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lys_11956303

  • 20. Juli 2009
  • Beitritt 15. Mai 2006
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  • 425 Beiträge
  • 1 beste Antwort
  • alya_12708452

    So sehe ich das auch
    Wenn ich an meine Geschichte zurückdenke, dann hätte ihm so etwas nur wieder Bälle zugespielt seine Machtposition, die er über mich hatte zu stärken und auszuspielen. Er hätte das albern gefunden und als "frustriertes Weibergewäsch" abgetan (abgesehen davon, daß es ja wohl keinen Außenstehenden was angeht, daß die anderen sowieso keine Ahnung haben, er natürlich ganz anders ist, bla bla...)
    Nicht ER hat was einzusehen. DU mußt zu dem Punkt kommen, daß DU siehst was Sache ist, und daß DU Dir wieder wichtig genug bist, dann findet sich der Rest. So lange Du jegliche Entscheidungen ihm überläßt kommt da keine Dynamik rein.


    Außerdem würde ich mir bewußt dieses Forum und den Austausch hier als meinen Freiraum nehmen und ihm nichts, aber auch gar nichts davon erzählen. Das Forum hier bietet einem Raum seinen Gedanken freien Lauf zu lassen, sich einfach mal auszukotzen und Rat und Kraft zu holen. Lass ihn bitte ganz da raus, es geht hier endlich mal NUR UM DICH!


    Ich drück Dich mal ganz feste, Zelda.

  • Liebe Axtmörderin
    Es ist immer wieder das gleiche Problem, das eine Geliebte hat: sie versucht die Gedanken des Mannes zu ergründen, seine Motivation, weil er sie nie konkret wissen läßt woran sie ist. Die Ungewißheit und die daraus resultierende Irritation ist a) der Grund, warum es so lange braucht, bis man aus der Nummer rauskommt ("es KÖNNTE ja auch irgendwann mal doch passieren - und dann hab ich den Zeitpunkt verpasst...") und b) verliert man darüber immer mehr aus den Augen, WIE MAN SELBER die Situation empfindet (man versucht ja nur noch sie mit SEINEN Augen zu sehen). Das ganze ist eine Spirale, es wird immer schlimmer, bis man seinen Standpunkt und seine Einschätzung ganz aufgibt.


    Guck doch mal nur auf diesen Thread von Dir: alles dreht sich darum, was ER denkt, wie ER die Sache sieht. Was WIR denken, wie er denken könnte...
    Ja sogar über die Freundin machst Du Dir Gedanken ("Ich vermute, die hat ein ernsteres Problem"). NEIN, DU HAST EIN PROBLEM!!! Du wirst niemals erfahren, warum er was macht. Aber Du bist so damit beschäftigt diesen Knoten zu lösen, daß Du nicht mehr mitkriegst, WAS DAS ALLES MIT DIR MACHT.


    Wichtig ist nicht, was er erzählt, oder wie er Handlungen begründet: er trennt sich nicht, das ist Fakt. Wichtig sind nicht die pikanten Details in seiner Hauptbeziehung: sie leben zusammen, sie fahren gemeinsam ans Meer. Ob und wie oft sie dabei intim sind ist völlig ohne Relevanz. Fakt ist: sie sind ein Paar und sie leben wie ein solches.


    Wie lieb er seine Freundin hat, auch das wirst Du nie erfahren (wie misst man so was überhaupt?). Er hat sie lieb genug, um sie als Erstfrau halten zu wollen, er hat sie lieb genug, daß er in Kauf nimmt, daß es Dir dabei schlecht geht.
    Umgekehrt heißt das: er liebt Dich nicht so sehr, als das Du es ihm wert bist, daß er sich trennt, er liebt Dich nicht so sehr als daß er manns genug ist sich von Dir zu trennen und auf diesem Wege klare Verhältnisse zu schaffen (die Du mehr als alles andere brauchst, aber selber nicht in der Lage bist dafür zu sorgen), er liebt Dich so wenig, daß er es schafft einer anderen Frau ein liebender Mann zu sein, oder es ihr zumindest vorzuspielen.


