Mein Freund und ich sind seit bald 9 Monaten ein Paar. Vor ihm hatte ich eine 7 jährige Beziehung, die am Ende sehr schmerzlich aber von beiden Seiten beendet wurde.


Deshalb habe ich diese Anfangszeit sehr mit meinem neuen Freund genossen, diese Blicke, dieses Ungewisse, wann sehen wir uns wieder, diese Mühe, die er sich gegeben hat, wir haben die ganze Nacht gekuschelt und uns nie losgelassen. Einfach diesen ganz neuen Menschen so nah bei sich haben und noch so viele „erste Male“ erleben. Das erste Mal ins Kino..das erste mal Händchen halten..das erste Mal zusammen trinken usw.


Nun ist es so dass ich in den letzen Wochen gemerkt hab, wie alles weniger wird. Wir kuscheln immer noch und es geht von beiden Seiten aus, aber nicht mehr die ganze Nacht. Kino ist mehr dazu da um den Film zu sehen, dieses Kribbeln ist weniger! Wobei ich sagen muss ich liebe diesen Menschen sehr! Ich kann mir absolut nicht vorstellen ohne ihn zu sein. Ich will nur dieses Kribbeln so lange wie möglich erhalten…Ich weiß nicht wie!


Wir unternehmen getrennt viel mit Freunden, kennen unsere Freunde und Familie auch noch nicht so, er arbeitet im 24h Wechseldienst also sehen wir uns ja jeden 2. Tag 24h nicht. War aber eh von Anfang an so. Von daher haben wir keinen Alltag wo wir alles um die selbe Uhrzeit machen…


Unser Sex ist eigentlich sehr gut, bis auf dass er immer früh kommt..was mich gar nicht so stören würde, aber ihn selbst macht es fertig und er sagt dann so sachen wie dass ich sicher mal zu wem anderen gehen werde, für besseren Sex. Obwohl ich ja zufrieden bin und ihm das sage…aber er glaubt mir da nicht. Ich denek das ich einer unserer einzigen Punkte, wo ich „kriselt“.


Wir waren tageweise auf Urlaub und haben schon sehr viele Dinge miteinander erlebt und geteilt. Er selbst war auch in einer fast 8 jährigen Beziehung vor mir.


Meine Frage: Kann man diese Verliebtheitphase dieses Überraschende und Aufregende irgendwie behalten? Gibt es irgendwelche Tipps und Tricks? Ich will dass es aufregend bleibt und der Alltag nicht zu schnell einkehrt.

    Ich vermute, unser Körper würde das gar nicht aushalten, ein Leben lang dermassen verliebt zu sein, kribbeln etc. Darum ist die Natur wohl einfach gut und anzunehmen, wie sie ist. Das Kribbeln geht halt weg, weil man mittlerweilen das Gegenüber kennengelernt hat. Dann geht es meines Erachtens darum, das Schöne zu pflegen und zu schätzen. Das scheint Herausforderung genug zu sein.

      julian_12675699

      ja klar... in meiner alten beziehung war es so dass mein Exfreund mir eines Tages gesagt hat er habe keine Gefühle mehr bzw weniger. Für mich kam das damals so überraschend und ich war so schockiert dass ich gar nicht damit umgehen konnte. Jetzt achte ich glaub ich zu sehr darauf was mein jetziger Freund wie sagt, wann sagt, wie er sich wann verhält, diese ANgst dass das passiert ist einfach extrem da... und deshalb achte ich zu sehr auf sowas glaub ich...

      ja. es war damals sehr kompliziert haha.. aber wir sind dann letzendlich zusammengekommen und haben beschlossen dass wir eigentlich ab dezember schon zusammen waren, weil wir trotz allem ja immer beieinander übernachtet haben und nie was mit jmd anderen gehabt haben.


      er arbeitet 24 h. somit sehen wir uns immer einen Tag gar nicht. und am nächsten dann eben am Abend, nach meinem Job erst um 20 Uhr meistens. Von dem her kleben wir nicht aneinander.


      Es passt jetzt so alles zwischen uns, aber vl weil wir immer diese "schlimmen Momente" hatten hat es das ganze "aufregend" gemacht. Er hat sehr viel um mich gekämpft und ist ja auch ein toller Kerl...wenn nicht meine Ansgt so da wär!

      mariposalight75

      Naja, wenn man deine letzten Threads so verfolgt, dann bist du ja nicht wirklich seit 9 Monaten mit deinem Freund zusammen, weil er sich mindestens die ersten 4 davon gar nicht sicher war, ob er überhaupt eine Beziehung will. Außerdem neigst du anscheinend ziemlich dazu, dir selber Stress zu machen. Das führt mich beides zu der Frage, wieviel von dem "Kribbeln", das du beschreibst, überhaupt von Verliebtheitshormonen kommt, und wieviel von Stresshormonen. Denn auch bei Stress kribbelt's ja im Bauch.


      Wenn es eigentlich eher der Stress und die Ungewissheit ist, was dich zu diesen "Verliebtheits-"Höhenflügen führt, dann hab ich ne schlechte Nachricht: Sinn und Zweck und Wesen einer Beziehung ist ja grade, dass man in ihr Sicherheit spürt und sich eben nicht ständig fragen muss, ob der Partner morgen immer noch da ist, und wenn ja, mit welchen Gefühlen. Das heißt, wenn dein Partner eines Tages aufhört, Drama zu veranstalten, und dir tatsächlich die Sicherheit einer festen Beziehung vermittelt, dann wirst du entweder das Interesse an ihm verlieren (was möglicherweise jetzt schon anfängt), oder du wirst deinerseits Drama veranstalten, um das Spannungslevel hoch zu halten. Natürlich passiert das meistens ohne bewusste Absicht.


      Wenn wir dagegen von tatsächlicher Verliebtheit sprechen - die lässt sich vor allem durch das Schaffen positiver gemeinsamer Erlebnisse verlängern. Du hast ja schon bemerkt, dass alle möglichen gemeinsamen "ersten Male", also neue Erfahrungen, die man zusammen macht, solche Glücksgefühle auslösen. Also solltet ihr auch in Zukunft immer mal wieder gemeinsam neue Erfahrungen machen - ein neues Hobby ausprobieren, z.B. zusammen eine Sprache lernen oder nen Tanzkurs machen oder oder, was auch immer euch halt interessiert. (Ich glaub, Woody Allen hat mal die Vermutung geäußert, dass viele Paare auch nur deshalb heiraten, weil ihnen die Hochzeitsplanung mal wieder etwas Gesprächsstoff liefert ... ;) )
      Man sollte allerdings auch nicht nur als Paar zusammenkleben, sondern sich auch sowas wie Privatsphäre und individuelle Freiräume bewahren, das erhöht dann wieder die Spannung. Für die meisten Paare ist es z.B. tödlich, wenn sie sich gegenseitig beim K@cken zusehen ;)


      Aber letztlich ist die Anfangsverliebtheit ein Gefühl mit natürlichen Grenzen, egal was man dagegen unternimmt. Erstens, weil (wie schon erwähnt wurde) der hormonelle Ausnahmezustand schon rein körperlich nicht länger als etwa 18 Monate aufrecht erhalten werden kann, ohne dass es einen ernsthaft auslaugt; zweitens, weil man den Partner in seinen wesentlichen Zügen nach dieser Zeit nun mal kennt, und sich auch seiner Fehler und Schwächen bewusst ist. Wenn man trotz dieser Fehler und Schwächen - oder sogar gerade wegen ihnen - immer noch mit ihm zusammen sein will, dann nennt man das Liebe. ;) Mit o.g. Maßnahmen (gemeinsame Erfahrungen plus Privatsphäre) kann man auch in dieser Nach-Verliebtheits-Phase immer wieder Kribbelmomente erzeugen, aber sie werden überlagert von einem Gefühl der Vertrautheit, das seinen ganz eigenen Reiz hat.
      Also frag dich vielleicht nicht (nur), wie du das Ende der Anfangsverliebtheit rauszögern kannst, sondern (auch), wie ihr gemeinsam den Zustand danach gut gestalten könnt - dann brauchst du vor dem Ende der Kribbelphase womöglich gar keine Angst mehr zu haben. :)


      lg
      cefeu

        dann schau sie dir nicht an. geht nämlich um was anderes jetzt :super: hab dann etwas oben beschrieben wie es war.

        cefeu1

        Hallo! Vielen Dank für deine sehr hilfreiche Nachricht.
        Ja es war super kompliziert aber seit einigen Monaten ist das ganze ja sehr fix, er will mich auch unbedingt allen vorstellen und sagt mir was wir noch alles zusammen machen müssen. Plant Urlaube für in einem Jahr etc.
        Das war am Anfang nicht so, und da war ständig diese Angst da er ist bald weg...


        Keine Ahnung, ich versteh mich selbst nicht..diese Sicherheit macht mir Angst..weil die hatte ich in meiner vorherigen Beziehung auch und letzendlich ist es eben nicht gut gegangen. In meiner letzten Bez war ich mir 100% sicher nichts könnte uns trennen und ich hätt jeden ausgelacht, der was anderen behauptet.. Und jetzt hab ich das Gefühl ich will mich selbst schützen und hab Angst dem ganzen Vertrauen zu schenken..


