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merlyn_12158332

  • 9. Nov 2013
  • Beitritt 17. Dez 2008
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  • Mein Leben hat sich verändert
    Hallo, habe gerade meinen alten Blog gelesen - das ist über 2 Jahre her!!! Inzwischen kann ich meine Ängste und Bedenken wg. der Antidepressiva gar nicht mehr wirklich verstehen. Ich nehme seit 2009 Venlafaxin und habe 2010 auf Fluoxetin gewechselt.
    Mein Leben hat sich enorm verändert: Mein Mann hat sich nach über 20 Jahren Ehe von mir getrennt und das, nachdem ich ihm die ganze Zeit den "Arsch" nachgetragen hatte weil er das auch nur so wollte. Nach 22 Jahren behauptet er jetzt "jeder ist für sich selbst verantwortlich" und "Ehegattenunterhalt für die Exfrau - nein danke - das Geld brauche ich für meine neue Freundin."


    Ich schmeiße nun mein Leben allein mit meinen Kindern und ehrlich gesagt, hatte ich das schon lange gemacht, nur habe ich das nie gemerkt. Mein Ex hat mir die letzten Jahre immer mit Trennung gedroht, wenn ich mutiger und selbständiger werden wollte. Und immer bin ich eingeknickt vor lauter Angst.


    Jetzt ist er gegangen und langsam wache ich auf.
    Ohne die AD und Gesprächstherapie hätte ich diese schwierige Zeit nicht durchzgestanden und ich glaube heute, es war vor 2 1/2 Jahren wichtig und notwendig, dass mein Körper und meine Seele zusammen gebrochen sind! Weinkrämpfe und Panikattacken hatten ihre Ursache und ihre Berechtigung. Antidepressiva können nicht heilen - aber begleiten und unterstützen! Niemand braucht in schweren Lebenssituationen alleine bleiben und auf Johanniskraut und gutem Zureden sitzen bleiben, manchmal hilft eben nur ein AD!


    Ich bin jetzt viel wacher und mutiger und ich schaffe es inzwischen tatsächlich, morgens aufzuwachen ohne Angst vor dem Tag zu haben!
    Danke für eure vielen Beiträge, sie haben mir sehr geholfen.

    • Lass dir Zeit
      Mein Sohn hatte Cipralex ca. 1/2 Jahr lang genommen. Keine Beschwerden - weder beim Anfangen noch beim Absetzen. Bei 10 mg ist eigentlich keine Substanz mehr im Körper. Lass dir viel Zeit mit dem Ausklingen, du kannst ja auch alle 7-14 Tage die Dosis leicht verringern bis zum Ende. Jeder reagiert offensichtlich anders, aber habe keine Panik, deine Beschwerden gehören im Moment erst mal dazu!

    • Ändere dein Medikament
      Vielleicht ist es wirklich Zeit für eine Umstellung deiner Medikamente - du brauchst davor auch keine Angst zu haben. Ich selber habe nach 1 Jahr von 150 mg Venlafaxin auf 20 mg Fluoxetin gewechselt, weil ich von Venlafaxin 12 Kilo zugenommen hatte und immer müder wurde. Ich habe das mit meinem Neurologen besprochen und ich habe das AD langsam gewechselt. Inzwischen bin ich fitter und habe seitdem auch nicht mehr zugenommen.


      Geh zu deinem Facharzt - du brauchst dich nicht allein damit zu quälen. Es gibt so viele Antidepressiva und eins davon passt auch zu dir - wahrscheinlich hat sich dein Körper in der Zeit irgendwie geändert oder sich an das AD gewöhnt und wirkt nicht mehr so wie am Anfang. Trau dich, mit deinem Arzt darüber zu sprechen und lass dich nicht abwimmeln.

      • Kein Ehemann - ja! Keine Kinder - nein!
        Ich bin seit 21 Jahren verheiratet, seit 1 Jahr getrennt lebend und habe 2 Kinder. Damals, vor der Heirat, hatte ich in meinem Kopf, das Leben macht für mich nur Sinn wenn ich einen Partner habe, mit ihm zusammenlebe für den Rest meiner Tage und natürlich Kinder wollte ich mit ihm haben.


        Die Kinder sind das beste in meinem Leben - auf diese Erfahrung möchte ich nicht verzichten und bin froh, dass ich dies erleben durfte und noch immer darf.


        Auf den Mann, den lebenslangen Partner, kann ich gerne verzichten. Aber auch diese Erfahrung war für mich wertvoll - und heilsam! Was kann mir ein Mann geben was mir gute/beste Freundinnen und Kinder nicht geben könnten? Auf meine Freundinnen und Kinder konnte ich mich immer verlassen - in guten und in schlechten Zeiten. Aber auf den Mann...????????


        Du hast Recht, mit Männern kann frau gute Freundschaften und Beziehungen eingehen - eben so kurz oder so lange sie gut laufen. Der feste Partner ist kein Ersatz für die eigene Langeweile und mangelnde Lebenssinnfindung. Das muss ich jetzt erst schmerzlich erfahren und Verlorenes nachholen.


        Ich bin nicht gegen Partnerschaft und Ehe - wer will, soll es ausprobieren - wer es nicht will, soll es lassen.


        Aber die Erfahrung Kinder zu haben möchte ICH nicht missen, ich hätte das Gefühl, irgendetwas im Leben verpasst zu haben.

      • Bleib wie du bist :lol:
        Stell dir mal vor ER fragt dich: was würdest du optisch an mir verändern wollen wenn es möglich wäre........


