn ich nach LA möchte, muss ich das Auslandssemester evt selbst bezahlen (nachdem alles geregelt ist, kann ich mich für Stipendium bewerben, aber ob es dann eins gibt oder nicht,...) & bei FSJ im Ausland bekommt man es bezahlt & kann auch helfen, statt Uni-Kurse belegen, die ich mir nicht anrechnen lassen kann (weil es halt LA ist)... FSJ im Ausland kann man aber auch (fast nur) einjährig machen, für 6 Monate (bei Auslandssemester ja sogar nur so um die 3) wär es doch was anderes,...danke aber für die Antwort.
        Bin mir immer noch unsicher, aber denke weiter drüber nach!

      • Hallo miteinander! Ich mach mir im Moment total Gedanken und würde mich sehr über Einschätzungen anderer freuen.


        Ich bin seit 3 1/2 Jahren in einer Beziehung (bin 20). Und ich bin wirklich sehr sehr glücklich in der Beziehung & hatte eigentlich noch nie Zweifel. Er ist wie für mich geschaffen & tut mir unendlich gut. Andersherum auch. Wir planen beide schon lange unsere gemeinsame Zukunft & können uns ein Leben ohne einander gar nicht mehr vorstellen.
        Bevor ich mit ihm zusammengekommen bin, war ich ein halbes Jahr im Ausland und habe dort gemerkt, wie viel Freude es mir macht, eine andere Kultur kennenzulernen, etc.
        Seit ca. 9 Monaten studiere ich in einer anderen Stadt, als die wo wir beide ursprünglich herkommen, weil ich das Fach nur hier studieren konnte. Für mich stand fest: ich kann doch nichts anderes studieren, nur um mehr bei ihm zu sein - was wenn dann mal Schluss ist? So bin ich umgezogen. Unsere Beziehung hat sehr darunter gelitten. Es war nicht so, dass er überlegt hatte mit mir Schluss zu machen oder so..ich war diejenige, die nicht damit zurecht kam. Ich habe so viel geweint, weil er mir so gefehlt hat und hab mich im Alltag (trotz vieler Freunde hier) sehr einsam gefühlt. Ich hatte gar keine recht Motivation fürs Studium & wollte immer nur möglichst viel nach Hause. Jetzt ist er seit ungefähr 1 1/2 Monaten hier
        (hat sich hier Arbeit gesucht) & ich hab das Gefühl endlich geht alles wieder gut! Ich bin motiviert am Studieren und total glücklich mit der Beziehung, auch alle meine Freunde sagen, ich wäre total gewandelt!


        Mein "Problem" ist, dass es mich halt schon lange in die Ferne zieht. Ich hatte auch darüber nachgedacht, nach dem Abi ins Ausland zu gehen, aber wollte dann doch erstmal anfangen zu studieren. Jetzt würde ich eigentlich gerne Urlaubssemester einlegen & ein FSJ im Ausland machen. Aber ich habe so Zweifel! Mein Freund versucht mich total zu unterstützen und möchte nicht, dass ich wegen ihm hierbleibe & meint er wartet auf mich & das wäre gar kein Problem. Mein Problem ist, dass ich nicht weiß, ob ich mit der SItuation zurecht komme: ich will nicht ins Ausland & ihn dann nur vermissen statt dort glücklich zu leben! Und dafür bezahle ich dann auch noch ne Stange Geld & bin später mit dem Studium fertig. Versteht ihr mein Problem?
        Anderseits möchte ich so viel von der Welt sehen & man hat heutzutage so tolle Möglichkeiten dazu! Ich weiß halt nur nicht, ob ich es genießen kann oder mir mein deutsches Leben dann doch zu sehr fehlt...


        Was meint ihr, was soll ich tun? Was muss ich bei meienr Entscheidung mitberücksichtigen?
        Oder soll ich die Sache erstmal weiter aufschieben (wie nach dem Abi ja auch)?


        Danke für alle Antworten!!