        Das mit neuen gemeinsamen Hobbies ist aber ein sehr guter Tipp! Das werd ich vorschlagen..
        Ich hab das Gefühl es liegt sehr viel an mir selbst,, und gar nicht an ihm!

        kein Grund mich anzufahren.. ich weiß ja dass es nicht logisch ist!


        Meine ExBeziehung war 6 Jahre gar nicht so, ich hatte nie negative Gedanken, es gab kein Streit usw, bis mein Ex oft handgreiflich wurde. Selbst da wollte ich noch an uns festhalten.


        ich denke gerade weil ich nie negative Gedanken hatte, hab ich ich sie in der jetzigen beziehung. Weil ich mir denke, wieso sollte es wenn ich damals auch dachte es geht gut, diesmal werden?


        Ich dachte die ganze Zeit diese Sicherheit von ihm gibt mir selbst Sicherheit, damit ich mich entspanne.. Aber jetzt wo ich die Sicherheit von ihm habe, merke ich dass ich mich gar nicht sicher fühle. Ich hab ständig das Gefühl mich selbst schützen zu müssen...


        Er kann da gar nichts dafür und ist so ein lieber Mensch und ist jetzt bereit für alles. Und ich weiß absolut nicht was ich grad will.. :-(

        mariposalight75

        Verliebt sein ist schoen weil Anfangs alles neu und einfach ist. Alltag finde ich schoener, wird aber leider immer mit etwas Negativem verknuepft was ich nicht verstehe weil es doch genauso toll ist wenn man taeglich neben seinem Partner aufwacht, zusammen viele Dinge erlebt hat & Probleme meistern musste, man einfach alles teilt und sich aufeinander verlassen kann wenn alles Andere drumherum den Bach runtergeht. Das kann man aber nur wenn man gemeinsame Zukunftsplaene hat und das auch verfolgt bzw. die Beziehung stetig pflegt. Ich bin jetzt 12+ Jahre mit meinem Partner zusammen und natuerlich hat man eine gewisse Routine und man kennt den Anderen am Besten aber deshalb kann man ja trotzdem gemeinsam neue Wege/Projekte beschreiten. Es muessen sich beide Muehe geben sonst wird es natuerlich irgendwann langweilige Gewohnheit, ganz klar.

        normalerweise kommt nach der verliebtheit die phase, wo man feststellt, dass man sich liebt und wenn es gut läuft, vertieft sich dieses gefühl.
        und das schönste ist doch, wenn man gemeinsam den alltag lebt.
        es gibt so viele schöne gefühle, die die beziehung bereichern können..vertrautheit, die gleiche richtung, in die man blickt etc.
        eine sicherheit hat man nie, aber wie heisst es so schön "angst frisst seele auf" bzw.
        ist kein guter berater.

        Nein ich lass niemand absichtlich für irgendetwas büßen. Gefühle, egal ob postive oder negative, lassen sich nicht immer kontrollieren. Selbst wenn ich dir jetzt schreibe passt danke für deine tolle Antwort du hast Recht, ab jetzt seh ich das nur postiv, tu ich das nicht.


        Es ist eine Angst in mir drinnen, an der ich versuch zu arbeiten.


        ich finde es hat halt keinem Sinn jemanden, der klar zu verstehen gibt, dass er das Problem sieht und eine Lösung dafür sucht, sagt, dass es unnötig ist, und man sich das Leben nur schwer macht.

        Das klingt leider so als ob du mehr Zeit darauf verschwendest, dir schlechtes auszumalen anstatt das Heute zu genießen.


        Dein eigentliches Problem ist nicht dein Anspruch, dass alles wie am Anfang sein soll. Jedem ist klar, dass eine Beziehung sich normalisiert. Das ist auch gut so, ansonsten bleibst du immer in der Anfangsphase hängen.
        Tiefes Vertrauen und Liebe brauchen eben Zeit und Pflege. Das geht nur, wenn man den Partner mit allen Vorzügen und Schwächen wahrnimmt. Am Anfang ist die Wahrnehmung durch die Hormone verzerrt - erst der Alltag wird euch zeigen, ob eure Beziehung überhaupt Hand und Fuß hat.


        Mein Rat an dich ist somit, deine alte Beziehung ad acta zu legen. Wenn du sie in deine neue Beziehung mitnimmst, torpedierst du eure gemeinsame Zeit. Lass dich fallen und genieße.