    "Will er mir jetzt meine Scheiß-Situation schön reden??"
    Klar will er das und nix anderes tut er permanent. Leider tust aber Du auch nichts anderes. Hör auf, Dir das Hirn zu verrenken, was ER denkt. Hör auf sein Handeln zu interpretieren, sondern guck es Dir einfach an, denn dann siehst Du die Wahrheit: er redet nur, es / er ändert nichts. Er schadet Dir, Dir geht es immer schlechter. Die Wahrheit brauchst Du nicht zu ergründen, sie liegt offen vor Dir - Du mußt nur hingucken!


    Liebe Grüße, Zelda.

    • Nicht, dass ich finde, ich hätte da was verpasst,
      aber wo ich mich hier eben einlogge und das lese, will ich auch meinen Senf dazu geben, weil mich diese Ungerechtigkeit gegenüber sky doch aufregt:


      Abgesehen davon, daß ich solche Threads an sich völlig daneben finde, ist vieles einfach nicht wahr.


      Ich hatte ja auch schon meine Diskussionen mit sky (sie wird sich erinnern :-)), sowohl hier im Forum als auch über PN, um allzu Persönliches aus der Öffentlichkeit rauszuhalten. Wer schreibt, daß ein solcher Austausch mit ihr nicht möglich ist, der hat nach den Erfahrungen, die ich mit ihr gemacht habe, einen solchen nicht ernsthaft gesucht.
      Ich kenne sie als Person mit äußerst gesundem und scharfem Menschenverstand und finde es sehr erfrischend, wenn hier auch mal jemand schreibt, der nicht völlig problembeladen ist, das gibt doch mal Anstöße und Anregungen aus einer ganz anderen Richtung und gehört für mich einfach dazu.


      Wenn man sich selber mal die Mühe macht und sich ein wenig mit den Personen, die sich hier so viel einbringen, beschäftigt statt pauschal um sich zu schlagen, dann wird man erkennen, daß hinter der spitzen Feder ein weicher Kern steckt, der sich Gedanken macht um das, was um ihn herum vorgeht. Ich kenne sie als nachdenklichen Menschen, der auf einen zugeht, auch wenn die Meinungen sehr kontrovers sind; der oft in seiner Einschätzung sehr richtig liegt, aber auch kein Problem damit hat, diese nochmal komplett zu überdenken und andere Einstellungen zu reflektieren und auch anzunehmen.


      Borniertheit und Engstirnigkeit unterstelle ich mal den Leuten, die nicht in der Lage sind, sich sinnvoll mit einer Person wie sky auszutauschen oder auch auseinanderzusetzen - das kann man aber dann nicht ihr zum Vorwurf machen...


      Grüße, Zelda.

    • Ferngläser?
      Das ist meine Brille. Du freches Ding willst Dich jetzt über meine Sehbehinderung lustig machen! Pfui, das ist schäbig.


      Und ja: Edgar weiß meine ausgeprägte Libido durchaus zu schätzen. Lästig ist nur, daß ich diese elende Blasenentzündung nicht los werde...

    • WAS??? DU AUCH???
      Na, jetzt hört das hier aber mal auf mit der Freundschaft, Frau Moos!!! Warte mal ab, wenn wir uns in Deinem Hausflur verstecken, die Helga und ich, dann hat es sich aber ausgesweetet für Euch...

    • sherry_12651985

      Wenn ich Deine Beiträge lese,
      dann finde ich so vieles darin wieder, was ich damals empfunden und gedacht habe. Gut gemeinte Ratschläge hab ich als billigen Trost zurückgewiesen:


      - Du hast was besseres verdient (er ist doch der Beste, jeder andere kann nur ein Lückenbüßer sein)


      - Du bist einsam, weil dieses Verhältnis Dich isoliert (ich habe ja Freunde, ich unternehm ja auch was ohne ihn)


      - Du kannst keinen anderen Mann kennenlernen, so lange Du Dich von ihm nicht gelöst hast (ich geh doch regelmäßig aus, aber da lerne ich nie andere Männer kennen, die sich wirklich für mich interessieren)


      - Du wirst was besseres finden (Ihm kann eh kein anderer das Wasser reichen; ICH WERDE MICH NIE WIEDER VERLIEBEN KÖNNEN!!!)


