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annak69

  • 12. Mai 2024
  • Beitritt 13. Nov 2021
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  • Als Frau habe ich Verständnis für jeden Mann, der unter Sexlosigkeit in der Beziehung leidet.
    Ich finde auch nicht, dass Mann das dann still aushalten muss.
    Eine Patentlösung gibt es wohl leider nicht, der TE hat ja auch schon einiges versucht.
    Ich bin selber in einer sehr langen Beziehung, die Kinder sind mittlerweile erwachsen.
    Man durchlebt doch die verschiedensten Phasen - das ist, denke ich, in vielen langjährigen Ehen ähnlich.
    Die erste Verliebtheit mit doch meistens viel Sex und Leidenschaft und Zärtlichkeit.
    Die Familienphase mit Kindern, die schön aber auch anstrengend ist, oft ja verbunden mit Extra-Stress rund um Wohnung oder Eigenheim, Doppelbelastung Job, Kinder, Haushalt - einfach viel zu viele Pflichten und der Anspruch, allem gerecht zu werden.
    Und wer da als Frau oder Mann behauptet, dass da die Lust nicht etwas auf der Strecke bleibt, hat entweder sehr viel Glück oder gute familiäre Unterstützung oder ein sicheres finanzielles Polster.



    Und, wie hier auch schon geschrieben wurde, Männer und Frauen gehen vielleicht anders damit um. Oft geben einem die Kinder so viel körperliche Zuwendung, dass man einige Jahre nichts vermisst und als Frau auch vielleicht froh ist, wenn der Ehepartner sexuell nichts einfordert.
    Und logischerweise tun das liebende und verständnisvolle Ehemänner in eben der Lebensphase nicht. Sie ziehen sich bei Zurückweisung zurück und geben trotzdem ihr Bestes für die Familie. Und hoffen darauf, dass diese Phase vorübergeht.
    Und wenn es denn so sein sollte, dass die Beziehung eigentlich gut ist, alles in geregelten Bahnen läuft und wieder Freiräume für das Paar da sind und die Frau trotzdem keine Lust hat und ohne Begründung Intimitäten verweigert, finde ich das auch nicht gerade partnerschaftlich und auch lieblos dem Mann gegenüber.
    Körperliche und hormonelle Ursachen sollte man ausschließen, manchmal ist sicher auch eine Paartherapie der richtige Weg, wieder zueinander zu finden.



    Aber die Aussage, dass Mann das einfach zu akzeptieren hat, weil er ansonsten seine Frau nicht liebt, ist sehr einseitig.
    Als Frau darf und soll ich heute alles erwarten, was ja auch total richtig ist. Mithilfe im Haushalt und Beteiligung bei der Erziehungsarbeit. Oft ist der Mann ja auch trotz Berufstätigkeit der Frau der finanzielle Hauptversorger. Ich möchte als Frau wahrgenommen werden, respektvoll behandelt werden.
    Aber wenn ich meinem Mann sexuelle Befriedigung verweigere, über einen langen Zeitraum, keine Lösung anbiete und da weder verständnisvoll und vielleicht nicht einmal gesprächsbereit bin und keinen Kompromiss anbiete, mit dem ich leben kann - das ist für mich höchst unfair und gleichgültig dem Partner gegenüber.
    Viele Frauen wissen doch, dass sie ihre Männer da gut hinhalten können, wenn ansonsten alles andere einigermaßen rund läuft.
    Die meisten trennen sich nicht, weil Sex eben nicht das Wichtigste in einer Partnerschaft ist.
    Trotzdem ist es schmerzhaft, wenn körperliche Nähe fehlt.
    Zu einer Beziehung gehört eben Sex, vorausgesetzt dass es keine körperlichen Einschränkungen gibt. Oder BEIDE Partner möchten eben nicht mehr intim miteinander sein.



    Genau so, wie Verständnis von Männern eingefordert wird, was die Befindlichkeiten ihrer Frauen angeht, sollte jede Frau sich gut überlegen, was sie ihrem Mann antut, wenn sie ihn immer wieder abweist.
    Da helfen nur offene Gespräche und die Bereitschaft, auf den anderen einzugehen. Und dann kann sich vielleicht für beide etwas verbessern.