Guten Morgen ihr Lieben,
ich wollte mich jetzt doch mal in einer Babyschlafpause dazu aufraffen, euch einen kleinen Geburtsbericht da zu lassen.
Ich weiß mitlerweile ja nicht mehr, wann mir der kleine Mann die Zeit dazu noch lässt.;-)
Alles fing am 3.5. um 1 Uhr nachts an.
Ich bekam regelmäig alle 2-3 Minuten Wehen, die schon ziemlich weh taten, konnte es mit veratmen aber dennoch bis morgens um 4 Uhr auf dem Sofa aushalten.
Ich weckte dann aber doch meinen Mann und sagte, dass ich das so nicht mehr aushalte. Er natürlich voll aufgeregt, sprang aus dem Bett und machte alles fertig.
Ich ging duschen, er machte ein Frühstück und packte für die Große alles zusammen, damit Opi sofort alles finden würde, wenn er gleich käme.
Also sind wir dann gegen 6.30 Uhr in der Klinik angekommen und musste gleich ans CTG.
Die Wehen waren noch immer alle 2 Minuten da, man sah und fühlte sie. Aber sie bewirkten nichts.
Mein Muttermund wurde jede Stunde kontrolliert aber er blieb bis 14 Uhr auf 1cm.
Ich war frustriert.
Man riet uns wieder nach Hause zu fahren, um dort besser enstpannen zu können und um neue Kraft zu sammel. Die ich noch brauchen sollte....
Zum Abschied gaben mir die Hebammen noch 2 Buscopanzäpfchen und einen Einlauf mit, den ich aber wehemend abblockte. Es reichte mir schon, dass ich mir das Zäpfchen hinten einführen durfte, damit ich etwas schmerzfreier wurde.
Meine Tochter war bei Oma und Opa und wir konnten abends noch gemütlich nen Film bei Pizza und Asti alkoholfrei schauen, als ich mich gegen 23 Uhr für eine warme Wanne entschied, um nochmal etwas zu entspannen. Danach gabs noch das letzte Buscopanzäpfchen und wir legten uns schlafen.
Ich konnte sogar ein paar Stunden schlafen....naja...nennen wir es ruhen.
Und als mich dann gegen 5 Uhr morgens am 4.5. die erste "Wehe des Todes" übermannte, wusste ich, dass es losgeht.
Die Wehen waren diesmal ganz anders. Sie zwangen mich alle 2 Minuten in die Knie und ich musste mich währdendessen jedes Mal vors Sofa auf den Boden knien, um sie lautstark zu veratmen.
Unsere Tochter schlief ja bei Oma und Opa, so dass wir ohne Bedenken wieder in die Klinik fuhren konnten.
Dort angekommen, sahen mich die Hebammen im Wartebereich des Kreisssaales laut schnaufen und holten mich sofort in den direkten Kreisssaal und nicht erst ins Vorwehenzimmer.
Das CTG schlug massiv auf, die Wehen brachten mich um den Verstand und der Muttermund war zu um 6.30 Uhr ERST bei 3cm. Wie sollte ich das nur noch über Stunden weiterhin so durchalten...fragte ich mich. Zum Glück gab es Wehenpausen, in denen ich mit meinem Mann immer noch rumblödeln konnte.
Gegen 11 Uhr und nach mehrfachen CTG's und häufigen Spatziergängen gabs nochmal ne MuMu Kontrolle, die aber sehr ernüchternd war. 4cm und nichts tat sich. Ich war schon wieder völlig gefrustet und hatte Angst, es liefe aufgrund eines Geburtsstillstandes wieder auf einen KS hinaus.
Da die Schmerzen aber immer heftiger wurden und ich (noch) keine PDA wollte, schlug mir die Hebamme ein Opiat vor, welches mich auf Wolke 100 schweben ließ und die fiesen Wehenspitzen nahm. Geiles Zeug, sag ich euch!!!
Nach 2 Std. legte sich aber die Wirkung, die Wehen waren wieder voll da und die Hebamme tastete gegen 13 Uhr den MuMu auf 6-7cm. Sie schlug mir während des Tastens vor, den MuMu etwas zu massieren, damit er etwas weicher wird.
Gerade unter den Wehen tat sie das, was wirklich furchtbar schmerzte. Sie dehnte ihn etwas mit den Fingern.
Aber......TADDAAAAAAA......gegen 16 Uhr war er auf 8-9cm. Es hatte also geholfen.
Dennoch waren da diese unerträglichen Schmerzen, die ich Großkotz doch unbedingt ohne PDA aushalten wollte. Nada!! Ich flehte danach und bekam sie gegen 16.30 Uhr gesetzt.
Die Wehen waren nicht weg, aber sie waren etwas erträglicher. Nicht so wie vorher, dass sie mich noch in der Haupteingangshalle hätten schreien hören. Und ich sag euch....ich habe alles zusammengeschrien, was nicht niet- und nagelfest war. Die arme Hebamme. Mein armer Mann. Tinitus ließ grüßen.
Ich hatte zum Ende hin einen häufigen Stellungswechsel, weil nichts "angenehm" war und dieser unfassbar große Druck nach unten mich nie lange in einer Position gebären ließ.
Als die Hebamme dann so gegen 16.50 Uhr meinen MuMu auf komplette Eröffnung tastete, ich aber seltsamerweise keinen Pressdrang hatte, sagte sie, dass ich jetzt bei jeder Wehe doch langsam mal mitschieben könnte. Aber ich hatte Angst davor. Ich wollte mein Baby nicht zerdrücken....zumindest hat es sich so für mich angefühlt.
Ich jammerte, dass ich das nicht kann, dass ich Angst habe und dass das Kind da eh nicht raus passen könnte. Ich war kurz davor zu betteln, dass sie einen KS machen sollten aber die Hebamme sprach immer sooo ruhig zu mir, dass ich das schaffen werde und mein Baby doch gleich da ist.
Also fing ich an zu pressen. Immer stärker werdend und immer kraftvoller schob ich mein Baby Richtung Welt. Es tat so weh aber diese Liebe für mein Baby und die enorme Vorfreude ihn endlich zu sehen gaben mir den letzten Schub an Kraft, so dass mein kleiner Schatz um 17.06 Uhr das Licht der Welt erblickte.
Der Papa hatte Tränchen in den Augen (obwohl er sonst der Härteste der Harten ist) und ich heulte wie ein Schlosshund, als der kleine Lukas zwischen meinen Beinen lag und der Papa die Nabelschnur durchschnitt.
Am 4.5.2017 ist also unser kleiner Lukas zu um 17.06 Uhr mit 3230g, 52cm und einem KU von 35cm bei ssw 38+4, 10 Tage vor ET, auf die Welt gekommen.
Spontan, so, wie ich es mir immer gewünscht hatte.
Seit Sonntag sind wir wieder zu Hause und üben das Stillen, was nach dem gestrigen Milcheinschuss aber schon ganz gut klappt.
Nachher kommt dann auch unsere Hebamme wieder, die uns momentan alle 2 Tage besucht.
Ich hoffe euch allen Mamis und Kugels geht es sonst gut.
Fühlt euch lieb gegrüßt, Omellala.:love: