A
an0N_1282775999z

  • 15. Aug 2007
  • Beitritt 15. Aug 2007
  • 5 Diskussionen
  • 19 Beiträge
  • 0 beste Antworten
  • henye_12250148

    Ja, wahrscheinlich...
    ...hast du recht.


    Ich hoffe sehr, dass sich die Diagnose nicht bestätigt. Zum einen, weil ich das niemandem wünschen würde. Und zum anderen macht es die Sache für uns natürlich leichter.


    Aber es wäre schon ein starkes Stück, sich so etwas auszudenken, um den Partner halten zu wollen.


    Sollte sich herausstellen, dass das ganze nicht stimmt, hat sie sich damit mehr geschadet als geholfen...

  • henye_12250148

    Liebe Tonja...
    ...ich danke dir sehr für deine aufbauenden Worte!


    Ich kenne seine Frau auch nicht und weiß von ihr nur, was er mir erzählt.


    Die Untersuchung, bei der es die ersten Anzeichen gab, dass sie vielleicht Krebs haben könnte, war bevor wir uns wiedergesehen haben.


    Aber ich halte es schon für möglich, dass sie das jetzt versucht, als Druckmittel einzusetzen. Letzte Woche ist er ausgezogen und heute muss sie plötzlich wieder zum Arzt. Die Untersuchung war Anfang Juli. Das eigentliche Ergebnis müsste sie also schon längst haben und wäre das tatsächlich positiv, hätte sie bestimmt schon früher was gesagt, oder?

    • Ganz ehrlich...
      ...meiner Meinung solltest du dich eher fragen, was dir in deiner Ehe fehlt.


      Und dich nicht selbst belügen.


      Ich denke, dass das, was du ihr geschrieben hast, als du betrunken warst, wirklich das war, was du gerne wolltest.


      Sie scheint das nicht zu wollen. Und antwortet deshalb nicht mehr oder wenn, dann nur noch sehr abweisend. Gerade zu biegen ist da also aus meiner Sicht nichts...

      • Ich hab das Gefühl, ich muss mich mal irgendwo ausweinen. Vielleicht hilft es mir, meine Geschichte mal in Kurzform aufzuschreiben (die Langversion würde den Rahmen sprengen...).


        Vor kurzem bin ich mit meinem Partner nach 1 1/2 Jahren Beziehung zusammengezogen. Schon während des Umzugs habe ich gemerkt, dass das eine klassische Fehlentscheidung war - aus den verschiedensten Gründen passen wir einfach nicht zusammen und es gibt viele Dinge, die mich massiv an ihm stören.


        Nun mag die berechtigte Frage aufkommen, warum ich denn dann mit ihm zusammengezogen bin. Wir hatten vorher eine Wochenendbeziehung und ich habe vieles in dem Umfang einfach nicht bemerkt oder vielleicht auch nicht bemerken wollen...


        Und dann kamen plötzlich zwei Dinge parallel. Mein Trennungswunsch und eine Mail - von meiner allerersten Liebe. 22 Jahre hatten wir uns nicht gesehen. Anfangs haben wir ein paar Mal gemailt, dann mal telefoniert, uns auch getroffen. Und irgendwann mal dazwischen hat es bei uns gefunkt. In einer Intensität, die ich so noch nie erlebt habe und die mir (und ihm auch) total den Boden unter den Füßen weggezogen hat.


        Ich bin niemand, der seinen Partner betrügt und hintergeht. So etwas finde ich im höchsten Maße unfair. Schließlich möchte ich ja auch nicht, dass mir so etwas passiert. Also habe ich gleich Nägel mit Köpfen gemacht und mich von meinem Partner getrennt. Der hat das recht ruhig aufgenommen und macht auf mich fast schon den Eindruck, als hätte er damit gerechnet. Jedenfalls hatte er schon sehr konkrete Vorstellungen, wie seine Zukunft ohne mich aussieht.