      Das meiste hab ich abgehakt unter "die haben gut reden, die wissen ja nicht wie das ist..." oder "klar, die wollen Dich trösten und mal nett sein, aber mir kann keiner helfen".


      Aber es ist nicht einfach nur hohles Gerede, man kann wirklich erst nach etwas Neuem greifen, wenn man nichts mehr festhält. Du mußt loslassen. Noch bist Du nicht so weit? Aber Du bist auf dem Weg dahin.


      Bei mir überschlugen sich die Ereignisse genau ab dem Zeitpunkt als ich nicht mehr halbherzig versucht habe mich abzulenken, immer mit der verzweifelten Hoffnung, daß doch noch irgendwas passiert, sondern mein Leben ganz konkret ändern wollte. Und zwar OHNE ihn. Ich hatte endlich wieder Pläne, die realistisch waren und die ich in die Tat hätte umsetzen können. Ich wurde fröhlicher, selbstbewußter und vor allem wich mein Pessimismus, daß mein Leben (ohne ihn, aber auch ohne überhaupt einen Mann) nie mehr wirklich glücklich sein wird. Ich hatte endlich wieder eine Zukunftsperspektive. Ich sah mich als Single, der sich diesen Zustand so angenehm wie möglich gestalten wollte, das nahm dann auch dem "Alleinsein" den Schrecken, bzw. es nahm dem "Alleinsein" den Stempel der Einsamkeit. Tja und in dieser neuen Situation hab ich dann auch tatsächlich einen tollen Mann kennengelernt, der nun alle meine schönen Single-Pläne über den Haufen wirft...


      Ich glaube nicht daran, daß ich einfach nur Glück hatte. Es ist keine Phrasendrescherei, daß man selber auch kräftig dran schmiedet. Man kann sich keinen Partner herbeizwingen, aber man kann sich auf sich selber konzentrieren, sich Gutes tun und sein Leben schön gestalten. Wenn man damit anfängt sich selber ein gutes Leben zu GÖNNEN, kommt man automatisch zu dem Punkt, an dem man den größten Schmerzbringer daraus verbannt. Der hat dann da nämlich nichts mehr zu suchen.

    • sammi_12242550

      Ein bißchen dünn, Deine Betrachtungsweise
      finde ich, sini. Das ist DIE Pauschalantwort, die sich die Geliebte gibt ("Ich lieb ihn doch so"). Wie ein bockiges Kind leiert sie das auf Kommando vor sich her, wenn sie wieder mal keinen Ausweg aus der Sackgasse für sich findet, wenn sie merkt, daß ihre Situation einfach nur noch absurd ist und ihr schadet, sie aber keine Kraft hat da raus zu kommen, wenn das Umfeld nur noch mit Unverständnis reagiert oder "es einfach nicht mehr hören kann", weil es objektiv gesehen ja auch völlig unsinnig ist, daß sie die Sache nicht beendet . Es ist aber keine wirkliche Erklärung und bringt sie kein Stückchen weiter.


      Die eigentliche Frage ist doch - und da hat Seestern recht - WARUM harren einige Frauen bei einem Mann aus, der ihnen nur weh tut und kleben an einer Beziehung, die sie permanent unglücklich macht? Wieso "liebt" man ausgerechnet einen rückgratlosen Lügner, der nicht in der Lage ist einem das zu geben, was man braucht? Wie kann es sein, daß man diesen Zustand, der einem so weh tut, daß man es förmlich körperlich spürt und den man als zeitweise unerträglich empfindet, zur "Liebe seines Lebens" deklariert? Da MUSS irgendwas komplett falsch laufen! Das ist alles völlig unlogisch, eine gesunde Reaktion wäre doch immer seinen Selbstschutz zu aktivieren: "der Typ schadet mir, ich verliere an Selbstwert, fühle mich depressiv oder sogar krank, also muß er weg". Dieser Schutzmechanismus fehlt einigen Frauen und um ihn aufbauen zu können muß man viel tiefgründiger, nämlich bei sich forschen. Nun verliert man aber in einer solchen "ungesunden" Beziehung den Blick auf sich und seine Bedürfnisse, man reduziert seine Person auf ein Minimum. Da ist es nur logisch, daß der andere einem immer größer und wichtiger erscheint. Der Fokus liegt nur noch auf dem anderen. Man selber schrumpft, der andere wächst proportional dazu, dieses Ungleichgewicht führt in eine künstliche Abhängigkeit, man meint ohne den anderen nicht mehr leben zu können.


