Hallo,
ich habe mich bereits mehrfach in anderen Beiträgen geäußert und würde gerne einmal einen eigenen aufmachen, für meine spezielle Situation.
Bei mir sieht es folgendermaßen aus: fast 3 Jahre Fernbeziehung, vor 2 Monaten zusammengezogen und nun fühlt es sich für mich total falsch an, einfach so zusammenzuleben.
Wir haben uns bereits während der Fernbeziehung manchmal wochenlang gesehen und natürlich auch gemeinsam im Haushalt gearbeitet etc. Alltagserfahrung war also vorhanden.
Dann fand er eine Stelle (nach langem Heckmeck Umzug ja nein) und musste über ein Wochenende umziehen. Natürlich bot ich ihm, vorübergehend bei mir einzuziehen, weil ich im Nachbarort seines Arbeitsplatzes wohne und natürlich auch wollte, dass es nicht an der Unterkunft scheitert.
Wir leben nun 2 Monate zusammen, es läuft prima. Wir fühlen uns sehr wohl und die Haushaltsarbeit ist nicht anders, als früher auch.
Ich habe immer gesagt, ich will nicht einfach so mit jemandem zusammenziehen, von irgendjemand die Socken waschen, putzen, kochen etc. Für mich war Zusammenziehen immer mit Heiraten verbunden.
Das Zusammenwohnen an sich finde ich schön, aber dennoch ärgert es mich, dass ich nicht geheiratet werde. Ich bin für ihn da, wie eine Ehefrau - warum darf ich keine sein?
Ich habe gemerkt, dass die gemeinsame Wohnung mich total festlegt. Ich hätte so keinerlei Chance mehr, jemand Neues kennenzulernen, muss alles mit ihm absprechen etc. Das war mir vorher nicht so bewusst, aber letztendlich bringt eine gemeinsame Wohnung schon einen Ehealltag mit sich, finde ich.
Als wir zusammengezogen sind, war ich in einer Ausbildung. Leider wurde mir diese innerhalb der Probezeit gekündigt, sodass ich momentan arbeitslos bin.
Ich möchte natürlich nicht arbeitslos heiraten, so nach dem Motto: Geldgeber und Ernährer gesucht.
Man muss dazu sagen, dass meine Eltern mich unterstützen, d.h. mein Freund finanziert momentan NUR sich selber.
In mir formt sich immer mehr der Gedanke, mir eine Stelle bzw. einen Ausbildungsplatz zu suchen und meinen Freund dann vor die Wahl zu stellen.
An mir zehrt das wirklich und ich fühle mich, als ob ich all meine Prinzipien verraten hätte.
Mein Freund sieht die Beziehung schon als langfristig an, steht dem Heiraten aber skeptisch gegenüber.
Ich habe ihm bereits gesagt, dass er sich dieses Jahr noch überlegen soll, ob wir heiraten oder auseinanderziehen.
Da es für die Berechnung meines Arbeitslosengeldes sehr nachteilig ist, mit jemandem einfach so zusammenzuwohnen. Man kriegt dann weniger Geld, der andere ist aber nicht dazu verpflichtet, einem Unterhalt zu zahlen.
Ich rechne allerdings nicht mit dem großen Sinneswandel im Dezember... Wenn er das jetzt nicht will, wird er es in 3 Monaten auch nicht wollen.
Bloß - was mache ich, wenn er das nicht will? Ihn an Silvester rausschmeißen? Ihn nach seinem weihnachtlichen Familienbesuch nicht mehr reinlassen? Erscheint mir alles irgendwie kindisch und destruktiv...
Ich möchte mit ihm auf jeden Fall zusammenbleiben, aber nicht in dieser undankbaren Rolle.
Heart