      • Unterdrücken nicht, aber Ausleben geht auf viele Arten!
        Hallo Betsy!
        Sicherlich kann es sehr problematisch werden, wenn du versuchst dein Verlangen dein Leben lang zu unterdrücken. Die Frage stellt sich vor allem, möchtest du es nicht unterdrücken, weil du deine Kinder hast oder weil du eigentlich gar keine lesbische Beziehung eingehen möchtest?
        Wenn du deinen Mann liebst & dein Leben magst & es mehr sexuelle Fantasien gibt, kann man die auch anders ausleben: dein Mann erzählt dir als Vorspiel erotische lesbische Geschichten oder ihr schaut euch einen Lesbenporno an bzw. Dreier! Gerade beim letztgenannten könntest du erstmal Erfahrungen sammeln & schauen, ob es auch wirklich das ist, was du dir eigentlich wünscht!
        Von daher würde ich dir raten, dass du erstmal Erfahrungen in dem Bereich sammelst um dir sicher zu werden, was du brauchst & was dich glücklich macht. Dann wirst du schon selbst merken, ob du das dein Leben lang unterdrücken magst/kannst oder eine andere Richtung einschlägst.


        Ich bin selbst seit mehreren Jahren in einer hetero-beziehung, aber finde Frauen auch viel attraktiver & so als Männer. Ich möchte aber dieses "Normalo"-Leben, dass ich jetzt habe mit Aussicht auf Kinder, etc. statt einer "Minderheit" anzugehören, die sich durchkämpft & liebe meinen Freund sehr. In meiner Beziehung ist es daher auch nicht schlimm, wenn ich sexuell gesehen mehr auf Frauen stehe, er weiß dass & mit z.b. oben genannten Vorschlägen geht er auch darauf ein & ich habe so nicht das Gefühl als ob mir was fehlt.
        Mach doch erstmal einen Schritt in die RIchtung dich auszuleben & schau dann weiter.
        Viel GlücK!

      • Hey Liz
        Ich kann sehr gut nachvollziehen was du da beschreibst & kenne das Gefühl auch sehr gut. Ich habe damals während der Schulzeit eine Art Auszeit genommen ohne dass es eine Auszeit war: Schüleraustausch!
        Einige Fragen/Lösungsvorschläge:
        a) Psychotherapie: Habe ich auch gemacht, grundsätzlich ist nämlich auch die Frage, wie schlecht es dir geht, & ob du auch stark genug bist für eine Auszeit, denn durch die Welt reisen ist nicht unbedingt leicht, günstig, problemlos,...
        Die Psychotherapie hatte mir damals nicht besonders geholfen, es lag aber auch daran, dass ich mich mit meiner Therapeutin nicht so gut verstanden habe & weil ich auf dem Dorf gewohnt habe, die 3-4 anderen in der Nähe bereits für 1 1/2 Jahren ausgebucht waren, sodass ich "nehmen musste, was ich kriegen konnte".
        Hilfreich könnte vllt auch Johanniskraut sein, ein pflanzlicher Stimmungsaufheller, der hat mir sehr geholfen bei depressiven Stimmungen ohne ersichtlichen Grund.
        b) setze eine Art Auszeit um im Sinne von in den Sommerferien einen Monat oder länger wegzufahren - wenn du das Geld hast um nach dem Abi um die Welt zu reisen, müsstest du ja jetzt eigentlich auch schon was haben & entweder kannst du ganz nromalen Urlaub machen oder halt was "bewegenderes" wie freiwiliige Projekte im Ausland/ für die Sommerferien in einer Gastfamilie leben, oder du kannst auch so etwas sinnvolles machen wie ein Praktika in den Sommerferien, nur halt im Ausland! Wenn du wirklich Fernweh hast & ins Ausland willst, musst du halt bedenken, dass das einiges an Planung kostet, mit der könntest du ja anfangen & im Sommer dir die Auszeit nehmen & dann immer noch weiter schauen, ob du dich ausgeruhter & ausgeglichener fühlst & wieder Kraft gefunden hast.


        Für den Alltag hab ich sonst auch noch ein paar Tipps:
        Schreibe dir jeden Tag abends 5 Dinge auf, die dir am Tag richtig gut gefallen haben, dabei ist wichtig, dass du tagsüber also schon nach guten Ereignissen suchst
        Nimm dir Zeit für ein schönes Hobby - vllt etwas kreatives oder Sport.
        Was meinst du?