        Fällt dir da was ein? Und - würdest du es aussprechen? Ich würde in so einem Fall antworten: Das wäre mir nicht wichtig, ich habe kein Idealbild von einem Mann. Und ICH würde auch nie aussprechen was ich denke: Okay, seine Beine sind ein bisschen dürr, könnte mehr dran sein, ein anderer Haarschnitt wäre auch nicht schlecht, und diese Bartstriemel gewöhne ich ihm schon irgendwie ab......


        Natürlich würde mir etwas einfallen - aber warum es aussprechen und den anderen verletzten, es ist nicht wichtig. Ich kann mir doch keinen Menschen basteln. Es stimmt wahrscheinlich, Männer sind meistens sehr unsensibel! Und wahrscheinlich steckt hinter seiner Aussage auch nicht der Wunsch, du sollst tatsächlich abnehmen. Tu es auch lieber nicht - nicht für ihn. Wenn du damit anfängst, wirst du dich nur weiter selber verunsichern.


        Er hat dich doch so wie du bist kennen gelernt und du hast ihm gefallen. Lass die Zweifel, frage beim nächsten Mal lieber: Was findest du an mir schön? Und du darfst ihm auch sagen, was du an IHM schön findest. Das andere ist gar nicht wichtig und ehrlich gesagt: Man muss auch nicht alles wissen was der andere so denkt.


        Und noch etwas: Heidi Klumm hat eine quäkende Stimme, mich würde das nerven - und da kann sie nichts dran ändern. Und sie ist zickig und selbstverliebt und und und. Was nützt ihr da der äußere Schein? Aber ihr Mann liebt sie trotzdem, nur das zählt!

      • Trau dich!
        Ich bin seit 20 Jahren mit einem behinderten Mann verheiratet, allerdings leben wir seit 1 Jahr getrennt weil ER nicht mehr wollte.


        Als wir uns kennenlernten dachte ich, okay, der hat irgendwie einen Gehfehler, vielleicht ein Hüftproblem. An dem Abend sind wir dann zu ihm und er hat mir dann seine Beinprothese gezeigt, er hatte den Oberschenkel amputiert wg. einer Krankheit. Ich war nicht ganz so schokiert wie meine Freundinnen, denen ich das später erzählt habe. Die meinten, lass dich bloß nicht auf den ein, wenn du Schluss machst, hast du Mitleid mit ihm usw. Das hat mich ganz durcheinander gebracht und total verunsichert.


        Aber dann sagte eine Freundin: Probiere es doch einfach aus und mach dir DANACH Gedanken. Wenn der Mann nett war, wird sich das andere ergeben. Und ich dachte dann auch, ich will nicht nein sagen bevor ich es nicht ausprobiert habe. Ich habe ihn dann angerufen und wieder getroffen - und wie gesagt, wir waren 20 Jahre verheiratet und haben zwei gemeinsame Kinder. Und übrigens: Sex geht auch ohne Probleme, man probiert dann halt wie es für beide am besten passt. Also ich habe nichts vermisst, im Gegenteil, er war immer einfühlsam und zärtlich...


        Trau dich und entscheide hinterher was deine Gefühle dir sagen. Der Mensch bleibt doch der gleiche, ob mit einem oder zwei Beinen. Und es stimmt ja auch: mit modernen Gehprothesen kann man fast alles heute mit-machen, das ist oft gar kein Problem. Und warum sollte er nicht ganz normal einem Beruf nachgehen wie andere Menschen auch? Ich bereue es nicht, mit diesem Mann zusammen gewesen zu sein. Die Trennung hatte andere Ursachen.

      • Keine Angst vor Antidepressiva
        Ich weiß gar nicht warum so viele Menschen solche Angst vor Antidepressiva haben. Ich kann nur sagen ich wäre froh, wenn ich mich schon vor 20 Jahren getraut hätte diesen Weg zu gehen! Ich habe ziemlich viel ausprobiert, von Homöopathie, Johanniskraut (muss sehr hoch dosiert sein und verträgt sich wirklich nicht mit der Pille), Gesprächstherapie und im Internet kaufbaren (sehr teueren) Medis - nichts hat geholfen. Ich habe wie du so viele negative Dinge über Antidepressiva gehört was mich dazu gebracht hat zu denken, sooo schlimm geht es mir ja noch nicht...


        Ich nehme jetzt seit ca. 1 1/2 Jahren AD, zuerst gut ein Jahr lang Venlafaxin und habe dann gewechselt zu Fluoxetin weil ich vom ersten Mittel so viel zugenommen habe. Vor lauter Angst wollte ich auch nicht wechseln, hätte ich es mal schon vorher getan. Die Umstellung ging relativ gut, ca. eine Woche war ich eine Spur neben mir, aber ansonsten gut vertragen. Jetzt bleibt mein Gewicht wenigistens konstant und ich bin auch tagsüber nicht mehr so müde. Es gibt so viele AD gegen verschiedene Probleme, z.B. gezielt gegen Angststörungen, welche, die abends müde machen sollen, welche, die stimmungsaufhellend sind, welche gegen mittlere oder starke Depressionen. Neurologen kennen sich damit aus, wenn dir das erste nicht richtig hilft, dann eben das zweite. Du würdest doch auch deine Herztabletten oder Blutverdünner-Medikamente nehmen auch wenn du davon Haarausfall, Schlafprobleme, Erektionsprobleme usw. kriegen "könntest." Weil du die Medikamente eben brauchst.