        Was nun meine Jugendliebe angeht - er ist verheiratet und schon seit langem unglücklich in seiner Ehe. Durch mich sei ihm das erst so richtig klar geworden, sagt er. In der letzten Woche hat auch er sich getrennt. Ich sei nicht der Grund dafür, nur der letzte Schupps, den er noch gebraucht hat.


        Soweit hört sich alles an wie ein wunderschönes Märchen. Klar, es tut mir sehr Leid für meinen bisherigen Partner. Und auch meine Jugendliebe trennt sich nicht einfach so leichten Herzens. Er macht sich viele Gedanken um seine Frau, will sie auch finanziell nicht im Stich lassen und natürlich spielen nach so langer Zeit auch Gefühle eine Rolle. Selbst wenn man eine neue Liebe hat ist eine Trennung nach langer Zeit nicht einfach. Ich verstehe das, schließlich habe ich mich auch vor 3 Jahren nach langer Ehe getrennt.


        Aber jetzt kommt etwas dazu, mit dem weder er noch ich gut umgehen können: Seine Frau scheint Krebs zu haben. Sicher ist das noch nicht, aber schon bevor wir uns wiedergesehen haben, hat sie mal so eine Andeutung gemacht. Begleitet von den Worten "dann habe ich es endlich hinter mir". Auch sie scheint schon länger sehr unzufrieden mit ihrer Lebenssituation zu sein.


        Und plötzlich bin ich mir der gemeinsamen Zukunft, die wir uns beide in den schönsten Farben ausgemalt haben, nicht mehr so sicher.


        Ich weiß, dass er mich liebt. Aber kann man einen schwerkranken Partner einfach verlassen? Ihn im Stich lassen? Sind Mitleid und Vernunft stärker als Liebe? Ich habe solche Angst, ihn zu verlieren. Ich wüßte wirklich nicht, wie ich ohne ihn weiterleben sollte...


        Bitte schreibt mir. Eure Meinung. Ratschläge, wie ich mich jetzt am besten verhalte. Was auch immer. Ich freu mich über jede Rückmeldung...


        Liebe Grüße
        die Wolfsbraut

      • Klar, für's Schnarchen kann er nichts...
        ...aber ich bettele schon länger, dass er da mal versuchtm etwas gegen zu unternehmen. Nur er kümmert sich nicht. Und ich fürhle mich dadurch zurückgesetzt, unwichtig.


        Bitte, was ist "gulpen"? Bäuerchen machen?


        Klar, es gibt einen Unterschied zwischen zuhause oder Restaurant, Zuhause lege ich auch mal den Ellbogen vor den Teller und esse. Im Restaurant würde ich das nie tun. Er aber schon. Und ich mag dann auch nicht dauernd sagen" Ellbogen vom Tisch" oder so. Das fühlt sich mehr nach einem kleinen Kind als nach einem Partner an.

      • Puh, dieses Verhalten kenne ich...
        ...nur zu gut.


        Vor allem werdet ihr beide immer unzufriedener. ER, weil er sich bevormundet fühlt und DU, weil du ihm immer sagen musst, was er zu tun hat.


        Für ihn natürlich auch sehr bequem, er muss nicht im Kopf behalten, was zu tun ist, du kommst ja auf jeden Fall, und erinnerst ihn. Er kann also einfach seine Verantwortung
        auf dich übertragen - und du lässt das auch zu.


        Mein Rat für euch: Sucht das Gespräch, sagt offen, was euch stört. Am besten, mit einem Mediator oder bei einer Eheberatung. Ich bin da ein echter Fan von und sehe das absolut nicht als Schwäche, sich da Hilfe von außen zu hoeln. Männer und Frauen "ticken" nun mal anders und ein "Übersetzer" kann einem die Sichtweise des anderen verständlich machen und verdeutlichen. Falls das nicht in Frage kommt, wenigstens eine neutrale dritte Person, der ihr beide vertraut, mit dazu nehmen.


        Mein Mann und ich haben dadurch die Fehler verstanden, die wir gemacht haben - leider zu spät. Die Scheidung läuft...

        • nike_12266258

          Vorher war das nicht so extrem...
          ...wir haben uns ja nur am Wochenende gesehen und da hat er dann auch erstmal geduscht (und sich auch die Zähe geputzt).


          Natürlich hast du recht, es gab auch da schon Anzeichen, die ich auch übersehen wollte...


          Er wohnt zum ersten Mal mit jemandem zusammen. Ich habe vorher schon viele Jahre mit jemandem zusammen gelebt.


          Wieso sind manche Männer eigentlich so uneigenständig? Sie können es doch auch nicht toll finden, wenn die Partnerin ihnen sagt, dass sie sich waschen, rasieren oder anständig anziehen sollen??? Oder ist das bequem und damit OK?

          • Mein Freund und ich sind schon länger zusammen, haben aber bisher nur eine Wochenendbeziehung geführt. Vielleicht ist mir das Thema deshalb bisher noch nicht so aufgefallen...


            Seit kurzem wohnen wir jetzt zusammen und es fängt an mich massiv zu stören, dass er sich so wenig pflegt und überhaupt so wenig auf sich achtet.


            So hat er sich zum Beispiel über eine Woche nach dem Umzug die Zähne nicht geputzt. Darauf angesprochen meinte er, er würde seine Zahnbürste nicht finden.


            Oft riecht er sehr streng, weil er kein Deo verwendet und auch nicht besonders oft duscht.


            Seine Tischmanieren lassen zu wünschen übrig und ich schäme mich deshalb besonders bei Essen im Kreis meiner Familie, wo auf so etwas immer besonders viel Wert gelegt wurde.


            Nachts liegt er neben mir und schnarcht und grunzt in einer Lautstärke, die mir den Schlaf raubt. Das finde ich nicht nur störend, sondern auch hochgradig unerotisch!


            Langsam fange ich an, mich vor ihm zu ekeln und meine Liebe und Zuneigung für ihn wird immer mehr von diesem Ekelgefühl überlagert.


            Ich versuche ja Verständnis aufzubringen. Tatsächlich wurde in seiner Familie auf "Benehmen und Manieren" kein Wert gelegt. Die Eltern haben sich kaum gekümmert und so war mein Freund schon früh dafür verantwortlich, sich und seine Brüder selbst zu erziehen.


            Danach hat er sehr sehr lange allein gelebt.


            Aber ich möchte in unsere Beziehung nicht als "Mutter" fungieren, die jetzt die versäumte Erziehung nachholt. Er kann das doch auch nicht toll finden, wenn ich die ganze Zeit nur an ihm rumnörgele, aber das sind einfach so elementare Dinge, über die ich auch nicht hinwegsehen kann.


            Habt ihr vielleicht ein paar Tipps für mich, wie ich ihm klarmachen kann, was mich stört und wie sich das bei mir auswirkt, aber ohne ihn zu verletzen?

            • :shock:
              Also dass er seine Zahnbürste nicht findet und deshalb keine Zähne putzen kann ist eine sehr schlechte Ausrede. Zahnbürsten bekommt man doch fast überall quasi hinterhergeschmissen.


              Bei dem Wetter würde ich schon jeden Tag duschen da man ja viel schwitzt. Aber z.B. im Winter finde ich dass es nicht täglich sein muss, aber selbst da müsste das waschen mit einem Waschlappen, vor allem im Intimbereich, drin sein.


              Aber das Thema Körperhygiene ist immer so eine heikle Sache es jemanden verständlich zu machen, ohne dass sich der Jenige angegriffen fühlt oder so.


              Falsch währe es dem Jenigen zu sagen "du stinkst heute, oder dusch mal mehr" usw. Ich würde es so versuchen, dass du einfach sagst "dass du es schön finden würdest wenn....."

