Hallo Leute,
Vor knapp zwei Jahren wurde ich (24 Jahre alt, Bürokaufmann) aufgrund betriebsbedingter Maßnamen gekündigt. Ich habe darauf hin nichts neues gefunden und musste nach einem Jahr Arbeitslosengeld schließlich Hartz 4 beantragen. Das war echt schrecklich für mich. Ich habe mich einfach völlig wertlos gefühlt. :-(
Ich konnte dann meine alte Wohnung nicht mehr bezahlen und habe eine neue gestellt bekommen. Die hatte zwar weniger als meine alte, aber immerhin immernoch 40 Quadratmeter. Das hat sogar gereicht und es war mitten in der Innenstadt in Frankfurt, also hab ich auch kein Auto mehr gebraucht. In dem Haus wohnen noch viele andere Hartz4-Empfänger weshalb ich mich garnicht mehr minderwertig fühlen musste, weil die ja alle empfangen. Ich habe dann mich dann schnell mit vielen angefreundet und sogar eine Freundin gefunden, die leider auch von Hartz4 lebt.
Und mittlerweile hab ich mich an das Leben echt gewöhnt, dass ich garnicht mehr arbeiten gehen will. Klar, man bekommt zwar nicht viel Geld, aber das reicht mir. Fast alle meine Freunde dort haben auch nicht mehr und trotzdem geht es uns allen besser als denjenigen die arbeiten. Wir machen alle zusammen Fahrradausflüge, gehen tagsüber bei guten wetter im grillen am See, machen Netflixabende usw. Und dafür brauch man eigentlich kaum geld. Wir waren sogar letztes jahr im sommer alle zusammen an der Nordsee. Haben einfach ein Bungalow zu 6 gemietet. Hat vom Geld her gereicht.
Jetzt hab ich plötzlich einen Job vermittelt bekommen. Sprich; ich brauche allerdings nicht mehr geld. Warum also arbeiten? ich weiß, das klingt bestimmt assi. Aber wenn ich doch so zufrieden bin. Außerdem habe ich Angst dann den Anschluss zu verlieren zu meinen Freunden.
Was jemand schonmal in einer ähnlichen Situation? Ich habe jetzt ein ganzes jahr nie stress gehabt. Jetzt kommt er aber wieder.