      Es gilt also, nicht mehr zu gucken, was dieser Mann an vermeintlichen Qualitäten besitzt, das meiste davon wünscht man sich nur, oder besser, man erträumt es sich. Die Wahrnehmung die man vom anderen hat ist überzogen und überinterpretiert, man rechtfertigt seine eigene Ohnmacht durch die Übermacht des anderen. Sähe man ihn so wie er wirklich ist, dann merkte man, daß er nicht über allen anderen Männern steht, man muß aber zugleich schmerzhaft erkennen und eingestehen, wie klein man sich selber gemacht hat / gemacht wurde. Noch mehr Schmerz will man aber einfach nicht mehr ertragen, man hat auch nicht mehr die Kraft, sich auch noch darum (um sich)zu kümmern, das ist zuviel. Da gucken wir doch lieber weg und machen weiter wie vorher, an diesen Zustand hat man sich ja mittlerweile gewöhnt. Daß es einem irgendwann mal besser, ja sogar richtig gut gehen kann, daran kann man nicht mehr glauben. Man entwickelt einen unglaublichen Fatalismus, der für die Außenwelt überhaupt nicht mehr nachvollziehbar ist.


      Wir müssen lernen, endlich den Fokus auf die eigene Person zu richten: woran liegt es, daß ich mich so blind auf diesen Menschen eingelassen habe und warum fehlt mir das Selbstwertgefühl, das mich davor bewahrt, bzw. mir ermöglicht, mich aus dieser schmerzlichen und ungesunden Situation zu befreien?


      Ich wünsche Dir, blackqueen, daß Du da bald Deinen Schlüssel dazu findest. Laß Dich von "Rückfällen" nicht unterkriegen und schreib Dir weiter hier alles von der Seele.


      Alles Liebe, Zelda.

      • raya_12473200

        Wie sollte ich Verständnis für die Frau aufbringen,
        die hat, was ich mir so lang gewünscht habe?


        Hat sie das? Wünschst Du Dir das? Mach Dir doch bitte mal klar, daß sie mit einem Mann verheiratet ist, der sie betrügt. Darauf bist Du bestimmt nicht neidisch.


        Es gibt letztendlich 2 Möglichkeiten:
        a) sie weiß nicht, daß sie hinter ihrem Rücken beschissen wird und wähnt ihre Ehe in künstlicher Ordnung. Keine schöne Vorstellung, oder? Ich finde das mega demütigend.


        b) sie weiß Bescheid, ist bis ins Mark verletzt, kämpft und versucht sich mit der Situation zu arrangieren. Ebenfalls kein beneidenswerter Zustand.


        Die Legende von der ignoranten Ehefrau, der es egal ist und von der obendrein noch behauptet wird, sie sei zufrieden mit dem was sie hat, ist eine Illusion, die im Kopfkino der Geliebten geschaffen wird, weil sie immer noch nicht wahrhaben will, was für einem Scharlatan sie aufgesessen ist (und die auch immer gerne von dem Betrüger forciert wird). Außerdem würde dieser Gedanke gleichzeitig auch die nächste Illusion zunichte machen: "bei mir wäre er anders" und "eigentlich liebt er mich, er bleibt nur bei ihr weil..."


