"Er kurde (moslem) ich deutsche bitte..ratschläge.."
Liebe sarah198125,
seit Januar bin ich mit meinem tollen Deutschen-türkischstämmigen ehemann glücklich verheiratet.
Meine Eltern waren anfangs dagegen und sagten sachen wie "mir kommt kein türke ins haus". Mittlerweile ist er ein geliebter schwiegersohn der sich perfekt in unsere Familie integriert hat.
Als wir beschlossen haben zu heiraten, kamen erstmal jede Menge Probleme auf uns zu.
Ich bin Christ und ohne Gottes Segen kommt eine Ehe für mich nicht in Frage. Er ist zwar kein Moslem, aber seine Familie und die Freunde.
Als wir seiner Mutter dann sagten, dass wir kirchlich heiraten werden, wünschte sie uns alles Gute, sagte aber, dass sie keinesfalls bei der Trauung dabei sein könnte. Sie hatte Angst. Sie würde von ihren Freunden und Verwandten dafür verschmäht werden, wenn diese wüssten, dass sie einer kirchlichen Trauung zustimmt.
Ich war natürlich geschockt über diese fehlende Toleranz von Seiten der Türken. Schliesslich wollen die ja auch toleriert werden.
Eine Hochzeit ohne ein einziges Mitglied aus der Familie meines Mannes??? Was für eine Hochzeit.....
Schliesslich planten wir die Hochzeit dann ohne seine Familie.
Seine Mutter vertraute sich in der Zeit einer Freundin an. Diese machte ihr Vorwürfe und sagte ihr sie solle auf die üble Nachrede von den anderen sche...n und auf die Hochzeit ihres einzigen Sohnes gehen.
Sie entschied sich deshalb doch zu kommen und mit ihr kam auch seine Schwester.
Wir haben uns wahnsinnig gefreut und nehmen es dafür gerne in Kauf, dass wir unser Hochzeit allen anderen verwandten gegenüber geheim halten.
Nicht mal sein bester Freund weiß, dass wir in der Kirche heirateten.
Ich hätte mich auch noch von einem Iman trauen lassen, aber der vollzieht die Trauung ja nur in arabisch?!? Macht für mich nicht viel Sinn.
Seit ich meinen Mann kenne, habe ich viel über Türken gelernt. Ich achte dieses Volk sehr, doch wer schon mal in der Türkei war, wird mir zustimmen das die Türken dort sehr viel lockerer und toleranter und moderner sind.
Viele der Deutschen Türken sind in der Zeit stehengeblieben, als sie nach Deutschland auswanderten.
Viele der Vorurteile die man Türken/Moslems/Kurden gegenüber hat haben sich in meinem Fall bestätigt. Aber ebenfalls viele, insbesondere mein Mann beweist mir jeden Tag das Gegenteil.
Doch ich würde dir auf jeden Fall abraten deine Konfession zu wechseln, da ich glaube, dass deine Schwiegereltern dich deshalb nicht akzeptieren werden.
Die strenggläubigen muslimischen Eltern eines Bekannten, haben seine Feundin regelmäßig aus dem Haus geprügelt. Wirklich geprügelt. Sie ist total lieb und hat soviel versucht akzeptiert zu werden, doch nichts brachte etwas.
Er zog deshalb aus, brach den Kontakt zu seinen Eltern ab und siehe da...die Eltern haben es begriffen. Die sind zwar immernoch nicht von ihr begeistert, akzeptieren sie aber jetzt um ihren Sohn nicht zu verlieren.
Allerdings ist dein "Fall" von besonderer Härte, da dein Freund auch noch Kurde ist.
Die ticken da wieder bißchen anders.
Auf jeden Fall würde ich sichergehen, dass keiner in seiner Familie was mit der PKK zu tun hat.
Ansonsten würde ich sagen, dass ihr wie viele andere "gemischten" Paare kämpfen solltet für eure Liebe.
Dein Mann wird schließlich mit dir verheiratet sein und sein Leben mit dir verbringen und nicht mit seinen Eltern.