          • Er und ich sind noch nicht lange zusammen und hatten vor kurzem zum ersten Mal Sex. Dabei und auch bei den Malen danach kam er einfach nicht zum Orgasmus. Sein Penis wird steif und ich spüre auch seine Erregung, aber er kommt einfach nicht zum Orgasmus. Er sagt, er fühlt sich wie auf einer Autobahn in rasender Geschwindigkeit und findet einfach die Ausfahrt nicht.


            Trotzdem (sagt er) findet er den Sex schön und zieht seine Befriedigung daraus, dass ich zum Orgasmus komme. Nur ich stelle mir das echt frustrierend vor, voler Lust zu sein und dann keine Erfüllung zu finden.


            Es liegt wohl auch nicht an mir, auch bei anderen Partnerinnen vorher war es so.


            Kennst du das Problem? Weil es dir selbst oder deinem Partner auch so geht?


            Wie gehst du/geht ihr damit um?


            Was kann die Ursache sein?

          • Ich brauch mal eure Meinungen.


            Folgendes ist passiert, eine Sache liegt schon länger zurück, eine ist ganz frisch:


            1. Mit meiner Affäre bin ich auf meine Schwester zu sprechen gekommen, die ich für ihn vielleicht um einen Rat zu seiner neuen Branche, in der er jetzt tätig ist, fragen wollte. Er schreibt "Du kannst mir ja mal ihre Telefonnummer geben. Bläst sie genausogut wie du?"


            2. Anderer Mann, ähnliches Verhalten. Er will sich mit mir treffen aber ich bin gerade mit meiner Freundin unterwegs und lehne ab. Er simst "Macht doch nichts, ich würde euch auch beide vernaschen".


            Beide Männer haben mir etwas bedeutet und ich hatte gedacht, sie würden für mich auch etwas empfinden.
            Beide Male war ich derartig vor den Kopf gestossen, dass es mir die Sprache verschlagen hat. Ich kam mir vor, wie ein austauschbares Stück Fleisch, egal um welche Frau es sich handelt, ob ich es bin oder meine Schwester oder meine Freundin gleich noch mit dazu, Hautsache willig.


            Würde ein Mann so etwas auch zu seiner Frau/Freundin sagen oder geht man nur mit der Affäre so um?


            Bin ich zu sensibel? Waren das beides nur lustige Scherze, die bloß ich so gar nicht komisch fand?


            Was meint ihr?


            Ich Danke euch für eure Kommentare...


            Liebe Grüße von der Wolfsbraut

          • gijs_12184786

            Aha
            das wusste ich nicht. Das eine Mal, dass ich dort war, war nachmittags bis abends.


            Das hier habe ich mal irgendwo gefunden und mir für den "Fall der Fälle" aufgehoben: Gepflegte Tageszimmer, direktes Zentrum. Köln 2 57 31 73.


            Ich kann aber weder sagen, ob die Zimmer in Ordnung sind oder was sie kosten.


            Ansonsten schau doch mal bei kijiji.de unter Kontaktanzeigen - Flirt und Abenteuer, dort sind ab und zu mal Angebote. Da kannst du auch inserieren.


            Falls du irgendwas herausfindest - gib mir gerne einen Tipp. Vielleicht finde ich ja irgendwann mal wieder jemanden, mit dem ich das nutzen kann :-)


            Liebe Grüße
            Wolfsbraut

            • bopha_11900629

              Ganz ganz herzlichen Dank an euch alle
              für die lieben und verständnisvollen Antworten.


              Ihr habt mich ein bisschen getröstet. Ich habe gemerkt, dass ich nicht allein bin und es vielen so geht wie mir.


              Und bevor ich mich in mein nächstes Abenteuer stürze, werde ich genau das tun, was anonym09 empfiehlt - mir ein paar schöne Tage machen, mich auf mich selbst besinnen, mich selber lieb haben und mir klar machen, dass ich eine besondere Frau bin :-)

            • In Köln gibt es
              zwei Etap-Hotels. Sie sind einfach, aber preiswert und vor allem schön anonym. Und du kannst das Zimmer schon tagsüber nutzen.