        Übrigens: Die im Beipachzettel beschriebenen Nebenwirkungen treten bei den meisten Menschen nicht auf und die, die auftreten, auch nur in der Eingewöhnungs- bzw. Umstellungsphase. Wenn du dein richtiges AD bekommst, hast du diese Nebenwirkungen nicht mehr bzw. nur noch ganz leicht. Wenn du keine richtige Lust mehr am Sex hast und es stört dich enorm - nimm ein AD wo diese Nebenwirkung nicht auftritt!


        Eine begleitende Therapie finde ich auf jeden Fall wichtig, beides zusammen, das passt! Bespreche das lieber mit deinem Therapeuten oder Neurologen bevor du viel Geld ausgibst für Dinge, die du im Internet kaufen kannst. Und homöopathische Mittel von jemand Unbekanntem empfohlen zu bekommen - bringt gar nichts! Es gibt hunderte von homöopathischen Mitteln und nur ein erfahrener Therapeut kann das richtige für dich finden. In der Homöopathie gibt es nämlich nicht "das eine" Mittel gegen Depressionen, gerade hier werden nicht die Symptome sondern deine Person ganzheitlich betrachtet und behandelt.


        Ich wünsche dir viel Glück!

      • an0N_1232848499z

        Natürlich kann man zunehmen!
        Wieder solche dummen Binsenweisheiten "von AD kann man nicht zunehmen, iss halt einfach weniger!"


        Natürlich kann man von AD zunehmen. Ich bin in einer Selbsthilfegruppe für an Depressionen erkrankte Menschen mit den unterschiedlichsten Problemen (Depressionen, Panikattacken, Soziale Phobie usw.). Es gibt Frauen, die unter der Einnahme von Venlafaxin (z.B. Trevilor) 10-20 Kilo in 1-2 Jahren zugenommen haben, andere haben mit dem gleichen Medikament gar keine Gewichtsänderung, sogar mit hoher Dosierung (2x tägl. je 150 mg).


        Eine aus der Gruppe hatte unter Trevilor ca. 20 Kilo zugenommen, dann Trevilor abgesetzt. Da es ihr wieder schlechter ging, fing sie wieder mit einem Antidepressiva an, dieses Mal allerdings mit Citalopram. Innerhalb kürzester Zeit hat sie damit ca. 15 Kilo abgenommen, einfach, weil sie keinen Hunger mehr hatte! Andere widerum nehmen Trevilor und nehmen von Anfang an zu.


        Antidepressiva können wahre Fressattacken auslösen habe ich von vielen Frauen erfahren. Wie soll man da gegen die Nebenwirkungen, die ja von dem Medi herkommen, angehen? Wenn die AD Migräne und Müdigkeit auslösen, kann ich doch auch nicht mit purer Willenskraft sagen, "so, jetzt reiss dich mal zusammen, Migräne gibts jetzt nicht, Kopfschmerzen haut ab und auch Müdigkeit bilde ich mir nur ein."


        Ich habe auch in 1 Jahr 10 Kilo zugenommen und habe ständig Angst, dass es immer mehr wird. Allerdings geht es mir psychisch viel, viel besser und das bedeutet mir im Moment mehr.

        • Soziale Phobie
          Hört sich ganz nach sozialer Phobie an. Wahrscheinlich warst du immer schon verunsichert in öffentlichen Bereichen und unter Menschen, die dir eigentlich fremd sind. Ich habe jahrelang gedacht, ich wäre einfach nur schüchtern... Auch mir merkte man von außen nie an, dass ich totale Angst bis hin zur Panik hatte. Ich konnte in der Schule praktisch kein Referat halten und bei zwei mündlichen Prüfungen (Schule, Ausbildung) hatte ich einen Blackout - die Lehrer hatten hinterher sogar meine Freundin gefragt, ob ich Beruhigungsmittel genommen hatte. Hatte ich aber nicht!


          Später bekam ich dann aus "heiterem Himmel" immer öfters Panikattacken und es vergingen dann noch einmal sehr viele Jahre, bis ich eine Gesprächstherapie begann. Inzwischen mache ich wieder eine Gesprächs- und Verhaltenstherapie und nehme seit einem Jahr Antidepressiva. Die sind nämlich nicht nur bei Depressionen sondern - auch gering dosiert - bei sozialer Phobie sehr hilfreich! Mir geht es zwischenzeitlich so gut wie nie und ich kann die Dosis schon wieder langsam reduzieren. Ich werde nie eine Stimmungskanone sein weil das einfach nicht meinem Typ entspricht. Aber ich habe keine Panikattacken mehr und ich bin viel offener wenn ich unter Menschen bin. Das hilft dir privat als auch beruflich.


          Ich denke bei dir steckt eine große Problematik hinter deinen Symptomen: Geh doch zuerst mal zu deinem Hausarzt oder gleich zu einem Neurologen/Psychologen. Sprech offen über deine Gefühle und Ängste. Oft kann dir der Neurologe schon ein Antidepressiva verschreiben und dir eine Liste aller Psycholgen in deiner näheren Umgebung geben.Er hat nämlich mehr Adressen als die, die im Telefonbuch stehen. Die musst du anrufen und nach einem Ersttermin fragen oder ob du auf die Warteliste kannst. So war das jedenfalls bei mir in Niedersachsen. Es gibt auch in kleineren Städten Selbsthilfegruppen für uns, schau mal in die Tageszeitung oder rufe bei der Diakonie (gelbe Seiten) an und frage nach. Oft kannst du hier schon sofort einige "Notfalltermine" von deren Psychologen bekommen, die waren bei mir sogar kostenlos.