        Mein erster Schritt in die richtige Richtung war, daß ich aufgehört habe, in der Ehefrau meines Betrügers ein Feindbild zu sehen und seinen Erzählungen von dem langweiligen Hausmütterchen zu glauben, der eh alles egal ist außer dem Kind, dem Garten und der Nachbarschaft. Versuche es doch mal anders herum, versetze Dich in ihre Lage. Sieh die Ehefrau als absolut ebenbürtige Person. Sie glaubt die Lügen desselben Mannes - genau wie Du. Sie hat sich irgendwann mal in diesen Mann verliebt - genau wie Du. Er wird sie nicht geheiratet haben, obwohl ihr all die Eigenschaften fehlen, die er an einer Frau schätzt, sondern weil sie eben diese auch besitzt. Ich hab mir irgendwann gesagt, daß er genau so was wie mich bereits zu Hause sitzen hat. Er geht nicht fremd, weil sie so langwielig, gefühlskalt oder was auch immer ist, er geht fremd, weil ER ein egoistisch denkender und fühlender Mensch ist, der auf seine Frau und das, was er ihr mal versprochen hat keine Rücksicht nimmt - genauso wenig fühlt er sich gedrängt, Zusagen, die er Dir macht einzuhalten. Verpflichtungen ignoriert er, er ist absolut unberbindlich und unzuverlässig. Der nächste Schritt war dann, daß ich mir darüber klargemacht habe, daß ich wohl an ihrer Stelle nicht anders handeln würde als sie: ausharren und kämpfen. Es ist wie wenn man langsam eine Treppe besteigt, mit der Zeit wird einem dann auch klar, was einem als Geliebte am schwersten fällt einzusehen: ER WÜRDE MICH NICHT ANDERS BEHANDELN ALS SIE, WEIL SIE MIR SEHR ÄHNLICH IST. UND DAS, WAS DIESE FRAU DA MITMACHT UND AUSHÄLT, DAS WILL ICH NICHT!!! Im Gegensatz zu ihr hast Du die Chance ohne große Verluste Dein Leben neu einzurichten, also nutze sie.


        Liebe Grüße, Zelda.

        • edana_12672933

          Vielen Dank Euch beiden, rike und sadie
          Nicht nur für Eure liebe Anteilnahme jetzt, sondern für Eueren Beistand und einfühlsamen und klugen Ratschläge in den letzten 1 1/2 Jahren. Letztendlich habt auch Ihr beiden einen Anteil daran, daß alles so rund und so gut geworden ist bei mir. Ja, ich weiß sehr genau zu schätzen was mir da gerade so Tolles widerfährt (und welche Werte dieser Mann in sich trägt). Und ich lerne, daß Liebe nicht Kampf und Anstrengung bedeutet, sondern Leichtigkeit, Freude und Genuß. Eine wunderbare und für mich ganz neue Erfahrung.
          Ach, ich könnte die ganze Welt umarmen, es ist einfach nur grandios.


          So viel Glück wünsche ich allen, liebe Grüße Zelda.

        • Mir geht es genau so
          Es ist schon erstaunlich, wieviele seiner Bedürfnisse man einfach ausblendet oder zurückstellt, wenn man eine Geliebte ist. Erst jetzt, wo ich mich wieder neu verliebt habe, sehe ich, auf was ich alles während der Zeit mit meinem Betrüger verzichten mußte: das fängt bei den kleinen Alltäglichkeiten an wie zusammen kochen, morgens nebeneinander aufwachen, gemeinsam Kaffee trinken, die Zeitung lesen, etc. und endet mit den großen Dingen, nämlich, daß er immer für mich da ist und wir zusammen träumen und ernst gemeinte Zukunftspläne schmieden.
          Es ist so schön, gemeinsam das Umfeld des anderen zu entdecken und kennenzulernen - vorher fand das nur in Erzählungen statt, von denen ich nur die Hälfte glauben konnte. Überhaupt hat das Wort GEMEINSAM erst jetzt wieder eine wirkliche Bedeutung. Ich bin froh, daß ich trotz meiner anfänglichen Skepsis festgestellt habe, daß ich noch immer einem Mann vertrauen kann, dieser Mensch ist von Grund auf ehrlich und absolut zuverlässig. Alles ist so leicht, unbeschwert und ich kann es vorbehaltlos genießen, wunderbar.


          Vor 1 1/2 Jahren dachte ich noch, jeder potentielle Nachfolger könne nur ein "fauler Kompromiss" sein, eine Notlösung und daß ich nie wieder "so sehr lieben kann". Zur Zeit wache ich jeden morgen auf und bin dankbar für das Geschenk, diesen tollen Mann neben mir zu haben. Ich sehe, daß mein Betrüger, der für mich über viel zu lange Zeit der "Allergrößte und Unerreichte" war, einfach nur ein Blender ist. Er hat immer nur geredet, mein "Neuer" spricht nicht groß davon, sondern zeigt mir durch Präsenz und Taten wie wichtig ich ihm bin und wie sehr er mich mag.