              Eins ist in der Nähe vom Flughafen, das andere in Marsdorf. Das Zimmer kostet 36.- Euro. Nähere Infos unter http://www.etaphotel.com


              Viele Spaß und liebe Grüße
              Wolfsbraut

              • Ich hab ja nichts gegen Liebe...
                ...oder verlieben. Besonders, wenn beide Seiten so empfinden. Und trotzdem an ihren Beziehungen festhalten wollen. Oder eigentlich auch nur dann. Deshalb habe ich auch immer nach Männern gesucht, die genau wie ich gebunden sind.


                Und dabei eben gehofft, dass ich genau so einen seltenen Ausnahmefall leben kann, eben eine Art liebevoller Zweitbeziehung.


                Sich nur zum poppen treffen kann ich irgendwie nicht (oder dann nicht, wenn es über einen ONS hinausgeht). Selbst wenn ich mich nicht verliebe, stellen sich irgendwann freundschaftliche Gefühle ein und dann werde ich verletzlich. Männer scheinen es da irgendwie einfacher zu haben und Gefühle und Sex besser trennen zu können.


                Wenn wenigstens das Glücksgefühl überwiegen würde... aber irgendwie falle ich immer wieder auf die Schnauze. Und sehne mich trotzdem so schrecklich nach jemandem, der mich einfach mal nur in den Arm nimmt. Zärtlich und liebevoll mit mir umgeht. Oder mir sagt, dass ich eine tolle Frau bin. Das hatte ich schon so lange nicht mehr.

              • Es gibt auch ungebundene Männer...
                ...die keine feste Beziehung suchen.


                Und ich bin von vornherein offen, und sage, dass ich gebunden bin.


                Und ich hoffe sehr, dass ich niemandem das Gefühl gebe, mein seelischer Mülleimer zu sein. Probleme, schlechte Laune, Streß im Job usw. lasse ich bewusst zuhause. Die Treffen sollen schließlich schön sein. Der Alltag holt mich/uns schon schnell genug wieder ein.


                Aber ich fürchte, du sprichst genau das Problem an:
                "...aber viele solche männer haben leider nach meinem eindruck keinen besonders guten zugang zu ihrem eigenen gefühlsleben, und das führt dazu, dass sie vor allem bestätigung durch wildes rumpoppen suchen. und gar nicht oder nur diffus merken, dass ihnen eigentlich was ganz anderes fehlt..."


                Treffender kann man das nicht formulieren. Danke cefeu!


                Wie gesagt, ich habe jetzt auch aufgehört zu suchen. In den Kontaktforen, in denen ich das bisher versucht habe gibt es ohnehin (fast) nur den Typ Mann, den du beschreibst...


                ...aber ich hab mich noch nie so einsam gefühlt wie jetzt.

              • Mich würde mal eure Meinung interessieren. Was versteht ihr unter einer Affäre? Vielleicht bin ja ich es, die die Dinge völlig falsch sieht. Vielleicht suche ich etwas, was sich so nicht finden lässt. Vielleicht gibt es unterschiedliche Auffassungen bei Männern und Frauen. Oder Unterschiede bei Affären nur Sex oder auch Gefühle? Eine liebevolle Zweitbeziehung? Gibt es so was? Oder geht es wirklich nur um das Eine? Kann man Gefühle ausschalten? Können das nur Männer? Oder auch Frauen? Lässt man das Herz bei so was besser zuhause?