          Auf jeden Fall tu etwas für DICH!!! Du bist nicht unheilbar krank, dir kann geholfen werden damit du wieder mehr Lebensfreude bekommst, es gibt so viele Menschen denen es ähnlich geht!!!!!!!

        • 12 Kilo zugenommen: Das ist schlimm!!!!!!!!!!!!!
          Hallo, ich habe das gleiche Problem wie du: Seit 1 Jahr nehme ich Trevilor (Wirkstoff: Venlafaxin), zeitweise 225 mg. Jetzt will ich langsam wieder runter und bin zur Zeit auf 150 mg (in Absprache mit meinem Arzt).


          Leider hatte ich im letzten Jahr ca. 12 Kilo zugenommen! Das ist wirklich schlimm, egal wie alt frau ist und vor allem wenn man vorher zwar normal, aber nicht eben magersüchtig war.


          Werde ich das Gewicht von alleine wieder los durch Reduzieren bzw. später Absetzen des AD? Oder bleibe ich darauf sitzen? Dies ist meine erste Einnahme von AD zur Behandlung von Depressionen und Angstzustäden.

        • an0N_1283802299z

          Das tut so weh!
          An chrissomm: Ich kann dich so gut verstehen! Bisher habe ich nur von Frauen gehört die sich so aufopferungs- und liebevoll für ihren kranken Borderline-Partner einsetzen (so wie ich in meiner 20-jährigen Ehe), ich muss sagen, Hut ab vor dir! Die meisten Männer halten das gar nicht so lange aus und machen sich recht bald aus dem Staub. Deine Leidens-Geschichte als Partner eines Borderliners deckt sich in den meisten Dingen mit meiner, nur in vertauschten Rollen.


          Ich habe bis vor 2 Jahren gar nicht gewusst, was Borderline für eine Krankheit ist. Oft ist es auch so, dass die Betroffenen sich nicht ritzen, verbrennen oder sonstwie verletzten. Drogen nehmen gehört ebenso zum selbstzerstörerischen Verhalten, ebenso wie Alkohol und Rauchen oder z.B. gefährliches Autofahren. Ich wollte schon öfters aus dem Auto mit ihm aussteigen weil ich Angst um mein Leben hatte.


          Ich bin noch verbittert und trauere meinen "verlorenen Jahren" mit meinem Mann nach. Das tut so weh, alles für ihn getan zu haben, ihn immer unterstützt und angenommen zu haben, auch in seinen (sehr) schlechten Phasen, und dann einfach als Möbelstück auf die Straße gestellt zu werden wie man einen alten Stuhl aussortiert. Weil ich sein Spiel irgendwann nicht mehr mitmachen konnte, ihn nur noch ertragen konnte weil er mir Leid tat und weil ich immer gehofft habe, er macht doch noch eine Therapie, einen Entzug, holt sich Hilfe.


          Ich bin auch hinterher beschimpft worden, ich wäre Schuld daran, dass er jetzt niemandem mehr vertrauen kann! Wie bitte? Ich habe das Gefühl, die Menschen, die gut zu ihm waren, die zu ihm gehalten haben, die ihm helfen wollten und ihn auch "ertragen" haben sind in seinen Augen die Arschlöscher (Entschuldigung). Und die anderen, die nur kamen, wenn sie etwas von ihm wollten, die erträgt er noch und die guckt er an.


          Für ihn bin ich jetzt "tot", die gemeinsamen Kinder auch. Er grüßt seine Kinder noch nicht einmal wenn er ihnen im Ort zufällig begegnet. Und zweimal, als er gesehen hat, ihr Auto steht vor einem Internet-Cafe dass er ehrenamtlich betreut, ist er schnell wieder in sein Auto gestiegen und abgehauen. Wie arm kann das sein? Ich hasse ihn inzwischen, das tut so weh!!!


          Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft, hoffentlich halten deine Kinder den Kontakt zu dir, wie gehen die eigentlich mit ihrer Mutter um?
          LG

          • layton_12303832

            Lass sie los...und renn ganz weit weg!
            Ich habe mit einem Borderliner 20 Jahre lang gelebt und in den letzten 10 Jahren hat sich sein Zustand immer mehr verschlechtert. Die Beziehung konnte auch nur so lange halten, weil ICH die Beziehung immer wieder am Leben gehalten habe, ICH ihm immer hinter her gerannt bin und sein "bestrafendes Schweigen" durchbrochen habe. Und das ging nur, weil ich eine Frau bin die wahrscheinlich ein Helfer-Syndrom und wenig Selbstbewußtsein und Angst vor dem Verlassenwerden hat.


            Ich kenne das auch - ich bin bis dahin noch nie einem Mann begegnet, der so wahnsinnig aufmerksam und in mich verliebt war und der so viel Nähe zuließ und auch gab. Nach 3 Monaten Kennenlernen haben wir geheiratet. NUR ist es ja so, dass ein Borderliner alles sein kann was DU möchtest und wonach DU dich sehnst. Das ist kein Trick, das ist seine Krankheit. Er/sie vergöttert dich und alles passt perfekt schon von Anfang an zusammen.