          Liebe Grüße an alle von der glücklichen Zelda :-)

          • Liebe moosi
            ich müßte lügen, wenn ich auch von mir behaupten könnte, daß ich ihm alles Gute wünsche - aber ich bin schon stolz mit dem Ergebnis, daß ich auch auf's Gegenteil nicht mehr erpicht bin.


            Visionen, in denen ich ihm eine Abfuhr erteile hatte ich auch ohne Ende. Höchstdramatische Drehbücher hatte ich im Kopf und ich gefiel mir ausgesprochen gut in der Rolle der unnahbaren Diva, die mit erhobenem Haupt auf das jammernde bettelnde Häufchen Elend blickt, das endlich mal von allen fallen gelassen wurde - und ihn mit einem lapidaren Schulterzucken und einem völlig unterkühlten "zu spät mein Lieber" stehen läßt...


            Aber es ist wohl ein Riesenunterschied, ob man von solchen Dingen träumt oder perfide Rachepläne ersinnt. Ich fände es nach wie vor befriedigend wenn ihm ein einziges Mal das widerfahren würde, was er seinen Mitmenschen antut. Ich kann aber mittlerweile auch gelassen akzeptieren, daß er wohl immer mit seinen Schweinereien durchkommen wird und auf den Füßen landet. Damals hab ich deshalb mit dem Leben gehadert und fand es ungerecht, mittlerweile bin ich einfach froh nicht mehr in der Schusslinie zu stehen.


            Ich leb mein Leben und bin zufrieden damit - mehr Gelassenheit kann ich nicht aufbringen, allerdings ist das schon viel viel mehr als ich mir lange Zeit habe vorstellen können.

          • Man sieht sich immer 2x im Leben...
            da glaub ich mittlerweile nicht mehr dran, da hab ich ewig lange drauf gewartet. Irgendwie hatte ich immer auf eine Art Genugtuung gehofft, daß das Leben jedem das zurückgibt, was er ausgeteilt hat - und daran hab ich viel zu lange zu kauen gehabt.


            Aktiv Rache zu üben kam für mich allerdings auch nicht in Frage, ich wollte ihm nicht die Gelegenheit geben, mich mit ihm auf einer Stufe zu sehen. Bösartigkeiten, Lügen und Hinterhalte war sein Part und dabei wollte ich das auch belassen. Wenn ich ihn mit seinen eigenen Waffen hätte schlagen wollen, dann wäre ich am Schluß immer der Depp gewesen, weil ich keine Ahnung habe, wie man mit ihnen umgeht.


            LG, Zelda.

          • Bei einem Therapeuten und den AlAnons war ich schon
            Hallo,


            ich möchte Dir nahelegen, diese Institutionen auch weiterhin zu nutzen. Wenn ich das richtig verstehe, bist Du damals noch nicht so weit gewesen, daß Du zu einer Trennung entschlossen warst. Daß Du meinst, daß Dir dort nicht geholfen wurde, liegt vielleicht auch daran, daß Du Dich dagegen gesperrt hast, denn mit Sicherheit wurde Dir dort die Trennung als einzig richtiger Schritt nahegelegt und davor hattest Du ja große Angst. Diesen Schritt hast Du jetzt endlich auch für Dich als besten und einzigen Ausweg aus dem Elend erkannt (Gott sei Dank) und kannst es eher zulassen, daß man Dir hilft. Bleib am Ball, auch wenn es Sitzungen gibt, die Dir sinnlos oder nicht effektiv erscheinen, so wird es doch Momente oder Personen geben, die Dir weiterhelfen. Wenn Du zu dem damaligen Therapeuten kein Vertrauen hast, so ist es kein Problem ihn zu wechseln. Nimm jede Unterstützung an, die Du kriegen kannst, Du wirst sehen, es sind kleine Momente, die überraschend viel Klarheit und auch Stärke bringen.


