Ich bin seit fast 11 Jahren verheiratet, zusammen sind wir seit bald 15 Jahren. Wir haben zwei kleine Söhne (7 und 4 Jahre), 2 Autos, ein Haus.
Mein Mann arbeitet im Aussendienst, nachdem er zur Geburt unseres ersten Sohnes zunächst halbe Tage gejobbt hat, um mich zu unterstützen, da ich nach der Geburt nicht so recht klarkam. Unser erster Sohn ist etwas schwierig hyperaktiv, schon als Baby. Zur Kompensation haben wir uns entschieden, ein zweites Kind zu bekommen; mein Mann ging (auch finanziellen Gründen) wieder Vollzeit arbeiten.
Es ist klar, dass der Alltag eingekehrt ist in unsere Beziehung bleibt das aus? Ich muss dazu sagen, dass unsere Beziehung nie gleichmäßig war es gab nur Phasen, wo wir ein Herz und eine Seele waren oder ins gezofft haben bis aufs Blut.
Ende 2004 wurden diese Streitphasen immer schlimmer immer häufiger. Hatte wieder angefangen, stundenweise in meinem alten Job zu arbeiten. Wir sprachen oft von Trennung. Mein Mann veränderte sich er verlangte mehr Freiheit für sich (mit seinem Kumpel weggehen, Fußball spielen an einem Abend in der Woche und all solche Scherze). Ich habe dagegen gewirkt, weil ich ihn zu Hause brauchte. Es ist verdammt hart, zu arbeiten und zwei Kinder zu versorgen. Ich denke, es ist nur gerecht, wenn er den Einkauf erledigen muss, die Wäsche macht, mit den Kindern Abend isst, sie ins Bett bringt und danach noch ein bissel aufräumt. Ich war abends meistens so kaputt, dass ich auf der Couch eingeschlafen bin.
Er dagegen saß oft bis spät in die Nacht vorm PC.
Außerdem erzählte er häufig von einer sehr netten Kollegin, mit der ab und zu zusammen arbeiten musste. Ich habe von Anfang an Misstrauen geschöpft... mein Mann alles abgestritten.
Im Sommerurlaub 2005 habe ich ihm gesagt, dass ich die Trennung will- dass er raus ist aus dem Haus; Wochenendpapa. Es ging nicht mehr und dann immer die Gewissheit, das Gefühl: da ist was mit der Kollegin. Er jedoch wollte nicht gehen, haben uns ausgesprochen und uns entschieden, es noch mal zu probieren. Na ja, es lief dann auch wieder.
Aber dann Ende August (ich war allein zu Hause), bekam ich einen anonymen Anruf: Ich sollte es nunmehr als letzte doch auch mal endlich erfahren, dass mein Mann was mit dieser besagten Kollegin hat. Es läuft schon seit Monaten, auf einer Firmenfeier sind die beiden ungeniert als Paar aufgetreten. Ich bin sofort zu der Gaststätte gefahren, wo sich mein Mann befand und habe ihn da rausgeholt und habe ihm eine Riesenszene gemacht. Er hat es zugegeben 8 Monate lief es. Er fand sie sehr reizvoll und attraktiv; war auch verliebt, aber mich und meine Kinder hätte er nie verlassen
Wir haben viel geredet die ganze Nacht, die nächsten Tage. Ich habe natürlich verlangt, dass die beiden sich nie wieder sehen. Einmal musste er sie noch anrufen. Ich wollte ihre Stimme hören um sie mit der der anonymen Anruferin zu vergleichen. Ich weiß es nicht, ob sie es war, habe aber meinem Mann gesagt, dass sie es gewesen sei.
Wir haben an unserer Ehe gearbeitet und ich glaube meinem Mann, dass er keinen Kontakt mehr zu ihr hat. Ich stand daneben, als er die eigens für sie eingerichtete E-Mail-Adresse gelöscht hat.
Mein Kontrollzwang ist natürlich da. Und siehe da- im November 2005 hatte ich sogar Glück. er kam mit unserem ältesten von einer Veranstaltung zurück, an der sie auch Interesse hat. Und beim durchsuchen seiner Tasche fand ich eine Handy-Telefonkarte und einen Zettel Bitte nur ein Wort! Habe meinem Mann nach einem Riesenstreit gesagt, er soll sie sofort anrufen und ihr klipp und klar sagen, dass sie uns in ruhe lassen soll. Angerufen hat er aber die Deutlichkeit liess zu wünschen übrig, also habe ich sie direkt danach angerufen und ihr so richtig meine Meinung gesagt. Sie stand kurz vorm weinen, hat uns aber viel Glück gewünscht und dass sie hofft, dass es bei uns wieder alles gut wird.
Danach hat sich unsere Beziehung wieder eingependelt (so gut es nach einem solchen Bruch geht)- aber wir arbeiten dran. Ich habe meinen Kontrollzwang eingeschränkt und mache es nur noch manchmal (heimlich).
Nun weiß ich, dass mein Mann und diese Kollegin ab kommenden Herbst in einer Firma arbeiten und sich fast tagtäglich sehen. Vorher wird sie von ihm (gemeinsam mit ein paar anderen Kollegen) für ein paar Stunden geschult... Gemeinsame Feste und Versammlungen stehen dann an.
Ich habe Angst, dass die beiden sich wieder näher kommen, dass sie wieder anbändeln will (so wie schon mal im November!).
Das Kopfkino setzt bei mir wieder ein, je näher der Termin rückt. Kann ich jemals wieder vertrauen?