            NUR - der Borderliner tut nicht viel für die Beziehung. Er sieht wirklich nur schwarz oder weiß, gut oder böse, Leben oder Tod. Sobald wir Diskussionen hatten über normale Dinge im Leben zog er sich beleidigt zurück. Schweigend. Und ziemlich früh kamen dann auch die Erpressungen: "Ich lebe ja sowieso nicht mehr lange..." (seine andere Behinderung hat er nun schon 20 Jahre überlebt!!!), oder "Ich ziehe hier bald aus..." oder "Du kannst ja gehen..." Dann tagelanges Schweigen dass nur durchbrochen wurde, wenn ich wieder auf ihn zuging.


            Der Kinder zuliebe und weil ich ein geringes Selbstbewusstsein habe, habe ich so lange ausgehalten. Aber ich habe auch immer gehofft, dass alles "wieder gut wird" und dass "die Liebe alles heilen kann."


            Dabei bin ich depressiv geworden und hatte immer mehr Angst vor dem Leben, vor meiner Abhängigkeit von ihm, zog mich immer mehr zurück. Im letzten Jahr habe ich eine Therapie angefangen, bin in eine Selbsthilfegruppe gegangen und nehme nun Antidepressiva. MIR ging es dadurch immer besser und ich konnte IHN besser aushalten und Grenzen ziehen. Und was ist passiert: ER zog aus!


            Nachdem ich 20 Jahre sein und mein Leiden ausgehalten habe! Nachdem ich ihm immer geholfen habe, psychisch und pysisch. Nachdem ich fast kaputt gegangen bin haut er ab! ER braucht nämlich keine Therapie, er ist nicht krank! ER braucht auch nicht sein selbstzerstörerisches und exessives Rauchen aufzugeben obwohl er inzwischen schon eine Ober- und Unterschenkelamputation hatte deswegen. ER braucht auch nicht mit dem Trinken aufhören, nein, er hat kein Alkoholproblem. Nein, nur ICH soll wieder so sein wie vorher.


            Ich trauere wirklich um meine verlorenen letzten 10 Jahre. ER macht einfach Schluss und bricht jeglichen Kontakt zu mir und unseren gemeinsamen und gewollten Kindern ab! Er tut so, als hätte es mich nie gegeben. Das ist schlimmer als wäre ich gestorben, denn dann würde er nach 20 gemeinsamen Jahren wenigstens trauern. Aber das lässt er gar nicht an sich heran.


            Glaub mir: deine Exfreundin kannst du nicht halten, egal wie lieb du bist und sie umwirbst, egal wie du ihr helfen willst. Borderliner lieben oder hassen, dazwischen gibt es nichts. Dass, was wir normale Menschen als "Leben" ansehen, nämlich die ganze Palette von Farben zwischen schwarz und weiß, das kennen die nicht. Die wollen ganz viel Nähe aber haben gleichzeitig ganz viel Angst davor. "Komm her und komm mir nicht zu nah" ist ihr Motto.


            Borderliner mögen liebe Menschen sein - aber wenn du mit ihnen zusammen leben möchtest saugen sie dich aus bis du eine leere Hülle bist und nichts von dir übrig bleibt. Und dann verlassen sie dich von heute auf morgen und haben dich nie gekannt.


            Nimm Abschied und lauf ganz weit weg!

          • Borderline - danke für diesen Link!
            Dies ist die beste Seite die ich je zu dem Thema Borderline gelesen habe! Ich nehme mich natürlich zurück mit der Selbstdiagnose, da mein Exmann sich nie einem Arzt vorgestellt hat. Aber diese Seiten sind für mich als Laien so "erleuchtend" dass ich sie praktisch aufgesogen habe. Ich möchte so gerne eine lockere Beziehung zu meinem Exmann aufrecht erhalten, weiß aber nicht wie. Diese Seite hilft mir sehr zu Einsichten in seine Psyche und ich musste gleichzeitig lachen und weinen.


            Ich denke, ich werde die Texte durcharbeiten und mich an die "Leitlinien" halten, damit wird mir viel Leid erspart bleiben. Und wenn er gar nicht will und mal wieder nur ICH zu viel Energie reinstecken muss - lass ich es lieber bleiben. Dann habe ich doch lieber Funkstille und lerne erst mal wieder nach 20 Jahren zu LEBEN! Ich kann dankbar sein, dass ich das noch lernen kann, er kann das nämlich nicht.

          • Liebe allein kann das nicht heilen
            Ich war mit so einem Mann 20 Jahre verheiratet, wir leben seit 1/2 getrennt. In den letzten Jahren wurde es nach und nach immer schlimmer mit ihm, es ging so weit, dass er schreckliche Dinge gesagt und getan hat und am nächsten Morgen sich geweigert hat dazu zu stehen. Das wäre nie so gewesen und er hätte dies nie so gesagt. Trotz Zeugen! Obwohl ich ihm noch in den Mund gelegt hatte, dass er in einer solchen Wutsituation gewesen sei, dass er das so bestimmt nicht wollte. Eine Entschuldigung kam für ihn nicht in Frage, die anderen und ich wollten ihm nur etwas unterstellen.


            Früher hat er nach solchen Ausrastern tagelang geschwiegen, wahrscheinlich damit ich mich schuldig fühlte. Und immer bin ich dann auf ihn zugegangen um wieder Frieden herzustellen. Irgendwann konnte und wollte ich das nicht mehr, ich selber war nur noch ein psychisches Wrack, hatte ständig Angst vor seinen Launen und wartete schon auf den nächsten Anfall. Ich denke, dass das alles auch mit seiner schrecklichen Kindheitheit zusammen, er hat mir unter Weinen viel erzählt. Und am nächsten Tag meinte er dann, er wüsste gar nicht was ich wollte, seine Kindheit sei in Ordnung gewesen!