            Ich wünsche Dir viel Kraft und Durchhaltevermögen, Du wirst sehen, es lohnt sich, wenn Du Dir endlich zugestehst etwas für Dich und nur für Dich ganz alleine zu tun.


            Alles Gute für Dich, Zelda.

            • sherry_12651985

              ...
              ist ganz amüsant geschrieben, aber wenn man was für's Leben lernen will, dann holt man sich wohl prinzipiell besser nicht seine Weisheiten aus dem Stern.


              Allgemeines Fazit war, daß die meisten Männer sich gar nicht entscheiden. Wenn es eine Trennung gibt, dann sorgt die Ehefrau dafür. Die Männer arrangieren sich eher mit ihrer Ehe und trauern dann der Geliebten hinterher (belegt ist da allerdings nichts, wie gesagt, der Stern ist kein wissenschaftliches Magazin, sondern eine Illustrierte).

              • Schlußsatz der Titelstory des neuen Stern:


                Natürlich gibt es Frauen, die ganz sicher sind, dass ihr Mann ihnen ewig treu ist, die ganz genau wissen, wo er seine Tage und Nächte verbringt, die beschwören können, dass er sie nicht mit einer anderen betrügt.


                ....das sind die Witwen.


                Allen einen schönen Tag, Zelda ;-)

              • sherri_12670249

                Hallo Angel
                also, jetzt weiß ich erst mal gar nicht, wo ich einhaken soll, Deine Antwort ist ja sehr ausführlich. Ich habe diesen Mann in keiner Zeile angegriffen und Dir auch nicht den Rat gegeben ihn zu hassen. Wenn Du nicht dieses Gefühl hast hintergangen worden zu sein und alles sehr klar ist, ist es ok. Das einzige, was ich gesagt habe und dazu steh ich auch, weil es nun mal offensichtlich ist, ist, daß dieser Mann Dir weh tut. Damit unterstelle ich ihm keine Bösartigkeit. Nur ist es egal aus welchen Gründen er das macht, aber diese Unentschlossenheit ist einfach ein Qual für alle Beteiligten. Er geht keinen einfachen, aber DEN FÜR IHN EINFACHSTEN WEG, sobald er auf Widerstand stößt, knickt er ein. Er ist ein schwacher Mensch und andere müssen seine Unfähigkeit aushalten und ausbaden, das kann man nun mal nicht schönreden.


                Ich will Dir mal ein Beispiel erzählen von einer Bekannten von mir. Sie ist verheiratet, ihr Mann hat eine andere Frau kennengelernt, sie nicht betrogen, sondern sie umgehend informiert. Er hat sich eine neutrale Unterkunft gesucht und ist seit dem zwischen seiner Familie und der neuen Frau hin- und hergerissen. Ich habe die Ehefrau sehr bewundert, denn sie hat sich zu Anfang unglaublich tapfer gehalten. Sie hat zwar viel geweint und viel ausgehalten, aber sich nicht unterkriegen lassen und sich sehr neutral ihren Kindern gegenüber verhalten. Es hat ihr unglaublich weh getan, aber sie konnte damit leben. Den Mann kenne ich, er ist ein lieber Kerl, der sich wirklich nur Gedanken macht, voller Schuldgefühle ist und letztendlich nur eine für alle lebbare Lösung finden will. Er schwankt. Das hat er mit ihr besprochen, das hat er mit Familienmitgliedern besprochen, die ihr dann natürlich mitgeteilt haben, "daß er sie ja irgendwo auch noch liebt, daß er nicht genau weiß, was er will, etc." Mit jedem Mal, wo sie Hoffnung schöpfen konnte, wurde ihre Enttäuschung wieder schlimmer und die Haut ein bisschen dünner - vor 2 Wochen konnte man sie dann wegen eines Nervenzusammenbruchs im Krankenhaus besuchen. Momentan ist sie verbittert, spielt die Kinder gegen ihn aus, sie zeigt die ganze Palette einer zutiefst verletzten Frau. Weißt Du, was ich damit zeigen will? Dieser Mann ist keineswegs bösartig, seine Motive sich nicht entscheiden zu können sind edel, aber er zieht alle Beteiligten mit runter und potenziert ihre Schmerzen. Das Resultat ist da, egal ob gewollt oder unbewußt. Irgendwann muß ein Mensch dahin kommen Position zu beziehen, damit die Beteiligten Personen sich Ziele setzen können. Nichts ist so schlimm wie Ungewißheit, allein die macht schon mürbe genug, aber zusätzlich diese enttäuschten Hoffnungen ertragen müssen, die jemand gedankenlos säht, übersteigt alles.