                Vorab möchte ich mal ein bisschen erklären, warum sich mir diese Fragen stellen. Ich lebe seit langer Zeit in einer Beziehung. Meine Beziehung ist nicht glücklich. Die Gründe, warum ich trotzdem daran festhalte, vielfältig. Tut nichts zur Sache. Auch nicht, ob es dann richtig ist, sich das, was einem in der Beziehung fehlt anderweitig zu suchen. Aus meiner Sicht gab es irgendwann mal keine andere Lösung. Ich kann ohne jegliche Art von Zuwendung, ob nun menschlich, körperlich oder wie auch immer, ohne Zärtlichkeit, Wärme, Nähe und ja, auch ohne Sex nun mal nicht existieren. Also habe ich für mich diesen Weg gewählt und ganz gezielt nach einer Affäre gesucht.


                Über mehrere Monate hinweg habe ich mich dann mit einem Mann getroffen. Schnell wurde aus gegenseitiger Sympathie ein wenig mehr. Aber dann ist es ihm wohl ein wenig zu eng geworden, keine Ahnung, was genau passiert ist, meine Fragen in der Hinsicht blieben unbeantwortet. Nur seinen Reaktionen konnte ich entnehmen, dass irgendwas nicht in Ordnung war. Verabredungen wurden getroffen und nicht eingehalten. Ich saß wie vereinbart im Hotel und er kam nicht, ließ mich einfach da sitzen und warten. Nachdem das mehrfach passiert ist, habe ich den Kontakt zu ihm abgebrochen. Verstanden habe ich das nicht und todtraurig war ich auch.


                Trotzdem ein neuer Versuch. Wir haben uns über eine Anzeige kennen gelernt. Wieder jemand, mit dem ich mich auf Anhieb gut verstanden habe. Nicht nur sexuell, auch zwischenmenschlich hatten wir viel Spaß an- und miteinander. Er schrieb mir schöne Mails und SMSen, wie sehr er mich mag, dass ich die einzige Frau für ihn bin (neben seiner Ehefrau, er war genau wie ich gebunden), wie sehr er sich immer auf die Treffen mit mir freut, dass er auch so gerne mal was mit mir unternehmen möchte und so weiter. Ich war glücklich und fast ein bisschen verliebt bis ja bis ich zufällig über eine Anzeige gestolpert bin, die fast genauso war wie die, über die wir uns kennen gelernt hatten. Sie musste einfach von ihm sein, trotzdem, glauben wollte ich das nicht. Ich habe dann unter einem anderen Namen auf die Anzeige geschrieben. Natürlich war er es. Und als ich dann ein bisschen gesucht habe, habe ich noch viele andere Anzeigen von im gefunden. Die ganze Zeit hatte er mich belogen, ich war nur eine von viele für ihn und wenn er etwas besseres als mich gefunden hätte, hätte er mich wohl völlig reuelos in die Wüste geschickt.


                Was dann kam waren mehr oder weniger ein paar One-night-stands. Treffen, an die ich weder Hoffnungen noch Anforderungen gestellt habe. Wo ich manchmal das Gefühl hatte, ich bin für diese Männer nur Mittel zum Zweck, seelischer Mülleimer, Samenauffangbehälter. Hör mir gerne zu, wenn ich dir erzähle, dass ich eigentlich jüngere ganz toll finde, oder auf meine Kollegin stehe und mein Idealbild eigentlich so komplett anders aussieht, als du. Anfassen ja, aber bloß nicht die Seele berühren. Lust empfinden, unbedingt, aber bitte nur dann, wenn man(n) auch gerade will. Und meld dich bloß nicht, aber steh immer schön auf Abruf bereit, wenns mich gerade überkommt. Fast wie eine Prostituierte, nur eben gratis.


                Wie gehts mir jetzt? Beschissen. Immer noch fehlt mir das, was ich so sehnsuchtsvoll vermisse Wärme, Nähe, Zärtlichkeit, ein bisschen Anerkennung und Bestätigung. Wohl aber bin ich um einiges an Erfahrungen reicher geworden. Und habe erstmal aufgehört zu suchen. Weil es das, was ich möchte, wohl nicht gibt. Oder doch?