            Anfangs habe ich noch gedacht er lügt weil er sich schämt oder er hat langsam Gedächtnisaussetzer (er ist jetzt 58 Jahre), inzwischen denke ich eher, es ist seine Krankheit, ich denke da auch an Borderline weil alles zusammen passt. In depressiven Phasen liegt er tagelang zu Hause und starrt an die Decke oder zieht sich die Bettdecke über den Kopf, in "guten" Phasen kann er Bäume ausreißen. Eine Eheberatung hat er abgelehnt, eine eigene Therapie oder mal nur ein Gespräch mit seinem Hausarzt hat er ebenfalls bis heute abgelehnt. Er ist ausgezogen, als ICH mir Hilfe gesucht habe (Therapie und Selbsthilfegruppe) um IHN zu überleben. Wahrscheinlich passte ihm das nicht mehr, da ich dadurch selbstbewusster und konsequenter geworden bin, seitdem wurden seine Ausbrüche auch immer schlimmer.


            Jetzt sitzt er alleine in einer kleinen Bude (er ist Frührentner) und hat seit 6 Monaten jeglichen Kontakt zu mir und den gemeinsamen Kindern abgebrochen. Es tut mir sehr weh, blöd wie ich bin, aber Hilfe von mir will er nicht, wahrscheinlich auch nicht von anderen. In einer solchen Beziehung wird der Partner mit der Zeit co-abhängig! Ich muss jetzt lernen, ihn loszulassen und sein selbst gewähltes Leben zu respektieren.


            ER muss sich Hilfe suchen - sonst kann ihm niemand helfen! Biete ihm deine Hilfe an, geh mit ihm gemeinsam den Weg zu Ärzten und Therapeuten, aber den Weg muss er alleine gehen! Solange du ihn bemutterst und ihm die Gefühle abnimmst, solange wird er nie etwas ändern können.

          • Mein Mann hat mich im September nach 20 Ehejahren einfach verlassen. Im Juli hat er mir noch 20 rote Rosen zum Hochzeitstag geschenkt - einige Tage danach sagte er mir, er ziehe jetzt endgültig aus. Danach hat er sich in unserem gemeinsamen Haus eingeschlossen und kam nur noch raus wenn ich zur Arbeit war oder nachts. Wir hatten vorher schon einige Probleme aber ich habe ihm immer angeboten, darüber zu reden, habe ihn einmal sogar dazu bekommen zu einer Eheberatung mitzukommen - er wollte auch hier nicht reden, ER habe keine Probleme. DAS war auch in den letzten Jahren unser bzw. SEIN Problem. Nicht reden, mich wütend anschweigen, sich einschließen. So dass ich immer nachfragen musste, was denn los wäre? Nur - ich konnte seelisch nicht mehr, ich habe von ihm nichts mehr an Aufmerksamkeit bekommen und dafür sollte ich auch noch ständig die Seelentherapeutin spielen? Das habe ich nicht mehr geschafft, bin selber in eine Gesprächstherapie gegangen und ihm gesagt, er solle sich auch Hilfe holen zumal er auch ein Alkoholproblem hat! Danach hat er total zugemacht.


            Das Problem: Seit August hat er den Kontakt komplett abgebrochen, sowohl zu mir als auch zu unseren Kindern (17 und 19 Jahre). Er wohnt seit Oktober vorübergehend in einer Ferienwohnung im gleichen Ort, ich habe nur seine Handy- und E-mailnummer, genaue Adresse aber nicht. Ans Handy geht er nicht wenn er unsere Nummer sieht. Nach Streitereien um Unterhalt usw. die wir nur über E-mail oder Zettel geführt haben, ist nun "Ruhe" eingekehrt. Einmal die Woche holt er sich seine Post im Gartenhaus ab da er sich noch nicht umgemeldet hat. Unsere Tochter hat ihm eine mail geschickt, ob sie ihn mal treffen könnten - er hat abgelehnt, er wäre noch zu "durcheinander."


            Ich weiß aber, dass beide Kinder unter der Situation leiden. Ihr Vater hat sich zwar auch schon vorher oft wie ein ... verhalten, aber er ist ja nun mal ihr Vater und er behandelt uns alle drei nun als hätte es uns nie gegeben, als hätte er keine Kinder, nie welche gehabt. Mir als erwachsene Frau tut das schon weh, wie geht es erst da den Kindern? Sie reden oft über sein Verhalten und sind wütend und traurig zugleich. Nach seinem abweisenden Verhalten auch in der Zeit als er noch mit uns wohnte, wollen sie nicht den Anfang machen. Ich darf mich nicht einmischen sonst behauptet er wieder, ich würde die Kinder gegen ihn ausspielen und auf meine Seite ziehen. Dabei sind sie alt genug selber zu urteilen, sie haben ja schließlich auch alles mitbekommen, seine Agressionen, sein tagelanges oder wochenlanges Schweigen, sein Alkoholproblem.


            Was soll ich nur machen: ihn komplett in Ruhe lassen oder auf ihn zugehen? Ich war 20 Jahre lang immer die liebe und einfühlsame, ich will eigentlich nicht mehr. Zumal ich immer nur von ihm angepisst (Entschuldigung!) wurde, wenn ich nett zu ihm war. Aber nun steht Weihnachten vor der Tür - und ich habe irgendwo Mitleid mit ihm. Allerdings meine ich schon, dass er den Anfang machen muss. Was soll ich nur tun?