                Es ist sinnlos, Dir zu raten, daß DU jetzt für Dich eine Entscheidung treffen mußt und zwar unabhängig von ihm, weil Du eben im Moment dazu nicht in der Lage bist (und auch da meine ich nicht, daß Du nicht willst oder zu blöde bist, es geht einfach so schnell nicht, das weiß ich aus Erfahrung). Aber ebenso unsinnig ist es Dir etwas anderes zu raten, weil eben das objektiv der einzig richtige Weg ist.


                Ich wünsch Dir auch weiterhin alles Gute, Zelda.

                • Die
                  sind ja auch in erster Linie keine Musikerinnen, sondern haben Kabarett gemacht.

                • Gefällt es
                  Dir denn? Ich mag die missfits sehr.

                • sherri_12670249

                  Interessant
                  finde ich, daß Du das Verständnis, das Du einforderst gleichzeitig allen anderen absprichst, angel.


                  Die einzige, die Dich versteht ist nigra, sie gibt Dir Zuversicht und Zuspruch, weil es bei ihr ein "happy end" gab (ist nicht bös gemeint nigra, auch Dir wünsche ich nur Glück). Die anderen hatten vielleicht auch mal Liebeskummer, aber die wahre Liebe war es wohl nicht, sonst könnten sie nachvollziehen wie es Dir geht. Du denkst, das was Dir passiert ist, ist so groß und so einzigartig, kein anderer hat das so erlebt. Wenn sie es erlebt hätten, dann könnten sie heute nicht so abgeklärt schreiben. Wenn sie wirklich geliebt hätten, so wie Du, dann würden sie heute noch trauern, denn so eine große Liebe hört nie auf.


                  "Er ist die Liebe meines Lebens. Ich habe so etwas noch nie erlebt. Wir haben nächtelang Gespräche geführt, 4,5,6,7 Stunden ... geredet. Wir haben die gleichen Interessen, die gleichen Gedanken, die gleichen Hobbies, die gleichen Träume. Ich weiss das seine Gefühle immer offen und ehrlich waren. Ich bin vielleicht nicht mit ihm verheiratet, aber ... ich kenne ihn"
                  Diese Sätze hätte ich damals 1 zu 1 genauso geschrieben, er redet heute noch so. Dieses Seelenverwandten-Gerede, ich kenn das alles - und glaub mir, ich habe es auch gefühlt.


                  Ich gönne Dir jegliches Glück dieser Welt, aber dieser Mann tut Dir weh. Du leidest und er läßt nichts von sich hören. Falls ihr euch demnächst wieder trefft, wird er Dir erzählen, wie schlimm es war ohne Dich und Du wirst natürlich dafür Verständnis haben, sobald Dein Schmerz weg ist - und der ist natürlich von einer Sekunde auf die andere abgeschaltet, er muß nur Deine Hand halten. Du brauchst dann keinen Trost, alles ist vergessen und Du fängst ihn wieder auf. Alles dreht sich nur um ihn. Tja, so sieht das aus, Dein Erleben ist völlig nebensächlich für Dich UND für ihn.


                  Man kann Dir in dieser Phase keine Ratschläge geben. Du wartest nur auf Zuspruch, einen Strohhalm, ein "wird schon wieder, er meldet sich, vielleicht habt ihr noch eine Chance". Das schreib ich nicht, weil ich Dir irgendwas mißgönne, sondern weil ich Deinen Schmerz KENNE.


                  Ich kann Dir nur versichern (auch wenn Du das jetzt nicht glauben kannst) und würde Dir gerne damit Mut machen, daß ich den Ausgang meiner Geschichte ebenfalls als happy end betrachte, auch wenn ich nicht mit diesem Mann zusammengekommen bin.


                  Alles Liebe, Zelda.