          • Wo sind denn die Arbeitsstellen für uns Frauen?
            Mein Mann wollte die Versorgungsehe: d.h. ER WOLLTE VON MIR VERSORGT WERDEN!
            Tja, aus Liebe habe ich mitgemacht. Schlagt mich dafür heute. Jetzt, nach 20 Jahren Ehe, trennt er sich von mir.


            Ich will ja gerne vollzeit arbeiten - aber wo sind die Stellen für mich? Ich bin 47 Jahre alt und lebe auf dem Land.Mein Mann wollte immer, dass ich zuhaus bleibe und ihn und die Kinder versorge. Ich habe ihm vertraut.


            Ich bin beim Arbeitsamt gemeldet, mache PC-Schulungen auf meine Kosten (das Arbeitsamt ist nicht zuständig da ich nicht ARBEITSLOS bin, da ich eine 350-Euro-Stelle habe).


            Weder vom Arbeitsamt noch aus der Zeitung bekomme ich Angebote, noch nicht einmal auf 400 Euro Basis. Wenn ich bei Bewerbungen erzähle, dass ich seit 2001 eine kleine Stelle in einem Büro habe und auch am und mit dem PC arbeite fragen sie nach meiner Ausbildung. Tja, ich bin NICHT ausgebildete Bürokauffrau oder ähnliches. Tja, dann können wir sie leider nicht gebrauchen.


            Die Firmen erwarten auch für Minijobs und einem Stundenlohn von 6-8 Euro:
            -Ausbildung zur Büro-/Bankkauffrau oder ähnliches
            -Auto und flexible Arbeitszeiten, d.h. auch auf Abruf
            -perfekte AKTIVE Kenntnisse in Exel, WORD, Outlook usw. (habe ich in Kursen gemacht, sitzt aber natürlich nicht perfekt da ich in meiner derzeitigen Stelle dies nur in Ansätzen anwenden muss)


            Mein Tipp an alle jungen Frauen: Gebt nie, aber auch nie, auch nicht für 1-2 Jahre und zur Kinderbetreuung, euren Beruf auf! Vertraut nicht den Versprechen und Liebesschwüren der Männer!
            Seit unnabhängig und stark! Wenn die Männer Kinder mit euch haben wollen lasst sie unterschreiben und notariell beglaubigen, dass sie die Kinderbetreuung übernehmen bzw. dass euch später ein angemessener Betrag für die Zeiten der Betreuung zusteht.


            Misstraut den Männer, besser noch:
            Ihr braucht keine Männer um glücklich zu sein!

          • berry_12072038

            Thema Gerechtigkeit für Frauen???
            Hier meine Version (weiblich):
            ich habe einen Mann geheiratet vor 20 Jahren der damals schon Frührentner war. Wir sind auf seinen Wunsch 220 km von meiner Arbeitsstelle (ich war Beamtin!) weggezogen weil er noch einmal "neu anfangen" wollte:
            Er wollte sofort auch Kinder mit mir (wir haben 2 bekommen)
            Er wollte ein Haus auf dem Land (haben wir gekauft)
            Er wollte, dass ich zuhause bleibe und ihn versorge.


            Ich habe mich 12 Jahre beurlauben lassen, danach stand zur Debatte: Haus verkaufen und wieder zurück ins Ruhrgebiet damit ich meine Stelle antreten kann oder Beamtenstelle kündigen und hier weiterleben? Wir haben uns auf weiterleben geeinigt, obwohl es auch wegen einer Verschlechterung seines Gesundheitszustandes in unserer Ehe schon kriselte. Ich wollte und konnte ihn mit seiner Behinderung nicht alleine lassen.


            Jetzt, nach 20 Jahren, trennt er sich. Das Haus soll von heute auf morgen verkauft werden. Ich möchte mit den Kindern (17 und 19) aber noch 5 Jahre hier wohnen bleiben weil wir nur 300 Euro Rate pro Monat zahlen. Für so wenig kriege ich selbst auf dem Land keine 2-Zimmer-Wohnung. Ich habe seit 2001 eine kleine Stelle wo ich 350 Euro monatlich verdiene. Alle Bemühungen seit August (Arbeitsamt, Zeitung, Fortbildungen) für mich eine angemessene Stelle zu finden sind bisher gescheitert.


            Er selbst verdient mit seinen 2 Renten ca. 2.600 Euro netto im Monat. Davon will er mir jetzt großzügigerweise 1.100 pro Monat überlassen: Darin enthalten sind seiner Meinung nach Unterhalt für die Kinder (gehen noch zur Schule bzw. einer ist arbeitslos/ohne Ausbildung und macht ein Praktikum ohne Bezahlung) und der Rest ist für mich. Davon soll ich die Raten für das Haus bezahlen, Energie + Wasser, Fahrtkosten der Kinder zur Schule bzw. Praktikumsplatz usw. Hier auf dem Land braucht man auch immer ein Auto, das Dilemma ist: ohne Auto keine Arbeitsstelle, ohne Arbeitsstelle kann ich mir aber eigentlich auch kein Auto leisten. Hier fährt morgens ein Bus für 8.00 Uhr zur Schule und gegen 11.30 Uhr fährt der nächste Bus erst zurück. In die meisten Nachbarorte gibt es gar keine Busverbindungen.


            Mein Mann hat für sich alleine also 1.500 Euro netto im Monat, wir drei sollen mit 1.100 auskommen. Wenn das Haus denn verkauft wird, will er natürlich davon die Hälfte haben, wovon ich die letzten Jahre dann alleine gezahlt habe.
            Soviel zum Thema Gerechtigkeit!!!

          • Männer reden nicht
            Ich bin seit 20 Jahren verheiratet - Ende Juni hat mein Mann mir noch 20 rote Rosen geschenkt (ansonsten hat er unseren Hochzeitstag regelmäßig ignoriert oder vergessen), im September ist er endgültig ausgezogen. Ende Juni hat er mir auch noch gesagt er liebe mich und kann ohne mich nicht leben. Er hat mir gesagt, er hätte eingesehen, dass er fast alles falsch gemacht habe, vor allem auch seine Kinder vernachlässigt. Toll, habe ich gedacht, das ist doch schon mal ein Anfang, daran kann man arbeiten. Anfang Juli hat er sich in der Haushälfte eingeschlossen und nicht mehr mit mir geredet. Was geht bloß in seinem Kopf vor?


            Er brauche Ruhe, eine Auszeit, was weiß ich - er redet seit ca. 2 Monaten nicht mehr mit mir. Auch als er noch mit im Haus wohnte, allerdings Türen abgeschlossen und auf der anderen Seite, verkehrten wir nur noch per e-mail. Wir hatten ein Gespräch in einer Eheberatung - er meinte doch glatt dort, er hätte keine Probleme, er wüsste nicht was er da sollte. Ich könne ja alleine dorthin weitergehen, so nach dem Motto: Meine Frau soll sich ändern damit ich wieder meinen Frieden habe. Ich als Mann bin doch total in Ordnung!


            Wir haben schon seit längerem Probleme, vor allem, weil ich selbstbewusster geworden bin, Dinge nicht mehr so einfach hinnehme und auch etwas von ihm fordere. Er ist ein Pascha, tut nichts im Haushalt, seit seiner Krankheit kümmert er sich auch nicht mehr um Garten und Grundstück, sogar einen Handwerker anrufen "kann" er nicht. Familienleben gab es in den letzten 10 Jahren keines, jedenfalls nicht mit ihm. Ich habe seit ich denken kann, immer etwas alleine mit den Kindern unternommen (jetzt 17 und 19), er hatte "keine Zeit." Nur brauchte bloß mal einer vorbeikommen oder anrufen und von meinem Mann etwas wollen, z.B. Hilfe beim Computer, du konntest gar nicht so schnell gucken wie der aus dem Haus war. Nur für mich und die Kinder wollte er nie etwas tun.


            Er ging auch nie mit mir weg, waren wir doch mal zusammen eingeladen, kamen wir zwar zusammen an - spätestens nach 15 Minuten war mein Mann dann jedoch verschwunden und hat MICH nicht mehr angeguckt oder mit mir geredet. Aber zurückbringen zu später Stunde durfte ich ihn dann doch gerne. Habe ich aber die letzten Jahre auch nicht mehr gemacht. Ständig hat er mir bei kleineren und größeren Streitigkeiten damit gedroht, er ziehe sowieso bald aus, manchmal hat er das 4-6 mal im Jahr angedroht. Und doch nie gemacht. Bis auf jetzt. Vielleicht hat er gedacht, ich würde ihn davon abhalten, wer weiß.


            Unser Hauptproblem war und ist: ER REDET NICHT. Mit jemandem, der hartnäckig schweigt, kann frau auf Dauer keine Beziehung führen, ich habe mich wirklich 20 Jahre redlich abgeplagt damit seine Gedanken und Stimmungen zu erahnen und zu fühlen. Das war so anstrengend, dass ich gar keine Kraft mehr für ein eigenes Leben hatte. Jetzt bin ich froh, dass er gegangen ist, ich kann richtig aufatmen und mein Leben gestalten. Ich weiß gar nicht wirklich, wer ich eigentlich bin, das muss ich noch nachholen.


            Lass deinen Mann doch erst mal dort wo er ist, versuche, mit dir selbst klar zu kommen, spüre in dich hinein, ob du ihn wirklich noch zurück haben willst?

          • Nicht aufgeben
            Was für ein Studium bzw. was für eine Ausbildung hast du denn gemacht? Vielleicht ist ja schwierig gerade in diesem Bereich etwas zu bekommen. Mein Sohn, 19, hat nach seinem Fachabitur 2 Semester Informatik studiert - und abgebrochen. Teils aus privaten Gründen, teils auch, weil er das Studium sehr schwer fand. Tja, was macht man da? Für Bewerbungen für eine Ausbildungsstelle war es im September schon zu spät, also hat er eine Praktikumsstelle gesucht und gefunden. Zwar ist das nicht sein Traumjob, liegt aber wenigstens in der Richtung. Geld bekommt er auch nur 150 Euro im Monat für eine harte 40 Stunden-Woche, das deckt gerade mal die Fahrtkosten.


            Aber ich habe bei ihm gemerkt, er sitzt nur noch zu Hause rum, guckt Fernsehn, spielt Computer, steht natrürlich morgens nicht mehr regelmäßig auf. Klar, er könnte irgendwo einen 400 Euro-Job machen, aber ich denke, Praktikum ist besser. Erstens, man kommt unter die Leute und vielleicht ergibt sich im nächsten Jahr dort ein Ausbildungsplatz. Zweitens, man beschäftigt sich sinnvoll und bekommt dadurch auch ein gutes Selbstwertgefühl. Gerade für euch junge Menschen ist es so deprimierend wenn man durch die vielen Absagen das Gefühl vermittelt bekommt,